• Ich finde das super, dass Du nochmal studieren möchtest! Leicht wird das bestimmt nicht – das Lernen fällt in unserem Alter ja auch schon etwas schwerer ;o). Aber wenn es DEIN Weg ist, etwas, dass Du wirklich gerne machen möchtest, dann wird das auch gehen.

    Was wäre denn die „komische“ Reaktion Deines Freundes?

    Und wenn Dir jemand Vorhaltungen macht musst Du Dir den Schuh nicht anziehen. Du kannst Dich ja davor wappnen, Dir vielleicht ein inneres Schutzschild basteln. Wichtig ist, dass Du Deinen Kindern die Sache erklärst und dass Du Dein Leben so gestaltest, wie es für Dich richtig ist.

    Ich selbst denke auch immer wieder darüber nach noch etwas zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Mein Beruf macht mir wirklich Spaß, aber ich sitze den ganzen Tag vorm Computer, das tut mir nicht gut, das willich eigentlich nicht die nächsten 20, 30 Jahre noch machen. Ich habe nur leider kein finanzielles Polster und – klar, ich habe auch die Gedanken, dass ich nicht weiß wie ich das schaffen sollte. Aber ich habe noch nicht einmal eine Vorstellung davon, was das sein könnte, was ich beruflich noch machen könnte.
    Ist doch toll, dass Du ein Ziel hast!

    Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Aiko,

    danke für Deine Worte. Ich habe Angst, dass er es als persönlichen Angriff ansieht und damit wieder unsere ganze Beziehung in Frage stellt.

    Ja, mit dem Lernen wird was, ich bin gespannt. Baue mir gerade eine Lerngruppe auf, werde das Durchschnittsalter sicher dezent anheben. ;)

    Ist das bei Dir eine "Spinnerei" mit der beruflichen Veränderung, oder willst Du Dich ernsthaft damit auseinandersetzen?
    Wenn man merkt, dass man das was man tut nicht mehr gerne macht und zwar nicht nur vorübergehend, dann lohnt es sich meines Erachtens nach immer, genauer hinzuschauen. :)

    Stehe zum Coachen gerne zur Verfügung. :)

    Einen schönen Sonntag
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Liebes Forum,

    gerade im Moment geht es mir so unglaublich schlecht. Einige haben vielleicht mitbekommen, dass mein Freund immer wieder zuviel trinkt. In der vergangenen Woche habe ich wirklich den Eindruck gewonnen, dass er sich bemühen will. Was einerseits mit einer gewissen Euphorie bei mir verbunden war, andererseits aber auch der Riesenangst vor einem erneuten Absturz. Nun ist es so, dass wir heute in den Urlaub fahren wollen. Zwar nur ein paar Tage, aber ich habe mich riesig gefreut, zumal ich einige wichtige Dinge ansprechen wollte. Gestern wollte er nach der Arbeit noch ein Bier trinken gehen und mich dann um 21.15h abholen. Wie kam es? Er ist total abgestürzt, lallte mir am späteren Abend irgendwas ins Telefon, er würde heute morgen um 9h das Auto holen. Bis jetzt habe ich noch nichts wieder gehört. Ganz ehrlich? Das sind momente da würde ich ihn am liebsten (ich sag's lieber nicht, das wird sicher editiert ;))

    Mein Therapeut wäre allerdings begeistert, da ich meine Aggressionen einmal nicht gegen mich richte, sondern nach außen.

    Ich hab' heute Nacht gedacht ich bekomme einen Herzinfarkt (hört sich vielleicht lächerlich an, aber es fühlte sich so an). Mein ganzer Körper ist am Zittern und ich weiß nicht, was ich machen soll. Unzuverlässigkeit ist das Allerschlimmste für mich und ich habe keine Ahnung, was ich gegen meine Gefühle, die ich gerade habe, machen soll. Genug geheult habe ich eigentlich auch schon. Hätte ich ein Auto, ich glaube ich würde alleine fahren. :evil::oops::cry:

    Viele Grüße
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Zitat von Quantensprung

    Hallo Aiko,

    danke für Deine Worte. Ich habe Angst, dass er es als persönlichen Angriff ansieht und damit wieder unsere ganze Beziehung in Frage stellt.

