• Hallo Aurora,
    ich bekomme ja nun schon lange einen alkoholabhängigen Partner mit. Nach außen wirkten wir oft, wie eine ganz normale Familie. Wer nicht genau hinschaute bekam lange nichts von seiner Krankheit mit. Auch jetzt weiß nicht jeder in unserem Umfeld davon. Erst neulich wurde bei einer Geburtstagsfeier über Leute ("Alki`s") gesprochen, die sich schon morgens beim Bäcker 1, 2 oder3 Flachmänner kaufen, nichts arbeiten,nichts auf die Reihe bekommen,... Vielleicht habe ich früher genau so gedacht? Ich weiß dass mein Partner krank ist und andere Alkoholabhängige eben auch. Wenn ich ihn ohne seine Krankheit sehe, ist er ein intelligenter, vielseitig interessierter und humorvoller Mann.
    Das macht es für mich auch so schwer zu gehen.

  • Liebe Aurora,
    der Laie stellt sich den typischen Alkoholiker so vor: Schon morgens mit Spirituosen anfangen, nur besoffen sein, nicht arbeiten gehen, körperlich ungepflegt usw. Ko und ich wollten denke ich, einfach nur sagen, dass das auf unsere Männer so nicht zutrifft. Das hat nichts mit schön reden zu tun, und natürlich wissen wir, dass sie trotzdem süchtig sind, eben auf eine weniger extreme Weise, die aber natürlich auch schlimm ist.
    Liebe Ko,
    meine Kinder sind 6 und 13, hab sonst niemanden in der Nähe, aber ich wüßte 100pro, dass die Kinder bei mir bleiben wollten. Ich verstehe, dass deine Kinder da schon in einem Dilemma sind.
    Und es stimmt, wahrscheinlich findet man immer einen Grund, die Entscheidung über eine Trennung "aufzuschieben". Das Problematische ist wahrscheinlich auch, dass es eben nicht so total extrem ist, sondern dass es auch wieder gute Tage gibt. Sorry, ich möchte dich wirklich in deiner Entscheidung unterstützen, man möchte so gern, dass sich was ändert, und es geht nur mit einer Trennung. Alles andere haben wir doch schon versucht, oder?
    Gute Zeit, Elisa-Chrisssy

  • Zitat von Elisa-Chrissy


    Ko und ich wollten denke ich, einfach nur sagen, dass das auf unsere Männer so nicht zutrifft. Das hat nichts mit schön reden zu tun, und natürlich wissen wir, dass sie trotzdem süchtig sind, eben auf eine weniger extreme Weise, die aber natürlich auch schlimm ist.

    - NOCH! - ist es "weniger extrem"- Möchte ich zu bedenken geben.
    Kein Alkoholiker hat direkt mit ner Pulle Schnaps am Morgen angefangen :roll:
    aber jeder landet da früher oder später, ohne Behandlung.

    LG girasole

  • Hallo Girasole,

    bei uns gab es auch schon extremere Zeiten: Morgens vor dem Kaffe erst mal das erste Bier, ...
    Ist mir nicht unbekannt. Natürlich gab es auch andere Zeiten und die haben mich fatalerweise immer wieder hoffen lassen, dass alles gut wird.
    Das wird es aber nicht. Sehr lange war ich auch einfach nur sauer- Auf ihn, - auf den Alkohol,.. Ich kann es gar nicht mehr ertragen, wenn jemand betrunken ist oder stark nach Alkohol riecht.
    Ich selber trinke fast gar nichts mehr, habe einfach viel zu viel gesehen, was der Alkohol anrichtet. Das Problem sehe ich schon auch darin, dass es ganz normal ist, etwas zu trinken, für viele gehört es einfach dazu.
    Meinen eigenen Anteil an meinem Leben mit ihm, sehe ich erst jetzt. Ich weiß noch gar nicht richtig, wie ich damit umgehen soll. Es geht einfach nicht um Schuld, mein Anteil an unserem Leben ist auch ganz schön "krank". Deshalb versuche ich mich ja im Moment auch so weit als möglich abzugrenzen. Das reicht aber nicht aus.
    Wenn ich hier lese und schreibe, falle ich nicht so leicht wieder in diese Haltung"Es ist doch gar nicht so schlimm" zurück.
    Eure Beiträge helfen mir sehr und bestärken mich.
    Vielen Dank dafür. Ich fühle mich nicht mehr so alleine gelassen!

