Wohin führt neue Weg!!

  • Hallo Neuweg,

    was musst du dich denn jetzt mit xy auseinander setzen ?

    Du hast den Weg bist jetzt so toll beschritten, geh zum Anwalt leite deine Scheidung ein und lass deinen Mann am langen Arm verhungern.
    Nichts anderes hat er verdient so wie er sich verhält.


    Lieben Gruß Olli

  • Hallo Neuweg,

    ich muss gesteen, ich weiss jetzt gar nicht richtig, was eigentlich die Befugnisse und der "Auftrag" des JA sind ...... so rein nach meinem Gefuehl ist das tatsaechlich nicht deren "Getraenk", Ehestreitigkeiten zu moderieren!
    Vielleicht waere Dein Anliegen beim Rechtsanwalt besser aufgehoben? Allein auch deshalb, damit da was schriftlich vorliegt und Du nicht mehr so auf die Tagesform angewiesen bist! Die aendert sich ja scheinbar dauernd..... so kann ja kein Mensch planen und disponieren!
    ....
    Ansonsten, was waere denn nun, wenn Du nicht mehr drauf wartest, was, wie wann ob Dein Mann eventuell einwilligt, zusagt, zuruecknimmt, ablehnt?
    Du Fakten schaffst, ganz unabhaengig von ihm?
    Ich nehme an, es geht in erster Linie um das Wohnrecht im Haus ...... ja, klar waer das schoener fuer die Kínder, ist ja ihr Heim und so! Was Deinem Mann das Kindeswohl interessiert, beweist er Dir ja nun taeglich aufs Neue! Naemlich - Nix
    Guck doch einfach mal so nach Wohnungen ..... vielleicht stolperst Du ja ueber was?

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Neuweg
    Ich würde dir auch raten zum Anwalt zu gehen und die Trennung offiziell zu machen.
    So schaffst du Fakten für xy und Klarheit für dich.

    Vielleicht denkt der ja immernoch du machst ,,Spass,, und er kriegt dich noch mürbe,hat ja immerhin viele Jahre so funktioniert.

    Ich vermute das man dir für den Zeitraum des Trennungsjahres die Wohnung zusprechen wird zumal die Kinder so in ihrem Umfeld bleiben können (Schule/Freunde/etc)Es gibt ja nicht umsonst das Trennungsjahr ,wo sich so ein Ehepaar sortieren soll,nix anderes ist das erstmal.
    Es muß ja auch geklärt werden wovon du mit den Kindern in dieser Zeit lebst (Geld)

    Wenn das dann für alle Beteiligten erstmal geregelt ist ,kann Ruhe einkehren und auch dein Mann kann nichtmehr tagesformabhängig machen was ihm so einfällt.
    Es gibt Gesetze die dich und die Kinder schützen.

    Nur Mut du machst das bisher sehr gut.
    LG R..

  • Hallo Renate,

    grundlegend gebe ich dir vollkommen recht, bei einer Mietwohnung kann der Mann sogar vom Gericht gezwungen werden aus der Wohnung auszuziehen.

    In diesem Fall ist aber Eigentum vorhanden und da muss man erst mal schauen wie ist das Eigentum überhaupt verteilt und noch viele weitere sehr persönliche Angaben.
    Rein theoretisch wenn beide die Besitzer sind kann Neuweg einen gewissen Bereich des Hauses für sich beanspruchen der auch abgegrenzt von seinem Wohnbereich wird.
    Damit hätte sie aber nicht wirklich etwas gewonnen. Wenn sie auszieht und sich eine Wohnung nimmt können die laufenden Kosten für das Haus vom Unterhalt abgezogen werden. Erst bei der Scheidung wird zum Beispiel über die Aufteilung des Hauses entschieden und darum sollen im Trennungsjahr normaler Weise die Kosten für das Haus weiter geführt und aufgeteilt werden.

