• Hi an alle,ich hatte eine ziemlich verkorkste Nacht nur mit grübeln und abwägen von Eireignissen u.s.w..Folgender Sachverhalt ging dem Vorraus:ich hatte gestern Abend in einen Chat auf die Frage eines Users geschrieben,daß ich seit den 23.10.trocken bin ABER am Samstag nochmals 2 Bier getrunken habe.Ein anderer erfahrener User schrieb darauf sinngemäß das er solch Sätze mit aber gerade in Bezug auf die Trockenheit hasst.Auf alle Fälle hatt er Recht.Ich habe nach langen Grübeln folgendes für mich beschlossen:ich bin weiterhin seit den 23.10.trocken und werde mir selbst die 2 Bier verzeihen.Dadurch bringe ich das Kopfkarrusel zur Ruhe.Werde aber den Vorfall am Samstag in meinen Notfallkoffer speichern um in ähnlichen Situationen besse reagieren zu können.Was meint ihr dazu?
    Ein nachdenklicher atze :?:

  • Hallo Atze

    ich frage mich was es dir bringt sich selbst anzulügen ? Ein Rückfall mit einem Vorfall zu beschönigen ? Samstag gesoffen, also ist doch der Samstag erst weder ein neuer Beginn oder ein Versuch , trocken leben zu wollen.

    Zudem ich nicht von Trockenheit spreche, wenn jemand gerade mal ein paar Tage ohne Alkohol ist.

    Für mich war die Umsetzung eines trockenen Lebens wichtiger als irgendwelche Kalendertage zu zählen .Es hilft zwar am Anfang etwas, ist jedoch wertlos,wenn keine Handlungen erfolgen. Trockenheit ist auch kein Wettbewerb, sondern eine notwendige Lebenseinstellung .

    Nun wie sieht es denn bei dir gerade aus ? Hast du schon etwas für dich verändert ?

    Für mich war der beste Wegweiser die Grundbausteine . Kennst du sie schon? Hier mal ein Link
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen Atze,

    gestern verzichtest Du noch beneidenswert kurz und knackig auf die Schwimmflügel und heute machst Du aus nass trocken ;-).
    Du stehst ja ganz am Anfang und jeder Tag ohne Suff zählt und ist wichtig, ich verstehe also Deine Überlegungen.
    Es gehört Mut dazu, dem ganzen Elend mal direkt ins Auge zu guggen, aber ich bin sicher, Du schaffst das. Vielleicht kommt Dein Kopfkarussell auch zur Ruhe, wenn Du Dir sagen kannst, dass Du seit Sonntag trocken bist und Du daran arbeiten willst, dass noch sehr viele trockene Tage folgen werden. Den Rückfall verzeihst Du Dir, packst das Ganze in den Notfallkoffer und überlegst Dir jetzt schon einmal, wie Du im Falle von Stresssituationen in Zukunft reagieren kannst. Abstinenz beschließe ich nicht – die muss ich schon selbst leben.

    Nix für ungut, aber wer fragt, bekommt eine Antwort ;-).

    Viele Grüße
    Katha

  • Hallo Atze,

    erst auch noch von mir willkommen hier.

    Tja, wer fragt kriegt Antworten. Die Antworten fielen sehr moderat aus, kenn ich hier auch anders.

    Fakt ist: Du hast 8 Tage nicht getrunken und dann wieder 2 Bier. Das hat mit Trockenheit oder Abstinenz wirklich nichts zu tun, allenfalls eine kurze Trinkpause.
    Bei mir war nach ein paar Tagen klar, dass ich das alleine nicht schaffe und ich professionelle Hilfe benötige. War dann 3 Wochen stationär, hab einen guten Hausarzt und eine Psychotherapeutin und ein paar enge Freunde/Verwandte, die mir helfen. Ohne dieses Umfeld hätte ich auch heute nach einem guten Jahr keine Chance das Ganze zu packen.
    Stell dich darauf ein, dass es oft schwierig sein wird, du aber sehr viel zurückbekommst und dein Leben eine ganz andere Qualität gewinnen wird. Dafür lohnt sich das Alles!

    Aber mach dir nichts vor und sei ehrlich zu Dir. Also Trocken seit dem 02.11 und keinen tag früher!

    Volkmar

  • Hallo Atze!

    Jetzt hast Du am Samstag aus einer Stresssituation heraus 2 Bier getrunken, obwohl Du den Entschluss gefasst hattest, mit dem Trinken ganz aufzuhören.

    Diese jetzt einfach so aus deiner Geschichte zu streichen, halte ich für einen Riesenfehler. Es geht hier nicht darum, sich selbst zu geisseln, sondern es geht darum, auf sich acht zu geben, und die eigenen Taten und Gedanken ernst zu nehmen.

