• Hallo zusammen,

    gerade im ersten Jahr war mir es wichtig alles zu meiden was mich in Gefahr bringen könnte. Ich hatte scheinbare, im Volksmund , wichtige Feste gemieden um meine Trockenheit zu stabilisieren Durch meine Offenheit gegenüber den Festgebern hatte ich da auch kein Probleme und es wurde weitgehend verstanden .

    Die es nicht verstanden, hatten meist selbst ein Problem oder es war mir nicht wert, es Ihnen deutlich zu machen .

    Deswegen meine Frage ob es unvermeidbare Feste gibt an denen "man" teilnehmen muß ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Aha, muß ich also gleich wieder als Negativ-Beispiel herhalten...:-)

    Nee, schon richtig, was Ihr beide da ansprecht.

    In meinem Fall wissen alle, daß ich abstinent bin und da wird auch ganz offen drüber geredet...Sektempfang gabs, geb ich offen zu...Sekt ist für mich seit ich denken kann völlig uninteressant...hab ich vielleicht drei Gläser getrunken in meinem Leben. Danach kann ich mich an kaum jemanden erinnern, der überhaupt was Alkoholisches getrunken hat.
    Ich weiß ja nicht, wie Eure Familienfeste so ablaufen...aber irgendwie klingt das bei Euch Beiden schon so ein kleinwenig nach kollektivem Halbbesäufnis. Und solche Veranstaltungen meide ich nach wie vor...

    LG Andreas

  • Zitat von Karsten

    Meine Familienangehörigen verstehen nicht nur meine Krankheit, sie helfen mir auch, in dem sie in meiner Anwesenheit nicht trinken.

    Gruß
    Karsten

    Hallo Karsten,

    das ist bei mir in der Tat auch so...und nicht nur in meiner Anwesenheit. Ich weiß z.B. von meiner Schwester, daß meine Eltern beide inzwischen so gut wie gar keinen Alkohol mehr trinken. Warum, kann ich nur erahnen...mein Vater weiß sicher, daß er das Alkoholikergen, wenn man es denn so nennen will, auch in sich trägt.
    Die allgemeine Erleichterung, daß ich die Kurve nochmal gekriegt habe, ist groß...noch größer ist vermutlich die Angst, daß ich wieder abstürzen könnte.

    LG Andreas

  • Hallo

    wenn solche Feste anfallen, ist es ja nicht so, das auf einmal alle Erfahrungen oder die Ratschläge die man hier bekommen oder erarbeitet hat weg sind. Meist werden sie ja aus irgendwelchen Gründen weggeschoben.

    Das Risiko wird bewußt eingegangen und das mit einem mulmige Gefühl "Es wird ja irgendwie gut gehen " Genau da fängt ja das Nasse Denken an oder es lebt wieder auf.

    Klappt es an so einem Festtag nüchtern zu bleiben oder es triggert nicht mal , wird aus Erfahrungswerten die Risikobereitschaft für die Zukunft größer.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    Im ersten Jahr oder so bin ich von jeglichen Festen fern geblieben, hauptsächlich weil ich mich einfach nur danach richten wollte, was die Langzeit-Trockenen hier im Forum getan hatten.

    Heute sehe ich für mich persönlich eine Gefahr darin, den „war alles nicht so schlimm“-Gedanken wieder verfallen zu können, die mich in den Jahren des Rumeierns immer wieder zum Alk zurück geführt hatten. So gehören Feste und ähnliches immer noch zu den Dingen, von denen ich mich fern halte, zum einen aus Desinteresse vor dem Trubel, zum anderen aber auch ein klein wenig aus Respekt, vor dem, was die Gesellschaft gut gelaunter (und gut aussehende?) Menschen in mir bewirken könnten.

    Habe ich kein Vertrauen in mich selbst? Doch, das habe ich. Was meine Trockenheit angeht, sehr viel sogar. Aber ich tue auch weiterhin das, was unter „auf sich aufpassen“ fällt, und überlasse das nur ungern dem Zufall.

    Als „unvermeidbar“ galt sicher die Feier des Chefs Anfang dieses Jahres, aber da war ich auch nicht hin. Ich bin aber immer noch am Leben, und arbeite auch immer noch für ihn, und so ist das nun.

