Erkennen, verstehen..... "verzeihen"?

  • Hallo,

    mir fiel übrigens letztens ein schöner Vergleich zwischen Co-Abhängigen und Fußball ein ...

    Co-Abhängige verhalten sich für mein Empfinden so, daß sie dem Partner einen Ball zuspielen und statt auf den Rückpaß zu warten laufen sie ihm wieder entgegen, dribbeln ihm den Ball ab und wundern sich dann irgendwann, daß sie ständig den Ball haben und der Partner im Grunde an dem Spiel kaum beteiligt ist - bis auf die kurze Zeit des Ballhaltens ...

    Daß diese Art des "Ballspiels" viel anstrengender ist, erklärt sich, denke ich, von selbst.

    Gruß Jürgen

  • Guten Abend

    ich wollte mich zwischendurch mal eben melden. Ich denke immer noch über diese ganzen Fragen nach, was sich ändern würde wenn .....

    Tja... also es macht schon einen Unterschied ob man weiss, dass sich dieses Verhalten seinerseits aus der Sucht heraus entwickelt oder ob man annehmen muss, dass es auf seinen tatsächlichen Charakter beruht.

    Hätte er mich mit voller Absicht (ohne Suchthintergrund) so behandelt würde ich noch ernsthafter an meinem Verstand zweifeln als ich es jetzt ohnehin tue. Naja, nicht gerade an meinem Verstand, aber doch an meinem Selbstwert.
    Und genau darum frage ich mich halt immer solche Dinge wie: "War/bin ich ihm wirklich egal?"
    Es würde nichts ändern an dem was ich tue... denn ich bleibe bei der Trennung. Aber es ändert eine ganze Menge an meinen Gedanken und vor allem an meinen Gefühlen, die ich mir selbst gegenüber habe.
    Ich weiss nicht ob ich das jetzt so geschrieben habe, dass es auch so verstanden wird, wie ich es meine.
    Manches ist so schwer zu formulieren.

    Ich habe schon sehr oft überlegt ob es wirklich so eine gute Idee ist, sich wirklich so genau über die Krankheit "Suchtabhängigkeit" zu informieren. Hätte ich das alles nicht gewusst was diese Sucht hervorrufen kann dann wäre ich vielleicht noch schneller zur Trennung gekommen aufgrund seines Verhaltens mir gegenüber.
    Aber dadurch dass ich mich halt sehr oft damit "beruhigt" habe dass "er ja schliesslich nichts dafür kann" habe ich ja immer Rücksicht auf IHN genommen, durch viel Verständnis für SEINE Situation, für SEINE Krankheit, für SEINE Sucht....

    Und wäre da nicht irgendwo immer noch die Hoffnung auf Besserung gewesen.... ich bin mir ganz sicher, dass es anders gelaufen wäre.

    Aber dieses ganze "hätte, wäre, wenn und aber" nützt nun alles nichts mehr. Es ist jetzt wie es ist und ich muss damit irgendwie klar kommen. Auch wenn mir immer noch der rote Faden fehlt, der mich durch das ganze Chaos leitet. Noch suche ich ihn... und hoffe dass ich ihn finde.

    Ich war gestern nachmittag mit meinem Sohn und seinem Vater schwimmen. Irgendwie war das meine Rettung glaub ich. Als ich mit meinem Sohn zusammen im Wasser war, kam mir der Gedanke dass ich sowas mit meinem EX-yx niemals hätte machen können. Denn der hat ja gar keine Zeit mehr für solche Unternehmungen. Der muss ja seine Sucht, sein Trinkverhalten organisieren.

    Wie wäre das wohl gewesen gestern? Mein Sohn und ich im Wasser und ER.... in dem kleinen Bistro... Bier trinken :cry:

    Wie oft hat er mir gesagt, er wolle mal mit mir ein WE wegfahren....
    Wunschdenken! Und ich bin mir sicher, dass er es in dem Moment wo er es sagte auch ganz genau so gemeint hat.
    Vermutlich wird er doch allmählich feststellen, dass er aufgrund seiner Krankheit auf viele seiner Wünsche verzichten muss weil er durch den Saufdruck bzw. die Entzugserscheinungen daran gehindert wird, sich diese Wünsche zu erfüllen.

    Mir wird immer deutlicher bewusst, was das eigentlich für eine zerstörerische Krankheit ist. Sie lässt einfach NICHTS mehr über vom eigentlichen Menschen der er war, bevor die Abhängigkeit da war.

    Traurig, unheimlich traurig und gleichzeitig auch erschreckend.

    Ich werde in der nächsten Zeit versuchen all die Fragen hier zu beantworten, die mir gestellt wurden. Im Moment klappt das noch nicht wirklich.

