• Hallo Ihr!

    Nachdem ich hier schon eine Weile still mitlese habe ich angemeldet und möchte mich kurz vorstellen:

    Ich bin eine W, 45 Jahre alt, mit Lebensgefährtem und zwei Katzen. Seit dem 21.05.12 nun stabil trocken und froh darüber.

    Im Mai ging es nicht mehr - nach langer Zeit des Wissens um die Sucht haben wir einen Schlussstrich gezogen. Ich werde hier meinen Weg beschreiben, meinen Freund lasse ich soweit es geht außen vor. Er muss mit der Trockenheit seinen eigenen Weg finden. Jeder für sich, doch herzlich verbunden kann man es wohl nennen.

    Ab und an kommt der Gedanke an Alkohol hoch, am Anfang heftig jetzt wird es milder. Im Sommer musste ich so einige stressige Situationen durchstehen ohne Alk. Und es war gut! Nüchtern alte und neue Empfindungen zu erleben bringt mich weiter und macht mich zufrieden.

    Das Leben kann tödlich sein :wink: aber eins ist mir sehr bewußt: mit Alkohol ist es tödlicher.

    Jetzt werde ich mal bei Euch lesen gehen. Habt einen schönen, trockenen Tag!

    Gruß
    rote Bete

  • Willkommen rote Beete!!! Lustiger Nickname!!
    Du wirst hier viele gute Anregungen finden, nette Menschen kennenlernen und durch das Lesen und Schreiben hier im Forum Dich immer wieder mit dem Trockenwerden auseinandersetzen. Und das ist gut so. Nun bist Du schon eine Zeit trocken: Glückwunsch hierfür!
    Hast Du schon Dein Leben in einigen Dingen geändert? Die freie Zeit ausgefüllt? Neue Hobbys gefunden? Toll, dass Dein Lebensgefährte mitzieht.
    Wie Du schon sagst, neue Empfindungen sind toll und ja, milder wird es mit den Gedanken an Alkohol.
    Schön, dass Du hier bist

    Pink-Lady

  • Hallo Ihr, Hallo Pink-Lady!

    Danke Dir fürs willkommen heißen! Ich glaube für rote Bete gibts tausend Schreibweisen. Für die Schweizer: soweit ich weiß sind das Randen :) seeehr lecker, ob als Saft oder so.

    Ich lese ja hier schon eine Weile mit und aus vielen Beiträgen konnte ich was für mich rausziehen. Einiges hat mich zum nachdenken gebracht, anderes konnte ich für mich nicht annehmen.

    Ich habe einges geändert was die Grundlagen betrifft: z. B. kein Alkohol im Haus (waren die typischen "zu-Hause-Trinker", seit einiger Zeit wieder Hilfe durch Therapie.

    Wirklich ausfüllen musste ich die dazugewonne Zeit nicht. Im Sommer haben wir immer ganz gut zu tun. Die letzten Wochen waren auch geprägt von der Sorge um meine Mutter. Sie hatte eine Netzhautablösung und musste als Notfall im Krankenhaus mehrfach behandelt werden. Bei mir wurde ein stark erhöhter Wert der weißen Blutkörperchen festgestellt und ein paar Tage war ich bis zur zweiten Blutabnahme völlig durch den Wind. Also von Langeweile ist nicht zu reden... :wink:

    Bei all dem aber nie der ernsthafte Gedanke ans Trinken gehabt. Ich bin im Nachhinein sehr, sehr froh nichts getrunken zu haben. In was für ein tiefes Tal wäre ich sonst wieder gerutscht?

    Ich habe im Moment etwas Bedenken wegen der kalten, dunklen, grauen Zeit die jetzt wieder kommt. Es wird Zeit die nächste große Hürde zu nehmen...

    Habt einen schönen Abend!

    Lieben Gruß
    rote Bete :)

  • @ sven: Danke, gefunden :)

    Hallo Ihr!

    Alle schlafen noch und ich sitze in der Küche mit meinem Kaffee und sehe der Sonne zu wie sie aufgeht, habe klare Augen und bin fit. Schön...

    Zuerst wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber nun habe ich doch das Bedürnis ein paar Gedanken festzuhalten.