    Gruß, Bruce

  • Hallo zusammen,

    bei mir ist es so, dass in meiner Familie Alkohol zu Festen und auch zum Alltag dazu gehört. Im ersten Jahr meiner Trockenheit gab es zu Weihnachten Saftschorle (natürlich aus den guten Weingläsern - würde ich heute so auch nicht mehr machen), bei der nächsten Feier war man dann aber schon der Meinung, dass ich das eben aushalten müsse :? Mich hat das bislang nicht groß gestört, dadurch dass mein Sohn da ist, fallen abendliche Feiern sowieso aus und dass mein Vater und mein Bruder beim gemeinsamen Restaurantbesuch ein, zwei Bier trinken hat mich nie großartig gestört. Wobei es schon sehr seltsame Situationen gab, die aber weniger mir aufgefallen sind als meinem damaligen Partner. Da sitzt man beispielsweise abends zusammen im Wohnzimmer, ich erzähle von einem Bekannten aus der LZ der einen Rückfall gebaut hat und die Reaktion meines Bruders war "Ach, da fällt mir ein, ich hol mir mal ein Bier". :shock:
    Kann man so handhaben, muss man aber nicht...
    Letztens war ich auch einmal nachmittags da und weil es ja so warm war und außerdem ja auch Sonntag holte mein Vater sich am späten Nachmittag ein Bier und setzte sich wieder neben mich. Habe mich dann allerdings weg gesetzt weil der Geruch mich schon ein wenig angefixt hat...habe ich auch so gesagt, aber - da muss ich mich halt dran gewöhnen...

    Ich denke schon, dass man sich an die alltägliche Präsenz des Alkohols in unserer Gesellschaft gewöhnen "muss" wenn man sich nicht zu Hause einmauern will. Auch wenn es natürlich hilfreich wäre, wenn die Familie ein wenig mehr Sensibilität an den Tag legen würde... Ich sehe hier aber meine Eigenverantwortung, wenn es mir zu viel wird kann ich jederzeit fahren.
    Etwas anders sehe ich es mit öffentlichen Feiern. Hier wäre für mich eine große Gefahr wenn niemand weiß, was Sache ist. Deshalb gehe ich im Bekanntenkreis auch sehr offen mit meiner Abstinenz um (nicht bei allen mit der Sucht, aber zumindest wissen alle, dass ich nicht trinke) und meide bestimmte Feiern. Da sich bei mir im Äußeren aber auch sehr viel verändert hat, ist das nur selten ein Thema.

    Vielleicht ist das für mich auch ein wenig leichter weil ich ohnehin eher die alleine zuhause Trinker in war. Natürlich waren (Familien-) Feiern immer ein willkommener Anlass aber das meiste lief bei mir in den eigenen vier Wänden. Und die sind nach wie vor alkoholfrei.

    Vermutlich muss hier jeder seine eigenen Grenzen ausloten. Sicherlich gilt aber immer "Lieber zu viel Abstand zum Alkohol als zu wenig".

    LG
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo zusammen,

    bei mir ist es so, dass in meiner Familie Alkohol zu Festen und auch zum Alltag dazu gehört. Im ersten Jahr meiner Trockenheit gab es zu Weihnachten Saftschorle (natürlich aus den guten Weingläsern - würde ich heute so auch nicht mehr machen), bei der nächsten Feier war man dann aber schon der Meinung, dass ich das eben aushalten müsse :? Mich hat das bislang nicht groß gestört, dadurch dass mein Sohn da ist, fallen abendliche Feiern sowieso aus und dass mein Vater und mein Bruder beim gemeinsamen Restaurantbesuch ein, zwei Bier trinken hat mich nie großartig gestört. Wobei es schon sehr seltsame Situationen gab, die aber weniger mir aufgefallen sind als meinem damaligen Partner. Da sitzt man beispielsweise abends zusammen im Wohnzimmer, ich erzähle von einem Bekannten aus der LZ der einen Rückfall gebaut hat und die Reaktion meines Bruders war "Ach, da fällt mir ein, ich hol mir mal ein Bier". :shock:
    Kann man so handhaben, muss man aber nicht...
    Letztens war ich auch einmal nachmittags da und weil es ja so warm war und außerdem ja auch Sonntag holte mein Vater sich am späten Nachmittag ein Bier und setzte sich wieder neben mich. Habe mich dann allerdings weg gesetzt weil der Geruch mich schon ein wenig angefixt hat...habe ich auch so gesagt, aber - da muss ich mich halt dran gewöhnen...