    Die Sache ist sehr komplex, persönlich und immer eine Einzellfallentscheidung entsprechend der Begebenheiten. Darum sollte man dafür grundsätzlichen einen Anwalt beauftragen.


    Lieben Gruß Olli

  • Hallo und danke für die vielen Beiträge,

    Also, das Jugendamt ist nicht dazu da, Entscheidungen zu treffen. Das war mir auch bewusst, dazu gibts ja das Familiengruft. Mir ging es eigentlich nur um die zwei Punkte Umgang mit Oma (ganz besonders die Tatsache, dass er schlecht vor den Kindern über sie redet), und psychologische Behandlung des Sohnes (er redet schlecht von dem Psychologen vor dem Sohn). Das Jugendamt vermittelt eigentlich in solchen Situationen, aber heute war das etwas wachsweich. Später bei Gicht kann dieses Gespräch aber doch wichtig sein.
    Für die Sache mit dem Wohnrecht ist der Anwalt zuständig, das habe ich schon einen. Aber ich schrecke irgendwie noch vor so Gerichts und rosenkriegs Sachen zurück. Ich hatte mal wieder die Hoffnung, friedlich diese Dinge lösen zu können. Alte Harmoniesucht. Aber ich muss wohl endlich begreifen, dass das vorbei ist. Es war mir ja klar, dass das heute wieder etwas in Gang bringt und die ruhigen Tage bei Oma auch irgendwann mal vorbei sind. Aussitzen kann ich das ja nicht.

    So wies aussieht geht es nun los. Xy benimmt sich sehr seltsam, wedelt mit Papieren vor mir rum, tut dann heimlich, pfeift, singt und guckt mich böse an.
    Abends kommen wir immer wegen der Kinder und gute Nacht sagen zusammen.

    Er fühlt sich weiterhin im recht - bestätigt natürlich, dass er immer noch nichts trinkt. Aber sein verhalten ist deswegen überhaupt nicht normaler oder netter...

    Tja nun, was tun. Morgen Anwalt? Wohnungszuweisung im Eilverfahrens. Offizielle Einleitung des rosenkriegs mit Pauken und Trompeten? Ojeoje, was für eine...

    Aber ich halte mir gerade immer den Gedanken vor Augen: schlimmer wird's nimmer! Nun, ich halte euch auf dem laufenden.

    Geschaffte, traurige, zufriedene, wütende und trotzdem liebe Grüße
    Neuweg

  • Zitat

    Ich hatte mal wieder die Hoffnung, friedlich diese Dinge lösen zu können.

    Sowas lässt sich nur friedlich lösen, wenn zwischenmenschlich soweit alles in Ordnung ist. Das war es während der Ehe nicht - wieso sollte es das plötzlich in der Trennung werden?

    Mal abseits von all dem Ärger...das Wörterbuch Deines Handys oder mit was auch immer Du geschrieben hast ist ja göttlich...

    Zitat

    Das war mir auch bewusst, dazu gibts ja das Familiengruft.

    Zitat

    Später bei Gicht kann dieses Gespräch aber doch wichtig sein.

    Einfach köstlich. :D :D :D

    Lass krachen Neuweg. Bist schon auf der richtigen Spur jetzt. Hut ab. Das wird. Immer enen Fuss vor den Anderen. Auch wenn mal ein spitzer Stein durch die Sohle drückt - trotzdem weitergehen. Es wird leichter.

  • Haha, danke! Was zum lachen ist prima! Ich werde mir mit der tipperei weiter Mühe geben.

    Dein "lass krachen" war mir die letzten Tage oft im Ohr und eine große Hilfe.

    Liebe Grüße

    Neuweg

  • Guten Morgen,

    tja, Schuld, Mitleid, schlechtes Gewissen. Tja, da reichen zwei Sätze von xy zu später, um mir mir diesen Gefühlen den Schlaf zu rauben.