    Ich habe schon Trinkpausen eingelegt und frage mich was diesmal anders ist. Beim umsetzen meiner Wünsche und Bedürnisse stelle ich große Unterschiede fest. Ich plane länger und besser vor.

    Mir hat z.B. Weihnachten große Sorgen gemacht und Druck aufgebaut. Meine Eltern wohnen nicht in Deutschland und kommen (Ferienwohnung) zweimal im Jahr zu Besuch. An Weihnachten haben wir bis jetzt immer sehr viel getrunken, mich hat der Gedanke angewiedert Besoffene um mich rum zu haben an diesem Tag.

    Also habe ich klar gesagt: kein Alkohol an Weihnachten, nicht nur für mich nicht, für keinen. Punkt! Meine Mutter ist selbst schwer abhängig. Ich hatte nun die Wahl: sie betrunken oder auf Entzug. Ich habe mich entschieden.

    Alleine die Entscheidung hat mir eine große Last von den Schultern genommen. Für mich ist es einer der größeren Aufgaben mich an erste Stelle zu setzen. Keine Kompromisse!

    Einen Satz möchte ich hier noch festhalten den ich gelesen habe: "Ich habe noch niemanden getroffen, der seine Trockenheit bereut hätte." Dieser Satz irgendwie berührt und mir geholfen.

    Es ist erstaunlich was wir diesen Sommer nüchtern geschafft haben. Langsam habe ich wieder das Gefühl zu leben.

    Habt einen wunderschönen, trockenen Sonntag! Vielleicht habe ich etwas wirr geschrieben, aber um die Uhrzeit funktionieren meine Gehirnzellen auch nüchtern noch nicht so gut ;)

    Lieben Gruß
    rote Bete

  • Guten Morgen,

    alles nüchterne und klare Gedanken, nix wirres zu bemerken ;) .

    Herzlich willkommen und einen schönen Sonntag.

    Liebe Grüße von Marion

  • Hallo rote Bete,

    auch von mir herzlich Willkommen hier im Forum. :wink:
    Für mich ist es sehr wichtig hier zu sein und versuche auch täglich zu lesen, neben der Selbsthilfegruppe die ich 2 mal die Woche besuche gibt mir dieses Forum zusätzlichen halt und einen guten Austausch. Ich hoffe für dich dass es dir genauso ergehen wird.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Liebe Rote Bete,

    mich hast ja nun dank Sven gefunden. Auch ich war ein Zuhausetrinker. 4 Katzen habe ich auch... Ich konnte für mich auch schon feststellen, dass man stressige Situationen auch sehr gut ohne überstehen kann. Eine gute Erfahrung.
    Bei mir war es Weihnachten genauso. Meine Eltern kamen auch immer zu uns. Meine Mutter war immer der Meinung, wenn wir uns schon mal sehen, dann wollen wir doch gemütlich zusammen sitzen und Wein gehörte für sie dazu. Zu der Zeit war ich aber noch nicht trocken. Nun ist meine Mutter vor einem Jahr gestorben... Mein Vater kam also letztes Weihnachten das erste Mal alleine zu uns. Er brachte, wie immer mir ein paar sehr gute Weine mit. Als ich ihm sagte, dass ich gar keinen Alkohol mehr trinke, hat er auch nichts getrunken, er fand die Entscheidung sehr gut. Die Weinflaschen hat er wieder mitgenommen. Manches klappt auch erstaunlich gut.
    Auch ich bin immer noch erstaunt, wie viel ich so schaffe, so ohne. Zu schön.
    Wünsche auch Dir einen schönen trockenen Wochenanfang.

    Pink-Lady

  • Hallo Rote Bete und herzlich Willkommen hier!

    Wenn es draußen grau wird, häkle ich meistens relativ hässliche aber wunderbar bunte Stofftiere.
    Ein Malbuch, Mandala z.B., kann ich auch nur empfehlen. Das Bunt der Farben hellt auch die eigene Stimmung auf.


    LG

  • Hallo rB & Willkomen im Forum! :D

    Eines würde mich interessieren: Wie hat deine Mutter eure Entscheidung "kein Alk zu Weihnachten" eigentlich aufgenommen?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Ihr!

