• Guten Morgen,

    im Vorstellungsbereich habe ich schon kurz geschildert, wie ich das Leben seit meiner Entscheidung dies ohne Alkohol zu ERLEBEN, genieße. Nach meinem Entzug Anfang Mai habe ich nach langer Überlegung ob ambulant oder stationär eine ambulante Therapie angeschlossen. Mittlerweile gehe ich 2x pro Woche zu meinen Gruppenterminen und habe zusätzlich 1x pro Woche Einzelcoaching mit meinem Therapeuten im Bereich berufliches Coaching und auch in allen anderen Lebenspraktischen Bereichen, die nach und nach wieder neue belebt werden. Auch zu meinen Kindern finde ich wieder Zugang, was mich sehr glücklich macht, habe ich sie doch lange genug davon abgehalten, unbeschwert durch ihre Kindheit gehen zu können. Mich würden Eure Erfahrungen interessieren, in Bezug auf z.B. Suchtdruck. Ich habe überhaupt keinen und eine komplette Aversion gegen Alkohol, aber gleichzeitig Angst, dass ES mich quasi aus dem Hinterhalt überrascht, wenn Ihr wisst was ich meine?
    Ich würde gerne noch mehr schreiben, muss aber los. Der wunderbare Alltag ruft, bsi hoffentlich später.
    Quantensprung :)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • glück auf quantensprung

    Zitat von Quantensprung

    Suchtdruck. Ich habe überhaupt keinen

    ging mir lange auch so.

    Zitat von Quantensprung

    aber gleichzeitig Angst, dass ES mich quasi aus dem Hinterhalt überrascht, wenn Ihr wisst was ich meine?

    weiss ich gut - für den fall hab ich mir den "notfallkoffer" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14450.html gepackt.
    hab mir (von allen seiten und immerwieder) überlegt was ich in so nem fall machen will - z.b. alles stehn und liegen lassen und zu nem gruppenmitglied fahrn (zum reden und kaffeetrinken).

    bin gespannt mehr von dir zu lesen

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Quantensprung,

    auch von meiner Seite herzlich willkommen hier, hast ´ne gute Wahl getroffen.

    Gehe jetzt ziemlich stark auf ein Jahr zu und kann mich an die ersten Monate gut zurückerinnern. Leiste mir heute auch noch alle 14 Tage eine Therapeutin mit der ich über wirklich alles reden kann. Alkohol ist zwar das Thema, steht aber nicht immer im Mittelpunkt der Gespräche.

    Hab auch nach ca. 5 Monaten wieder Zugang zu meiner 17-jährigen Tochter bekommen, die mittlerweile auch wieder zu mir gezogen ist.

    Kann dir nur raten, die Zeit zu genießen und laaangsam machen.

    Hoffe, das mit Deinem Beruf klappt auch, da hatte ich Gott sei dank keine Probleme.

    Ja, dann noch viel spaß und Erfolg hier

    Volkmar

  • Hallo Quantensprung,

    herzlich willkommen :D

    Ich hatte zum Anfang auch keinen Saufdruck, der kann aber jederzeit kommen. Auch ich greife dann auf meinen Notfallkoffer zurück.

    Guten Austausch wünsche ich Dir.

    LG Pink-Lady

  • Hallo Quantensprung,

    herzlich Willkommen. da geht es mir genau wie dir:

    Zitat von Quantensprung

    Mich würden Eure Erfahrungen interessieren, in Bezug auf z.B. Suchtdruck. Ich habe überhaupt keinen und eine komplette Aversion gegen Alkohol, aber gleichzeitig Angst, dass ES mich quasi aus dem Hinterhalt überrascht, wenn Ihr wisst was ich meine?

    Inzwischen hat sich meine Angst, aber etwas gelegt. Da ich nun weiß, dass ich nicht bei der erst besten Gelegenheit zur Flasche greife.

    Für mich ist das in etwa so, dass ich mit jedem Tag den ich bewusst erleben kann, auch noch etwas mehr Abstand gewinne. Da frage ich mich manchmal, warum soll ich das alles wieder auf's Spiel setzten?
    Für eine kurzen Moment gute Stimmung oder gutes Gefühl, mit einem Kater und schlechter Laune am nächsten Tag... Nene, dass will ich nicht mehr.