    Aber, meine Kinder sind 17 und 13 Jahre alt @ heidi13
    Und nein, ich denke nicht dass meine Gedanken um ihn kreisen um von meinen eigenen Problemen abzulenken. Es ist eher so, dass meine eigenen Probleme nicht mehr da waren, als ich mit ihm zusammen war. Die kommen erst jetzt, nach der Trennung, wieder zum tragen.
    Wäre ich am 30.04. noch mit ihm zusammen gewesen, dann hätte ich ganz sicher nicht allein und traurig zuhause gesessen sondern wäre irgendwo unterwegs gewesen. Mit ihm!
    Aber das ist ja nun vorbei :cry:

    LG
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Liebe pingi

    erstmal Danke für Deine Worte bei mir! Es hat mir sehr gut getan, daß Du mir so nachfühlen konntest.

    Tatsächlich lese ich oft bei Dir auch Gefühle und Gedankenkringel die mir sehr vertraut sind. So auch in Deinem letzten Beitrag.

    Da steckt man so fest. Wie ein Spinnennetz ist das.

    Streck Dich einfach nach dem, was für Dich richtiges Leben ist. Dann kommt Dir das Sucht-Verhalten irgendwann nur noch wie eine schaurige fremde Welt vor.

    Leider ist das kein Katzensprung, sondern eine mühsame Befreiung von immer wiederkehrenden gleichen Gedanken.

    Immer wieder Gedanken in eine Tüte packen und zur Seite stellen, das Jetzt erleben und wahrnehmen,.... wie da beim Schwimmen.... das hilft Dir im Moment am meisten.

    Die Gedanken in der Tüte kommen eh wieder. Um die mußt Du Dir keine Sorgen machen.... aber sie werden schwächer... je öfter sie mit neuen Erfahrungen überschrieben werden.

    LG Nys

  • Hallo Pingi,
    ich weiß, wie schwer es ist, Dinge zu verstehen, die man eigentlich nicht verstehen will. :wink:
    Weil man noch nicht die ganze Wahrheit sehen will. Weil noch Hoffnung da ist, das am Ende doch alles noch gut wird...

    Mal ein paar Worte als Alkoholikerin dazu:
    Ich persönlich halte nix davon, jemand als Alpha-Beta-Gamma-Delta-Epsilon-oder Zeta-Trinker einzusortieren. Ich weiss auch gar nicht, ob die Einteilung nach Jellineck überhaupt noch aktuell ist, ich glaube, mal gelesen zu haben, das der ganze Kram längst überholt ist.
    Wie auch immer, ich hätte in keine der Jellinek-Kategorien gepasst, ich war keiner dieser dort geschilderten Trinker-Typen. Und doch bin ich Alkoholikerin, ich habe fast das ganze nasse Repertoire abgezogen, wie jeder andere nasse Alkoholiker auch.

    Zitat


    Ich selber habe immer noch das Bild vor Augen von den Zeiten, als er weinend vor mir stand. "Verlass mich nicht, dann ist alles aus". Naja, es ist nicht alles aus, er lebt sein Leben wie bisher.

    Ja. Ein Alkie will halt nicht, das der gut funktionierende CO geht. Dafür werden alle Register gezogen, auch die Selbstmitleidsnummer. Als Alkoholiker merkt man recht schnell, wie man den CO am besten in den Griff bekommt. Wenn Rumheulen nützlich dabei ist, dann wird es praktiziert.
    Mal ganz abgesehen davon, das man sich oftmals tatsächlich wie die ärmste Sau auf Erden fühlt.
    Das Baden in Selbstmitleid ist typisch für Alkoholiker. Auch ich praktizierte das.
    Sicher lebt er sein Leben weiter... säuft weiter... und findet evtl. auch schon recht bald nen neuen funktionierenden CO.
    So läuft die Sache meist.
    Wie Du schon schreibst, es geht ihm evtl. noch zu gut. Sein Saufen hat noch keine gravierenden Konsequenzen und so wird es evtl. noch viele Jahre weiter gehen.

    Was DU dabei tust oder lässt, ich dabei genaus so wichtig, als wenn in China n Sack Reis umkippt.
    Du kannst nix gegen seine Alkoholsucht tun, Pingi.
    Das liegt außerhalb Deines Machtbereiches.
    Ich frage mich allerdings manchmal ernsthaft, woher ein CO mitunter seine Machtgedanken nimmt?
    Die Gedanken, einen anderen Menschen derart beeinflussen zu können, das er sich ändert... das hat für mich schon was mit Allmachtsfantasien zu tun, sorry. :wink:

    Zitat


    Dennoch, ich kann noch nicht loslassen. Es geht einfach nicht. Ist denn alles nur immer Co-Abhängiges Verhalten? Gibt es den Aspekt der Zuneigung, der Liebe überhaupt nicht mehr?

