Ende mit Schrecken oder Schrecken MIT Ende?

  • Hallo Ihr Lieben.

    Ich moechte dieses Jahr mit diesem Thema abschliessen.

    Sosehr ich mich in vielen Zeilen von Euch wiedererkenne, und viele Eure Geschichten auch meine sein koennte, so merke ich dass eine Sache fast immer sich unterscheidet. Naemlich das Ende.

    Oft, wenn nicht fast immer, findet die Trennung dann statt, wenn die Liebe (oder was auch immer) noch existiert. Es folgt Trennungschmerz, Sehnsucht, all die Gefuehle die so schwer auszuhalten sind.
    Ich weiss nicht, ob ich da stark genug waere das auszuhalten. Ich habe mich erst dann getrennt, wo statt Liebe nur noch Hass und Wut und Angst da waren.

    Wenn ich mich frage, warum es so war, dann denke ich, dass ich so auf Co getrimmt wurde schon als Kind, dass ich als Kind soviele Defizite hatte, Fundamente die mir ermoeglicht haetten erwachsen zu werden, gabs ja nicht.
    Ich war angepasst und brav und hab perfektionistisch gelern NICHT ICH zu sein. Weil mein echtes ICH nicht berechtigt war hier zu sein und geliebt zu werden.

    So war meine Grenze dessen was ich ertragen bereit war sehr hoch.

    Ich blieb bei ihm so lange bis das letzte funkchen Liebe weg war. Fuer mich ist Trennung zu diesem Zeitpunkt viel leichter.
    Was problematischer war, durch das jahrelange ausharren, war ich in solch desolaten Zustand, seelisch und koerperlich, das ich kaum Lebensfaehig war.

    War also der Preis doch zu Hoch? Wenn ich meine was-waere-wenn Gedanken nachgehe, dann befuerchte ich, dass, wenn ich mich "liebend" getrennt haette, waere ich von diesen Mann nicht losgekommen, zumindest seelisch nicht. Koennte ich mich dann in diesem Faelle fuer ein gesunde Liebe oeffnen, eine Liebe die ich jetzt habe? Ich bezweifle es.
    Lohnt sich also manchmal die Liebe durch den Schmerz toeten lassen?

    So meine ueberlegungen, wuerde mich freuen, wenn Ihr schreiben Wuerdet, was Ihr darueber denkt.

    Ich wuensche Euch einen guten Rutsch, und ein tolles, neues Jahr.

    Eure Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia
    Na das ist mal ne Frage,aber es ist was dran......
    Es trennt sich sicher leichter wenn wirklich nichtmehr zu leugnen ist das alles kaputt ist ,ansonsten ist es wie bei mir,,die Hoffnung stirbt zuletzt,,
    5 Monate nach der ,aus damaliger Sicht,berechtigten Trennung ,habe ich heute noch Momente wo ich ihn zurücksehne...irre..nur der Verstand läßt mich standhaft bleiben!

    Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr R..

  • Das ist glaub ich halt unser problem. Das problem der co...wir ertragen alles aber einen schlussstrich ziehen kommt nicht in frage. Mir wird jetzt bewusst das das letzte jahr meiner beziehung nicht mehr viel mit liebe zu tun hatte. Ich wollte ums verrecken nicht alleine sein. Aber wie krank. Jetzt denke ich mir lieber alleine sein und seine ruhe habe wie jeden tag diesen terror mit machen. Und trotzdem verfaellt man immer wieder der sehnsucht...aber ich hoffe ich werde langsam stark und schaue endlich auf ihn herab. Er kann mein leben nicht weiter kaputt machen. ''EIN KRANKER MACHT MICH NICHT KRANK " wenn ich das nur eher erkannt haette....liebe gruesse

  • Hallo Grazia,

    so wie der Alkoholiker seinen Tiefpunkt erst erreichen muss, muss auch der Co-Abhängige seinen Tiefpunkt erreichen, damit sich etwas ändert.

    Wer es vorher schafft, sich mit Hilfe des Verstandes zu lösen - Hut ab!

    Manche erreichen ihren Tiefpunkt auch nie, oder zu spät und gehen daran zugrunde.

    Das deine Liebe sich mit der Zeit in Abneigung verwandelt hat, ist doch eine gesunde Reaktion.

    LG
    Schmetterlingsfee

  • Hallo Grazia,

    hm...

    Ich hatte schon lange keine Liebe mehr zu meinem Ex. Ich wusste das, insgeheim, obwohl ich nach außen so tat, als ob. Heile Welt spielte, sozusagen. Ich weiß nicht genau, wann die Liebe weg war, so völlig, keine Ahnung. Es war schleichend. Ab ca. 1988. Da war es immernoch wieder auch Gefühl dabei, zwischendurch, was man als Liebe bezeichnen könnte. Ab den 90gern nicht mehr. 2007 konnte ich mich trennen.