    Ja, mit dem Lernen wird was, ich bin gespannt. Baue mir gerade eine Lerngruppe auf, werde das Durchschnittsalter sicher dezent anheben. ;)

    Hallo Quantensprung,

    Deine Entscheidung, das mit dem Studium nochmal anzupacken, finde ich absolut richtig.
    Laß Dir ja nix anderes einreden !
    Meine Frau (ungefähr in Deinem Alter) hat diesen Schritt ebenfalls gemacht und ihn bisher nicht bereut.
    Klar lernt man etwas schwerer, wenn man zwanzig Jahre älter ist als die meisten anderen Studenten...dafür hat man sein Ziel klar vor Augen, ist fixierter, konsequenter. Meine Frau hat mit den viel jüngeren Studenten jedenfalls überhaupt kein Problem und ich vermute mal, die mit ihr auch nicht :)
    Jeder halbwegs selbstbewußte Mann wird die Entscheidung seiner Frau, nochmal zu Studieren, begrüssen...und schon gar nicht die Beziehung aufs Spiel setzen oder darin einen Angriff sehen.

    Es ist mMn. eine Mär, daß Männer ihre Frau am liebsten zuhause bei Herd und Kindern sehen...die meisten Männer wollen durchaus, daß sich die eigene Frau verwirklichen kann.

    Sicher gibt es auch Männer, die dadurch ihre Vormachtstellung gefährdet sehen...ich muß schon auch manchmal schlucken, wenn mir meine Frau verzweifelt versucht, die Integralrechnung noch etwas näher zu bringen. Aber ich habe eben meine Stärken und meine Arbeit und sie ihre...das sollte in einer ausgeglichenen Partnerschaft auf Augenhöhe auch so sein, denke ich.

    Ich habe jedenfalls kein Problem damit, daß meine Frau mich bildungstechnisch inzwischen überflügelt...ich bin eher stolz auf sie.

    LG Andreas

  • Hallo Quantensprung,

    ich muss hier zunächst mal kurz widersprechen:
    Ich habe auch zwei Mal studiert und musste feststellen, dass mir das Lernen beim zweiten Studium wesentlich leichter fiel. Ich hatte schlicht gelernt zu lernen und es war auch viel einfacher mir für bestimmte Lernsituationen neue Lernmathoden anzueignen.

    Ansonsten kann ich mich Andreas Worten nur anschließen!

    Geht es Dir inzwischen wieder etwas besser?
    Hast Du Deinen Freund erreicht?

    Cendra

    Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen. (Anais Nin)

  • Hallo Quantensprung

    Zitat


    Einige haben vielleicht mitbekommen, dass mein Freund immer wieder zuviel trinkt. In der vergangenen Woche habe ich wirklich den Eindruck gewonnen, dass er sich bemühen will. Was einerseits mit einer gewissen Euphorie bei mir verbunden war, andererseits aber auch der Riesenangst vor einem erneuten Absturz.

    Quantensprung, sich nur Mühe zu geben reicht aber meisst nicht, um trocken zu werden. Ich habe mich sicher hundertmal "bemüht", das Saufen aufzuhören oder wenigstens weniger zu trinken.
    Es ist mir NICHT gelungen.
    Erst als ich Hilfe von außen bekam, sprich eine Entgiftung, eine mich begleitende Ärztin, sehr viel später das Forum hier... erst dann bekam ich eine Chance. Wenn Dein Freund trocken werden wollte, könnte er das sofort in die Wege leiten.
    Alles andere ist nur Verzögerungstaktik, so sehe ich das zumindest.

    Zitat

    Ich habe Angst, dass er es als persönlichen Angriff ansieht und damit wieder unsere ganze Beziehung in Frage stellt.

    Angst darf nie zu einer Beziehung gehören, dann ist sie schon krank, so meine Meinung. Wenn man nicht mal mehr in einer Beziehung ehrlich zueinander sein "darf", wo dann noch ? Und wenn man Angst vorm Verlassen-werden hat, dann steht die Beziehung auf einem ganz fragilen Fundament, und das eigene Selbstwertgefühl leider meisst auch, was erheblich schlimmer ist.