    Liebe Elisa-Chrissy,
    ja, ich habe schon so viel versucht und dabei ganz aus den Augen verloren, dass er das gar nicht will.
    Ich muss girasole Recht geben, es wird nicht besser, deshalb nützt unser ganzes Abwarten auch niemanden. Am wenigsten uns und unseren Kindern.
    LG
    KO

  • Hallo Ko,

    Ich finde, du kommst gut vorwärts hier :)
    Es ist ein Prozess da raus und du hast dich auf den Weg gemacht. Bleib dabei, schau auf dich.
    das wird schon. Und es wird am Ende gut! Ich kann dir sagen: es lohnt sich :)

    LG girasole

  • Hallo Girasole,

    danke für deine Worte.

    Ich bin aber so ungeduldig, fühle mich, wie wenn ich mit angezogener Handbremse auf dem Gaspedal stehejavascript:emoticon(':o')stehe.

    Ich weiß, ich muss einfach nur gehen und jammere doch nur rum,javascript:emoticon(':oops:')

    Es ist noch keine bezahlbare Wohnung in Sicht.
    Hoffentlich wird mich mein Mut nicht verlassen.

    LG
    KO

  • Hallo,

    gestern nachmittag war noch alles in ordnung, 2 Stunden später beim Abendessenjavascript:emoticon(':roll:'). Immerhin schaffe ich es besser, ihm dann aus dem Weg zu gehen. Er sitzt dann alleine im Wohnzimmer und ich kann seine Unruhe im Zimmer nebenan noch spüren.
    Ich muß das nicht verstehen, ich muss nur akzeptieren, dass es so ist.
    Heute morgen war ich noch richtig sauer, hab aber nichts gesagt.
    Mein Abgrenzen ist doch auch nur oberflächlich. Sonst würde es mir doch einfach nichts ausmachen, wenn er trinkt. Mache ich mir auch nur was vor? Wie der Abhängige, dass er gar kein Problem hat?

    Ich kann nur etwas für mich ändern.
    Warum ist das trotz meiner Einsicht so schwer für mich??

    Vielleicht bin ich auch nur zu müde, nach einer fast schlaflosen Nacht,...

  • Hallo,

    komme gerade von der arbeit nach Hause, 15.20 Uhr, mein Partner schläft, da kann ich mir schon vorstellen, wie sein Tag war und vor allem, wie unser Tag noch wird.
    Habe schweißnasse Hände,.....Angst,....
    muss es schaffen, mich abzugrenzen

  • Liebe Ko ,

    ich verstehe Dich sehr gut ; ich habe auch schon öfter über mein Verhalten mit angezogener Handbremse auf dem Gaspedal gedacht. Ich kann es mir auch nicht erklären, warum man/ich einerseits so ungeduldig bin und andererseits den Absprung nicht schaffe. Es ist natürlich noch um einiges schwieriger, wenn wie bei Dir Kinder mit im Spiel sind und der Gedanke, dass es bei anderen vielleicht noch schlimmer ist hilft auch nicht wirklich.
    Es ist aber auch natürlich, dass es Dir was ausmacht, wenn Du das Verhalten Deines Mannes siehst. Schließlich lebt man ja als Familie zusammen und die wenigsten Leute haben soviel Platz, dass sie sich richtig aus dem Weg gehen können.
    Ich finde es gut, dass Du schonmal nach einer Wohnung Ausschau hältst. Vielleicht wacht Dein Mann dann auf, wenn er den Ernst der Lage erkennt. Aber das kannst Du ja leider nicht beeinflussen.
    Die Schritte, bis man sich richtig abgegrenzt hat, sind wahrscheinlich unterschedlich lang , aber wenn man erstmal auf dem Weg ist, möchte man auch nicht mehr zurück.
    Ich drücke Dir die Daumen !
    Liebe Grüße
    Freya

  • Hallo Freya,
    selbst wenn er den Ernst der Lage bei meinem Auszug erkennen würde, könnte ich ihm nicht mehr vertrauen. Ich will und wollte nicht mehr weiterhin mit der Angst leben, ob er trinkt oder nicht.
    Mit ihm könnte ich diese Angst aber auch nicht los werden. Es sind schon so viele Sachen passiert, die ich einfach nicht vergessen kann.Da ist schon viel zu viel kaputt gegangen.
    Jedes Mal wenn er wieder unmöglich, da betrunken ist, ist es für mich sehr schlimm, aber es bestärkt mich auch in meinem Entschluss zu gehen.
    Sofort ist aber auch die Angst vor dem morgigen Tag da :(

