• Hallo,

    vielen Dank venezia, Matthias, Chris und Aloisius.

    @venezia

    Zitat

    Ich trinke jetzt seit ein paar Wochen nicht und mir geht es wirklich gut.
    Natürlich denke ich oft daran,aber das ist wohl normal


    Magst du erzählen, wie du es geschafft hast, mit dem Trinken aufzuhören? Was machst du, wenn du an den Alkohol denkst/denken musst?
    Bis bald :wink:

    @Matthias
    für mich bist du ein Pfeiler hier im Forum, auch wenn ich bei dir nur eine stille Leserin war. Ich danke dir.

    Chris
    Das ist so eine schöne Überraschung, dich hier zu sehen/lesen. Ich freue mich sehr, dass du mir geschrieben hast. Danke. Du fehlst mir bei den TagebuchschreiberInnen. Wie geht es dir? Komm bald wieder und lass von dir hören, ja? Schicke dir ganz herzliche Grüße.

    Aloisius
    Noch ein Vermisster :lol: Plötzlich warste weg... Geht es dir gut? Schreib doch ab und zu ein wenig, wir ollen Alkis müssen doch zusammenhalten!

    Ich genieße den Sommer so sehr und würde am liebsten den ganzen Tag am Fluss sitzen, im Fluss sein, am Fluss spazieren gehen, verbringe sogar meine Mittagspausen an einem schönen Plätzchen direkt am Wasser. Wenn ich nicht so feige wäre... ich würde sogar die Nächte gerne am Fluss verbringen...

    Es geht mir zur Zeit sehr gut, fühle mich oft glücklich, einfach so, ohne große Geschehnisse, die, was weiß ich, wie toll sind.
    Was mir allerdings allmählich zu denken gibt ist, dass ich ständig irgendwelche körperlichen Einschränkungen habe. Gestern bin ich gestürzt und habe mich am Fuß verletzt, dann ist es mal ein Infekt, dann die Schulter, oder es sind langwierige Fußprobleme...
    Manchmal denke ich, es darf mir nicht gut gehen... Bis jetzt ist meine gute Laune allerdings (noch) nicht beeinträchtigt.

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

  • Hallo Wacholderfrau,

    ich finde es gut und sehr hilfreich für viele, die noch ganz unsicher am Anfang stehen, dass Du hier Deine Erfahrungen nach dem 1 Jahr Trockenheit mit uns teilst und uns zeigst, dass es an jedem/jeder von uns liegt, etwas zu verändern.

    Anstatt zu warten, dass eine Fee mit ihrem Zauberstab Wunder wirkt, ist es unsere Aufgabe, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu LEBEN. Lebensfreude und Lebensglück sind wichtige Bestandteile auf diesem Weg...

    Liebe Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo,

    liebe Samsara, vielen Dank - ich will dir später antworten.

    Im Moment liegt mir am Herzen zu schreiben, wie nah ich die furchtbare Auswirkung der Alkoholabhängigkeit meines Bruders erlebe, der zur Zeit ununterbrochen trinkt, das heißt dauerbetrunken ist und tatsächlich noch in der Lage ist zu diskutieren und anzuzweifeln, ein Alkoholiker zu sein. Der Mann trinkt sein ganzes Leben lang!
    Ich selbst habe alle Hände voll zu tun, mich abzugrenzen, was nicht einfach ist, da meine 89jährige Mutter involviert ist, die ihn schützt und gleichzeitig beschimpft..., sich nicht helfen lassen will, sich absolut Co verhält.
    Es macht mir gerade sehr viel aus, nichts tun zu können. Merke bei aller Distanz, die ich im Lauf der Zeit aufgebaut habe, wie nah mir das doch geht.

    Gruß, Wacholderfrau

  • Liebe Samsara,

    schön, dass du wieder hier bist.

    Es wäre schön, wenn meine Erfahrungen für jemandem hilfreich ist, schreiben tu ich jedoch für mich, weil es mir wichtig ist, mich mit-zu-teilen, zu erzählen, zu berichten, zu jammern, zu bedauern... :)

    Dass ich nun auch wieder hier im offenen Bereich schreibe, liegt einfach daran, dass mir sehr viel daran liegt. Eine zeitlang konnte ich hier nicht lesen, weil es mir zu viel war und mich auch zu sehr belastet hat.