    Zitat

    Nun ist es so, dass wir heute in den Urlaub fahren wollen. Zwar nur ein paar Tage, aber ich habe mich riesig gefreut, zumal ich einige wichtige Dinge ansprechen wollte. Gestern wollte er nach der Arbeit noch ein Bier trinken gehen und mich dann um 21.15h abholen. Wie kam es? Er ist total abgestürzt, lallte mir am späteren Abend irgendwas ins Telefon, er würde heute morgen um 9h das Auto holen.

    Das und ähnliches wirst Du aber immer wieder mit einem nassen Alkie erleben, Quantensprung.
    Warst Du nicht unzuverlässig, als Du noch gesoffen hast? Hast Du da nicht auch Dinge schleifen lassen, waren Dir Dinge einfach egal oder hast belastendes weggesoffen?
    Die Krankheit macht sowas. Und solange Dein Freund (falls Alkoholiker) aktiv am Saufen ist, wird auch die Krankheit weiter fortschreiten. Das kannst Du so akzeptieren und zugleich Dich selbst weiter gefährden oder aber selbst die Konsequenzen ziehen.

    Denn es ist einfach so, das ein trockener Alkoholiker sich einem hohen Risiko aussetzt, wenn der Partner weiter trinkt. Die Rückfallgefahr erhöht sich so. Es muss nicht "zwangsläufig" passieren, aber es ist halt ein großes Risiko.
    Ich für meinen Teil würde niemals so leichtfertig mit meiner Trockenheit umgehen, ich würde mich eher vom Partner trennen, aber erwähnte ich ja bereits.
    Bei mir käme außerdem hinzu, das ich mich sehr vor Alkgeruch ekele und ich würde mich somit auch immer mehr vor meinem Partner ekeln, würde der saufen. Der könnte dann also nicht mal mehr in meine Nähe kommen, ohne das ich Ekel empfinde.

    Quantensprung, mir tut es echt leid, was da bei Dir/Euch abläuft. Sowas tut ja auch unendlich weh :cry: . Ich kann Dir aber leider nur raten, ganz ernsthaft darüber nachzudenken, wie wichtig Dir Deine Trockenheit ist ?
    Dir geht es schlecht mit dem Verhalten Deines Freundes und erträgst es weiterhin? Gesund ist sowas nicht.
    Lese bitte auch mal bei den CO`s rein, denn ich vermute, Du trägst große CO-Anteile in Dir. Es liest sich zumindest so. Diese übergroße Verlassensangst, dieses Aushalten von unwürdigen Zuständen, die Unfähigkeit, Konsequenzen zu ziehen und dann auch auszuhalten... das alles wirst Du auch im Co-Bereich finden. Aber auch Auswege aus diesem belastenden und auch krank machenden Verhalten...denn am Ende bist Du nicht nur alkoholkrank, sondern bekommst auch noch zusätzlich psychosomatische Erkrankungen, die auf die CO-Abhängigkeit zurückzuführen sind.

    Ich wünsche Dir von Herzen, das Du Dich für ein freies, zufriedenes, glückliches und fröhliches Leben ohne Alkohol entscheiden kannst. Mit einem Partner an Deiner Seite, der säuft, halte ich das persönlich allerdings für kaum machbar.
    :?

    LG Sunshine

  • Danke für Eure Unterstützung. Ich möchte diesen Weg unbedingt gehen, auch wenn ich feststellen sollte, dass es nicht klappt. Aber einen Nichtversuch würde ich immer bereuen.

    Eigentlich ist er ja auch stolz, wenn ich Sachen durchziehe, aber es braucht manchmal länger, bis er das zeigen kann, um es vorsichtig auszudrücken.

    Ja, bin zu ihm gegangen (er lag natürlich noch im Bett), habe gerade das Auto geholt, packe meine Sachen ein, dann den Kerl und dann wandere ich mir ein paar Tage den Kopf frei! :)

    Falls ich mich jetzt ein paar Tage nicht melde, bin ich irgendwo aufm Bersch! :)

    Eine gute Zeit für Euch bis dahin und ich will noch kurz loswerden, dass ich es riesig schön finde, Euch hier zu treffen. Nicht ganz alleine zu sein mit seinen Nöten, Ängsten, Zweifeln und auch dem Schönen was man erlebt, macht das Leben so viel lebens- und liebenswerter. Danke für Eure Teilnahme, auch wenn ich noch ein Frischling bin.
    Und wisst Ihr was? Bei allem Ärger den ich in den letzten Monaten hatte, kam mir nicht einmal der Gedanke, die negativen Gefühle mit Alk zu betäuben! Und dieses Gefühl ist unbezahlbar und nimmt mir und uns keiner! :!:

    Viele liebe Grüße, bis bald
    Q. :D

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo und Guten Morgen Sunshine und an Alle!