    Für mich wäre das keine Frage des Verzeihens. Das halte ich für völlig unwichtig. Nach der Logik könnte man sich beim nächsten Mal ja auch wieder einfach nur Verzeihen. Die wichtigere Frage wäre, wie geht es jetzt weiter, und welche Veränderungen kann ich umsetzen, um zufrieden trocken leben zu können.

    Gruß, Bruce

  • Hallo,danke erstmal an alle für eure Antworten.Da habe ich heute ja einiges noch aufzuarbeiten.Hartmut ich bin mir bewusst das trocken sein nicht nur das weglassen von Alk ist sondern viel mehr.Ich habe auch schon damit angefangen in dem ich versucht habe am Dienstag persöhnlich ein paar finanzielle Probleme zu klären und nicht wie früher solche Brife einfach abzulegen und weiter zu saufen.Es bedarf bei mir doch noch einige Zeit die angebotenen Schwimmflügel um in ein zufriedenes und trockenes Fahrwasser zu kommen.Ein schönen Tag an alle.

  • Hi,ich denke von ganz vorn nicht,es ist aber noch ein weiter Weg den ich zurücklegen will.Ich will ja auch nichts beschönigen wegen des Rückfalls.Vielleicht habe ich den noch gebraucht,denn es lief alles zu glatt.Ich weis nun besser,das Trockensein eine ständige Arbeit an sich selbst sein muss.

  • Hallo Atze,

    ich weiß zwar nicht was du an Schwimmflügel brauchst oder sonst eine Metapher um trocken zu werden . Das ist mir fremd und entspricht nicht meiner Realität .

    Viellicht haben wir uns auch falsch verstanden mit dem Umsetzen. Das durch das jahrelang Saufen alles den Bach runter ging, kann ich nachvollziehen.

    Ich versuche es mal so was ich mit dem Umsetzen meinte

    Hast du eine alkoholfreie Wohnung ?
    Wie sieht dein alkoholfreies Umfeld aus ?
    Was tust du in der Zeit wo du gesoffen hast ?

    Welche Maßnahmen hast du dir für Saufdruck zurecht gelegt ?

    das waren für mich die ersten Schritte

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hi,die Schwimmflügel waren nur ein Angebot von Katharsis im Scherz.
    Eine alkoholfreie Wohnung habe ich
    mein Umfeld hat sich gerade sehr eingeengt,da ich nicht mehr in die Kneipe oder ähnliches gehe.Die Leute dort haben es auch noch nicht gescheckt,da ich die letzten 3Wochen nicht da war.
    Der Punkt 3 ist noch meine grösere Baustelle.Zur Zeit bin ich viel hier im Forum und noch in einen weiteren plus einen Chat für Alkis.Mit einer realen Selbsthilfegruppe muss ich nächste Woche in der Suchtberatung klären.Das ist aber mehr ein Fahrproblem.Wird aber im Frühjahr besser.
    Meinen Notfallkoffer habe ich auch schon gepackt,mit Fotos,Telefonnummern von trockenen Freunden und den Forumsadressen.

  • Hallo Atze,

    Ich mag kurze knackige Antworten :) Dann hast du ja schon vile in die Wege geleitet . Für Punkt drei wäre ein neues Hobby etwas was ich empfehlen könnte.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Neues Hobby nicht unbedingt,ich muss nur meine alten Hobbys wieder aktiv angehen.Fotografie,Radfahren und am Rad schrauben,meine Simme wieder aufbauen.Da gibt es viel zu tun.Es gibt viel zu tun,packen wir es an.

  • Hi,heute war ich wieder bei der Suchtberatung zum Einzelgespräch.Lief alles gut.Ich merke aber das da noch viel zu tun ist.Eventuell ist doch eine LZT das beste.Ich habe ja noch nie eine gemacht.Sonst geht es mir gut,die Gedanken an Alk sind noch da,aber nicht mehr so schlimm.Einen schönen Tag an alle.
    :D:D

  • Hallo Atze,

    mach dir mal eine Gegenüberstellung was gegen eine Langzeittherapie und was dafür spricht.

    Als ich das Anfang dieses Jahres gemacht habe, war alles klar.

    Von März bis Juli (20 Wochen ) war ich weg und hab es bis heute noch in keinster Weise bereut.

