Hier nochmal mein Beitrag aus dem Vorstellungsbereich:
Zitat von ZimtteeAlles anzeigen
Mein Vater hats ausgesessen. Mutter trinkt nun auch mein ganzes Leben lang- nun ist sie in einem katastrophalen Zustand. Ich auch. Mein Vater im Grunde genommen auch- an der Sucht gehen alle Beteiligten zugrunde. Daher kann ich dir nur raten, lieber gestern als morgen die Koffer zu packen.
Aber ich denke, du wirst es nicht machen, weil du denkst "So schlimm, wie die das schildert, ist es ja nicht- und das Kind wird nicht alles mitbekommen und braucht doch auch seinen Vater"
Dachten meine Eltern auch immer. Was sie nicht bedachten, ist, dass es schleichend schlimmer wird- es wird nicht so bleiben, wie es nun ist und du wirst diesen Prozess auch erst dann erkennen, wenn es bedeutend schlimmer geworden ist und sich der Zustand deines Mannes auf die Gesundheit aller Beteiligten auswirkt.
Prinzipiell ist der Leidensdruck nicht hoch genug- die meisten resignieren erst dann, wenn sie so fertig sind, dass sie zwischen Strick nehmen und Koffer packen stehen.
Meine Therapie beginnt in 3 Wochen- ich freue mich richtig darauf.
Im Grunde hatte ich nie das Gefühl von Sicherheit oder Vertrauen in meine Eltern und eine Menge Defizite, die mir nun sehr im Wege stehen.
In der Anwesenheit eines Alkoholikers kann kein Kind zu einem selbstbewussten und -bestimmten, gesunden und zufriedenen Menschen heranwachsen.
Das ist das Fazit aus meiner Kindheit, meinem Studium und der Anwesenheit hier im Forum.Was soll sich denn ändern und wie möchtest du das anpacken?
Was ist das Ziel?Liebe Grüße,
Zimttee
Woher weißt du, ob er gerade auf "Entzug" ist? Kann ja sein, dass er gemächlich über den Tag verteilt trinkt, wenn du es nicht merkst.
Selbst wenn dann nicht trinkt- ganz ohne geht ja dennoch nicht. Es gibt sogar Quartalstrinker, die trinken alle paar Wochen mal und zwischendurch gar nichts. Es heißt also nichts, dass er zwischendurch nicht zittert.
Was aber ganz wichtig ist:
Wie stellst du DIR DEIN Leben vor? So?
Mit jemandem, der jeden Tag 1-2 Flaschen Wein und das, was du nicht mitbekommst, trinkt? Ist das für dich eine geeignete Umgebung für ein Kleinkind?
Das sind die Fragen, auf die du gucken solltest und nicht, ob er irgendwelche Definitionen erfüllt.
Ist es das, was du dir für dein Leben wünschst?
Viele Grüße
Zimttee