    Hast du das Gefühl auch was zu verzichten?
    Ich trauere auch nicht dem "einen Glas Wein zum Essen" nach, da ich weiß, dass ich NACH dem einen Glas weiter trinken würde. Für mich hat der Alkohol seinen Glanz verloren, ich seh nur noch die hässliche Fratze, die sich dahinter verbirgt.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Guten Morgen,

    ich hoffe, bei Euch strahlt die Sonne ebenso wie hier. Erstmal vielen lieben Dank für die Rückmeldungen. Das Thema Notfallkoffer kommt in meiner Gruppe auch immer wieder auf. Ich persönlich möchte den Koffer für mich gedanklich packen, denn meinen Kopf habe ich zum Glück immer dabei, wenn auch nicht immer eingschaltet. :wink:
    Oder tragt Ihr konkret ein kleines Bündel mit Euch? Ich sage mir, wenn ich keinen Zugang mehr zu meinem Verstand habe, ist sowieso alles aus. Und hoffe in einem Notfall, der hoffentlich nicht eintritt, die richtige Tür in meinem Kopf öffnen zu können.

    Zum Thema Verzicht. Damit habe ich mich lange bevor ich aufhörte zu trinken auseinandergesetzt. Ich bin leidenschaftliche Köchin, wozu ja auch gerne ein guter Schluck gehört. Nun ist es so, dass es bei mir eben nicht das nur das Gläschen Kochwein für die Köchin war, sondern das Essen hatte Glück, wenn es auch noch einen Schluck abbekam. Gleichzeitig bin ich in einer Grupep, die sich regelmäßig zu Kochevents trifft, wo es natürlich auch immer reichlich guten Vino gibt. Mich davon innerlich zu verabschieden war ein langer Prozess in mir, ohne diese Trauerarbeit im Vorfeld, hätte ich allerdings niemals diesen Schritt gehen können. Nachdem ich immer öfter im Dämmerzustand im Bett liegend auf meinen Tod wartete (wie erbärmlich, gell?!) wurde mir plötzlich glockenklar (man glaubt es kaum, bei meinem Konsum) dass ich die Wahl habe. Zwischen Leben und Tod, ncihts dazwischen, keine Grauzone, einfach Hopp oder Topp. Abgekürzt erklärte ich mir daraufhin, dass ich, sollte ich meinen 40sten Geburtstag überleben, ich den Weg danach ohne Alkohol gehen werde. Am Tag nach meinem Geburtstag meldete ich mich in der Akutklinik an, wurde eine Woche später aufgenommen. In dieser Zeit habe ich nochmals intensiv Trauerarbeit geleistet. Am Morgen der Aufnahme habe ich meine Wohnung komplett gewienert, für meine wichtigsten Menschen kleine Zettel und Geschenke hinterlassen (zu diesem Zeitpunkt war mir immer noch nicht klar, ob ich lebend aus dieser Chose rauskomme). Währenddessen habe ich die Reste meines Wein- und Proseccovorrates vertilgt. Bis auf die letzte Flasche, die habe ich meiner Mutter in die Hand gedrückt, weil ich innerlich bereit und es Zeit war aufzubrechen.

    Ich habe also überhaupt nicht das Gefühl zu verzichten, im Gegenteil, ich gewinne täglich dazu.

    Und leider habe ich in den vergangenen Monaten sehr viel schlimmes mit meinem Freund (der leider zuviel trinkt.....und wig grüßt das Murmeltier) erlebt, dass ich früher auf jedenfall ständig getrunken hätte. Ich überprüfe mich in diesen Momenten und merke, das Alkohol in schlechten Zeiten keinen Stellenwert für mich hat, da ich hochkonzentriert sein muss, hört sich doof an, kann es aber nicht besser ausdrücken.

    Viele sonnige Grüße

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Karsten:
    "Als es dann zum trinken kam, hätte mir auch kein Notfallkoffer mehr genützt, denn ich wollte da schon lange trinken."