    Danke für die lieben Willkommensgrüße! Was ich als sehr angenehm empfinde hier ist das sich hier nur trockene Alkoholiker austauschen. Wenn ich schreibende Nassen lese, kann ich damit zur Zeit nicht gut umgehen. Das wäre mir zu nah drann...

    @ Pink-Lady: Beileid zum Tod Deiner Mutter. Da ist sicher noch eine Menge zu bearbeiten kann ich mir vorstellen. Ich denke das braucht Zeit und ist sicher nicht leicht aufzudröseln wenn Ihr beide abhängig wart. Wie Dein Vater reagiert hat finde ich herzlich.

    @ schnuffig: ich musste lachen bei Deinem Beitrag. Ich hatte mir eine Häkelanleitung für Eierwärmer aus dem Netz runtergeladen. Auch super häßlich und etwas was die Welt nicht braucht, aber lustig :lol: Ich sollte das mal machen. Warme bunte Farben helfen wirklich etwas.

    @ Dante: Meine Eltern waren ja ein paar Wochen im Sommer in der Stadt und hier wurde nichts getrunken. Wir wissen von unserer Abhängigkeit von Alkohol schon immer.

    Vom trockenen Weihnachten wissen sie noch nichts. Das hat noch Zeit, wichtig war meine Entscheidung dazu. Das ist hier unser Zuhause mit meinen/unseren Regeln. Sie hat es zu aktzeptieren. Für mich ist es mehr ein Problem auf mein inneres zu hören und genau zu BENENNEN was mir gut tut und was nicht.

    Ich komme aus einer Alkoholiker - Familie, ich bin mit dem Alkohol aufgewachsen. Mit Verletzungen, Vernachlässigungen und dem ganzen Kram. Das kommt bei solchen Entscheidungen die ich für mich treffe und die zu MEINEM besten sind immer noch hoch und kosten Kraft. Vielleicht schreibe ich das irgendwann ausführlicher, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Vielleicht auch mehr ein Thema für die Therapie.

    ______

    Gestern habe ich im Stau mittags ein junges Pärchen beobachtet. Beide sahen aus als hätten sie 3 Tage durchgemacht, er noch mit einer Flasche in der Hand, sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Beide machten den Eindruck Wert auf Äußerlichkeiten zu legen, aber die Sucht hatte sich schon tief in ihre Gesichter gebrannt. Müde, krank und kaputt - traurig anzusehen und ich war innerlich dankbar das ich nüchtern bin.

    Vielleicht werden sie ihren Weg da raus noch finden, wer weiß, aber in diesen paar Sekunden ratterte es in meinem Gehirn gewaltig.

    In den letzten Tagen habe ich mir überlegt was ich ändern möchte/sollte um zufrieden zu bleiben, aber im Moment spüre ich da keinen großen Drang irgend etwas zu überstürzen oder kann es einfach zur Zeit einfach nicht ändern. Es ist OK so wie es jetzt ist. Ich komme nach den stressigen Wochen wieder etwas zur Ruhe und genieße es. Die Tage vergehen nüchtern mit den alltäglichen Freuden und Sorgen so herrlich normal.

    Habt einen sonnigen, trockenen Tag!

    Lieben Gruß
    rote Bete

  • Ich finde es gut, dass Du so für Dich entscheidest. Daraus entstehen nach und auch immer wieder weitere Neuerungen im Leben.
    Ich bin noch Frischling, aber ich glaube, gewisse Änderungen sind deshalb wichtig, weil man sonst wieder in ein altes Verhaltensmuster reinkommt. Ich habe auch nicht soo viel geändert, aber gerade in den Abendstunden, in denen ich getrunken habe, musste ich etwas umstellen. Manche Sachen habe ich ganz unterlassen, weil da eben die Flasche Wein dazugehörte.

    Ich kann mich auch wieder an Kleinigkeiten im Alltag freuen und finde diese Normalität im Leben auch zu schön.
    Mir geht es genauso, wenn ich trinkende Menschen sehe. Ich hoffe auch immer, dass sie die Kurve noch kriegen. Ich bin dann sehr dankbar, dass ich nicht mehr trinken muss.
    Danke für Dein Beileid. Du hast recht, Trauer braucht Zeit. Die soll man sich einfach nehmen.
    Wünsche Dir einen schönen, trockenen Abend

    Pink-Lady

  • Hallo Ihr!