    Ich bin froh, heute mit dem Bruder und der Mutter lange sprechen zu können und zwar ungeschönt Klartext. Es ist mir sehr, sehr wichtig zu spüren, dass ich dieses Familiendrama nicht bedingungslos an mich heranlassen muss, sondern fähig bin, mich abzugrenzen, was für mich nicht selbstverständlich ist. Traurig ist es trotzdem.

    Lieben Gruß
    Wacholderfrau

  • Hallo,

    mit meiner Krankschreibung, die mindestens noch nächste Woche andauern wird, sank meine Stimmung nun doch sehr. Sei es Pflichtbewusstsein, Leistungsbestreben oder nicht funktionieren zu können, wie ich das gerne hätte und letztendlich alte Geister wie: ich bin nicht gut genug, und ich bin ohnehin eine Versagerin. Das alles ist keine so gute Mischung, schon gar nicht, wenn es meinen Seelenfrieden betrifft.

    Die gute Nachricht Nr. 1 ist: ich trinke nicht
    die gute Nachricht Nr. 2 ist: ich rauche nicht
    die gute Nachricht Nr. 3 ist: das Stimmungstief blieb nicht lebenslang 8) sondern hat sich heute im Lauf des Tages bereits erheblich gebessert.

    Die alten Geister begleiten mich halt. Sollen sie doch.
    Ich stehe nicht drüber - aber auch nicht mehr drunter.

    Was ich nun wieder ein bisschen mehr gewonnen habe ist, dass schwierige Situationen nicht nur ohne zu trinken zu überstehen sondern auch zu bewältigen sind und dass sie nicht endlos andauern. Das stärkt mein Selbst-Bewusstsein.

    Ich bin froh - mein Bruder hat sich seinem Arzt gegenüber geöffnet und von seiner (bereits sehr) langen Alkoholabhängigkeit berichtet und hat morgen einen Untersuchungstermin. Uff.

    Fast schon wieder gutgelaunte Grüße
    von Wacholderfrau

  • Moin Wacholderfrau,

    da sieh mal einer an...die alten Alkies können einen immer wieder überraschen :)
    Freut mich, daß sich Dein Bruder zu diesem Schritt entschlossen hat, v.a. auch für Dich. Man konnte schon lesen, daß Dich das enorm belastet.
    Ansonsten wünsch ich gute Besserung und (aber nur, weil Du es anscheinend so willst) daß Du bald wieder in der Arbeit angreifen kannst.
    Jaja, die ollen Geister...denen muß man im Vorbeilaufen ab und zu eines auf die Lichter geben, dann geben die kurzzeitig auch mal Ruhe :)

    Ne schöne Woche Dir

    LG Andreas

  • Hallo,

    danke Andreas, deine erfrischende Art zu schreiben, gefällt mir total gut.

    Zitat

    Jaja, die ollen Geister...denen muß man im Vorbeilaufen ab und zu eines auf die Lichter geben, dann geben die kurzzeitig auch mal Ruhe


    jep, das nächste Mal kommt bestimmt... :lol:


    Mich beschäftigt etwas, das ich gerne hierlassen möchte.
    Da ich erst seit einiger Zeit wieder im offenen Bereich lese und schreibe, fällt mir auf, wie wenig hier überhaupt geschrieben und sich ausgetasucht wird. Ich habe irgendwann damit aufgehört, als mir manche Beiträge zu nah gingen und/oder es mir überhaupt zu viel war, alles zu lesen. Ich habe mir allerdings im geschützten Bereich alles von der Seele geschrieben, was mir wichtig für mein Leben ohne Alkohol war und damit auch sehr wertvolle Unterstützung erhalten.

    Ich bin froh, dass ich derzeit nicht als Neuling hier ankomme (n muss). Als ich mich anmeldete, gab es viel mehr Austausch und viel mehr Rückmeldungen als zur Zeit. Für mich wäre es schrecklich gewesen, wenn niemand auf meine Worte reagiert hätte. Ich fühlte mich zu Beginn sehr labil und empfindlich und war auf Hilfe angewiesen. Was ist anders geworden?

