Für den Rest meines Lebens...

  • Hallo ihr Lieben,

    wow, danke für die vielen Antworten...Leider komme ich erst jetzt dazu, zu antworten. Ich habe mal wieder ne sehr stressige Woche hinter mir und jetzt hat mich auch noch eine Nasen-Neben-Höhlen-Entzündung erwischt. Mein Körper sagt: Stopp, aber die Umstände sind mal wieder so, dass ich trotzdem arbeiten muss... Heute steht auf jeden Fall ein Pflegeprogramm an und hoffentlich gehts mir morgen wieder besser.

    Julia : Ein guter Gedanke, den Du da angebracht hast! Es stimmt, ich sollte mich wohl verändern, anstatt die Veränderung von außen zu erwarten. Und ja, dafür brauch man wohl viel Kraft und es geht nur in kleinen Schritten voran. Aber warum ich immer wieder auf "Annerkennung" von anderen angewiesen bin, das muss ich wohl noch herausfinden.


    @thalia: Nein, mit dem Thema Hochsensibilität habe ich mich noch nicht auseindergesetzt, werde ich aber gleich mal tun;) Das Gefühl, dass jemand die gleichen Gedanken, wie ich hat, habe ich hier aber auch schon erlebt.
    Und ja, das Schreiben hilft mir, hat mir besonders am Anfang geholfen. Manchmal kommt die Erkenntnis oder ein neuer Weg oder Gedanke auch erst beim Schreiben. Ich werde weiter dran bleiben...

    Andreas : schön, von dir zu lesen...ich habe mich bis jetzt nicht so richtig getraut bei dir zu schreiben. Vorallem, weil ich als Neue das Gefühl hatte, dass du gut umsorgt bist. Also, dass du Menschen hier im Forum hast, dich deinen Weg begleiten. Dass das für erfahrene User auch ein Problem sein könnte, war mir ehrlich gesagt nicht bewusst!
    Meine Lebensqualität hat sich schon gebessert. Ich mag dieses klare, wache Gefühl im Kopf, was ich über Jahre nicht hatte. Ich schleppe mich nicht schon total fertig auf Arbeit, sondern weiß am Ende des Tages, dass ich müde bin, weil ich gearbeitet habe und nicht, weil ich nen Kater hab. Es gibt viele kleine Dinge, die ich mir vielleicht bewusster machen muss.

    Und ja, das mit dem Hobby! Das ist echt schon etwas, was mich langsam stresst. Ich versuche meine Zeit mit etwas (für mich) Sinnvollem zu füllen. Aber irgendwie hab ich noch nicht das richtige Gefunden...

    Pellebär : das mit dem Schreiben werde ich tun! ich merke ja auch selber, dass ich manchmal bei jemand anderem etwas lese, was mir was bringt, antworte aber auch nicht immer darauf...


    Ich wünsche euch allen einen schönen sonnigen Sonntag!

    vg, panem

  • Moin panem,

    nur kurz:

    "Neu" ist hier für mich kein wichtiges Merkmal, wenn es um Austausch geht. Neue User sind hier genauso wichtig wie alte User und können genauso wichtige Impulse setzen wie diejenigen, die schon Jahre hier schreiben.

    Und darum geht es letztendlich...um Impulse, die einen selbst weiterbringen können. Und die gibt es hier in wichtiger Art und Weise immer wieder und zwar quer durch die Bank.

    Also bitte keine Berührungsängste :)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo,

    mich quält seit Samstag ne fiese Erkältung. Ich fühle mich hundeelend und irgendwie geht die nicht weg. Nasenspray und Inhalieren sowie Literweise Tee helfen scheinbar auch nichts. So richtig ausruhen kann ich mich auch nicht. Das zerrt an den Nerven und dem Körper. Wenn das nicht weggeht, muss ich wohl doch zum Arzt.