    Und obwohl da nur noch Verachtung war und Schmerz, Hass und Wut und sowas, konnte ich mich erst so schwer trennen. Also ich bin ausgezogen, aber der Ex kreiste ja noch ca 1 Jahr lang durch mein Leben. Weil ich nicht loslassen konnte, nicht konsequent genug war, den endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Obwohl da keine Liebe war, nicht meinerseits. Was bei ihm war, weiß nur er allein. Hat sich aber für mich auch nicht wie Liebe angefühlt. Wie sich Liebe anfühlt, weiß ich erst jetzt!

    Die Liebe wurde abgetötet durch sein immer stärkeres Abgleiten in die Sucht. Und als Dinge an ihm sichtbar wurden, die ich nicht mochte. Also wir hatten total gegensätzliche Lebensauffassungen, nicht nur der Suff war da maßgebend. Aber die Sucht hat letztendlich alles kaputt gemacht, sozusagen. Das, was alles so passierte durch das Trinken. Verletzungen der Seele, Unzuverlässigkeit, all das.

    Ich weiß nicht, in wie weit Liebe im Spiel sein kann, wenn die Sucht sichtbar wird. Kann ich einen Menschen lieben, wenn er sabbernd und brabbelnd vor mir liegt? Stinkt wie eine Eckkneipe? Wenn er sich peinlich macht und mich gleich mit? Also, nicht nur, sagen wir mal, 1 mal im Jahr, sondern dauernd. Ich weiß nicht, was dann Liebe ist, nach einer Weile. Ob da nicht was verwechselt wird, immer wieder.

    Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was ich meine...

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora ich glaube du hast wirklich Recht. Wenn ich das so lese merke ich auch immer wieder das ich nicht mehr wusste ob es Liebe war oder ich es doch irgendwie verwechselt habe. Ich hatte fast nix schönes mehr in der Beziehung. Es war wie eine WG. Ich bin an ihn nicht ran gekommen. das war keine Beziehung. Wie soll man so jemanden lieben? Ich habe mir nur was vorgespielt...

  • Nachdem ich meine Eltern nun über die Weihnachtsfeiertage beobachtet habe, bin ich der Überzeugung, dass das ihrem Verhalten nach zu urteilen keine Liebe mehr ist. Schon lange nicht mehr, sondern einfach nur pure Abhängigkeit und Angst vorm Alleinsein.

    Das gleiche denke ich, wenn ich die Texte und Schilderungen mancher Schreiber hier lese.

    Alles Liebe,
    Natalie

  • Renate

    Wenn Du Dich nach ihm sehnst, was ist es genau? Er oder die Vorstellung wie es sein koennte oder vlt die Liebe und Innigkeit und Zweisamkeit?
    Es ist mir naemlich ein Raetsel warum wir lieben jemanden der uns so behandelt.

    @Uschi

    Ich denke auch dass es nichts mit Liebe zu tun hat. Ich ziehe auch in Erwaegung, dass ich bei meinem XY nie weiter gekommen bin als ueber das Verliebt sein. Der Rest war Co.

    Schmetterlingsfee

    Das mit dem Tiefpunkt ist mir schon klar, ich wuenschte, ich haette mich viel frueher getrennt, und doch auch im nachhinein denke ich, es waere fuer mich nicht moeglich gewesen.

    @Liebe Aurora

    Ich weiss ganz genau wie Du das meinst. Unsere geschichte ist ja fast die gleiche. Wir wussten doch beide, dass es keine Zukunft hat, und doch....blieben wir da. Bis zu dem Zeitpunkt, wo keine positiven Gefuehle mehr da waren. Frage ich mich, war es fuer uns einfacher erst dann XY zu verlassen? Warum? Weil es dann unsere Mitleid ins Hintergrund gedraengt wurde? Bei mir war es so. Mitgefuehl, Mitleid, Verantwortung, alles was so uebermaechtig war in meinem Leben, alles wurde durch Wut und Hass verdraengt.

    Zimttee

    Ich weiss nicht ob es Angst vorm Alleinsein ist. Ich wuerde es eher Angst vom Veraenderung, Angst vom Neuen, nennen.