    Gestern Abend war ich mit dem Hund fort und bin ihm begegnet. Zwei Sätze mit Schuldzuweisungen und wie schlecht es ihm geht und zack. Ich habe das Gespräch sofort beendet und bin gegangen. Trotzdem, mein Schutzschild ist immer noch dünn und brüchig.
    Dabei bin ich aber auch so wütend, trotz Mitleid, Schuld usw. Er sieht nur sich, sich, sich (hab ich hier im Forum auch schon so oft gelesen). Ihm ist es Wurscht, dass er wie ein Elefant im Porzellanladen herumtrampelt, Gefühle seiner nächsten nahenstehenden Personen verletzt, seine eigenen Kinder!
    "ich habe doch alles getan!" Was denn? Einmal beim Arzt angerufen, um einen Termin gebeten, den er ja sowieso nicht braucht, der Blödsinn ist!?

    JA, er trinkt nichts. Aber das macht er nur um zu beweisen:" Ätsch ist gar nicht so, wie ihr alle sagt."

    Ja, er ist außerordentlich nett zu den Kindern. Aber macht er das , weil er will, dass es ihnen gut geht? Da hätte er ja wirklich schon früher beginnen können. Nicht jetzt, wo es zu spät ist.

    Ich bin wütend und unausgeschlafen. Irgendwie reichts mir. Aber ich glaube, die Wut ist ok, um weiter in die Gänge zu kommen.

    Viele Grüße
    Neuweg

  • Guten Morgen,

    Schuld, Mitleid, schlechtes Gewissen. Tja, da reichen zwei Sätze von xy zu später Stunde, um mir mir diesen Gefühlen den Schlaf zu rauben.

    Gestern Abend war ich mit dem Hund fort und bin ihm begegnet. Zwei Sätze mit Schuldzuweisungen und wie schlecht es ihm geht und zack. Ich habe das Gespräch sofort beendet und bin gegangen. Trotzdem, mein Schutzschild ist immer noch dünn und brüchig.
    Dabei bin ich aber auch so wütend, trotz Mitleid, Schuld usw. Er sieht nur sich, sich, sich (hab ich hier im Forum auch schon so oft gelesen). Ihm ist es Wurscht, dass er wie ein Elefant im Porzellanladen herumtrampelt, Gefühle seiner nächsten nahenstehenden Personen verletzt, seine eigenen Kinder!
    "ich habe doch alles getan!" Was denn? Einmal beim Arzt angerufen, um einen Termin gebeten, den er ja sowieso nicht braucht, der Blödsinn ist!?

    Ja, er trinkt nichts. Aber das macht er das nicht nur um zu beweisen:" Ätsch ist gar nicht so, wie ihr alle sagt."?

    Ja, er ist außerordentlich nett zu den Kindern. Aber macht er das nicht nur, weil er will, dass es ihnen gut geht? Da hätte er ja wirklich schon früher beginnen können. Nicht jetzt, wo es zu spät ist.

    Ich bin wütend und unausgeschlafen. Irgendwie reichts mir. Aber ich glaube, die Wut ist ok, um das weiter durch zu stehen.

    Viele Grüße
    Neuweg

  • Liebe Neuweg,

    die Wut ist gut!
    Bedenke immer wieder den Zeitrahmen, in dem sich jetzt alles abspielt.
    Keine Veränderung kann so schnell gehen.
    Dein Mann kann sich nicht grundlegend geändert haben, selbst wenn er plötzlich Einsicht hätte.
    Ob er den Kindern Gutes will, wage ich zu bezweifeln.
    Wieso will er denn dann nicht, dass sein Kind therapeutische Hilfe bekommt und dass die Kinder Kontakt zur Oma haben dürfen???
    Er macht mit ihnen das, was er mit dir auch tut: er versucht sie und dich zu umgarnen, damit ihr/du wieder gefügig werdet.
    Diese manipulativen Menschen haben da ganz besondere Fähigkeiten und spüren genau, wo man anfällig ist.

