Bücher- und Lesethread

  • Hei super!

    Hallo Corres, Hallo Wacholderfrau!

    Prima, es geht weiter!

    Habe da noch was, muss ich unbedingt ein zweites Mal lesen!!!

    Fegefeuer von Sofi Oksanen

    Rezensionsnotiz in Die Zeit vom 30.09.2010
    Atemberaubend spannend und abgründig findet Rezensentin Susanne Mayer diesen Roman über eine sehr alte und eine sehr junge Frau, deren Geschichten in einem großen Handlungsbogen aufeinander zulaufen: von 1936 bis zum Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa. Beide haben grauenvolles erlebt: Besatzung, Kollaboration, Folter, Lager, Menschenhandel. Wie Sofi Oksanen diese Schrecken beschreibt, ist für Mayer vielleicht das bemerkenswerteste an diesem Roman.

    Oksanen benutzt unterschiedliche Textsorten, Tagebuchexzerpten, KGB-Akten und die Berichte der Journalistin Slavenka Drakulic, die sie in ihre Geschichte einwebt. "Unvergesslich" sind Mayer gerade jene Kapital, die "innere Vorgänge" als "körperliche Reaktion" beschreiben.

    Wacholderfrau
    Das werde ich mir mal anschauen!
    Jakait, Tosende Stille, Eine Frau rudert über den Atlantik

    Da habe ich auch noch einen unglaublich tollen Reisebericht:

    Wiedersehen am Kap Horn
    . Ein Jahr zu Pferd durch Chile. Von Rosie Sawle….

    Es grüßt
    Enib

  • Traurig und intelligend lustig war mein zuletzt gelesenes Buch, irgendwie sogar hoffnungsfroh doch noch das Glück finden zu können. Auch wenn das Leben wenig zu bieten scheint. Habe es innerhalb eines Tages "gefressen":
    John Green- Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

  • Moin,

    ich bin nach diesem unglaublichen (auch in Teilen unglaublich anstrengenden) "Unglaublicher Spaß" von David Foster Wallace dem Autoren treu geblieben. Mit erstmal eher durchwachsenen Ergebnissen... seine Storybände waren interessant aber irgendwie nicht toll und sein erster Roman, "der Besen im System", den fand ich ja abgehoben und surreal und klasse gemacht aber er hielt mich auch nur über die erste Hälfte. Dann wars gut.

    Jetzt les ich seinen letzten Roman, "Der bleiche König", und bin wieder völlig begeistert. Anspruch, Tiefe, Virtuosität und Humor gehen eine unglaubliche Verbindung ein. Nicht die einfachste Kost aber zugänglicher als der "Unendliche Spaß". Brillant...


    Hier mochte jemand Science Fiction ... dazu hab noch nen heißen Tip ;)

    Dan Simmons, "Hyperion" und "Endymion". Die bauen aufeinander auf, Hyperion muss zuerst gelesen werden. Sehr komplex und sehr sehr sehr gut, aber lange und komplexe Zukunftsentwürfe sollt man schon mögen - Bestsellerfutter ist das nicht sondern von ungeheurer Intensität. Aber mit Sogwirkung. Immer tiefer rein :)


    allen einen guten Lesesommer (die Lesezeit überhaupt ist ja Herbst aber der kommt ja jeden Tag näher)

    LG Frank

  • Hallo ihr lesenden,
    da ich nicht schlafen konnte, habe ich mein Bücherregal inspiziert und weitere Empfehlungen:

    Ebano von Alberto Vazquez-Figueroa

    Eine Menschenrechtlerin wird in Kamerun von Menschenhändlern entführt, um als Sklavin in arabischen Ländern verkauft zu werden. Zusammen mit anderen Frauen, wird sie tausende von Kilometern zu Fuß durch den Afrika getrieben. Ein Fotojournalist nimmt die aussichtslose Verfolgung auf.

    Der Roman beruht auf Fakten, welche vom „Ausschuss der Vereinten Nationen für die Abschaffung der Sklaverei“ und der Londoner „ Anti-Slavery Society“ veröffentlich wurden, und auf Nachforschungen, die der Autor in Zentralafrika vorgenommen hat.


    Dieser Hunger nach Leben von Beatrice Saubin

    Eine junge Frau wird in Malaysia wegen Drogenhandels zum Tode verurteilt

    Aus dem Buch:
    Penang, 17.Juni 1982
    Laut und deutlich, ohne Leidenschaft und Hass, beginnt Richter Lee zu lesen:
    Das Gericht ordnet an, dass die Angeklagte Beatrice Saubin vom
    Gerichtssaal in ein Gefängnis und von dort zu einer Hinrichtungsstätte gebracht wird, wo sie durch den Strang sterben soll.
    Ich schließe die Augen und öffne sie wieder. Der Gerichtssaal ist noch immer da. Ich bin es, die verschwunden ist. Nichts rührt sich. Nicht einmal die Menge.
    Ich stehe da wie zu Eis erstarrt. Warum der Tod?