    Andreas : "neu" sollte auch nicht negativ klingen. damit meinte ich vielmehr meine Unsicherheit in neuen Umgebungen. Aber ich nehme mir deine Worte zu Herzen und arbeite an meiner "Angst" im Umgang mit neuen Menschen ;)

    Heute mal wieder nur ein kurzer Besuch, damit ich das schmerzende Köpfchen gleich wieder auf dem Kopfkissen ablegen kann...

    vg, panem

  • Hallo Thalia,

    ja, das wäre der normale Gang der Dinge...Aber der Spagat zwischen Verantwortungsgefühl gegüber meinem Team und der eigenen Gesundheit fällt mir immer noch sehr schwer. Allerdings hat sich mein "Dilemma" von selbst gelöst. Mein Team hat mich gestern postwendend wieder nach Hause geschickt und dafür verzichten alle auf ihren freien Tag. Das wäre wohl etwas für die Rubrik "Dankbarkeit".

    Der Arzt hat mir natürlich gleich ein Antibiotikum verschrieben. Jetzt döse ich den Tag so vor mich hin und versuche gesund zu werden. Das Telefon allerdings immer griffbereit für die kleinen und großen Fragen auf Arbeit... ;)
    Die auch regelmäßig kommen, aber ich weiß trotzdem, dass die das gewuppt bekommen--> kleiner Denkanstoß für mich: Thema: Arbeiten und Verantwortung abgeben können, Vertrauen haben, nicht immer alles kontrollieren oder selber machen!

    Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich so ein tolles Team habe!

    vg, panem

  • Hallo Panem,

    ich wünsche Dir eine gute Besserung.Gönne Deinem Körper die Ruhe und die Pflege, die er jetzt braucht.

    Ich fand es nie besonders prickelnd, wenn sich Kollegen völlig selbstlos-völlig verseucht-völlig erkrankt auf die Arbeit schleppten und den Rest der Mannschaft auch noch ansteckten....

    Einen Genesungsgruß
    Eni

  • Danke Eni!

    Bei mir ist Berg- und Talfahrt. Gestern gings mir ok, heute wieder schlechter...Das ist echt hartnäckig und ich so schrecklich ungeduldig ;)

    Aber da der Körper ja auch ein wenig Bewegung brauch, habe ich heute ein wenig aussortiert...Ich war mal wieder erstaunt, wie schnell sich lauter Zeug ansammelt und ich habe nur meinen Sekretär ausgemistet...

    Und den Müll darf dann mein Partner entsorgen;)


    vg, panem

  • Hallo Esmiralda,

    danke für deine Genesungswünsche! Es geht mir deutlich besser...Heute arbeite ich nur eine kurze Büroschicht und habe dann die nächsten 2 Tage frei, sodass ich danach dann hoffentlich wieder richtig gesund bin;)

    vg,

    panem

  • Liebe Esmiralda, hallo an alle anderen,

    danke für Deine Nachfrage, dass hat mich sehr gefreut! Mir geht es sehr gut. Ich hatte nur viel zu tun und wollte nicht mal eben schnell hier was schreiben. Ich habe immer mal kurz reingelesen, hatte aber nicht die Ruhe zu antworten.

    Jetzt habe ich erstmal eine Woche frei und ein wenig Zeit für die "Pflege" des Forums und meiner selbst ;)

    Wow, es sind wirklich fast 2 Wochen vergangen, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Jetzt muss ich kurz überlegen, wie es mir ergangen ist.

    Ich hatte noch ein paar kleine Nachwirkungen meiner Krankheit, bin mittlerweile aber wieder voll gesund und fühle mich gut. Allgemein fühle ich mich allerdings immer ein wenig schlapp. Ob das am langen Winter liegt oder an meiner fehlenden körperlichen Betätigung weiß ich nicht genau. Ich nehme mir zwar immer wieder vor, dass ich mehr Sport mache, aber das umzusetzen gelingt mir noch nicht. Das empfinde ich oft als frustrierend bzw. fühle ich mich dann ein wenig als Versagerin. Sport, insbesondere Gruppensport, ist für mich totaler psychischer Stress. Ich fühle mich dabei total unter Druck gesetzt und denke immer, dass ich schlecht bin und vergleiche mich mit den anderen...Da mir das nicht guttut, muss ich beim Sport Alleinunterhalterin spielen (wenn da nur der innere Schweinehund nicht wäre). Und das ganze am Besten in einem dunklen Keller, wo niemand sieht, wie ich kläglich versage;)

    Vielleicht sollte ich erstmal an meiner Einstellung zum Sport im Kopf arbeiten...