    Ich denke schon, dass man sich an die alltägliche Präsenz des Alkohols in unserer Gesellschaft gewöhnen "muss" wenn man sich nicht zu Hause einmauern will. Auch wenn es natürlich hilfreich wäre, wenn die Familie ein wenig mehr Sensibilität an den Tag legen würde... Ich sehe hier aber meine Eigenverantwortung, wenn es mir zu viel wird kann ich jederzeit fahren.
    Etwas anders sehe ich es mit öffentlichen Feiern. Hier wäre für mich eine große Gefahr wenn niemand weiß, was Sache ist. Deshalb gehe ich im Bekanntenkreis auch sehr offen mit meiner Abstinenz um (nicht bei allen mit der Sucht, aber zumindest wissen alle, dass ich nicht trinke) und meide bestimmte Feiern. Da sich bei mir im Äußeren aber auch sehr viel verändert hat, ist das nur selten ein Thema.

    Vielleicht ist das für mich auch ein wenig leichter weil ich ohnehin eher die alleine zuhause Trinker in war. Natürlich waren (Familien-) Feiern immer ein willkommener Anlass aber das meiste lief bei mir in den eigenen vier Wänden. Und die sind nach wie vor alkoholfrei.

    Vermutlich muss hier jeder seine eigenen Grenzen ausloten. Sicherlich gilt aber immer "Lieber zu viel Abstand zum Alkohol als zu wenig".

    LG
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo Stine,

    wenn ich bei Feiern etwas aushalten muß, weil andere es ohne Alkohol nicht mehr aushalten können, dann ist das ja keine Feier mehr, an der ich mich erfreue. Ich halte nichts von bewußte Konfrontation . Das Denken, an Feiern teilnehmen zu müssen, ist auch schon ein Zwang den ich mir nicht mehr gebe.

    Mit der Zeit entwickelte sich ein anderer Weg für meine Trockenheit, weil ich mir diesen durch andere sinnvolle Beschäftigungen gefüllt hatte. Natürlich gibt es überall Alkohol um mich herum aber ich entscheide zumindest ob ich darauf zu laufe .

    Ich bin nach wie vor überall im Leben präsent und habe auch keine Maurerkelle um mich einzumauern . Wer mit so einen Eindruck der Vereinsamung in die Trockenheit geht ist noch nicht den anderen Weg gegangen weil er ihn sich nicht vorstellen kann.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Karsten, hallo Hartmut,

    Ich bin da ganz bei Euch, sehe ich haargenau so wie ihr, habe mich da vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es ist ganz sicher nicht meine Ansicht, dass ich "das eben aushalten muss" sondern das ist die Art, wie meine Familie damit umgeht! Für mich bedeutet das dann, dass ich abendliche Feiern meide und auch immer wieder mal aus der schlimmsten Zeit erzähle (da haben meine Eltern nicht viel von mitbekommen - wollen?).

    Grenzen austesten halte ich auch für ein Spiel mit dem Feuer, wie schnell kann man einen Schritt zu weit gehen!

    LG
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo zusammen,
    ich möchte diesen Thread aus aktuellem Anlass gerne wieder aktivieren und es geht mir nun insbesondere - natürlich - um Weihnachtsfeiern. Vor allem die berufsbedingten.

    Wie sieht es aus: Geht Ihr hin ? Bleibt Ihr zu Hause ? Und wenn ja, sagt ihr offen, warum Ihr nicht kommt ?

    Vielleicht kann so ja der ein oder die andere wichtige Hinweise erhalten, bevor es schwierig wird :wink:.