    Tja, wenn Du nicht loslassen kannst, dann verlängerst Du eben Dein Leiden. Das kann Dir ja niemand verbieten.
    Klar gibts in der Abhängigkeit auch Zuneigung und Liebe, leider nur zur kühlen Geliebten, nämlich der Pulle. DIE kommt zuallererst ! Danach kommt, wann kann ich WIEDER saufen ? Und danach, wie bekomme ich meine zittrigen Finger in den Griff, den kapriolenschlagenden Kreislauf soweit unter Kontrolle, das ich es zumindest bis zum nächsten Alk-Laden schaffe? Evtl. noch Gedanken, wie werde ich demnächst unauffällig das nächste Leergut los und andere organisatorische Dinge, die der Alk fordert.
    Und danach... irgendwann... da kommst DU dann. Vielleicht... wenn der Körper wieder mitspielt und die Psyche wieder geschmeidig gesoffen wurde. Dann denkt ein Alkie auch mal wieder an seinen Partner. Es sei denn, ein neues Gelage ist irgendwo in Sicht. Dann kann der Partner auch wieder warten. So sind eben die Prioritäten.

    Du kannst dabei noch lange "mitspielen", Pingi, aber Du hast verdammt schlechte Karten auf der Hand. Im Grunde nur Luschen, die nichts zählen und mit denen Du auch nichts erreichen kannst.
    Deine Entscheidung, ob Du so leben willst. Deinem saufenden Partner jedenfalls is das egal, ob Du damit gut klar kommst oder weniger gut. Uninteressant, Hauptsache der nächste Stoff is gesichert und aus die Maus.

    Ich weiss, Du möchtest viel lieber was anderes hören... aber ich kann Dir als Alkoholikerin leider nix anderes schreiben.
    Und Du musst nicht die Sucht verstehen... das tut gar nicht not. Sie ist doch auch gar nicht zu verstehen, wie soll man denn sowas unlogisches, chaotisches verstehen können?
    Und dann noch als NIchtbetroffener??
    Versuche lieber, Dich selbst zu verstehen, warum Du so ein selbstschädigendes Verhalten an den Tag legst, anstatt Dich um Dein eigenen Leben zu kümmern, was Du schön gestalten kannst.
    Gibt es denn nix, was Du gerne auch allein machst?

    Zitat

    Wie soll ich jemals wissen, ob ich einen Menschen ehrlich und aufrichtig liebe oder ob ich wieder nur meine eigene Sucht befriedige? Kann ich das überhaupt jemals wissen?

    Hm, diese Frage kann ich leider nicht beantworten, weil ich nicht CO bin. Ich glaube aber, es ist nicht einfach, das zu unterscheiden. Hier sind aber genug andere CO`s, die darauf Antworten wissen, denke ich. Wie man halt bemerkt, ob man wieder in CO-abhängiges Verhalten rutscht etc.
    Momentan bist Du aber wohl noch auf Entzug DEINER Droge, denke ich. :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo Pingi, ich nochmal :wink:

    Zitat

    Ist denn alles nur immer Co-Abhängiges Verhalten? Gibt es den Aspekt der Zuneigung, der Liebe überhaupt nicht mehr?


    Ich hatte gerade geschildert, wie das mit der "Liebe" beim Alkoholkranken meistens aussieht.

    Beim CO halte ich die "Liebes-Nummer" oftmals für ein Deckmäntelchen, nichts ändern zu müssen, nicht loszulassen, weil man doch den anderen soooo sehr liebt.
    Dabei ist man/frau nur abhängig (geworden).
    Das Wort "Liebe" hört sich aber so viel besser an, so gut und gesund und romantisch und toll und pathetisch und pipapo. Abhängigkeit dagegen macht sich gar nicht so toll, das ist eher bäh.
    Also wird die Liebesnummer vorgezogen und evtl. auch noch die Verantwortlichkeitsnummer in Sachen "in guten wie in schlechten Tagen".
    Ich persönlich denke, in einer Abhängigkeitsbeziehung ist kein Platz für Liebe, von Beiden Seiten aus nicht.
    Da gehts um ganz andere Sachen. Aber sicher nicht um selbstlose Liebe, die ohne gegenseitige Bedingungen ist.

    LG Sunshine

  • Hallo pingi!

    Zitat

    Und nein, ich denke nicht dass meine Gedanken um ihn kreisen um von meinen eigenen Problemen abzulenken. Es ist eher so, dass meine eigenen Probleme nicht mehr da waren, als ich mit ihm zusammen war. Die kommen erst jetzt, nach der Trennung, wieder zum tragen.
    Wäre ich am 30.04. noch mit ihm zusammen gewesen, dann hätte ich ganz sicher nicht allein und traurig zuhause gesessen sondern wäre irgendwo unterwegs gewesen. Mit ihm!
    Aber das ist ja nun vorbei Weinen

    Ich denke schon dass deine Probleme auch da waren als du mit ihm zusammen warst, du warst einfach abgelenkt. Dafür waren doch viele andere Probleme da wie du selber geschrieben hast.

    Eine Partnerschaft mit einem Alkoholiker ist für mich das grösste Problem überhaupt, ich war zwar mit ihm zusammen aber total einsam an seiner Seite. Es gab nichts Gemeinsames mehr ausser dass wir zusammen gewohnt haben.

    Wenn du am 30. noch mit ihm zusammen gewesen wärst hättest du dich da total wohl gefühlt? Ich denke nicht denn er hätte das gemacht was er will und das scheint sein Suchtbedürfnis zu befriedigen zu sein.