    @Sunshine: Dein Post habe ich letzte Woche gar nicht mehr angezeigt bekommen, habe ihn gerade gelesen und mich sehr darüber gefreut. Danke für deine offenen Worte, auch wenn ich teils schlucken musste, denn es erschreckt mich immer wieder, wie verfahren die Situation im Grunde ist. Und wenn ich nicht wüsste was Alk mit einem anstellen kann, hätte ich ihm schon längst in den Hintern getreten. Das ich Co-Anteile habe ist sicher so, aber ich bin nicht Co-Abhängig, sondern sehr beharrlich. Ich gebe einfach niemals auf, solange ich einen Funken Hoffnung habe, dass sich ein Bemühen lohnt.

    Andererseits merke ich auch, dass ich immer wütender werde. Auf ihn, aber auch auf mich. Es geht immer nur um den Kerl. In unseren Gesprächen, hier, teils in der Gruppe, sogar in den Einzelgesprächen mit meinem Therapeuten. Und von ihm kommt so gut wie nichts. Jetzt bin ich seit 4h wach, weil ich mich gestern schon wieder so geärgert habe.

    Gestern war ich so euphorisch. Habe mich mit einer Kommilitonin getroffen, zum Besprechen zwecks Lerngruppe und mir danach noch eben einen Job besorgt, zwar erst nur für ein paar Stunden, aber mit der Aussicht auf Erhöhung, genau das was ich momentan suchte. Auch hier im Ort, was optimal ist, weil ich weitere Strecken immer noch nicht fahren kann. Das wollte ich ihm eigentlich gestern Abend erzählen, aber er hat sich einfach mal wieder nicht gemeldet, obwohl angedacht war, dass wir abends evtl. weggehen und ich über Nacht bei ihm bleibe.

    Der Urlaub endete übrigens so, wie er begann. :(
    Tja, ich will euch auch nicht nerven, denn eigentlich läuft vieles so gut bei mir und es kommt so viel Gutes wieder auf den Weg, dass ich mich nicht runterziehen lassen will. Das Wichtigste ist momentan, dass ich die erste Klausur gut bestehe, davon hält mich allerdings nichts und niemand ab (zumindest solange es nicht schlimmer wird mit ihm).

    Das Einzige was mir wohl momentan hilft ist, dass ich mir nur für mich Ziele setze, aber das möchte ich ja eigentlich gar nicht. :shock:

    Verbindlichkeiten und Zuverlässigkeit sind für mich so extrem wichtig. Das zeigt sich immer mehr, auch das Bedürfnis Pläne zu schmieden. Hat sich das bei Euch in eurem nüchternen Leben auch so extrem geändert?

    So, heute Vormittag habe ich Gruppe. Am liebsten würde ich die 8km hin laufen. Dann müsste ich aber im Dunkeln los, wenn ER das erfährt ist wieder die Hölle los. Um es mit Hape zu sagen: Gisela, das möschte isch nischt! :evil:

    Viele liebe Grüße
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • glück auf Q

    Zitat von Quantensprung

    Das Einzige was mir wohl momentan hilft ist, dass ich mir nur für mich Ziele setze,

    dafür gibt’s n apfel (vom baum der erkenntnis)

    Zitat von Quantensprung

    aber das möchte ich ja eigentlich gar nicht. :shock:

    "möchten" is grade am anfang unwesentlich - hierbei gehts um notwendigkeit (gesunder egoismus).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Danke Matthias, für den Apfel. Der landete sogleich im Joghurt! :)