    Ansonsten stehen bei mir beruflich ein paar Veränderungen an. Ich lasse mich im Sommer in meine Heimatstadt versetzen und muss nun neue Kollegen einarbeiten und gucken, wer meine Nachfolge antritt. Das ist relativ nervenaufreibend, da natürlich das Team auch verunsichert ist, was passiert und wer der neue Chef wird. Für mich persönlich ist es die richtige Entscheidung, auch wenn ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen werde. Ich werde wieder mit meinem Partner zusammen wohnen können, meine Familie und viele Freunde sind dort. Das hilft mir bestimmt auch weiterhin trocken zu bleiben. Bzw. versuche ich mir wieder ein Umfeld zu schaffen, das mich bei meinem Weg unterstützt.

    Alkohol ist für mich nicht wirklich ein Thema. Nur letzten Sonntag habe ich mal wieder gemerkt, dass ich weiter sehr achtsam bleiben muss.
    Hier hat bestimmt auch der eine oder die andere den letzten Tatort am Sonntag gesehen. Dort gab es eine Szene, in der Wein verkostet wurde. Da wurde geschwenkt, gerochen, beschrieben und getrunken und schwupps: "Ah, Wein als Genussmittel, geht also doch". Mein Kopf hat für 5 Minuten Samba getanzt, aber dann habe ich mir die Tatsachen klar vor Augen geführt und dann war die Nervosität auch schon wieder vorbei. Ansonsten ist mir bisher nicht aufgefallen, dass ich auf äußere Reize reagiert habe. Im Moment denke ich nur über Alk nach, wenn ich hier im Forum bin, was mich aber immer wieder fokussiert und mich und mein Verhalten in Frage stellt. (gehe ich weiter den richtigen Weg, bist du achtsam genug?).

    Soweit an diesem Sonntag von mir,

    liebe grüße panem

  • Hallo Panem

    Zitat

    Alkohol ist für mich nicht wirklich ein Thema


    :shock: Du hast vor 2 Monate das Glas weggestellt und Alkohol ist kein Thema ? Willkommen zu einem Schritt zurück. Das sind die üblichen (nassen) Gedanken die dir etwas vorspielen .

    Ich bin 8 Jahr und Alkohol wird bis zu meinem Lebensende ein Thema sein. Gestoppt habe ich die Krankheit nur durch Veränderungen . Auch wenn mir die Veränderungen am Anfang gar nicht gefallen hatten . Die Grundbausteine waren mein Wegweiser.

    Zitat

    Im Moment denke ich nur über Alk nach, wenn ich hier im Forum bin, was mich aber immer wieder fokussiert und mich und mein Verhalten in Frage stellt.

    Warum hast du dich denn hier angemeldet ? Wolltest du Hilfe oder Unterstützung für deinen Weg? Gerade am Anfang ist es sehr wichtig sich ständig mit seinen Gedanken auseinanderzusetzen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    irgendwo habe ich schon von deinen kurzen knackigen statements und fragen gelesen... Jetzt sind sie schneller bei mir, als gedacht und autsch: ein Schritt zurück?

    Aber ich will gerne darauf antworten. Ich hätte mich wohl etwas genauer ausdrücken sollen, wie ich das meine und werde gleichzeitig deine Hinweise an mich sehr ernst nehmen. Um es nochmal genauer zu sagen:

    Das Alkohol für mich nicht wirklich ein Thema mehr ist, damit meine ich, dass ich nicht mehr jeden Tag darum kämpfen muss, am nächsten Supermarkt vorbei zu gehen. Oder den Drang verspüre eine Leere zu füllen. Die innere Unruhe der Anfangszeit ist weg. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich 2,5 Monate nicht mehr getrunken habe und der Druck (im Moment) nicht mehr da ist. Dadurch habe ich sehr viel Freiheit zurückgewinnen können. Und ich bin froh, dass ich es bis hierhin geschafft habe. Das heißt nicht, dass ich "gesund" bin, denn meine Probleme sind durch das weglassen von Alkohol natürlich nicht weg und auch die Sucht ist immer noch da. Und sie wird bis zum Ende meines Lebens ein Thema sein, welches mich begleitet.