    Im geschützen Bereich fühle ich mich natürlich wohler, weil ich einfach alles - naja, fast alles - aufschreiben kann, was mir wichtig ist und nicht überlegen muss, was ich wie formuliere. Mein Tagebuch und die Begleitung da bedeutet mir sehr viel. Aber ich finde es erschreckend, wie wenig Resonanz neue User bekommen und dass überhaupt so wenig geschrieben wird und dass es so viele User gibt, die sich nach mir angemeldet haben und schon längst nicht mehr schreiben und wieder weg sind. Ich finde das sehr schade.

    Ja, ich weiß, ich bin ja selbst von der Bildfläche verschwunden und habe nur noch im geschützten Bereich geschrieben. Aber es gab doch auch viel mehr User, die ausschließlich hier geschrieben habe. Wo sind sie denn alle?

    Zitat von silberkralle

    kann reichen, wenn du s ernst nimmst.


    genau, so sehe ich das auch.

    liebe Grüße
    Wacholderfrau

  • glück auf mädels

    Zitat von venezia

    Irgendwie komme ich hier als Neuling nicht so richtig rein...

    ~ 1400 aufrufe seit dem 11.7.13 ~ 100 aufrufe täglich (und das zu ner zeit, wo jede/r die/der kann im bad is) :wink:
    20 eigene beiträge ~ 0,87 beiträge täglich :roll:
    wer viel schreibt, bekommt viel antworten - karsten schreibt oft, sinngemäß- "wer sich bekannt macht, erhält resonanz".
    oft bleiben neulinge weg weil sie die ersten "verbalen Arschtritte" schlecht vertragen. andere wollen körperkontakt ... - oder den gesichtsausdruck des gegenübers sehen ... usw.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo GlückaufJung,

    danke, dass du dich hier blicken lässt :lol: ich freue mich über dich. Meinst du, dass ich mich täusche?
    Auf jeden Fall - ich bleibe am Ball.

    Dir auch eine schöne Zeit.

    Hallo Venezia,

    ich freue mich auch, dass es dir gut geht. Das ist schön. Mich interessiert sehr, was du machst, dass es so ist. Bei mir hat es schon eine Weile gedauert, bis ich einigermaßen wieder Boden unter den Füßen spürte. Wenn du magst, erzähl doch ein wenig von dir. Ich wünsche dir auch noch einen schönen Tag :wink:

    Wacholdergrüße

  • Hallo Wacholderfrau,

    auch von mir noch nachträglich Alles Gute zu Deinem ersten Jahr Abstinenz.

    Zitat


    Ich lege keinen Wert darauf zu vergessen, wie es mir in meinen Saufzeiten gegangen ist, aber ich lege Wert darauf, ein lebenswertes Leben zu führen.

    Das ist ein schöner Satz ! Ebenso ist es bei mir. Ich will gar nicht vergessen, wie schlimm es war, als ich noch gesoffen habe, und das ich das nie verdrängt habe, hat mich evtl. auch vor Rückfällen bewahrt.
    Heute lege ich auch viel Wert darauf, ein lebenswertes Leben zu haben, bisschen glücklich sein kann auch nicht schaden.

    Zitat

    Es hat eine ganze Weile gedauert, bis meine Angst nachgelassen hat und bis ich mir selbst wieder "über den Weg" traute. Am Anfang hatte ich sinnbildlich ständig das Gefühl, mich auf einem sumpfigen Gelände zu befinden, traute mich kaum mich zu bewegen. Ich glaube, das war auch gut so. So konnte ich erstmal sitzen bleiben, bis ich mich nicht mehr so wackelig fühlte und dann langsam aufstehen, ganz langsam, bis ich in der Lage war, erste Schritte zu machen. Inzwischen schätze ich die kleinen Schritte sehr, ich, die gerne große Sprünge gemacht hat.

    Darin erkenne ich mich wieder. Bei mir war es allerdings so, das ich wirklich nur kleine Schritte gehen konnte, denn die Entgiftung hatte mich ziemlich umgeworfen :( . Und ich traute mir auch selbst nicht. So bin ich auch mit kleinen Schritten Richtung Trockenheit gegangen.

    Es dauerte bei mir auch sehr lange, bis ich es mir überhaupt das erste Mal wagte, mich als "trocken" zu bezeichnen. Nach einem Jahr tat ich das sicher noch nicht, aber ungefähr zu diesem Zeitpunkt bekam ich das erste Mal Hoffnung, das ich es wirklich schaffen könnte, trocken zu bleiben.