    Ist es der Druck, der suggeriert, dass Du trinken willst? Oder der Gedanke, du könntest es kontrollieren?

    Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich möchte nicht warten bis der Druck kommt und ich dann irgendwas "herbeiziehen" kann, was mir hilft. Mein Plan ist eher, die richtige Tür immer angelehnt zu lassen, damit das SWAT-Team dahinter rechtzeitig eingreifen kann.

    So und jetzt muss ich noch rausfinden, wie ich Zitate hier einfüge. ;)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Zitat

    Moin Quantensprung,

    schau mal hier:

    Aaahhhh, Danke!!! :D

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Zitat

    war ich einfach noch nicht soweit und hatte nie wirklich vor nüchtern bleiben zu wollen.

    Karsten, das kenne ich. So ging es mir auch, als ich noch dachte höchstens ab und zu ein bisschen missbräuchlich mit Alkohol umzugehen, aber soweit alles unter Kontrolle zu haben. Zum Scheitern verurteilt.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Achso. Bei mir war es so, dass ich ein paarmal wegen anderer Sachen in der Psychiatrie war, "nebenbei" entgiftete, aber die Tatsache, dass ich Alkoholkrank bin, als solche nicht wahrhaben wollte.

    Schöne Grüße

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo Quantensprung (guter Nick :) )

    Mir ging es ebenso, ich hatte anfangs kaum Saufdruck, und ich hatte auch Angst, das es mich "aus dem Hinterhalt" erwischt und ich promt rückfällig werde. Das ist aber nicht geschehen. Kann auch etwas dran liegen, das ich gleich von Anfang an aktiv Trockenheitsarbeit betrieb. Zum großen Teil war es aber einfach Glück, das ich keinen Saufdruck schob. So auch die Worte meiner Ärztin.

    Ich hatte auch großen Ekel vor Alkohol, wenn ich nur dran dachte. Einmal hätte ich mich beim Geruch von Alk sogar beinah übergeben. Ich war zur Weihnachtszeit was einkaufen und ich einem Geschäft gab es umsonst Glühwein für die Kunden. Damit hatte ich nicht gerechnet :shock: und dieser Geruch, als das Zeug da plötzlich stand, war für mich voll ekelhaft.

    Zitat


    Ich bin leidenschaftliche Köchin, wozu ja auch gerne ein guter Schluck gehört. Nun ist es so, dass es bei mir eben nicht das nur das Gläschen Kochwein für die Köchin war, sondern das Essen hatte Glück, wenn es auch noch einen Schluck abbekam. Gleichzeitig bin ich in einer Grupep, die sich regelmäßig zu Kochevents trifft, wo es natürlich auch immer reichlich guten Vino gibt.

    Ich hoffe, von diesen Gedanken konntest Du Dich komplett verabschieden? Denn die sind triefend nass. Zum Kochen gehört keinesfalls Wein, sowas wird uns nur in schrägen Kochshows erzählt.
    Ebenso diese ganze Genußgeschichte ("guter Wein" und blabla)... ich weiß nich.. . ich glaub an sowas nicht mehr. Für mich alles nur Laberei, um sich mit möglichst guten Gewissen Drogen zu verabreichen. Denn Alkohol ist nun mal ne chemische Droge.

    Es gibt aber ne Mega-Alk-Industrie... und die wird die gesamte Gesellschaft weiterhin dahingehend vollabern, das Alkohol ein Genußmittel ist. Ebenso wie Tabak. Von Abhängigkeit und Leberzirrhose erzählen die uns ebenso wenig wie von Lungenkrebs. Und die Hinweise auf den Kippenschachteln werden auch kaum noch wahr genommen, daran hat man sich längst gewöhnt.
    Es geht hier ausschließlich um Profit. Was mit den Menschen passiert, ist diesen geldgierigen Industriebossen völlig schnuppe.