  • Hallo,
    so nun ist sein Urlaub auch endlich vorbei- natürlich ging es nicht ohne. Na ja eigentlich ja seine Sache.
    Leider hat er die Woche zweimal abends unseren Sohn verbal sehr zugesetzt.
    Er fragt dann immer das selbe, lässt antworten einfach nicht gelten und kann nicht aufhören. Wenn ich mich dann einmische und versuche unseren Sohn "wegzulotsen" wird es noch schlimmer.
    Wie kann ich nur die Kinder in diesen Momenten unterstützen?
    Sie waren beide diese Woche verständlicherweise total genervt.
    Ich habe sie gefragt, was ihnen helfen würde.
    Mit meiner Tochter habe ich auch schon gesprochen, dass wir uns eine eigene Wohnung suchen werden.
    Mit meinem Sohn möchte ich in Ruhe nächste Woche noch mal sprechen. Ich hoffe er wird sich entscheiden mit mir zu kommen.
    Wenn nicht, wüsste ich wirklich nicht, was ich tue! Ihn alleine bei seinem Vater lassen? Kommt eigentlich gar nicht in Frage

  • Hallo Ko,

    ja, eigentlich ist das Trinken seine Sache - ganz klar. Und uneigentlich werdet ihr aber mit rein gezogen. Das geht ja irgendwie gar nicht anders, wenn ihr auf, ich sag mal, engem Raum zusammen lebt. Du und deine Kinder kriegt ja schon mit, wenn er wieder betrunken ist. Und er greift ja auch verbal an, wie deinen Sohn z.B..

    Zitat

    Ich habe sie gefragt, was ihnen helfen würde.


    Was haben deine Kinder darauf geantwortet?

    Wie kannst du die Kinder vor seinen Angriffen schützen? . Du kannst erst mal einfach nur da sein. Du kannst mit ihnen reden, ihnen erzählen, was du über die Alkoholkrankheit selbst weißt. Du kannst ihnen signalisieren, dass sie mit ihren Sorgen zu dir kommen können. Und es gibt ja auch Gruppen für Kinder, AlAnon z.B., eine Untergruppe der AAs. Du kannst doch darüber mit ihnen reden, vielleicht wäre es für sie hilfreich, in solche Gruppe zu gehen.

    Ja, Reden ist eine gute Sache! Und dann aber auch handeln! Der beste Schutz für deine Kinder wäre doch, wenn sie das nicht tagtäglich immer wieder miterleben müssten. Daher ist und bleibt doch eine Trennung das Mittel der Wahl. Oder?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    ja, reden hilft (tue ich hier ja auch)

    meine Tochter hat ganz klar gesagt, dass sie hier weg möchte, zur Ruhe kommen.
    Ich habe ihr dann auch gesagt, dass ich eine WEohnung suche.
    Mein Sohn, ist was dieses Thema betrifft, sehr verschlossen. Manchmal denke ich, er ist , zu Recht, auch sauer auf mich.
    Ich habe mit ihm ausgemacht, dass wir ubs diese Woche noch mal in Ruhe zusammen setzten.
    Das mit der Gruppe ist eine gute Idee, ich werde es meinen Kindern mal vorschlagen.
    Außerdem möchte ich mich diese Woche endlich beim JA erkundigen.
    Mein Entschluss zu gehen, steht fest.

  • Hallo,
    wie erkläre ich meinen Kindern etwas, was ich selbst auch nur ansatzweise und ganz langsam zu verstehen versuche?
    Er ist krank, kann nicht so einfach mit dem Trinken aufhören, weil er auch keine Einsicht zeigt, dass er ein Problem hat?
    Ich habe die letzten Jahre versucht, ihn vom Trinken abzuhalten, mit allen Mitteln. Das ist auch ganz schön krank.
    Wir können daran nichts ändern, das muss er tun?!
    Wenn er betrunken ist, kann man sowieso nicht mit ihm reden ( aber er "textet" uns zu) Vorhaltungen machen die Situation noch schlimmer!? Können die Kinder das verstehen?
    Kann ich es verstehen? Ich gebe zu, es fällt mir schwer.

    Letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass wir gehen müssen, für uns und unser Leben.

  • Hallo Ko,
    ich kann dich so gut verstehen. Ich nehm mir auch immer wieder vor, ihn einfach nicht anzusprechen, wenn er getrunken hat. Eine Weile geht es gut, dann sprudelt doch was raus aus mir und schon ist es wieder so weit. Ich muss mir immer wieder sagen, du tust dir nur selber weh, wenn du was sagst. Aber klar, wie erkläre ich es den Kindern. Meine Kinder bekommen nicht immer automatisch mit, dass er trinkt, gottseidank, denn wenn sie schon so hellhörig wären wie ich, wären sie auch schon im Sog mit drin. Dann fängt Papa z. B. einen "Spaß" an, der immer mit Tränen endet. Ich habs so satt. Vielleicht müssen die Kinder es ja nicht versehen, geht bei uns selber ja auch nicht in den Kopf rein, aber sie müssen einfach akzeptieren, dass es so ist. Bei mir reift auch immer mehr der Entschluss, sobald ich ihn nicht mehr für die Kleine brauche, gehe ich einen anderen Weg. Ich weiß, einfach aufschieben, leicht gemacht.....
    Wir habens ja auch schon mal eine Weile gut hingekriegt, auf Basis von Gelassenheit, wie Al-anon es macht, gut miteinander zurecht zu kommen. D.h. zu akzeptieren, dass du den Konsum nicht "verbessern" kannst und durch Gelassenheit alles zur Ruhe kommt. Aber nun bin ich wieder in mein altes Schema verfallen, mit den Vorwürfen usw., noch dazu wenn er getrunken hat, was ja die Situation nur eskalieren lässt. Man tut sich nur selber weh.
    LG, E-C

  • Hallo Ko,

    ich finde es sehr sehr wichtig, dass Kinder verstehen, was läuft.
    Alles andere wäre für ihre Entwicklung ziemlich schädlich.
    Kinder erfahren die Prägung durch ihre Eltern- maßgeblich das Selbstwertgefühl, den Umgang in der Partnerschaft, den Umgang mit Konflikten. Wenn da was schiefläuft, führt das zu Katastrophen im späteren Leben. Schulversagen, Selbstmordversuche. Letzteres hatten wir hier im Forum schon öfters.
    Ich habs früher auch versucht- nach außen war ich das ruhige, bescheidene, angepasste Mädchen. Gymnasium, gute bis durchschnittliche Noten, nie irgendwo Probleme. Wie es aber in den Kindern aussieht, weiß niemand. Meine Eltern leugnen meine Probleme bis heute- ich hatte es immer gut, sagen sie. Hätte ich es so gut gehabt, hätte ich nie versucht mich umzubringen. Das schlimmste ist wirklich das "ich bleibe noch ein paar Jahre zu Hause, mache gute Miene zum bösen Spiel und tu so, als wäre alles gut, WEIL.." Weil ist egal. Das Verhalten ist einfach nur schädlich für Kinder.

    Ich finde, deine Tochter macht das super. Ihrem Verhalten nach zu urteilen, würde ich sagen, hat sie mehr verstanden als du. Kinder haben da oft eine bessere Urteilsfähigkeit. Deine Tochter hat verstanden, dass alles andere eh zwecklos ist und der einzige Weg der Auszug ist. In dem Alter war ich nicht so weit wie sie- da habe ich nur ertragen.

    Mehr Sorgen würde ich mir um den Sohn machen- verschlossenes Verhalten kommt mir bekannt vor.

    Du solltest ihr erklären, dass das Verhalten deines Mannes nicht ihre Schuld ist, dass sie keinen Einflus haben, dass es ihm wieder gut geht. Egal, was sie machen.
    Dass sie ihn für sein Verhalten nicht mögen müssen und dass es nicht okay ist, wenn der Vater die Flasche den Kindern vorzieht.
    Du kannst ihnen erklären, dass es gefährliche Stoffe gibt (Alkohol oder Zigaretten) von denen Menschen nicht zu viel haben dürfen, denn sonst werden Menschen sehr schnell abhängig und können nicht mehr daohne leben. Dass es deinem Mann eben so ergangen ist, er krank ist. Aber wichtig: Krank nicht im Sinne von Schnupfen. Dass es nicht hilft, ihn zu pflegen. Dass es für euch nur noch den Weg gibt, ihn alleine zu lassen, damit er sich ändert. Erkläre ihnen, dass sie es wert sind, dass du euch drei beschützt und dass es euch so besser geht.