    Also "möchten" ist out, frei nach dem Motto, wir sind hier nicht bei 'wünsch dir was!'? Ich habe es geahnt und auch vermutet, also werde ich weiter vor mich hinwurschteln und den Dingen ihren Lauf geben, die ich nicht beinflussen kann. Unzureichend, seeeehr unzureichend, alles andere bindet allerdings auch Energien, die ich gut anderweitig gebrauchen kann. Das Schlimme ist, seit vergangener Woche kommen meine Ängste wieder. Morgens im Frühstücksraum im Urlaub fing es an. Und ich dachte auch das hätte ich weitestgehend überwunden. Nix da, meine Hoffnung war, auch die kämen vom Alk. Allerdings kam die Panik vor der Sucht, wenn ich so zurückdenke. Wenn das wieder richtig los geht hab ich keine Lust mehr, dann weiß ich nicht weiter.... :evil:

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Liebe Quantensprung,

    ich bin auch so eine Panikerin. Aus meiner Sicht würde ich sagen: Ist nicht soo erstaunlich, dass Du so reagierst. Die Panik ist immer ein Symptom, überlastest Du Dich vielleicht? Du bist ja eigentlich gerade auf dem Weg Dich zu heilen, hast schon viel geschafft und das war sicher auch ganz schön fordernd. Und nun willst Du auch noch zusätzlich Deinem Partner helfen? Klingt in meinen Ohren nach ner Menge!
    Alles Liebe für Dich, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko,

    ich denke, um es auf den Punkt zu bringen: da liegst du ganz richtig mit deiner Annahme. Es wird mir gerade alles zuviel. Das Studium verlangt mir jetzt zu Beginn sehr viel ab, dann hab ich noch den Nebenjob, der zwar erst nächste Woche beginnt, aber das hat ja auch schon im Vorfeld mit sich darum kümmern zu tun. Meinen Kindern will ich gerecht werden und mein Freund hat meines Erachtens nach teils schon neurologische Aussetzer, aber ich bin nicht seine Behandlerin. Davon distanziere ich mich auch, er gibt mir aber momentan null Halt. Vielleciht ein deutliches Zeichen, dass es wieder auftrat, als er in meiner unmittelbaren Nähe war. Sonst hat mich das beruhigt, nun passiert eher das Gegenteil. Ich werde mir anschauen wie das WE verläuft, wobei ich schon den Gedanken schrecklich finde, innerlich Bedingungen an das Aufeinandertreffen knüpfen zu müssen. Ich habe nicht den Anspruch des dauernden Glücklichsein wollens. Im Grunde habe ich momentan so vieles um zufrieden zu sein, aber genießen kann ich das gerade kaum. Und es gab heute auf dem Weg zur und von der Gruppe einige heikle Situationen, wo unklar war, ob ich es hin- und zurück schaffe. :(
    Hast du eine Therapie gemacht, oder wie gehst Du mit deiner Panik um?

    Viele Grüße
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • glück auf q

    Zitat von Quantensprung

    weiter vor mich hinwurschteln

    falsch!
    n klarer und guter plan is erforderlich (orientierung: die "grundbausteine" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php ).
    punkt 1. - was will ich genau (wirklich?)?
    ...
    ...
    und dann - danach handeln

    Zitat von Quantensprung

    den Dingen ihren Lauf geben, die ich nicht beinflussen kann.

    das is wieder riichtiiiiisch :wink: mir fällt s schwer - aber ich übe fleißig.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Tja, der jumping Point ist ja der. Ich habe einen Plan und lebe auch nach den Grundbausteinen (bis auf die bekannte Ausnahme). Doch gibt es ja auch Lebensziele in die ich ihn gerne mit einbinden möchte, bzw. die ich mit ihm entwickeln möchte. Also habe ich ein Problem, weil es mich blockiert. Ich möchte nicht als Single entscheiden, obwohl ich in einer Beziehung bin. Mit dem 'vor mich hinwurschteln' meinte ich eher, dass ich in dieser Situation nur Kleines, für mich machbares erreiche und tue. Ein größeres Ziel ohne ihn zu planen erscheint mir nicht erstrebenswert, verstehst du? Ich kann das schon machen, aber dann geht es in eine ganz andere Richtung als ein gemeinsamer Plan. Und wie das alles funktionieren soll, dafür hätte ich gerne eine kleine Weisheit.
    Ach, es könnte alles so einfach sein....

    Das Positive ist, ich denke in keiner Situation, das mir das Trinken helfen könnte. Das ist weg, brauch ich nicht mehr.