    Sollte dein Mann eine dauerhfte Veränderung wünschen; bereit sein, dich als gleich berechtigte Partnerin zu akzeptieren, kann er das doch im Laufe des nächsten Jahres tun und sich dementsprchend verhalten.
    Du kannst herausfinden, wie dein Leben weitergehen soll, auch dazu braucht es Zeit.

    Verhält sich dein Mann dein respektvoll dir gegenüber?
    Ist ihm wichtig, wie es dir geht?
    Oder will er gerade einfach nur, dass du wieder das tut, was er gene möchte?

    LG
    Susanne

  • Ich möchte mich hier Susannes Worten anschließen...

    Dein Noch-Mann könnte sich ja verändern, niemand hindert ihn daran.
    Aber ich denke, das hat er überhaupt nicht vor.
    Er versucht jetzt alle möglichen CO-Knöpfe zu drücken, vielleicht auch ganz verzweifelt alle hektisch schnell hintereinander. Um zu schauen, was noch "hilft".
    Denn er hat schon begriffen, das ihm die Felle wegschwimmen und ich denke, allein darauf beruht sein jetziges Handeln.
    Er will Euch wieder gefügig machen, das ist schon alles.
    Und seid ihr es, wird alles wieder wie früher.

    Neuweg, es ist auch so, es gibt Menschen, die verändern sich auch trocken nicht wesentlich.
    Ich habe oftmals den Eindruck, einige CO-Abhängige denken, es würde alles gut, wenn nur der Alkoholiker nicht mehr säuft.
    Manchmal wird auch vieles damit wieder gut... im Laufe der Zeit... mit viel Gesprächen, Veränderungen von BEIDEN Seiten... und und und.
    Manchmal aber auch nicht !
    Es gibt durchaus Menschen, die auch trocken weiterhin einfach bösartig, manipulierend und krankmachend sind.
    Der Alkohol verändert den Charakter, gar keine Frage.
    Aber doch widerum auch nicht um 100%.
    Ich kenne Deinen Mann ja nicht.
    Aber was Du über ihn geschrieben hast, spricht für mich Bände.
    Ich persönlich würde aufgrund meiner Erfahrungen eher nicht davon aussgehen, das Dein Noch-Mann vom Saulus zum Paulus wird.
    Sagt mir jedenfalls irgendwie mein Bauchgefühl.

    Sollte es doch anders sein und er will sich wirklich zum positiven verändern, weil er auch nur irgendwas gerafft hat, dann kann er das ja tun. Dazu braucht er Dich ja erstmal nicht, gelle ? :wink:
    Sollte er es von Dir abhängig machen oder den Kindern, dann hat er es nie ernst gemeint.
    So einfach ist das.
    Dann dient es auch nur dazu, das ihr wieder "pariert".

    Alles Gute weiterhin Auf DEINEM Weg... bisher hast Du das prima hinbekommen.
    Ehrlich gesagt, ich habe nach den ersten Posts daran gezweifelt :oops:
    aber ich freue mich sehr darüber, wie weit Du nun schon gekommen bist.
    Alle Achtung !!

    LG Sunshine

  • Naja, was er abzieht ist nun nichts Unerwartetes. Erst die Nummer mit der Therapie, hat nicht geklappt und er hat's sofort aufgegeben. Und jetzt wird das nächste Geschütz aufgefahren und solange durchprobiert, bis er die Schwachstelle gefunden hat.

    Die Frage die sich für Dich stellt ist aber, willst Du aufgrund einer Schwachstelle die er erwischt hat wieder mit ihm zusammenleben, nur um einen halben Tag keine miesen Gefühle zu haben oder willst Du wirklich mit diesem Mann zusammenleben?

    Was dabei eine ganz große Rolle spielt ist tatsächlich der Alkohol. Doch in einem ganz anderen Sinne als das vordergründig der Fall ist. Wenn Alkohol der Trennungsgrund ist - ist logischerweise mit der Abwesenheit von Alkohol auch der Trennungsgrund weg. Und dann brennt die Hütte richtig.