    Hallo Pink-Lady!

    Du sprichst das Thema Veränderungen an: Ich/wir habe auch Veränderungen vorgenommen nachdem wir nun das erste Glas stehen lassen. Ich bin Abends kaum noch im Internet, gehe im Supermarkt wenn möglich nicht durch die Alk-Abteilung, Kneipen waren eh nie meins, aber ich würde mich keiner Situation aussetzen wo viel getrunken wird. Solche Dinge sind mir wichtig und für mich auch nötig. Wir zappen z. B. abends jetzt durch das wirklich miese Fernsehprogramm und komentieren alles sehr sarkastisch bis wir selber über uns lachen müssen. :lol:

    Malen geht im Moment gar nicht, das ist noch viel zu sehr mit Wein verbunden. Irgendwann traue ich mich da aber wieder ran, weil es mir viel bringt. Zum Bücher lesen habe ich bis jetzt noch nicht wieder den Einstieg gefunden. Ich werde mich heute mal "zwingen" und ein paar Seiten zu lesen, mal sehen was passiert. Unser neuestes Hobby ist "Extrem-sparen" :wink: Wir müssen noch (im Rahmen) klar-Schiff bei den Finanzen bekommen, also Ausflüge, Kino o. ä. sind leider im Moment nicht drinn.

    Am Montag habe ich einen Termin beim Kardiologen. Mir ist mulmig vor dem Termin, meine HA hat mir vor 3 Wochen gesagt ich soll mal ein kaum zu hörendes Geräusch abklären lassen :( Das habe ich seit dem immer im Hinterkopf... aber wenns bedrohlich wäre hätte sie mich sicher gleich ins KH geschickt? Abwarten und Tee trinnken, aber oft habe ich den Gedanken: hoffentlich habe ich nicht zu spät mit dem saufen aufgehört...

    Hin- und hergerissene Grüße, macht Euch ein schönes, trockenes Wochenende!
    rote Bete

  • Hallo rote beete,

    ich möchte Dir nicht Deine Illusionen nehmen, aber ...

    Zitat

    Einen Satz möchte ich hier noch festhalten den ich gelesen habe: "Ich habe noch niemanden getroffen, der seine Trockenheit bereut hätte." Dieser Satz irgendwie berührt und mir geholfen.

    das liegt schlicht und einfach daran, daß diejenigen wieder oder noch trinken.
    Es erfordert viel Arbeit - auch daran - daß ich meine Trockenheit nie bereue und selbst wenn ich sie mal in schlechten Momenten bereue,
    konsequent zu bleiben.

    Du schaffst das auch!

    LG Jürgen

  • Nach viel zu langem überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, Du beziehst dich auf die Menschen, die der Zitierte "nicht" getroffen hat. Das war zugegeben etwas missverständlich, aber ich habe auch noch nichts richtiges gegessen heute.

    Gruß noch mal, Bruce

  • Hallo Bruce,

    das ist was ich meinte, es ist praktisch unmöglich jemanden zu treffen, der seine "Trockenheit" ständig bereut,
    denn ein Alkoholiker ist entweder abstinent glücklich oder nass "glücklich".
    Soweit mein Verständnis vom "selbstverantwortlichen Menschen" und "Diplom-Alkoholiker a.D."

    Es mag natürlich auch die geben, die sich "ständiger Kontrolle durch andere" unterwerfen und dadurch abstinent bleiben.
    Für mich ein völlig abwegiger Gedanke, daß ständige Kontrolle glücklich machen kann.

    LG Jürgen

  • glück auf rb

    ne menge "baustellen" die du hast - aber trocken packst du alles (nach und nach)
    n kraftpäckl

    Zitat von rote Bete

    Zum Bücher lesen habe ich bis jetzt noch nicht wieder den Einstieg gefunden. Ich werde mich heute mal "zwingen" und ein paar Seiten zu lesen,

    ja - ich durfte meine hobbys auch erst wieder lernen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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