    Nasse Alkoholiker reden und versprechen dir viel wenn der Tag lang ist und enttäuschen dich doch immer wieder.

    Ich habe mittlerweilen die Ansicht lieber alleine auf einer einsamen Insel als zu zweit mit einem nassen Partner, das ist die Hölle überhaupt.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo sunshine!

    Zitat

    Also wird die Liebesnummer vorgezogen und evtl. auch noch die Verantwortlichkeitsnummer in Sachen "in guten wie in schlechten Tagen".

    Das Fatale ist bei der Sache dass der Co wirklich meint zu lieben, er denkt allen Ernstes es wäre Liebe sich so zu verhalten. Ändern wollen die Co's ja was - ihren Partner, sie verstehen nicht dass sie erst nach sich schauen müssen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Pingi
    So wie du es beschreibst ,war dein xy dein Schutzschild vor der bösen Welt,DIE Lösung all deiner Probleme.
    Sowas gibts im echten Leben nicht.
    Partner können /sollten sich ergänzen aber kein Mensch ist auf der Welt um die Probleme des anderen zu lösen.
    Soweit dazu.
    Du hattest nun 7 1/2 monate eine Beziehung zu einem Alkoholiker,bist in seine Scheinwelt eingetaucht,konntest auf ihn deine Wuschwelt projezieren.
    Was hast du nun wirklich verloren?
    Die Leinwand wo du deine Wunschwelt draufmalen konntest?
    Bitte schau da mal genau hin.denn es gibt doch Gründe warum du hier gelandet bist und warum du ihn verlassen hast.
    Also war es doch nicht so easy,oder?
    Gerne verdreht sich das wenn man erstmal weg ist ,dann erinnert man das vermeintlich schöne.
    In Wirklichkeit hast du nichts schönes (eine Liebe) verloren ,sondern das was es hätte werden können ,nichtwahr,wenn doch nur der böse Alk weg wäre ,dann....
    ja was wäre dann?
    Gute Frage denn das kannst du erst wissen wenn es passieren würde,also trennst du dich gerade von dem wie es hätte sein oder werden können und nicht von einer schönen Realität!!
    Schau drauf auch wenn es weh tut,dein xy macht weiter wie gehabt ,dein Wuschtraum ist geplatzt,je eher du das akzeptierst um so eher hast du wieder Boden unter den Füßen und kannst DEIN Leben leben.
    LG R..

  • Moin pingi,

    das war die Ausgangssituation vor der Bekanntschaft mit xy ...

    Zitat

    Ich hab niemanden. Und ich meine jetzt wirklich niemanden. Leide sehr unter meiner Einsamkeit. Habe auch keine Arbeit, hänge zuhause in meinen 4 Wänden und grübel vor mich hin.
    Ja, ich bin in Behandlung, Therapeutisch, schon seit Jahren immer mal wieder, mit mässigem Erfolg. Aber meine Angst vor anderen, Angst vor Ablehnung und meine Selbstwertprobleme schleppe ich immer noch mit mir rum.
    Und zu all dem ganzen Kram jetzt auch noch das! Er hat so vieles um das ich ihn beneide ...

    Ich denke nicht, daß das überhaupt eine gesunde Basis für eine Beziehung ist.
    Was xy macht, ist völlig "Banane", kümmere Dich um Deine Erkrankungen und Dein Selbstmitleid.

    Gruß Jürgen

  • Hallo zusammen,


    ich weiss im Moment nicht mehr was ich antworten soll. Ich bin jetzt wie betäubt, erschlagen. Vieles tut verdammt weh aber das schlimmste ist, dass ich mir jetzt Selbstmitleid vorwerfen lassen muss!
    DAS verletzt mich sehr!!

    Ich habe hier geschrieben, dass ich mich in therapeutischer Behandlung befinde. Es ist nicht leicht solche Dinge zu bearbeiten, vor allem wenn man Hilfe sucht und sie nicht bekommt!!!!
    Auf diesen Therapie-Platz, den ich jetzt seit Februar habe, habe ich lange warten müssen.
    Ich weiss erst seit 2003 dass mit mir "irgendwas nicht stimmt". Die grosse Frage war nur "WAS ist es???"
    Warum wurde ich immer abgelehnt, warum wurde ich gemobbt? Warum habe ich jede meiner Ausbildungsstellen, jede Arbeitsstelle verloren?
    WARUM???

    Niemand hat es gesehen oder wollte es sehen. Ich hab keine Unterstützung bekommen, niemals! Als ich mich damals geöffnet habe, meinen Eltern gegenüber, als ich gestanden habe dass ich ANGST habe in die Schule zu gehen, wurde das abgetan mit den Worten: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!" Mehr nicht!
    Heute heisst es: "Wir haben uns da nicht so reingedacht"
    Wenn ich versuche meine Situation zu erklären, wenn ich versuche zu erklären was in mir vorgeht bekomme ich immer noch dieselbe Antwort.
    "Ich kann mich da nicht so reindenken, früher gab es sowas nicht!"