    Zitat

    Nachdem ich immer öfter im Dämmerzustand im Bett liegend auf meinen Tod wartete (wie erbärmlich, gell?!) wurde mir plötzlich glockenklar (man glaubt es kaum, bei meinem Konsum) dass ich die Wahl habe. Zwischen Leben und Tod, ncihts dazwischen, keine Grauzone, einfach Hopp oder Topp. Abgekürzt erklärte ich mir daraufhin, dass ich, sollte ich meinen 40sten Geburtstag überleben, ich den Weg danach ohne Alkohol gehen werde.

    Ja, das ist erbärmlich! Mir ging es ebenso. Und ich hoffe, ich vergesse das nie! Denn die Rückblicke daran haben mich sicher auch trocken bleiben lassen.
    Ich war übrigens auch 40, als ich trocken werden konnte, Quantensprung. :wink:
    Ich hatte auch nur noch die Wahl zwischen Leben und Tod. Das wurde mir auch klipp-und-klar so im KH gesagt. Keine Grauzonen, kein "da geht doch noch was" mehr. Ich hab mich damals FÜR das Leben entschieden.
    Ich freue mich, das Du Dich auch für das Leben entschieden hast! :)

    Zitat

    Und leider habe ich in den vergangenen Monaten sehr viel schlimmes mit meinem Freund (der leider zuviel trinkt.....und wig grüßt das Murmeltier) erlebt, dass ich früher auf jedenfall ständig getrunken hätte. Ich überprüfe mich in diesen Momenten und merke, das Alkohol in schlechten Zeiten keinen Stellenwert für mich hat, da ich hochkonzentriert sein muss, hört sich doof an, kann es aber nicht besser ausdrücken.

    Bedeutet das, das dieser Mensch auch in Deiner Gegenwart trinkt? Ist es ein Bekannter oder Dein Partner (wenn ich fragen darf :oops:) ?

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin, 11 Jahre trocken)

  • Liebe Sunshine,

    danke für Deine Worte. Dass es Dir ähnlich erging ermutigt mich sehr. Von der Kochgruppe und der Idee des Kochweins habe ich mich vor dem Entzug verabschiedet. Da gibt es auch kein rumgedeutel mehr. Wir sind ja nicht bei "wünsch dir was" ;)

    Bei Deiner Frage ob es mein Partner ist, sind mir gerade die Tränen gekommen. Ja, das ist der Mann den ich liebe. Er trinkt schon immer viel Alkohol, zu Anfang unserer Beziehung tranken wir viel gemeinsam. Er sagte immer, wenn ich so weitertrinken würde, müsste er sich früher oder später von mir distanzieren. Nun ist es so, dass er häufig die Kontrolle verliert. Die letzte Nacht war wieder Horror. Er wollte auf 2 Weizen in seine Kneipe (er will sich ja nicht mehr betrinken). Nachts um halb vier h rief er sturzvoll an und kam vorbei. Nach 5 min überlegte er sich mal wieder alle töten zu müssen und ging. Nach etlichen Anrufen danach, in denen er wieder unerträglich gemein wird und alles beendet habe ich heute noch nichts von ihm gehört. Sein Handy ist aus, völlig ungewöhnlich um diese Zeit. Vielleicht ist er an seinem Erbrochenen erstickt. Nach seinen obligatorischen 15 Weizen ist er völlig unberechenbar. Nun habe ich den Morgenspaziergang mal wieder alleine gemacht. Über die Frikadellen und den Kuchen freuen sich wenigstens die Kinder (nicht seine). Und ich sitze hier, mache mir Sorgen ohne Ende und bin mal wieder unendlich traurig....ich weiß, total bescheuert. :oops::cry:

    Liebe Grüße :)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Moin,

    ich habe den Notfallkoffer immer so gesehen, dass ich einen
    konkreten Plan im Koffer habe, was ich tun kann, wenn ich
    dem Druck nicht mehr standhalten kann.

    Also habe ich durchgespielt, was will ich tun, wenn ich glaube,
    ich müsste wieder trinken. Welchen Arzt rufe ich an?
    Wenn der nicht kommt oder keinen Dienst hat, wo ist
    die nächste Notfallaufnahme? Was muss ich tun, dort aufgenommen
    zu werden usw. Bis hin zu den konkreten Telefon-Nummern
    und Papieren.