    Deswegen musst Du irgendwann anfangen einen Schritt weiter zu gehen. Willst Du mit diesem Mann eine Beziehung? Ja oder Nein. Kein vielleicht. Kein Mal sehen.

    Vergiss den Alkohol dabei, denn der ist nur vorgeschoben. Bei Dir selbst. Willst Du einen Mann bei dem Du selbst dazu neigst Dich unterzuordnen und der das von Dir will? Willst Du eine Beziehung die ein Machtkampf ist und in der es vorranging darum geht kurzfristig wenigstens sich nicht ganz so schlecht zu fühlen? Ist das das wie Du Dir Dein Leben vorstellst?

    Die Co-Knöpfe werden da gerne mal vorgebracht. Sicher sind die antrainiert. Man kann aber gegenwirken, vom ersten Moment an. Ich bin da schon drauf eingegangen.

    Es geht dabei nur um Eigenverantwortung. Eigenverantwortung die eben die eigenen Gefühle einschliesst. Und eben auch die Frage bin ich bereit die Ehe fortzusetzen nur weil ich mit den Gefühlen die mit der Trennung zusammenhängen nicht umgehen mag?

    Schuldgefühle sind dabei eins der wichtigsten Themen. Ich hab Jahre gebraucht um mit Sculdgefühlen umgehen zu lernen. Das ging erst als ich gemerkt habe, was Schuldgefühle eigentlich sind.

    Schuldgefühle entstehen mitnichten durch Andere oder deren Verhalten sondern wenn ich selbst versuche mich hinter Anderen zu verstecken und diese Personen benutze um mich selbst nicht weiterentwickeln zu müssen.

    Erst als ich das verstanden habe, konnte ich meine Schuldgefühle hinter mir lassen.

    Ach ich Arme(r) zieht da nicht. Es gibt weder Opfer noch Täter. Daß der Kerl jetzt rumeiert ist klar. Die Frage für Dich ist - wo willst Du hin und kann er dazu gehören?

    Je eher Du vollumfänglich für Dich dazu stehen kannst (es reicht erstmal für Dich selbst im stillen Kämmerchen) - um so weniger beeinflussbar wirst Du. Sich beeinflussen lassen ist letzten Endes nichts weiter als sich billig für ein wenig Zuspruch und ein Tätscheln auf den Hinterkopf von Mama zu verkaufen.

    Du hast von Anfang an ziemlich flott Nägel mit Köpfen gemacht. Ich denke Du hast das Zeug dazu das und Deinen Weg fortzusetzen.

    Ja, es ist manchmal beschissen, ja, es ist manchmal hart. Und ja, immer wieder kommen die Zweifel hoch. Alte Jacken in denen man sich sein Leben lang wohlfühlte, vermisst man erstmal eine Weile und wenn man sie plötzlich wieder an hat, kommt schnell ein vertrautes und heimeliges Gefühl hoch.

    Nur - war das eigentlich mal Deine Jacke? Ich behaupte, sie passt Dir jetzt schon nicht mehr. Also lass sie in der Gammelkiste und tritt statt dessen mal einen Mülleimer um wenn alles zum Kotzen ist.

    Es wird nicht das letzte Mal sein, daß alles zum Kotzen ist.

    Ich werd Dir keine Hoffnungen machen, daß Du Dich ausruhen kannst und irgendwann alles von allein Wunderbar wird. Du wirst dafür immer wieder in Zitronen beissen müssen obwohl Du am liebsten den Kopf unter die Decke stecken möchtest.

    Aber Du hast das Zeug dazu. Und den Schwung. Vergleiche ich Deinen Thread und Deinen Weg mit einigen Anderen bist Du sehr schnell voran gegangen. Und das nicht ohne Grund. Irgendwas drückt da bei Dir. Hab Vertrauen, daß es Dich schon richtig leitet. Bleib bei Dir selbst.

    Wird werden.