    Und das schlimmste war dann letztes Jahr im Mai die Aussage: "Wenn Du sowas hast, dann musste dich mal drum kümmern dass Dir geholfen wird!"
    Zu diesem Zeitpunkt war ich schon 3 Monate stationär behandelt, hatte mehrere ambulante Therapien..... und DANN so ein Spruch!!!
    Das war dann ausschlaggebend dafür, dass ich mich ins Auto gesetzt habe und losgefahren bin. Mit dem festen Vorsatz ALLES zu beenden.
    Einzig meine Tochter hat reagiert. Sie hat die Polizei informiert, nach mir wurde gefahndet!
    Und ja, sie haben mich "erwischt". Als ich zurückkam zu meinen Eltern. Ich bin die ganze Zeit in der Gegend rumgefahren, meine Tochter hielt Kontakt zu mir, über SMS. Das war wahrscheinlich meine Rettung. Es hat mich daran erinnert, dass ich Verantwortung habe. Für meine Kinder! Es hat mich auf den Boden zurückgeholt, sonst sässe ich jetzt nicht mehr hier.
    Ich bin dann unter Polizeibegleitung per Rettungswagen in der geschlossenen Psychiatrie gelandet.
    Diese Demütigung.... vor dem Elternhaus .... Polizei, Rettungswagen..... und ALLE Nachbarn auf den Beinen. Bloss nichts verpassen!

    "Tu doch was dagegen"

    Ja, ich tue. Seit 11 Jahren tue ich was!!

    Was ich gelernt habe? Dass ein Mensch nicht behandelt wird! Steht die Diagnose fest, wird die Diagnose behandelt, aber nicht der Mensch!
    Alles Theorie die im geschützen Bereich wunderbar funktioniert. Aber nicht draussen.
    Theorie schön und gut, aber wenn sie sich nicht in die Praxis umsetzen lässt, weil alles nur "fiktiv" ist, weil es nicht auf MICH passt sondern nur auf meine Diagnose.....
    Aber ich habe nicht aufgegeben.

    Nach diesem fürchterlichen Vorfall habe ich mich wieder um eine Therapie bemüht. Ich wollte endlich leben. Nicht nur existieren und irgendwie funktionieren sondern LEBEN!
    Es hiess dann, 4 Monate Wartezeit. Aus diesen 4 Monaten sind dann 9 Monate geworden! Einmal pro Woche eine Stunde Therapie. Seit Februar. Und damit soll ich nun Dinge aufarbeiten die sich in fast 46 Jahren meines Lebens entwickelt haben.

    Und dann lese ich hier.... Selbstmitleid!
    Das tut so verdammt weh, ich kann es nicht beschreiben.

    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo pingi,

    das war nicht meine Absicht, Dich so zu verletzen.
    Was ich meinte ist: Du kannst nur die Zukunft verändern, nicht die Vergangenheit.
    Ich wünsche Dir natürlich, daß Du Deine eigenen Nöte bald abarbeiten und irgendwann abhaken kannst.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Pingi,

    es ist offensichtlich, dass es Dir sehr schlecht geht! Schon ohne XY! bist Du fast überfordert damit, Behandlung und Genesung zu finden.
    Nicht als Wertung gemeint.
    Es ist einfach so, dass Du ganz offenbar überhaupt nichts an Kraft übrig hast, für einen weiteren Kranken!
    Wenn Du Dir den jetzt dennoch zusätzlich ans Bein bindest- ja, dann ist doch klar, dass es Dir immer schlechter und schlechter gehen wird!
    Du steckst Kraft in XY, die Du 1. gar nicht hast und die Du daher dann 2. von der Kraft abknapst, gesund zu werden.
    Logische Folge: Am Ende kannst Du weder ihn noch Dich retten.

    Abgesehen davon:
    Hier im Forum erhältst Du viele wertvolle Ideen und Erfahrungen.
    Du solltest sie lesen. Nicht nur Dinge, wo Du meinst, schreien und auf andere zeigen zu können: DU hast mich so verletzt!
    SOndern auch die DInge, die erfordern, dass Du nachdenkst und ev. handelst.
    ZB steht immer noch aus: Was kannst Du Dir Gutes tun?
    Offenbar scheint dies für DIch sehr schwer zu sein, bzw ein schwieriges Thema für Dich.
    Gerade daher könnte es sich lohnen, dort hinzuschauen.

    Und es waren noch andere Beiträge und andere Aspekte in meinem Beitrag.
    Du aber schreibst lieber wieder einen langen Beitrag über Deine Hoffnungen und über ihn.

    LG
    Girasole

  • Ach ja....

    Ich würde Dich einladen, die Gedanken und Anregungen hier nicht als Arbeit und Streß zu sehen, sondern als was Gute für Dich!

    LG
    Girasole

  • Hallo pingi


    bitte bleib hier. OK? - Keine Flucht. - Ich glaub jürgenbausf hat
    es wirklich nur gut gemeint und nicht herablassend geschrieben.