    Und jetzt mal leichtere Kost 

    Du sollst nicht Lügen von Jürgen Schmiederer

    Bis zu zweihundertmal lügt der Mensch am Tag, aus Höflichkeit und oft aus
    Bequemlichkeit. Der Autor hat niedergeschrieben, was passierte, als er vierzig Tage auf jegliche Diplomatie verzichtete und nichts als die Wahrheit sagte.


    Stadt der Blinden von Jose Saramago

    Aufgrund einer Epidemie erblinden die Menschen in einer namenlosen Stadt. Der Staat interniert die Erblindeten in einem leerstehenden Irrenhaus, wo sie sich selbst überlassen werden. Eine Sehende weilt unter ihnen, da sie die Erblindung lediglich vortäuschte, damit sie bei ihrem Mann bleiben kann.

    Und ich entstaube jetzt erst mal den ollen Goethe und such mir ein Gedicht zum auswendiglernen :) .... mein Vater, mein Vater, jetzt fasste er mich an, der Erlkönig hat mir ein Leids getan! und so :)

    Es grüßt
    Eniba

  • Es regnet und ich genieße Pfirsich-Törtchen und Buch :D yes!!!

    Seit längerer Zeit wieder mal voll im LESEFIEBER, I love it

    Alle meine Wünsche von Gregoire Delacourt
    „Reich sein heißt, immer alles zu sehen, was hässlich ist, weil man die Überheblichkeit besitzt zu glauben, dass man alles ändern kann. Dass man nur dafür bezahlen muss. Aber ich bin nicht reich. Ich besitze nur einen Scheck über achtzehn Millionen fünfhuntertsiebenundvierzigtausenddreihundereinen Euro und achtundzwanzig Cent, achtfach gefaltet, unter einer Einlegsohle versteckt. Ich besitze nur eine Versuchung. Die Möglichkeit eines anderen Lebens.“
    Ein schönes Buch !!!

    Ihr sollt die Wahrheit erben von Anita Lasker-Wallfisch
    Die Cellistin von Auschwitz. Erinnerungen.
    Geschichte von einer Überlebenden des Holocaust, die man nie vergessen sollte.


    Weniger ist mehr von John Naish
    „Nonstop-Kommunikation, XL-Supermärkte und 24h-Shopping : Heute gibt es von allem mehr, als wir jemals nutzen können oder genießen können. Aber immer noch mehr, mehr, mehr- auch wenn uns das krankt, müde, übergewichtig und unzufrieden macht.
    In Wahrheit fehlt uns gar nichts- bis auf die Fähigkeit zu erkennen, wann es genug ist.“


    Die andere Seite des Himmels von Jeanette Walls
    „Die fesselnde, unsentimentale Geschichte einer Kindheit. Großartig.“ New York Times
    JA, großartig und schön!

    Erbarmen von Adler Olsen
    Am 02 März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rodby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton festgehalten….

    Lange keinen Krimi, Psychothriller mehr gelesen, dieser hat mir total gefesselt …


    Und ich habe noch einige mehr.....

    Falls es jemanden interessiert 8)

  • Hallo Eni,

    das ist cool :).

    Zitat

    Du sollst nicht Lügen von Jürgen Schmiederer

    Bis zu zweihundertmal lügt der Mensch am Tag, aus Höflichkeit und oft aus
    Bequemlichkeit. Der Autor hat niedergeschrieben, was passierte, als er vierzig Tage auf jegliche Diplomatie verzichtete und nichts als die Wahrheit sagte.

    Ich schätze mal Ehe zerrüttet, Job verloren....... :)

    Vielleicht finde ich es als Hörbuch, kann ja immer noch nicht lesen aber für meine vielen langen Autofahrten.....

    Danke und Grüße

    Slowly

  • Ich würde diesen Thread gern neu beleben und würde es toll finden, wenn die User hier regelmäßig reinschreiben, was sie grad lesen. Anregungen kann man ja immer gebrauchen.

    Mir geht es wie von "garcia" im Eingangspost beschrieben: Als Kind und Jugendlicher exzessiv gelesen, später dann weniger. Lesen ist auf jeden Fall eines der Dinge, die nur nüchtern funktionieren.