    Ich glaube, diese Zusammenhänge hatte ich als Kind schon recht schnell verstanden. Mein Vater bis heute immer noch nicht.
    Kinder werden so viel fragen, wie sie es verkraften können und sie werden sich gehört fühlen. Ich fands früher schlimm, dass niemand etwas unternahm. Diese Handlungsunfähigkeit war schrecklich.

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Wusstet ihr, dass 30% aller Kinder von Alkoholikern im Leben selbst Alkoholiker werden?
    Kinder lernen am Modell: Sie werden später so leben, wie es ihnen die Eltern vorgelebt haben. Haben sie gelernt, dass Alkoholtrinken gut und hilfreich ist, werden sie die Strategie später selbst anwenden.
    Oder sie werden sich später Partner suchen, die die gleichen Merkmale der Eltern haben.
    So geraten viele EKAs später selbst in Co-Abhängige Beziehungen oder eben an die Flasche.

    Von daher ist konsequentes Handeln die beste "Investition" in eine glückliche Zukunft für die Kinder.

  • Hallo Elisa-Chrissy und Hallo Zimttee,

    ich spreche ihn nicht mehr an, wenn er getrunken hat, dass bringt sowieso nichts!

    Meine Tochter hat wirklich viel schneller als ich verstanden, dass es so nicht weiter gehen kann.
    Ich verschweige auch nichts, erkläre ihr auch immer wieder dass sein betrunkenes Verhalten nicht akzeptabel ist und ich ihre Wut darüber gut verstehen kann. Gleichzeitig soll sie nicht vergessen, dass er krank ist. Gar nicht so einfach, wie ich finde.

    Mein Sohn macht mir da wirklich viel mehr Sorgen, sein schweigen, seine Sorge um den Vater,..
    Wir haben uns jetzt richtig zu einem Gespräch verabredet, ich hole ihn dann von der Schule ab, ich hoffe er kann sich wenigstens ein bischen öffnen.Ich würde auch nie behaupten, dass die Zwei es immer gut hatten, da müsste ich ja komplett ausblenden, was hier läuft.
    Ich hoffe, dass meine Kinder am Modell des Vaters höchstens lernen, dass Alkohol KEINE Lösung ist.
    Vielen Dank für eure Tipps, in welche Richtung die Gespräche laufen sollten.
    LG
    KO

  • Zitat von Ko 68

    Gleichzeitig soll sie nicht vergessen, dass er krank ist.

    Die Krankheit ist dennoch keine Entschuldigung. Sie sollten sich abgrenzen, obwohl er krank ist- sonst führt der Weg direkt in den Co-Teufelskreis. Ihn irgendwie in Watte zu packen, hilft allen Beteiligten nicht. So erhält der Kranke auch nicht den Tiefpunkt, den er braucht, um den Kurs ändern zu müssen... Wenn jeder denkt "Och, krank... Der Arme."
    Vielmehr sollten die Kinder lernen, dass sie sich auch gegen den kranken Vater schützen und abgrenzen müssen.

    Deine Kinder werden lernen, dass Alkohol schlecht ist, wenn sie sehen, was er aus Menschen macht, dass er Familien zerstört. Wenn sie in Familien aufwachsen, in denen der Alkohol selbstverständnis auf dem Tisch steht, sich jemand das Feierabend Bier "gönnen darf", weil er es nach einem harten Arbeitstag "verdient hat", werden Kinder dies übernehmen. Wenn sie merken, dass der Alkohol geduldet wird- auch wenn man sich zwar darüber aufregt, aber dennoch keine Handlungen folgen, dann ist das Gift.
    Kinder beobachten, welche langfristigen Konsequenzen das Ganze hat- wenn die Mutter irgendwann die Grenze zieht, ist es für die Entwicklung positiv.

    Ich fand die Pubertät am schlimmsten- man fühlt sich ohnehin total unsicher, unverstanden... haltlos. Wenn dann noch der Halt und die Orientierung durch ein Elternteil wegfällt und das sogar noch gemein wird, ist das die emotionale Hölle auf Erden.

    Schön, dass du mit dem Sohn sprechen willst.

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