    Ich wünsche Dir, für immer trocken bleiben zu können. Der Anfang ist gemacht !

    LG Sunshine
    :)

  • Hallo Sunshine,

    vielen Dank für deine freundliche Begrüßung und deine Worte.

    Ich möchte dich auch sehr gerne im Forum willkommen heißen. Schön, dass du hier bist.

    Deine Beiträge wirken auf mich, als wärst du längst hier zu Hause :lol: und außerdem wirkst du sehr direkt auf mich, ich bin auch gern dirket: du wirkt auf mich sehr sympathisch und ich bin neugierig auf dich.

    Zitat

    Ich wünsche Dir, für immer trocken bleiben zu können. Der Anfang ist gemacht !



    Ja, der Anfang ist gemacht, meinetwegen darf es immer beim Anfang bleiben, ich lege keinen Wert auf eine Medalliensammlung in Sachen Trockenheit.
    Ich wünsche dir auch, für immer trocken bleiben zu können.

    Zitat

    Heute lege ich auch viel Wert darauf, ein lebenswertes Leben zu haben, bisschen glücklich sein kann auch nicht schaden.

    Lebenswertes Leben hört und fühlt sich einfach gut an, aber glückelig ist mein Lieblingswort :lol:
    Es sind immer so große Worte, wenn man sagt, mein Leben hat soch komplett geändert, dabei wohne ich noch in derselben Wohnung, mein Beruf und Arbeitsplatz ist gleich geblieben, aber ich habe viel gewonnen - meine Freiheit, Lebensqualität, Unabhängigkeit, Lebenslust.

    Manchmal sitze ich hier und lächle vor mich hin, wenn mir bewusst wird, dass ich da angelangt bin, wo ich mich viele Jahre hingeseht habe.

    Gruß von Wacholderfrau

  • Hallo,

    oh nein :twisted:
    Ich habe einen langen und ausführlichen Text geschrieben - und versemmelt! Schade, ich wollte so gern mal wieder piep sagen und eigentlich erzählen, dass es mir gerade nicht so geht - wie ich es gerne hätte... sondern meine Stimmung eher bedrückt und etwas unfroh ist... Ich habe Urlaub, und es gibt trotz diesem (hoffentlich kleinen) Tief sehr schöne Momente, die ich genießen kann und die mir Freude machen.

    Alles noch einmal aufzuschreiben - mag ich nimmer, zumindest jetzt nicht.

    Liebe Wacholdergrüße

  • Hallo,

    vor einigen Tagen beschrieb ich meine Stimmung in meinem Tagebuch

    In mir macht sich das Gefühl der Sinnlosigkeit breit, das Gefühl, ich hätte meine Orientierung verloren, die Dinge, die mich erfüllen, scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben, vieles wirkt fremd, beziehungsweise scheint die Beziehung dazu verloren gegangen zu sein und massiv will sich der Eindruck durchsetzen, es würde sich nicht lohnen, in irgendeiner Form weiterzumachen, weil alles anstrengend, schwer und mühsam ist , und es am besten wäre, alles einzustellen und nichts mehr zu tun, weil die Leere lähmt und mir einreden will, es lohnt sich nicht, weil alles aus Problemen besteht, die Lösungen nicht greifbar sind. Die Alternative zu, mich dem Trübsinn hinzugeben, ist, damit aufzuhören, mich in Ruhe zu lassen, die sinnlose Frage nach dem Sinn anderen zu überlassen und das leben, was ist. Für mich gibt es die Sinnlosigkeit der/meiner Existenz nicht, das weiß ich, auch wenn es sich gelegentlich so anfühlt. Mir geht es nicht um Sinn und Ziele, mir geht es um die Erfahrung, das Spüren meiner Lebendigkeit, das sich in kleinen Dingen und Begegnungen zeigt/fühlen lässt.

    Meine Strenge und vermultich auch der hohe Anspruch mir gegenüber, macht es mir in solchen Zeiten nicht leicht. Dazu kommt, dass ich dann in das Gefühlsdrama eines von außen verschlossenen Kerkers gleite, wo das Gesetz herrscht, es wird nun immer so bleiben, nie wieder wird es anders werden, alles war umsonst..., alle Mühe, die ich aufgebracht habe. Freiheit wird zum Mythos und unerreichbar.