    Es tut weh, wenn man kämpft und kämpft und immer noch nicht da ist, wo andere ganz selbstverständlich anscheinend schon auf die Welt gekommen sind. ;)

    Ich schreib Dir bald. Ich werd Dir von mir erzählen und Du wirst sehen, das ist nicht so arg weit auseinander.

    Leider bin ich grad im Zeitdruck und ich möchte es nicht einfach nur so hier reinklatschen.

    Erhol Dich erst mal - Selbstmitleid ist es nicht - ich weiß - es ist Verzweiflung und verzweifelte Suche nach Hilfe.

    Du hast Kräfte, die Du nicht ahnst. Glaub mir und such in Dir nach diesem Selbstbewußtsein. Hilft besser als jede Therapie.

    Eine Therapie kann Dir nur Mut machen und ein Defizit an Aufmerksamkeit für eine geraume Zeit wieder auffüllen. Zuwendung, die uns der Alltag versagt.

    Aber wenn Du keine Kraft tankst um frei zu sein, wirst Du im Alltag immer wieder die gleichen ablehnenden Erfahrunge machen. Vielleicht wäre tatsächlich dieses Buch was für Dich, das ich über Deinen Buchvorschlag fand.

    Der Weg zur emotionalen Selbständigkeit

    Es geht um Verletzungen, die wir fast schicksalshaft immer wieder erleben, zB Ablehnung
    Der Fehler liegt im System. In der Angst vor diesen Verletzungen, die wir schon ewig mit uns rumschleppen und immer wieder auch in unsere Beziehungen tragen.

    Dadurch werden wir immer wieder einen verwirrten Blick auf unsere GEgenüber haben. Beziehungen falsch bewerten und uns abwerten oder den anderen bzw dessen Verhalten.

    Entspann Dich. Es ist nur die Ursache, die Du finden mußt, dann kannst Du auch diesen Mist Kreislauf durchschauen.


    Liebe Grüße
    Nys

  • Hallo Nys,


    ich danke Dir sehr für Deine Worte, kann gar nicht beschreiben WIE sehr!
    Du hast es genau getroffen. Ja, es ist Verzweiflung. Ein ständiger Kampf mit mir selbst.
    Erwartungen erfüllen für die ich keine Kraft mehr habe. Funktionieren, irgendwie. Auch wenn alle Reserven längst verbraucht sind. Aber doch ist da immer noch die Verantwortung.
    Nicht aufgeben, weitermachen.... irgendwann wird alles gut.

    Irgendwann!

    Dieses Wort macht mir Angst. WANN ist Irgendwann? Ich habe Angst, dass ich die Zeit bis zu diesem Irgendwann nicht mehr habe.
    Ich war mir so sicher, dass ich schon ein Stück weiter wäre. Und jetzt fühle ich mich als wenn ich wieder ganz am Anfang stehe, als wenn alles bisherige nichts gebracht hat.

    Therapien, Gespräche, noch mehr Gespräche, Gedanken, Überlegungen, Suchen nach den Gründen, nach den Ursachen. Es war schon so viel was ich gesehen und erkannt habe, so viel woran ich gearbeitet habe.
    Und doch fühle ich mich jetzt klein und schutzlos, wehrlos und ausgeliefert.
    Nicht ausgeliefert an "die böse Welt" sondern an meine eigene Hilflosigkeit.

    Abschalten, Kraft tanken, für mich sorgen, an mich denken....

    WIE?

    Was fehlt mir? Was tut mir gut?
    Alles Fragen auf die ich keine Antwort weiss. Es war mir vorher nie möglich über solche Fragen überhaupt nachzudenken. Keine Zeit und Angst davor.
    Ich muss funktionieren, ich MUSS!

    Ich muss tun was man erwartet von mir, ob ich kann oder nicht spielt keine Rolle. Es wird erwartet und ich habe das zu schaffen. Basta, Aus, Ende der Diskussion.

    Gib Dir doch mal Mühe..... dann kannst Du das auch.... denk doch mal an Deine Kinder!
    Wer denkt an mich? Wo bin ich in diesem ganzen System? Wie kann ich als Mutter funktionieren wenn ich nicht mal als Mensch funktioniere?

    Ich kann ja nicht zaubern und ich versuche ja schon alles mögliche und auch schon unmögliche. Jahrelang, jeden Tag.
    Immer der Gedanke: "Ich muss!"

    Ich würde dieses "ich muss" so gern umwandeln in ein "ich will" oder auch in ein "ich möchte".
    Aber ich habe gelernt dass es mir nicht zusteht etwas zu wollen. Etwas für mich zu wollen. Also funktioniere ich. Für andere. Nicht für mich. Weil ich es nicht kann.

    Wozu das alles noch?