  • Hallo Kaleu,

    Deine Beiträge sind der Hammer und dieser ging mir richtig nah, so dass ich einen Klos im Hals hatte. Jedes Wort, dass du schreibst, ist richtig.
    Das Stille Kämmerlein habe ich bereits hinter mir und diese Jacke ist abgetragen. Leider bin ich In dieser Jacke groß geworden.
    Und um den Mülleimer, den ich treten soll, ist derzeit eine dicke Schmutzschicht namens Schuldgefühl.

    Wie hast du das mit dem Schuldgefühl in den griff bekommen, was hast du erkannt?
    Wie kann ich lernen, mit damit umzugehen und sie auszuhalten. Weil ohne, wird es nicht gehen.

    Der Schwung ist da, was mir gerade fehlt, ist der letzte entscheidende schubs. Wie, wenn man auf einem Sprungbrett steht und steht und sich nicht traut, und dann kommt der Moment, und man Springt.

    Viele liebe Grüße

    Neuweg

  • Zitat

    Der Schwung ist da, was mir gerade fehlt, ist der letzte entscheidende schubs. Wie, wenn man auf einem Sprungbrett steht und steht und sich nicht traut, und dann kommt der Moment, und man Springt.

    Ist das so? Manchmal brauchts auch einfach eine Pause um wieder durchzuatmen. Für Dich selbst, beantworte Dir erstmal die Frage, holst Du Luft um zu springen oder hälst Du die Luft an um vielleicht doch nicht springen zu müssen?

    Und was viel wichtiger wäre - willst Du denn springen? Selbst wenn es der Sprung in's Ungewisse ist?

    Es sind nie die Schuldgefühle. Oder die Ehe. Oder der Alkohol. Oder die Kinder. Oder die Schwiegereltern. Oder der Hamster. Oder der Darmverschluss des Hamsters um den man sich doch erst noch kümmern muss. Das alles ist es nie.

    Es ist der Weg von der Sicherheit durch Andere hin zur völligen Unsicherheit, dort wo Andere nicht mehr da sind. Dort wo einem klar ist - ab hier muss ich selbst für mich sorgen und kann mich auch gar nicht mehr verstecken.

    Das Eine - die dysfunktionale Ehe - das ist bekanntes Gelände. Da weiss ich was morgen ist. Da wird mir gesagt was ich zu tun und zu lassen habe. Da muss ich mich nicht vor mir verantworten. Da muss ich nicht entscheiden, was morgen ist. Da kann ich das bequem abgeben. Sicher geht's mir da mies. Aber ist das so? Geht's mir da so mies? Ich weiss wo die Granaten niederregnen und weiss wo ich welche abfeuern muss um mir ein paar Krümel zu sichern. Da wird drum gestritten wer morgen das Auto haben darf. Und wer die Sandförmchen sauber zu machen hat. Kinderthemen eben.

    Das Andere ist die Welt der Erwachsenen. Unbekannt. Niemand da der einem sagt was man tun soll. Da muss man es selbst herausfinden, Fehler machen und dazu stehen. Selbst dafür sorgen dass es mir morgen auch noch gut geht. Da muss ich selbst entscheiden. Brauch mich aber im Gegenzug nicht um Sandförmchen zanken. Da gibt's eine ganze Welt die nur auf einen wartet. Und eben das macht Angst.

    Das Eine ist von der Hand in den Mund. Einfach nur dafür sorgen, daß es mir wenigstens in der nächsten halben Stunde nicht ganz so schlecht geht. Der Rest wird unter den Teppich gekehrt, dafür ist sowieso keine Zeit.

    Das Andere ist viel langfristiger. Dafür sorgen daß es mir morgen gut geht. Ruhiger. Aber eben auch ohne Wegweiser. Ohne Geländer. Ohne Stützräder. Und eben unbekannt.

    Es geht immer nur darum. Das Eine ist zu Hause, so wie's schon immer war. Das Andere fremd. Furchteinflössend.

    Das Eine kann ich, das Andere müsst ich erst lernen.