    Schöne Grüße
    Q. :)

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

  • Hallo Quantensprung,

    Du schreibst ja ganz klar, das Du keine Pläne OHNE Deinen saufenden Partner machen willst. Ich sags halt mal so krass, denn so ist es ja im Endeffekt.

    Pläne zu machen MIT einem Partner, der anner Pulle hängt, geht zwar... aber sie werden kaum durchführbar sein. Es wird allein an der Unzuverlässigkeit scheitern, denn ein nasser Alkie interessiert sich doch n Dreck dafür, was er am Abend vorher gequasselt bzw. "geplant" hat.
    Für einen nassen Alkie ist die einzig wichtige Frage:
    Wann kann ich wieder saufen??

    Aber nun gut, ich sag immer, jeder bestimmt seine Leidenszeit im Endeffekt selbst. Stimmt zwar nicht immer, aber oft. Denn es gibt ja Leiden, die unabänderlich sind, schwere Krankheiten beispielsweise... aber es gibt auch Leiden, die man beenden kann. Wenn man es denn kann...
    Wenn nicht, muß man eben weiter leiden...

    Du stehst noch an der Stelle, das Du denkst, alles wird doch noch gut.
    Hm... könnte ja auch, aber nicht, wenn Dein Partner weiter säuft. Und da ist doch gar kein Ende abzusehen, ansonsten würde er handeln.
    Labern kann man viel, handeln ist aber noch ne ganz andere Nummer :wink:
    Solange Du da stocksteif stehst und immer auf IHN IHN und nochmals IHN schaust... solange kann man Dir helfende Hände reichen, Du würdest nicht zugreifen.
    Da kann man dann halt nix machen...

    Zitat


    Bei allem Ärger den ich in den letzten Monaten hatte, kam mir nicht einmal der Gedanke, die negativen Gefühle mit Alk zu betäuben! Und dieses Gefühl ist unbezahlbar und nimmt mir und uns keiner!

    Na, dann ist doch alles prima.
    Hoffentlich bleibt es auch so...

    LG Sunshine

  • Hallo Quantensprung,
    wenn man es so nennen will, lebe ich seit Anfang 2010 nach den Grundbausteinen.
    Viel wichtiger als die Grundbausteine als Liste war und ist mir jedoch, dass ich dem Alkohol nie wieder so viel Bedeutung beimessen muss, dass er mich irgendwie einschränkt.
    Ich mag den Geruch von Alkohl nicht, also habe ich keine Angetrunkenen im Auto. Ich mag mich nicht mit Leuten unterhalten, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie das, was sie sagen, auch so meinen, deshalb wirst du mich nicht mit irgendwem im Restaurant sitzen sehen, der zu unserer Unterhaltung seinen Wein oder das Bier braucht...
    Ich hab noch nie jemandem "verboten", in meiner Gegenwart Alkohol zu trinken. Sie wissen aber, was ich mag oder was mit mir geht und was nicht.
    Dafür ist es vollkommen unerheblich, ob der Andere Alkoholiker ist oder nicht und wie diese üblicher Weise so sind.
    Da gibt es einige, deren Trinkverhalten ich entweder von früher kenne und/oder aufgrund von Äußerlichkeiten mir heute meinen Teil denke. Mit dem, was ich tu oder mitmache, hat das aber nichts zu tun. Wie geschrieben, trinken sie nicht, wenn ich dabei bin. Und wenn ich den großen Partys heute fernbleibe, ist es für sie ok.
    Bei meiner Trockenheit geht es für mich nicht darum, dass ich irgendwelche Grundbausteine einhalte, damit ich sie einhalte. Sie halfen mir anfangs jedoch sehr dabei, überhaupt zu erkennen, wo ich ansetzen muss, damit es nun wirklich mal anders wird, als es bis dahin immer war.
    Da gibt es nun diese eine Ausnahme, ansonsten sind die Grundbausteine erfüllt. Und gerade die belastet deinen Alltag, blockiert dich. Ja, es liest sich für mich auch wie der springende Punkt.
    Das Wir in meiner heutigen Beziehung ist sehr wertvoll für mich. Es gibt mir Halt, Vertrauen und Sicherheit. Für mich ist ein Wir, das Zukunft haben soll, bei dem der Alk in der Form, wie du es beschrieben hast, mit an Bord ist, heute unvorstellbar.
    Ich weiß, dass ich nicht dauerhaft trocken bleibe, wenn es irgendetwas gibt, was wichtiger als meine Trockenheit ist. Ich rate dir sehr, die eine Ausnahme bei den Grundbausteinen nicht aus den Augen zu verlieren. Hier gibt es einen Spruch, der lautet, dass es da, wo es wehtut, lang geht.
    Alles Gute dir!
    Gruß Penta