    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Liebe Pingi,

    bin ich auf dem aktuellen Stand, dass Du demnächst in eine Klinik gehst?
    Ich mutmaße mal, dass Deine Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Angst und "Lähmung" auch ein großes Stück mit dem zusammenhängt, wegen dem Du dann behandelt wirst.
    Ich möchte Dir Mut zu sprechen, dass das Leben, auch Dein Leben, nicht so schwarz und hoffnungslos ist.
    Ich weiß, Du empfindest gerade so.
    Ich habe auch viele Jahre und viele Therapien durchkämpft.
    Und es geht, es wird besser, glaube mir.
    Gib Dir die Zeit bis zur Klinik, um einfach mal locker- und loszulassen.
    Mach mal Pause vom Grübeln, vom Ängstigen, vom "Sich ändern müssen".
    Gib DIr in jeder Hinsicht frei, nimm "Urlaub" - in der Klinik wirst Du dann genug zum Arbeiten bekommen.

    Stell mal keinerlei Ansprüche an Dich selbst.
    Und auch damit sei nicht streng mit dir, wenn Du Dein Funktionieren nicht ganz loslassen kannst.
    Versuche es so gut, wie es eben gerade geht.


    Oder überlege Dir, notfalllmäßig noch heute in eine Klinik zu gehen!
    Dass Du fragst "wozu das alles" macht mir große Sorgen!


    LG
    Girasole

  • Hi pingi

    nix mußt Du wollen.

    SEIN einfach nur SEIN und dann fühlen. Achte darauf was kommt wenn Du einfach mal nur da bist.

    Sorg Dir für ein Umfeld, wo Du erst mal SEIN kannst.

    Die Wünsche und die Wahrnehmung der pingi, die Du bist, die kommen dann leise und ohne Aufforderung.

    Stell mal den Druck ab. Von innen und den von außen.

    Von außen ist kein Druck vorhanden, den machen wir uns nur selbst, weil wir alles so verstehen, daß wir doch müßten. Dabei ist das der Schritt nach dem Erkennen wer wir sind.

    Dazu brauchst Du Ruhe und Platz in Deinem Kopf. Deshalb mein Vorschlag mit den Gedanken in die Tüte packen. Am besten alle. Auch die - die mit muß anfangen.


    LG Nys

  • Hallo nochmal,

    entschuldigunung, ich wolle hier niemanden in Angst und schrecken versetzen, das war nicht meine Absicht.

    Als ich schrieb, "wozu das alles noch" war das mehr darauf bezogen, dass dieser ganze Mist den ich bisher hinter mich gebracht habe, ohne nennenswerten Erfolg geblieben ist.
    Ich schrieb ja, ich fühle mich wieder so wie ganz am Anfang dieser ganzen Behandlungen.

    Natürlich, es gibt Veränderungen. Ich tue heute schon das eine oder andere was ich mir vor 4 oder 5 Jahren nicht hätte vorstellen können.
    Da bin ich überhaupt nicht mehr aus der Wohnung raus.
    "Spazieren gehen? ... neee, keine Lust"
    "Einkaufen?..... kein Bock!"

    Alles Lügen! Ich wollte nicht raus weil ich Angst hatte!
    Angst, dass die Leute wieder reden, lästern, sich das Maul zerreissen.
    SO habe ich es erlebt, jahrelang. Und so empfinde ich es auch heute noch manchmal.

    Es gibt Tage da lässt mich das total kalt. "Na und? Lass den/die doch gucken! Mir egal"
    Aber jetzt nach der Trennung.... wenn ich jetzt raus muss, selbst zum einkaufen.... da geht das nicht mehr. Dann habe ich das Gefühl dass mich wirklich JEDER anguckt. Und dann: "was macht DIE denn für ein Gesicht?"
    Klar renn ich nach einer Trennung nicht mit einem lächeln durch die Gegend. Es tut weh! Egal ob nun co oder nicht co, alk oder nicht alk.

    Ziele, Vorstellungen von der Zukunft, Träume... alles was mit dieser einen Person zusammenhing muss ich aufgeben. Ich kann das nicht von jetzt auf gleich. Auch wenn ich erkannt habe, dass alles nur Täuschung war, von ihm aus. Aber ich habe es erst jetzt erkannt.... und es fällt immer noch schwer dass wirklich zu akzeptieren.
    Ich brauche Zeit dafür. Zeit, um diese Verletzungen durch die Täuschung zu verarbeiten. Mein Glauben... an ihn und auch an mich.... zerstört.
    Geht es denn nur mir so?? Haben alle anderen nicht damit zu kämpfen gehabt?

    girasole
    Ja, Du bist auf dem aktuellen Stand. Meine Therapeutin hat gemerkt, dass ich das alles nicht mit einer ambulanten Therapie bearbeiten kann. Weil es viel zu viel ist, was da in mir alles brodelt.
    Ich hatte ja schon mal eine stationäre Therapie (2010) aber da bin ich noch völlig "unbedarft" hingekommen. Da wusste noch niemand so richtig worum es eigentlich geht.
    Ich wurde erst auf Depressionen und soz. Phobie behandelt. Erst in dieser stat. Therapie kam dann raus, dass ich eine Persönlichkeitsstörung habe und die Depressionen eine Folge der Sozialen Isolation waren, welche wiederum durch die soz. Phobie ausgelöst wurde.
    Und genau so verwirrend wie es sich jetzt hier liest ist es auch. Denn wo kam die soz. Phobie her?
    Aus der Persönlichkeitsstörung!
    Aber bis das alles raus kam war es ein sehr sehr weiter Weg. Und auf diesem Weg bin ich so einige male ganz derbe auf die Klappe geflogen. Eben weil es weniger um meine Person sondern viel mehr um die Symptome ging, die zu der Diagnose gehören.