    Zu den Schuldgefühlen schreib ich gerne noch mehr. Bist Du denn bereit dazu auch für die die Verantwortung zu übernehmen? Ist ein ziemlich hartes Pflaster da draussen. Da stehst Du nämlich allein.

    Wie ich aber schon sagte. Ich traus Dir zu.

    Du Dir auch?

  • Hallo und danke für schubs und Hopp!

    Kaleu, wieder interessante Worte, viel zum nachdenken.

    Über die schuldsache würde ich gerne mehr hören, ich halte das eigentlich für das größere Problem. Dieses ständige schlechte gewissen.

    Dieses neue ungewisse leben macht mir keine Angst. Ich Sehne mich danach, neues aus zu probieren, zu entdecken, auch mich selbst neu zu entdecken.
    Wie du sagst, es ist dieser gewohnte Rahmen, eine Art Schutz aus Gewohnheit um mich rum. Aber nur ist er zu eng geworden, ich fühle mich eingesperrt. Ein goldener Käfig. All dieser knatsch, die sorgen, der Stress... Ich Kriege keine Luft mehr.
    Ich bin im goldenen Käfig gesessen, in meinem trauten Heim mit Gemüsebeet, Sandkasten und Schaukel. Und hatte keinen Platz zum atmen, zum leben.

    Ich würde mich auch sehr über ein neues zu Hause freuen. Neu anfangen, neues aufbauen, neue Menschen....

    Und Hopp!

    Es wird, bald, es ist alles bereit,
    nur noch ein winziges überwinderle.

    Neuweg

  • Na das sind doch mal schöne Gedanken die es wert sind weiter verfolgt zu werden.

    So golden war Dein Käfig ja nun nicht. ;)

    Zu den Schuldgefühlen schreib ich mal morgen oder so etwas mehr. War gar nicht so leicht da was rauszufinden. Da konnte mir auch kein Therpaeut weiterhelfen. Kurioserweise zuckt da jeder mit den Achseln und keiner weiss wie man damit umgehen kann ausser aussitzen. Dabei gibt's einen Weg. Der tut zwar weh, funktioniert aber.

    Wenn ich etwas mehr Muse habe, mehr dazu.

    Derweil mag ich Dir aber wenigstens mitgeben, daß ich großen Respekt vor dem habe was Du da durchziehst. Es gehört unheimlich viel dazu aus dem bequemen Ohrensessel aufzustehen und über sich hinauszuwachsen obwohl man Gegenwind hat.

    Gegenwind kann man prima zum Segeln nutzen.

    Und wenn ich eins weiss, dann daß dieser Weg sich lohnt. Mag er am Anfang hart sein, irgendwann ist er normal. Und dann geht alles aus dem Ärmel. Entscheidungen, Verantwortung und das Abenteuer Leben fangen dann an wirklich Spass zu machen und man schaut ein bisschen ungläubig auf sich selbst zurück.

    Wenn ich da meine alte Jacke anschaue. Ach Gottchen war die eng. Wie ich da mal reingepasst hab? :D

    Zitat

    Ich würde mich auch sehr über ein neues zu Hause freuen. Neu anfangen, neues aufbauen, neue Menschen....

    Wird alles folgen, geht gar nicht anders. Da kannst Dich ruhig drauf freuen.

  • Hallo Kaleu,

    hast Du vielleicht etwas zugenommen :P ? Das ist meist der Grund, wenn die alten Klamotten auf einmal zu eng sind, *hihi*......

    Nee, nee, verstehe schon, wie es gemeint ist, eher "uebertragen"!
    Das find ich auch interessant, wenn ich mal bei mir so zuruecklese.....da stehen Sachen, ich kann mich auch noch an die jeweiligen Situationen erinnern ..... aber das dazugehoerige "Gefuehl" ist weg! Und ich les dann so und denk: HAE???? Was schreibt die denn da? Spinnt die?