    Aber ich habe mir in meinem Alltag versucht Alternativen zu schaffen, dass ich nicht abends da sitze und denke: jetzt nen Glas Wein. Ich versuche meine Zeit mit anderen Dingen zu füllen. Deswegen kommt der Gedanke oder die Vorstellung, wie ich etwas trinke, oft nur hier im Forum auf, wenn ich lese, wie andere darum kämpfen, nicht zu trinken. Dann kommen die Erinnerungen auf, in welchen Situationen es mir schwer gefallen ist. Das soll nicht bedeuten, dass ich mich nicht mit meinen Problemen oder Ursachen für meine Sucht auseinandersetze. Sie sind nur nicht mehr so akut, wie in der Entzugsphase. Trotzdem ist mir bewusst, dass ich mich erst am Anfang einer langen Reise befinde und im RL noch einige Schritte in die richtige Richtung fehlen.

    Aber Du hast Recht, dass man sich schnell in Sicherheit wiegt, wenn man eine gewisse Zeit nicht getrunken hat. Das war der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe. Ich brauche die Unterstützung und den Austausch von und mit anderen, damit ich nicht nach ein paar Monaten wieder anfange zu trinken oder unachtsam werde, wie bei meinem ersten misslungenen Versuch trocken zu bleiben.

    Das alles mag sich jetzt wie eine Rechtfertigung lesen, ist es vielleicht auch. Aber es hilft mir, mich mit meinen Gedanken und Problemen weiter auseinanderzusetzen. Danke Helmut, für deinen Denkanstoß.

    vg, panem

  • Hallo panem,

    finde ich gut das du dich gemeldet und klar gestellt hast.

    Ja , ich rede nicht lange um den heißen Brei herum und es kann schon mal etwas "angespannter" ankommen :)

    Ich möchte dir mal den Tipp mit geben das du dich regelmäßig austauschen sollst . Egal wo aber mit längeren Trockenen . Mit der Zeit wirst du auch merken das sich dein Denken mit der Länge deiner Trockenheit verändert oder anpasst .

    Zitat

    Danke Helmut, für deinen Denkanstoß

    Du darfst ruhig weiter Hartmut sagen :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Moin panem,

    die letzten Posts in Deinem Thread sind ein sehr gutes Beispiel, wie es hier laufen könnte und eigentlich auch sollte.

    Und es zeigt, daß man gelesen wird, auch wenn man nicht so viele Antworten bekommt.

    Mir ging es übrigens genauso wie Hartmut - ich habe mich über Deine Aussage zunächst auch gewundert - grade mal ein paar Wochen abstinent und dann spielt der Alkohol keine Rolle mehr ?

    Dann hab ich drüber nachgedacht, ob Du das wirklich so meinst, wie Du das geschrieben hast und das in Relation zu Deinen sonstigen Posts gesetzt - in denen Du klar strukturiert und ziemlich straight rüberkommst. Und dann war mir klar, wie Du die Aussage gemeint hast.

    Mir ging es übrigens ähnlich. Die Phase, in der ich mich im Supermarkt mit Tarnkappe am Alkoholregal vorbeigeschlichen habe, bei Kneipen die Straßenseite gewechselt habe, wurde glatt übersprungen. Ich hatte nur ganz selten mit eher harmlosen Anflügen von Saufdruck zu kämpfen und fand mich relativ schnell mit meiner Abstinenz zurecht. Das kam mir zunächst einmal ziemlich spanisch vor, weil andere User da mehr zu knabbern hatten.

    Das hinderte mich allerdings nicht daran, täglich hier reinzuspitzen und ich denke auch, daß das wichtig ist. Dinge, die einem kaum Widerstand entgegensetzen, nimmt man menschlicherweise oft mal etwas zu leicht und genau darin besteht mMn. die eigentliche Gefahr.