    Ich möchte mal ein Beispiel dafür anführen:
    Die meisten Menschen mit soz. Phobie sind nicht in der Lage mit dem Bus zu fahren.
    Allerdings bereitet mir das Bus fahren überhaupt keine Probleme. Und genau an diesem Punkt habe ich gemerkt, dass mein sog. "Bezugstherapeut" wirklich nur Dienst nach Vorschrift kannte.

    Während einer Sitzung sagte er mir, ich solle doch morgen mal mit dem Bus nach XX fahren.
    Dann kam nix mehr von ihm. Ich hab drauf gewartet dass er weiter spricht und mir sagt, was ich denn in XX soll.
    ER wiederum hat auf eine Reaktion von mir gewartet. Eigentlich hätte ich zu diesem Zeitpunkt sagen müssen, dass ich nicht mit Bus nach XX fahren möchte. Denn mit DER Diagnose ... kann ich das doch gar nicht?
    Tja... er war völlig ratlos und ich kam mir ganz fürchterlich ver****** vor.

    Mein Vertrauen in diesen "Therapeuten" war schlagartig hin.
    Ich bin ein Mensch und keine Diagnose.

    Und genau solche Erfahrungen machen es so schwer, immer wieder weiter zu machen. Ich mag nicht 20 mal meine Lebensgeschichte erzählen und dann kommt im Endeffekt doch nichts dabei raus, weil die gar nicht MICH gesehen haben, mir gar nicht zugehört haben sondern nur auf den Zettel geguckt haben wo stand "Soziale Phobie!"

    Ist es jetzt wirklich so verwunderlich, dass man irgendwann alle Hoffnung auf Besserung aufgibt?

    Und nein, ich habe mir xy nicht ausgesucht um meine Probleme zu lösen. Ich habe mich schlicht und ergreifend in ihn verliebt. Konnte ich gar nichts gegen tun, ist einfach passiert. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich doch gar nicht, dass ich durch ihn auch mal "raus, unter die Leute komme"... das war alles noch weit weg. Also kann das nicht der Grund für meine rosarote Brille gewesen sein.... die jetzt verdammt schwarz ist :cry:

    LG
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Zitat von pingi


    Tja... also es macht schon einen Unterschied ob man weiss, dass sich dieses Verhalten seinerseits aus der Sucht heraus entwickelt oder ob man annehmen muss, dass es auf seinen tatsächlichen Charakter beruht.

    Hätte er mich mit voller Absicht (ohne Suchthintergrund) so behandelt würde ich noch ernsthafter an meinem Verstand zweifeln als ich es jetzt ohnehin tue. Naja, nicht gerade an meinem Verstand, aber doch an meinem Selbstwert.

    Hallo Pingi,

    ich weiß gar nicht so recht, was ich dazu schreiben soll.
    Machst du Unterschiede, wann man dich verletzen/schlecht behandeln darf und wann eben nicht?
    Er darf dich als Fußabtreter benutzen, weil es suchtbegleitend geschieht und somit nicht auf seinem Charakter beruht?
    Warum stellst du dich und dein Wohl an zweite Stelle?
    Ja- er ist krank und kann nichts dafür. Kannst du denn was dafür?

    Das Motiv, warum er so handelt, sollte dir egal sein. Es sollte zählen, wie es dir dabei geht.

    Hast du schonmal davon gehört, dass Alkohol den wahren Charakter verstärkt?
    Warum trennst du zwischen "auf wahrem Charakter beruhend und mit Suchthintergrund"? Das würde bedeuten, dass die Sucht nur eine Maske ist, die man sich überziehen kann. Und mit der Einstellung nimmst du deinen Partner nicht mehr ernst, getreu dem Motto "Jaaaa, mach du mal, du Suchtkranker. Dudschi".
    Glaubst du, dass er dich aus purer Absicht und Berechnung so behandelt- nur um seine Sucht beizubehalten? Davon würde ich ausgehen.

    Lass dich nicht so behandeln- dazu hat niemand das Recht.
    Dein XY ist erwachsen und muss sein Handeln selbst verantworten.

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Huch, ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht von mir ... angerempelt oder so.
    Ich habe meinen Beitrag heute früh um 10 begonnen und musste dann den Tag erstmal darüber nachdenken. Habe ihn nun zu Ende geschrieben und abgeschickt, bevor ich den Rest gelesen habe.

    Es war nicht böse gemeint :)

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