    Aber dazu brauchts halt Abstand. Innerlich, vor Allem!
    -----
    Neuweg, wenn Du noch auf dem Sprungbrett stehst, dann huepf halt ein bisschen auf und ab, um Schwung zu holen. Jedes Mal ein bisschen mehr und hoeher .....und irgendwann ist der "Sprung" die einzig logische Konsequenz.
    Jedes Beratungs-Gespraech gibt Dir einen Impuls ........ und wenn Du nun das Trennungsjahr einreichst, ist das ja erst mal "nur" ein Probelauf, wie Dir Andere auch schon schrieben. Zeit, sich neu zu ordnen und zu besinnen.

    Die "einvernehmliche" Regelung ohne Rosenkrieg ....*aehm* ..... die gaebe es wohl nur, wnn Du all seine Bedingungen abnickst. Wi Du es bisher immer getan hast. Und genau das willst Du ja nicht mehr, oder?

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Neuweg,

    ich habe einen Grund für Schuldgfühle erlernen können. Durch meine Therapie zum einen und zum anderen durch div. BÜcher zum Thema Co, Sucht in der Familie, Vater-/Mutter- Beziehung.
    Und dann noch durch viel Erfahrung in der Arbeit mit Kindern.
    Es kann sich um ein Gefühl aus der Kindheit handeln. Dafür muss einem kein Erwachsener "offiziell" Schuld an etwas gegeben haben (was es ja durchaus dennoch sehr oft gibt. "Du bist schuld, dass es der Mama jetzt schlecht geht" oder "weil Du so und so bist, musste ich trinken" o.ä....)
    Aber: Kinder geben sich sowieso immer die Schuld. Wenn sie geschlagen werden- halten sie es für ihre Schuld. Wenn ein Elternteil trinkt oder psychisch krank ist- halten sie es für ihre Schuld.
    Wenn sich ein Elternteil aus irgendeinem Grund nicht kümmert/Sorgt oder gar nicht liebt- hält ein Kind das für seine Schuld.
    Das geschieht nicht immer im bewussten Denken.
    Bei mir war es zb so, dass mein Erzeuger sich null um mich geschert hat.
    Das hat in mir bewirkt: Es liegt an mir. Ich bin es eben nicht wert.
    Leider wusste ich nie, dass ich das dachte. Und immer noch denke, mein ganzes Leben lang blieben diese Gefühle wie ein Stempel, eine Prägung in mir.
    Unbemerkt flüsterte es ständig in mir: Deine Schuld! Oder: Du bist nichts wert!
    Ergebnis: Null Selbstwertgefühl.
    Und ständige Schuldgefühle. Egal in welcher Art und welcher Beziehung.
    Egal, wie gut etwas war oder lief, in mir ratterte es ständig: Was habe ich falsch gemacht? und es findet sich immer irgendwas :roll:
    Das ist übrigens keine Ausnahme, sondern ein ziemlich klassischer Verlauf.
    Das "innere, verletzte Kind" nennt man diese Stimmen auch.
    Erst seit ich das gesehen und verstanden habe, kann ich damit umgehen.
    Ich kann das innere Kind dann "hören", also erstmal wahrnehmen. Das ist schonmal ein erster Schritt.
    Dann kann ich zb "antworten": Das ist nicht Dein Vater!" oder: Es ist nicht deine Schuld!
    Dazu habe ich aber, wie gesagt, einige prof. Hilfe gebraucht. Denn einfach so kann man das wohl nebenbei nicht lösen.
    Neben vielen Jahren Therapie habe ich letztes Jahr auch eine Kur gemacht, in der das Thema in einer Gruppentherapie durch "Aufstellung" bearbeitet wurde.
    Das hat sehr viel geholfen.

    Aber viell. kann Dich ja die Grundthese schonmal beschäftigen. Ev. kannst Du ja mal hören, ob Dein inneres Kind Dir die ganze Zeit ähnliches erzählt, einen ersten Schritt machen.

    LG
    Girasole

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