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    ich habe die Trennung zwar erst vor ein paar Tagen eingeläutet - jedoch gehe ich mit diesen Gedanken schon länger schwanger. Das ganze ist nicht unbedingt freiwillig - vielmehr hat sich mein Verstand eingeschaltet. Normalerweise bin ich ein Träumerle die sich bis zum Schluss noch alles schön redet.
    Ich musste im schmerzvollen Prozess erkennen das nichts mehr geht. Er belügt sich selbst und mich dabei gleich mit. Teilweise liebe ich ihn so sehr das es weh tut (Co?) - jedoch gibt es für mich nur 2 Wege.
    Entweder gehe ich mit ihm unter oder ich rette mich.
    Es sind die liebevollen Kleinigkeiten die mich in dieser Beziehung gehalten haben ... das Streicheln der Wange oder die Umarmung. Dagegen stehen verbale Prügel vom feinsten. Einen Auszug dessen was war hatte ich gestern mal im Chat gepostet. Ein Wechselbad der Gefühle. Emotionen wie im Film und mittendrin ich die sich nach endloser Liebe sehnt. Selbst mein Vater hatte es nicht so mit Gefühlen ... ob er je was für mich gefühlt hat - tja, keine Ahnung.
    Ich denke da steckt viel von der Kindheit drin ... meine Eltern waren zu sehr mit sich beschäftigt als das sie Zeit gehabt hätten sich damit auseinander zu setzen.
    Wann ist der richtige Zeitpunkt zu gehen? Gibt es den überhaupt? Was ist einfacher - zu gehen wenn man noch liebt oder wenn diese Gefühle schon gegangen sind?

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Sarawen
    jetzt antworte ich mal hier.
    Hoffnung ist auch ein Gefühl vielleicht ist es irgendwann so das Liebe durch Hoffnung ersetzt wird.
    Hoffnung das es wieder wird wie es mal war, Hoffnung das Xy einsieht...etc.

    In so einer Beziehung verschieben sich doch die Grenzen von Liebe,gesundem Egoismus,Ich und Du etc.
    zu ,,Wir,, bis hin zum ,,Du,, (Xy/Alkohol)
    irgendwie verschieb sich der Blickwinkel und das so schleichend ,bis irgendwann das Hirn einschaltet (meist durch Schmerz oder inzwischen unzumutbare Zustände) und man das ganze Ausmaß erkennt /begreift/ nichtmehr ignorieren kann.
    Man hat sich selbst irgendwann verloren,diese Erkenntnis ist sehr schmerzhaft,dieser Schmerz lähmt erstmal und man muß von vorne beginnen quasi neu (alleine) laufenlernen.

    Lg R..

  • hallo Sarawen.

    Danke fuer Deine Antwort.
    Lieben das es weh tut......bei diesem Satz bin ich haengen geblieben.
    Ich glaube diese Art von Liebe ist unseren Kindern vorbehalten.
    Jetzt weiss ich net, ob du Mutter bist, aber die Kinder liebt man so...
    Spielt es vlt eine Rolle, dass wir, Co's, eine Art muetterliche Gefuehle haben zu den XY's?
    Ich meine, Partnerschaft kann man es nicht nennen, und wir betrachten unseren XY als Schutzbedurftig, und auch Bedurftig in fast allen anderen Bereichen.

    Mein Vater war das Ebenbild meines XY, oder auch Umgekehrt. Ich wollte endlich dass mich dieser Mann liebt, nach 40 Jahren habe ich aufgegeben. ich brauche diese Liebe nicht um zu leben. Auch ohne werden wir nicht untergehen, auch wenn es Augenblicklich fur und so scheint.

    Was mir immer hilft, ich habe mein Inneres Kind adoptiert, ich habe es lieb, ich umarme es jeden Tag, und sag ihm wie toll und liebenswert es ist.
    Das tut sowas von gut...

    LG

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    vielleicht ist das so das man seinen Partner als schutzbedürftig einstuft. Kinder habe ich keine aber 2 Katzen und die sind für mich wie Kinder :) .
    Ich denke man vergisst auch oft das man einen Erwachsenen Menschen vor sich hat.
    Mit meinen Vater hat mein xy auch viel gemeinsam. Eine Therapeutin meinte das ich versuche meinen Vater durch meinen xy zu retten.
    Gruselig da mein Vater ja nun schon einige Jahre unter der Erde ist.

    Ich möchte meinen Frieden mit mir und meinen Leben machen. Möchte lernen mich zu lieben und mich zu akzeptieren.
    Vielleicht gelingt es mir bald. Ich nehme mir für diese Lehre die Zeit die ich brauche.

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Liebe Grazia,

    es war für mich, obwohl da keine Liebe mehr war, sondern nur noch Wut und vermeintliche Verantwortung, Angst, Schmerz, unendliche Verletzungen genau so schwer. Denke ich. Genau so schwer, da einen Schlussstrich zu ziehen. Da war anstatt Liebe etwas anders, was mich festhielt.

    Ich habe ja noch längere Zeit gebraucht, bis ich meine Grenzen setzen konnte und endgültig Schluss machen konnte. Und ganz ehrlich, von Liebe war da nicht mal mehr ein Rauchzeichen zu sehen. Die war schon in den frühen 90gern oder so verpufft...

    Nein, ich glaube, für mich war es nicht einfacher. Zumal da eben noch die vielen Ehejahre dazu kamen, all sowas. Die ganze Zeit des Aushaltens. Das hatte mich so tief in meine Situation gepresst, mich so geprägt, dass es mir eben wahnsinnig schwer gefallen ist. Trotz allem eben...

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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