    Grüße
    Tina

  • Hi Tina,
    schön Dich wieder hier zu haben! :)

    Nein ich gehe nicht. Steht fest wie das berühmte Amen in der Kirche. Ein großteil der Kollegen kennt den Grund direkt von mir, der andere Teil wird ihn auf der Feier selbst , spätestens nach dem 6. Drink eines eingeweihten Kollegen auch erfahren! :wink:

    Allen eine tolle trockene Adventszeit.
    LG
    Andi

  • Hallo

    Für mich waren Feste, Gaststätten, Urlaube oder Menschen

    um mich herum die Alk verzehren nie ein Kriterium für

    die eigene "Trockenheit".

    Ich gehe ja nicht dahin um Alk zu trinken, sondern um

    ein Ereignis zu begehen und mich mit anderen auszutauschen.

    Wenn ich nur abstinent bleiben könnte wenn ich dem allem

    fernbliebe dann hätte ich für mich den falschen Ansatz nix

    mehr zu trinken.

    Lg

    der Poster

  • Hi miteinander,

    dieses Jahr - gehe ich. Meine Abteilung besteht aus 4 Leuten (incl. mir) und ich könnte ja fast schwören, daß da kaum bis kein Alkohol fliessen wird. Ist ja auch keine wirkliche Weihnachtsfeier, sondern ein Jahresabschlußessen. Und das auch schönerweise in meinem Heimatort, d.h. die anderen müssen fahren :lol:

    Scheinen mir aber auch so keine trinkfreudigen Menschen zu sein.

    Wäre es allerdings eine dieser berühmt berüchtigten Parties...hm... ich glaube dann würde ich mir das gut überlegen. Weniger, weil ich mich als gefährdet sehen würde, sondern eher, weil ich auf Saufgelage anderer Menschen aber sowas von keine Lust habe.

    Wäre zu vergleichen mit einem Operettenbesuch... darf jeder gerne... aber ohne mich *brrr* ;o)


    LG
    ClaudiA

  • Hallo zusammen,

    ich würde es davon abhängig machen, wie sehr der Alkohol bei diesen Feiern im Vordergrund steht. Wenn es so abläuft, wie in meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb, würde ich auf jeden Fall hingehen. Da standen die netten Gespräche und das Beisammensein im Vordergrund, es gab auch Viele, die keinen Alkohol getrunken hatten.

    Wenn es so zugeht wie in dem Betrieb meines Ex, dann würde ich mich fernhalten. Das waren immer kollektive Besäufnisse.

    Ob ich die Wahrheit sage oder mir eine Ausrede einfallen lasse, käme auf den Betrieb an, und ob ich mich da als Alkoholikerin geoutet habe. Letztendlich muss ich niemandem mein halbes Leben ausschütten und es gibt genug Leute, die denken, auch trockene Alkoholiker dürften doch "hin und wieder mal ein Gläschen trinken".
    Das sind alles im Moment recht theoretische Überlegungen für mich, weil ich einfach noch nie in die Situation gekommen bin, seit ich trocken bin.

    LG
    Pleja

  • Zitat von Plejaden

    Hallo zusammen,

    ich würde es davon abhängig machen, wie sehr der Alkohol bei diesen Feiern im Vordergrund steht. Wenn es so abläuft, wie in meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb, würde ich auf jeden Fall hingehen. Da standen die netten Gespräche und das Beisammensein im Vordergrund, es gab auch Viele, die keinen Alkohol getrunken hatten.

    Wenn es so zugeht wie in dem Betrieb meines Ex, dann würde ich mich fernhalten. Das waren immer kollektive Besäufnisse.

    So würde ich das auch halten. Sauffeste sind für mich uninteressant und selbst bei Konzerten, bei denen nur Besoffene zu erwarten sind, sieht man mich nicht mehr.
    Weihnachtsfeiern hab ich in diesem Jahr auch schon einige abgesagt.

    Grundsätzlich hab ich aber kein Problem damit, wenn auf einer Feier Alkohol im normalen Rahmen konsumiert wird, d.h. eine gemischte Gesellschaft mit Nichttrinkern und Leuten, die wenig Alkohol konsumieren.

    Was ich wirklich absolut nicht mehr abkann, sind Leute, denen man ihren Alkoholkonsum sofort anmerkt...da bin ich in 0,3 Sekunden weg.

    LG Andreas

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