    Das hat mir ein bisschen Sicherheit gegeben, für den Fall der Fälle
    gewappnet zu sein.

    Ich musste den Koffer bisher Gott sei Dank nicht öffnen!

    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,

    das freut mich, das Du den Koffer noch nie öffnen musstest. Das erhoffe ich mir auch.

    Darüber mache ich mir generell sehr viele Gedanken. Viele in meiner Gruppe die einen Rückfall hatten, sind der Meinung jetzt zu wissen, was sie tun würden, aber hatten darauf vor dem Rückfall keinen Zugang. Kann es dann nicht eigentlich nur zu einem R. kommen, wenn ich denke, ich hätte das Trinken doch unter Kontrolle? Denn ich entscheide mich doch das Bier zu bestellen oder den Wein zu kaufen und bin keine Marionette, oder? Ich meine das so, dass ich den Alkohol als ich noch trank natürlich brauchte, alleine um die Entzugssymptome zu mildern. Und wie kann ich dann JETZT auf die Idee kommen, der Alk könne mir helfen, wenn ich doch weiß, dass er mich umbringt?

    Ich habe einfach Angst, dass ich einen Gedankenfehler habe und irgendeine Eventualität nicht einberechne, die mich dann überrascht.

    Schöne Grüße

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Moin,

    Suchtdruck kann sehr stark sein. Dem Stand zu halten ist
    schwierig. Ob der Koffer bei so einem akuten Problem hilft,
    weiß ich nicht. Die Entscheidung dann (nicht) zu trinken fällt
    man sehr spontan.

    Ich habe aber in meiner SHG Leute gesehen, bei denen drehte
    sich die innere Gedankenwelt auch nach vielen Monaten Abstinenz
    immer noch um den Alk.
    Wenn man selber merkt, dass der Abstand zum Alk wieder kleiner
    wird, und man meint da nicht mehr raus zu kommen, da kann
    man den Koffer eher brauchen, denke ich.

    Gruß
    Ralf

  • Hallo Quantensprung,

    Zitat

    Kann es dann nicht eigentlich nur zu einem R. kommen, wenn ich denke, ich hätte das Trinken doch unter Kontrolle? Denn ich entscheide mich doch das Bier zu bestellen oder den Wein zu kaufen und bin keine Marionette, oder?

    stelle dir doch mal vor dass du gedanklich noch nicht mit dem Alkohol abgeschossen hast.

    Du gehst in der Stadt spazieren und dein Partner ruft dich an und macht Schluss :shock:

    Für mich wäre das heute kein "Grund", aber vor 10 Jahren ?

    LG Martin

  • Hallo Martin,

    wenn ich nicht abgeschlossen hätte, würde mich glaube ich nichts und niemand davon abhalten können. :shock:

    So war es bei mir mit dem Rauchen auch (hinkt der Vergleich)? Hätte ich mich innerlich nicht verabschieden können, hätte ich das niemals geschafft. Bei mir Suchtbolzen gibt es kein bisschen, nur ganz oder gar nicht. Wie war das bei Dir? Ahntest Du schon immer, was Dir gefährlich werden könnte, oder musstest Du das nach und nach rausfinden?

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo Quantensprung,

    Zitat

    Ahntest Du schon immer, was Dir gefährlich werden könnte, oder musstest Du das nach und nach rausfinden?

    dass Alkohol auf Dauer nicht gesund ist war mir klar, ich hatte es aber unterschätzt.

    Als es mir klar war war es schon zu spät, da war ich abhängig und soff noch weitere 20 Jahre.

    LG Martin

  • Ich meinte das eher nach dem Entzug. War Dir gleich klar, was für Situationen gefährlich sein könnten, oder hast Du das nach und nach für Dich rausgefunden? Ich bin z.Zt. von Alkohol so komplett entnervt, dass ich ihn -wenn ich erstmal Königin von Deutschland bin- komplett verbieten werde.
    Aber ganz im ernst. Ich habe mittlerweile einen richtigen Hass darauf, wenn ich z.B. sehe, was er in der Beziehung zwischen mir und meinem Freund anrichtet. Überall wird man mit dem Scheiß konfrontiert. :evil:

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

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