    Inzwischen kommen meine Lebensgeister allmählich zurück, heute verbrachte ich nun einen Tag in Ruhe und kann mich richtig darüber freuen, dass ich mich wieder wohler in meiner Haut fühle.
    Ich habe noch zwei Wochen Urlaub, in denen ich mich treiben lassen will, ohne mir "große" Dinge vorzunehmen, vermutlich werde ich mich die meiste Zeit an meinem geliebten Fluss aufhalten, das Wasser ansehen, die Bäume, die Blätter, das Wasser... Steine anfassen, Bäume berühren, mich auf die Wiese legen, eintauchen in die Natur, die mir seit ich denken kann, Halt und Kraft gibt und in der mich wie nirgendwo anders geborgen fühle.

    Vor meinem letzten Sommerurlaub bangte ich regelrecht, als mir bewusst wurde, wie ich meine freie Zeit "normalerweise" zu nutzen suchte... das war kurz nachdem ich mit trinken aufgehört hatte. Diese Sorge oder Angst trat diesmal keinen Moment auf, weil ich anderes und besseres zu tun habe, als mich zu besaufen.

    Vor ein paar Wochen gab es eine Situation, die mich heftigst aufgewühlt und mir mehrer schlaflose Nächte bereitet hat. Die damit verknüpften Gefühle hielt ich nicht gut aus, aber ich hielt sie aus, was in nassen Zeiten ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, weil es nur eine einzige Reaktion für mich gegeben hätte, nämlich mich zuzuschütten.

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

  • Hallo Wacholderfrau,

    du schreibst: " die sinnlose Frage nach dem Sinn anderen zu überlassen und das leben, was ist".

    Aber ja! "Sinn" ist eh nur ein Kopfkostrukt, das gerät eh immer wieder ins Schwimmen... klingt so nach Marmor aber es sind bloß Gedanken. Aber:

    "Das was ist" hat ja einen ungeheuren, in einem Leben nicht ausschöpfbaren Reichtum. Du bist auf genau der richtigen Spur glaub ich (klar: - kein Weg tut niemals weh), geh da weiter - das fühlt sich für mich, so aus der Entfernung, sehr richtig an.

    Und auch sehr stark.

    LG Frank

  • Hallo,

    Frank, ich habe mich sehr über deine Rückmeldung gefreut, vielen Dank dafür. Inzwischen fühlt sich "mein Weg" wieder richtig gut an. Ich verbringe meine freie Zeit mit schönen kleinen Dingen, die mir sehr wertvoll sind. In den vielen Stunden, die ich am Fluss verbringe, bekomme ich sehr oft das Gefühl, dass es mir an gar nichts fehlt, dass alles da ist, was ich brauche. Irgendwie machen mich diese intensiven Momente sehr satt, tun mir gut, füllen mich mit Wärme und etwas, für das ich kein Wort kenne, so nenne ich es inneres Lächeln. :lol:

    Viele Grüße
    Wacholderfrau

  • Hi Wacholderfrau!

    Das zu leben was ist, das ist doch schon der Sinn. :)
    Das ist das Gegenteil von dem was wir lebten, als wir noch tranken.

    Dein Fluß klingt wunderbar und mit deinem inneren Lächeln hast du mich gerade angesteckt.

    Wünsche dir einen bezaubernden Tag!

  • Hallo,

    Zitat von schnuffig


    ... und mit deinem inneren Lächeln hast du mich gerade angesteckt.

    das freut mich, schnuffig.

    Mein Urlaub geht so allmählich zu Ende. Es gab noch viele schöne Stunden an meinem Fluss - und wird es wohl auch weiterhin geben. Ich fand es so schade, dass ich dieses Jahr nicht ans Meer fahren konnte, nun ist es so, dass ich einfach nur froh darüber bin. Seit ich hier wohne und lebe, konnte ich immer die schöne Natur direkt vor meiner Haustür sehen und schätzen, die letzten Wochen haben sie mir noch näher gebracht.