  • Hallo Quantensprung,

    ich bin über einen Satz von dir gestolpert als ih mich mal durch deinen Thread durchgelesen hab. Der lautete:

    " Das ich Co-Anteile habe ist sicher so, aber ich bin nicht Co-
    Abhängig, sondern sehr beharrlich. "

    Ich bin selbst Alkoholiker. Ich übersetz deinen Satz mal in meine eigne Sitation und dann würd er etwa so klingen:

    "Das ich Alkoholiker-Anteile habe ist sicher so, aber ich bin nicjt alkoholabhängig, sondern ich besauf mich gern".

    Co-Abhängigkeit ist eine ABHÄNIGKEIT da hat man/frau nicht nur "Anteile" sondern ist betroffen oder nicht... wenn ja kann man was tun, aber dann ganz - oder eben nicht

    Da würde ich an deiner Stelle noch mal sehr ehrlich und gründlich drüber mit mir zu Rate gehen, das klingt gar nicht gut...

    LG Frank

  • ...ach noch was, du schreibst: " Es geht immer nur um
    den Kerl. In unseren Gesprächen, hier, teils in der Gruppe,
    sogar in den Einzelgesprächen mit meinem Therapeuten.
    Und von ihm kommt so gut wie nichts. "

    Kenn ich exakt so von mir. Um mich daraus zu befreien hab ich so anderthalb Jahre gebraucht und das waren harte Zeiten. Erst seit das ging hab ich das Gefühl daß meine Trockenheit ein Fundament hat... vorher lebte ich emotional auf Treibsand...

    Es ging mir nie in erster Linie um mich sondern erst in zweiter. Wenn das so geblieben wär würde ich (mit hoher Wahrscheinlichkeit) heut wieder trinken -- alles für ne Frau der ich eigentlich nie viel bedeutet hab.

    Du bist nicht ich. Aber was du da beschreibst kommt mir dermaßen bekannt vor daß meine Erfahrung vielleicht eine Anregung sein kann die dir was bringt...

    Nochn LG! Frank

  • Hallo Quantensprung,

    Zitat

    Davon distanziere ich mich auch, er gibt mir aber momentan null Halt.

    Ich denke, es ist wichtig zu lernen nicht von dem Halt durch andere abhängig zu sein, sondern sich selbst ausreichend Halt geben zu können.

    Zitat

    Vielleciht ein deutliches Zeichen, dass es wieder auftrat, als er in meiner unmittelbaren Nähe war.

    Stress triggert solche Ängste. Wenn Dein Körper – wegen was auch immer – in Aufruhr ist, dann kommt es leichter zu einer Panikattacke. Das Alarm-System ist dann ja schon hochgefahren, da braucht es dann nicht mehr viel.

    Zitat

    Hast du eine Therapie gemacht, oder wie gehst Du mit deiner Panik um?


    Ich habe schon verschiedene Therapien gemacht und mache auch gerade wieder eine. Meine Angststörung besteht schon seit meiner Kindheit, es war zeitweise so schlimm, dass ich gar nicht mehr alleine aus dem Haus gehen konnte. Teilweise fiel es mir schwer innerhalb der Wohnung den Raum zu wechseln. Aber das ist lange her.

    Ich hatte immer mal gute und dann auch wieder schlechte Phasen, wobei es in den letzten Jahren stets bergauf geht. Ich kann das mittlerweile viel besser einordnen. Panikattacken "aus heiterem Himmel" gibt es nicht.

    Sieh zu, dass Du gut für Dich sorgst. Dich an erste Stelle stellst und nicht Deinen Freund oder die Beziehung. Immerhin bist Du ja Teil dieser Beziehung, also sollte es Dir damit gut gehen!

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

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