    Richtig viel gelesen hab ich dann eigentlich immer während meiner kalten Entzüge, so waren zumindest die Tage ganz gut ertragbar.

    "Unendlicher Spaß" steht schon lange auf meiner Wunschliste, ich war schon davor großer Fan seiner Short Stories.

    Da Tschick genannt wurde: Ich kann den Nachfolger "Sand" nur wärmstens ans Herz legen.

    Während der Entgiftung in der Klinik habe ich noch mal "Die Korrekturen" von Franzen gelesen. Zum Glück hatte ich fast alles vergessen :wink: , und so war es erneut ein prächtiges vergnügen.

    Im Moment lese ich von Philip Kerr die Berlin-Trilogie. Hm, geht so. Nicht schlecht genug, um aufzuhören und es in die Ecke zu legen, aber auch nicht berauschend. Toll von ihm finde ich "Der zweite Engel" u. "Newtons Schatten", aber das Qualitätsgefälle bei ihm ist groß, finde ich; die anderen, die ich kenne, waren nicht so gut.

    Einer meiner absoluten Lieblingsschriftsteller ist Hans Fallada, von dem ich alles empfehlen kann.

    Gruß Pancho

  • Hallo Pancho,

    schöne Idee! :)

    Die Korrekturen habe ich auch vor so langer Zeit gelesen, dass es sich bestimmt lohnt, das Buch nochmal hervorzuholen. Ich weiß noch, dass es mich begeistert hat.

    Von Philp Kerr kenne ich "Das Wittgensteinprojekt", aber ich weiß nicht mehr richtig, ob ich es besonders gut fand.

    Derzeit lese ich "Das Jesusvideo", da es mir empfohlen wurde. Es ist leicht zu lesen, aber ich weiß noch nicht, ob es mich ganz so begeistert wie den Empfehler. ;)

    Viele Grüße
    Thalia

  • Zitat von Thalia1913

    Die Korrekturen habe ich auch vor so langer Zeit gelesen, dass es sich bestimmt lohnt, das Buch nochmal hervorzuholen. Ich weiß noch, dass es mich begeistert hat.

    Mach das, es lohnt sich!
    Manche Situationen haben sich in mein Gehirn gebrannt (der mäkelnde Sohn am Esstisch und wie der mit seinen Gefühlen kämpfende Vater aus Liebe zu ihm die von ihm selbst ungeliebten Kohlrüben vom Teller des Sohnes in sich reinwürgt).
    Eines der Bücher, bei denen man nach dem Lesen seufzt: "Hach!" und sich irgendwie zugleich glücklich und traurig fühlt.

    Gruß Pancho

  • Je älter ich werde, desto mehr geht hier der Trend dahin, Bücher zum zweiten Mal zu lesen und je mehr ich dies tu, desto mehr neige ich der Ansicht zu, daß mir im Innern ein Buch eigentlich erst ganz "gehört" wenn ich es mehrmals gelesen habe.

    In diesem Sinne gehörten die vergangenen Wochen Dickens "Bleak House" - in meinen Augen sein Schönster -, und jetzt wühle ich mich zum zweiten Mal durch David Foster Wallaces "Unendlicher Spass", was beim ersten Mal eine bei aller Faszination auch sehr anstrengende Sache war, die nun aber doch viel flüssiger vonstatten geht.

    LG

  • Zitat von garcia

    Je älter ich werde, desto mehr geht hier der Trend dahin, Bücher zum zweiten Mal zu lesen und je mehr ich dies tu, desto mehr neige ich der Ansicht zu, daß mir im Innern ein Buch eigentlich erst ganz "gehört" wenn ich es mehrmals gelesen habe.

    Ja, schön gesagt, das geht mir auch so.
    Gerade bei umfangreichen, komplexen Büchern ist man beim ersten Lesen ja mitunter schon komplett dadurch in Anspruch genommen, es überhaupt durchzulesen, weil es auch anstrengend ist.
    Erst beim zweiten Lesen wird es dann zur vergnüglichen "Entdeckungsreise".

    Selbst beendet:

    Daniel Richter
    Nüchtern. Über das Trinken und das Glück

    Wird wohl das erste Buch, in dem ich Absätze markieren werde.
    Weil sie so zutreffend und damit hilfreich sind bei der Arbeit an mir selbst.

    Ich hatte in meinem Thread schon einiges zitiert.
    Hier noch ein Zitat, dass mich zum Grübeln brachte und dessen Aussage ich nach getaner Grübelei zustimme:

    "Abhängig sein bedeutet auch immer, nicht erwachsen sein zu können."

    Klare Leseempfehlung von mir!