    Ich habe mich vorhin mit Gedanken beschäftigt, die mich ziemlich irritiert haben. Denn ich war der Meinung, ich mache viel wenig als früher, bin weniger kreativ, lese weniger, unternehme weniger und so weiter, wollte mir einreden, ich sei träge geworden (weiß nicht, vielleicht stimmt das ja auch?) bis mir dann klar wurde, wie ich meine Zeit in den letzten Jahren verbracht habe, die Zeit vor meiner Trockenheit. Von wegen kreativ und vor allem von wegen lebendig. Viel getrunken habe ich, nicht erfüllt gelebt sondern oft abgefüllt die Zeit verplempert. Wenn ich nicht getrunken habe, war ich trotzdem "besetzt" vom Alkohol, auch in längeren Trinkpausen. Ich habe noch funktioniert, habe gearbeitet, Haushalt gemacht und anstehende Pflichten erledigt - und getrunken, das hat auch funktioniert. Was das Energie und Kraft gekostet hat! Unglaublich!
    Das waren meine Gedanken zur späten Stunde :lol:

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

  • glück auf wacholderfrau

    Zitat von Wacholderfrau

    Ich habe mich vorhin mit Gedanken beschäftigt, die mich ziemlich irritiert haben. Denn ich war der Meinung, ich mache viel wenig als früher, bin weniger kreativ, lese weniger, unternehme weniger und so weiter

    kanns sein, dass alldas trocken viel einfacher, viel schneller und viel leichter passiert? - und es daher viel weniger erscheint?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo,

    lieber Matthias, vielen Dank, ich freue mich über deine Antwort.

    Zitat

    kanns sein, dass alldas trocken viel einfacher, viel schneller und viel leichter passiert? - und es daher viel weniger erscheint?

    na klar, auf jeden Fall trifft das zu. Ich weiß im Moment noch nicht, was mich gestern mit diesen Gedanken umgetrieben hat, bei mir ist es oft so, dass mir das Aufschreiben und das Mit-teilen und die Rückmeldungen dazu verhelfen auf den Punkt zu kommen, um den es wirklich geht. Ich weiß aus vielen Jahren, wieviel Engergie die Sauferei kostet, wie viel Kraft es kostet, nach einem heftigen Rausch einigermaßen zu funktionieren, dann auch wieder und wieder aufhören zu wollen, es zu schaffen bis zu dem Moment, dem erstbesten und geeigneten Problem, das ich zum Anlass genommen habe, um (endlich) wieder trinken zu können.

    Am Anfang meiner Trockenheit sagte ein Freund aus einer SHG, ein trockener Alkoholiker ist zum Erfolg verdammt, weil die Energie, die er zum Saufen und Nichtsaufen braucht, dann zur Verfügung steht und genutzt werden kann.

    Nun, Erfolg? Mein Erfolg beschränkt sich darauf, dass ich aus diesem unerträglichen Teufelskreis herauskommen, herausfinden konnte. Allein habe ich das nicht geschafft, sondern weil ich mir hier Hilfe geholt und die Hände, die mir gereicht wurden, angenommen habe. Das ist der Erfolg meines Lebens.

    Vielleicht geht es mir um die Vielfalt der schönen Dinge, die ich gerne umsetzen möchte, um meine Ideen, um das Aufschreiben meiner Flussgeschichten :lol: zum Beispiel, um das Bemalen der Treibholzstöckchen, die ich gesammelt habe, um die zauberhaften Bilder, die ich in den letzten Wochen gemacht habe, um damit eine Collage zu machen, um um um... , ja, vielleicht ist es das, dass ich nicht alles gleich umsetzen kann (will?), weil ich auch Ruhe brauche und nicht so bewegungs-fähig bin, wie ich es eigentlich gerne hätte, mehr Zeit brauche dafür - und langsamer geworden bin?

    Und ich glaube, das ist gut so, gut so, wie es ist.

    Liebe Grüße von Wacholderfrau

  • Huhu Wacholderfrau,

    ich habe deine letzten Berichte gelesen :) Ich glaube, es ist wichtig dir auch mal Zeit zu lassen. Wenig Hektik aufkommen zu lassen. In der Ruhe liegt die Kraft ;)

    Ich brauche auch Tage, an denen ich nur für mich bin. Da kann ich in mich kehren, entspannen. Heute ist so ein Tag. Lange ausgeschlafen, eben ein schönes Bad genommen, gleich noch etwas Schönheitspflege und dann was leckeres Kochen und vielleicht noch einen schönen Film anschauen.
    Ich wünsche dir einen super tollen Sonntag!
    Liebste Grüße
    Verena

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