    Liebe Grüße Markus

    trocken seit 10.11.2012

  • Hi,Marcus,ich denke das wäre was für mich,ich hab das schon mal probiert aber nur 3 Tage.Ich wurde dann Therapieunfähig erklärt.War dann anschliesend aber 11 Jahre trocken.Ich könnte dann auch so in der Zeit wie du.Im Winter ist es schlecht.Muss mich ums Haus kümmern.Will erstmal sehen wie es weitergeht. ATZE

  • Hi Atze,

    LZT gibts auch ambulant... dann geht es über anderthalb Jahre und du lebst dein Leben weiter. Du bist nicht in ner Käseglocke und hast sehr viel mehr Therapie (vor allem mehr Einzeltherapie) als wenn dus stationär machst...

    Ich hatte ne stationäre LZT und das war eine wertvolle Zeit. Wichtig ist sich frühzeitig um ne Nachsorge zu kümmern damit das bruchlos weitergeht, in der Hinsicht hatt ich gepennt...

    Viel Glück!

    LG

  • Hi,ich muss erstmal abklären was hier in der Province alles gibt.Von einer stadionären LZT habe ich noch nichts gehört.Das wäre ideal,alle Baustellen bearbeiten und Abends zu Hause.Davon gibt es bestimmt bei bei über 30 Jahren mehr oder weniger Alk-

  • Guten Morgen Atze,

    eine Therapie habe ich nie gemacht, weil ich immer glaubte, ich müsse Gas geben und so schnell wie möglich wieder „funktionieren“ im „normalen Leben“, also Geld verdienen und mich vor allem um die Kinder kümmern, die ja noch sehr viel kleiner waren.

    Ich kenne aber genügend Menschen, denen eine Therapie – egal wie die nun ausgesehen hat – geholfen hat, sich eine stabile Basis aufzubauen.
    Du bist nach drei Tagen als nicht therapierbar eingestuft worden? Wie schafft man denn so etwas? :)

    Und was die Baustellen betrifft: Immer schön eine nach der anderen und nicht wie wild loskreiseln und den Versuch starten, alle gleichzeitig abzuarbeiten. Bei Überforderung plumpsen Viele von uns auf den Mors und verfallen prompt in Starre, weil sie nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen und greifen dann oft vor lauter Frust wieder zur Flasche.

    Dir ein entspanntes Wochenende.

    Viele Grüße
    Katha

  • Hi,das mit dem nichttherapierbar ist eine längere Geschichte:Als ich zur Entgiftung und anschlesender LZT 1991 für ca 12 Wochen in die Klinik einrückte war mein Vater schon krank.Als ich dann Donnerstag Nachmittag zu Hause anrief sagte meine Mutter mir das sich sein Zustand verschlimmert hatt und er am Freitag in die Klinik muss.Da habe ich stehenden Fusses die Klinik verlassen,ohne Papiere,Geld und bin die ca.50km nach Hause getrampt.Ich besuchte meinen Vater nochmals und wir sprachen darüber das ich weitermachen sollte.Meinen Eltern war mein extensiver Alkkonsum gar nicht so sehr bewusst geworden.Am Freitag bin ich zur Suchtberatung und dort wurde in Absprache mit den Chefarzt der Klinik abgesprochen,das ich mich Sonntag Abend zurückmelden sollte um die Therapie fortzusetzen.Meine Schwester fuhr mich,ging aber nicht mit auf Stadion sondern fuhr sofort zurück und ich ging in die Klinik..Dort stand ein Sack mit meinen Sachen und die Papiere waren fertig.Entscheidung einer Oberärztin das ich nicht therapierbar bin.Da stand ich nun mitten in der Pampa,Sonntag Abend,kein Telefon und kein Bus zurück nach Hause.Das war Ende Januar und saukalt dazu.Irgendwie gelang es mir die Nacht ohne Alk rumzubekommen und fuhr am Montagfrüh mt den ersten Bus nach Hause. .Ich habe dann für mich entschieden ohne Entgiftung,ohne Therapie meinen Weg weiter zu gehen.Mit Hilfe verschiedener SHG und meiner Hausärztin gelang es mir über 11 Jahre mit Aussnahme eines Rückfalles von 2-Tagen zufrieden nüchtern und trocken zu bleiben.Selbst der Tod meines Vaters den ich bis zum Schluss mit pflegte brachte mich nicht zur Flasche zurück.Das wars erstmal-

  • Moin Atze, du schreibst:

    " .Mit
    Hilfe verschiedener SHG und meiner Hausärztin gelang es
    mir über 11 Jahre mit Aussnahme eines Rückfalles von 2-
    Tagen zufrieden nüchtern und trocken zu bleiben."

    Aber nach den 11 Jahren ist dann doch passiert -- da würd ich mir das Wort "zufrieden" noch mal angucken denn irgendwas ist da doch ausbaufähig... oder?

    Find raus was es ist. Tu dir den Gefallen das wird sich sehr lohnen

    LG Frank

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