    Gruß Pancho

  • Jetzt auch beendet:

    Philip Kerr, Die Berlin-Trilogie

    Ich hatte es ja schon geschrieben:
    Ich schätze den Autor, aber nicht für alle Werke.
    Hätte ich die Berlin-Trilogie als erstes Buch von ihm gelesen, wäre es wahrscheinlich auch das letzte gewesen.

    Der interessanteste Aspekt ist noch die Verknüpfung von historisch realen Figuren und Geschehnissen (das Buch spielt im Zeitraum 1936-1947) mit Fiktion.
    Die Kriminalfälle sind kaum der Rede wert, spannend waren sie jedenfalls nicht für mich.
    (Ich erwarte nicht jederzeit Hochspannung bei einem Krimi, aber ein gewisses Interesse für den Fall sollte sich bei mir schon einstellen. Das war nicht der Fall.)
    Am meisten gestört hat mich aber wohl das gewollte, aber nicht gekonnte Trimmen der Hauptfigur auf Hardboiled-Detective.
    Ich glaube wirklich, das sollte man den Amis überlassen, die können das!
    Ich kenne zumindest keinen außeramerikanischen Hardboiled-Detective, der nicht immer auch ein wenig lächerlich auf mich wirken würde.
    Einwände sind willkommen!

    Also: Kann man lesen, muss man nicht.

    Gruß Pancho

  • Hallo Zusammen,
    ich habe unlängst ,,5 Dinge die Sterbende am meisten bereuen,,ausgelesen und bin nun beim lesen an,,Tschernobyl:Eine Chronik der Zukunft,,.
    Beim Beiden Büchern sind mir schon mehrfach die Tränen gekommen,also Nix für Zartbesaitete :wink: aber beide Bücher sind äusserst lesenswert.
    LG schatzmeister

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Beendet:
    Reginald Hill, Der Schrei des Eisvogels

    (Nicht vom blöden deutschen Titel abschrecken lassen, da kann Reginald Hill nichts dafür. Überhaupt ist das im negativen Sinn bemerkenswert, mit welcher Einfallslosigkeit englische Titel "übersetzt" werden.)

    Vor etwa einem Jahr nahm ich auf gut Glück aus einer Wühlkiste ein Buch des mir bis dato unbekannten Reginald Hill mit. Der Titel: Das Dorf der verschwundenen Kinder.
    Und ich hatte Glück:
    Es war einer der besten Kriminalromane, den ich gelesen hatte.
    Mit den folgenden zwei Büchern, die ich vom Autor las, eroberte sich Reginald Hill einen Platz ganz weit oben in der Liste meiner Lieblingskrimiautoren.

    Nun das vierte Buch, und ich wurde wieder nicht enttäuscht.
    "Der Schrei des Eisvogels" einen Krimi zu nennen, ist fast verwegen.
    Es gibt eigentlich gar keinen wirklichen Kriminalfall.
    Wie auch in den anderen mir von Hill bekannten Büchern übernehmen die Hauptrolle die Protagonisten, die ermittelnden Polizisten und die Bewohner eines englischen Dorfes.
    Viel mehr will ich nicht verraten.
    Das alles ist so liebevoll geschildert, so warmherzig, schalkhaft, abseits von Stereotypen - Reginald Hill macht einfach großen Spaß!

    Was ich inzwischen bemerkt habe:
    Es ist nicht zwingend notwendig, bei Reginald Hills Gesamtwerk chronologisch vorzugehen, aber es ist sinnvoll, weil man so wunderbar die Entwicklung bestimmter Personen miterleben kann und weil sich manchmal auch Passagen auf bereits in früheren Büchern Geschehenes beziehen.

    Und weil es so viel Spaß gemacht hat, freue ich mich jetzt auf:
    Reginald Hill, Das Haus an der Klippe

    Gruß Pancho

  • Beendet:

    Simon Borowiak, Alk

    Kennen sicher auch einige hier.
    Nach Daniel Schreibers "Nüchtern" mein zweites Buch zum Thema.

    Fazit: Nicht schlecht.
    Gut zu lesen, hat mir aber im Endeffekt bis auf ein paar für mich neue medizinische Details nicht viel gebracht.
    Sehr treffend fand ich die Schilderung der Entgiftungsstation (die Mitpatienten, das Schweigen beim Frühstück, das Raucherzimmer).

    Obwohl ich unbedingt dafür bin, fast jedem nicht lustigen Thema auch mit Humor zu begegnen, würde ich das Buch nicht als Einstiegslektüre für Ausstiegswillige empfehlen.

    Aber als kurzweilige Lektüre für Nichtbetroffene oder länger Trockene durchaus.


    Hier in der Klinik habe ich jetzt die "Suchtfibel" bekommen.
    Immerhin 450 Seiten stark, ich bin gespannt.

  • Beendet:
    Reginald Hill, Das Haus an der Klippe

    Na gut, jetzt hat er es doch mal geschafft, mich zu enttäuschen.
    Es sei ihm verziehen.

    Zu lang, zu wirr, zu viel Leerlauf.
    Die Qualitäten von Hill kommen kaum zum Tragen, die Story wirkt teilweise an den Haaren herbei gezogen.
    Das klingt vernichtend, soll es aber nicht.
    "Das Haus an der Klippe" ist in meinen Augen einfach ein schwächeres Werk eines ansonsten sehr guten Autors.

    Und jetzt freue ich mich riesig auf "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace.
    Eine gehörige Prise Respekt schwingt bei der Freude allerdings mit.
    Ich kann mich nur noch allzu gut daran erinnern, wie ich Thomas Pynchons "Mason & Dixon" nach fünfzig Seiten entnervt in die Ecke warf.
    Da war ich allerdings auch nicht ganz so klar im Kopf wie jetzt.

    Gruß Robert

  • Moin Robert,

    nachdem Du hier so aktiv bist (was mich als Leseratte natürlich sehr freut), will ich mich mal mit einklinken.

    Ich könnte nicht behaupten, in den letzten Wochen recht abwechslungsreich unterwegs gewesen zu sein. Ich habe jetzt im November/Dezember die fünfteilige Waringham-Saga von Rebecca Gablé (letzter Band "Der Palast der Meere" ist erst im September erschienen) durchgezogen, jeweils ein ziemlicher Wälzer mit knapp 950 Seiten.

    Es gibt Literaturkritiken, die Gablé, die eigentlich aus dem Rheinland stammt, fies lächelnd in die Gala-Schublade stecken, also ihre Werke als Unterhaltungsschinken abqualifizieren.

    Das mag zum Einen daran liegen, daß ihre Bücher sehr gut zu lesen sind, sie sich einer einfachen, aber doch angenehmen und keineswegs billigen Sprache bedient. Und das mag zum Anderen daran liegen, daß die Waringham-Saga quasi eine generationsübergreifende Familiensaga darstellt, eingebettet in die englische Geschichte des Mittelalters.

    Dabei legt Gablé sehr viel Wert auf korrekte Recherche und auch wenn sie die ein oder andere Person dazudichtet, um ihre Handlung abzurunden, so bekommt man durchaus einen sehr guten Überblick über die gesellschaftlichen, politischen und religiösen Verhältnisse zur damaligen Zeit - sozusagen ganz nebenbei.

    Da ich ein Faible für Geschichte habe, war ich ziemlich schnell gebannt und habe ganze Nachmittage und Nächte durchgelesen.

    Für Leser, die sich für mittelalterliche Geschichte interessieren, keinen Wert auf künstlich verkomplizierte Sprache legen, gelegentliche Schwächen in der logischen Weiterentwicklung und gelegentliche Wiederholungen in der Handlung in Kauf nehmen können, dafür aber eine Menge Lesespaß haben wollen, kann ich Frau Gablé nur empfehlen.

    Schönen Gruß

    Andreas

  • Hallo Freunde des Lesens,

    ich finde diesen Thread sehr gut, habe ich doch aufgrund dessen schon zwei Bücher
    gekauft, aber noch nicht gelesen!
    Meine Empfehlungen:

    Zwei alte Frauen von Velma Wallis. Es ist ein kleines, aber feines Buch, in dem es
    um Mut, Tapferkeit und positives Denken geht.

    Traum im Polarnebel von Juri Rytcheu. Ich bin zwar nicht so für die Kälte, aber in diesem
    Buch geht es um eine Geschichte im sibirischen Norden bei den Tschuktschen, die mich sehr angesprochen hat.
    Neben der Handlung (eine andere Lebensweise kennen zu lernen) sind die Naturbeschreibungen schön.
    Danach habe ich noch mehrere Bücher des Autors gelesen, die ich auch toll fand.

    Die Rose von Jericho von Sergio Bambaren. In Anlehnung an die Gebote der AAs beschreibt der Autor seine Loslösung vom "Stoff".

    Die Perlentaucherin von Jeff Talarigo. Eine Geschichte einer jungen japanischen Frau,
    die aufgrund einer Lepraerkrankung auf einer Insel mit anderen Erkrankten ausgesetzt wird. Sehr beeindruckend.

    So, erst einmal genug. Es gibt ja soo viele wertvolle Bücher...

    Seidenraupe

    Seidenraupe

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