    Ob einen der Saufdruck zum Saufen verleitet oder Leichtsinn oder die angebliche Sicherheit, die man sich erarbeitet hat - die Konsequenzen sind stehts dieselben...man fängt im besten Fall wieder bei Null an oder befindet sich im schlimmsten Fall sofort wieder in der Abwärtsspirale.

    Ich find es prima, daß Helmut (:-)) seine Bedenken geäußert und Du diese Bedenken ernstgenommen und entschärft hast.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Hartmut (!), Hallo Andreas und Hallo alle anderen,

    die Denkanstöße haben bei mir echt noch ein paar Tage wild im Kopf gearbeitet ;) Und genau so, habe ich mir das hier auch vorgestellt, auch wenn ich natürlich nicht gerne von einem Schritt zurück lese...Es bringt mich weiter ;)

    Ich wollte die Woche eigentlich viel mehr hier unterwegs sein, aber im RL war ich in meiner Urlaubswoche so beschäftigt, dass ich es gar nicht geschafft hab. Meine Woche war total gut, ich habe viele alte Freunde wiedergetroffen und tolle Sachen gemacht.

    Und ich habe mit dem Rauchen aufgehört! Juhu....ich hab fast 18 Jahre lang geraucht. Habe zwischendurch auch mal 3 Jahre nicht geraucht, aber irgendwie immer wieder angefangen. Ich bin ganz ehrlich: die ersten 2 Tage waren richtig beschissen. Ich habe alle 5 Minuten an ne Kippe gedacht und war bestimmt nicht so ne tolle Gesellschaft;) aber ab dem 3 Tag ging es ganz gut. Obwohl ich zeitweise natürlich fest davon überzeugt war, dass der Kaffee mit Zigarette besser schmeckt und ich ja eigentlich immer gerne geraucht habe (habe ich auch). Aber ehrlich gesagt, war ich es leid, immer in Panik zu verfallen, wo, wie, wann ich die nächsten Kippen bekomme, das Gefühl, wenn sich die Packung dem Ende geneigt hat...Und das alles in meinem Kopf. So ein kleiner Glimmstengel bestimmt dein halbes Leben. Nee, danke. Darauf hatte ich keinen Bock mehr. Ehrlich gesagt, sind da auch Parallelen zu meiner Alkoholsucht. Also, die Mechanismen funktionieren bei mir ähnlich. Und das wollte ich nicht mehr...

    So, ich wünsche allen einen schönen trockenen Abend!

    Bis bald, panem

  • Hallo Panem,

    ich habe großen Respekt davor, das Du mit dem Rauchen aufgehört hast!! Vor allem hast Du Recht damit:

    Zitat

    Ehrlich gesagt, sind da auch Parallelen zu meiner Alkoholsucht. Also, die Mechanismen funktionieren bei mir ähnlich.

    Da kann ich auch ein Lied davon singen.

    Ich rauche seit ca. 25 Jahren und ich denke schon länger darüber nach aufzuhören. Doch bisher habe ich es noch nie probiert- vor allem aus Angst es nicht zu schaffen- auch ähnlich wie beim Alkohol. Ich habe ja gerade diese Probleme mit meinen Zähnen (Parodontitis, Kieferknochenabbau), und gerade da ist das Rauchen einer der wesentlichen Faktoren, welche das Ganze noch verschlimmern. Es arbeitet in mir, aber ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin, ob ich die Kraft dazu schon habe....

    Gratulation zu Deinem Entschluss und ich wünsche Dir viel Erfolg beim Durchhalten :)

    lieben Gruß, Lena

  • Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank für euren Besuch bei mir;)

    Das mit dem Nicht-Rauchen geht ganz gut...Es gibt zwar immer wieder Situationen, in denen mir ne Kippe in den Kopf kommt, aber die vergehen auch schnell wieder. Was total krass ist: ich habe so viel Energie und erstaunlich Gute Laune. Kennt das vielleicht auch jemand? Ich rieche auch langsam wieder besser. Aber wo die ganze Energie herkommt? Aber ich will mich nicht beschweren, sondern genieße den Tatendrang.

    @radieschen:

    Hallo radieschen...erstmal Herzlich Willkommen hier!

    Als erstes: Die Aussage/Vorstellung "NIE" wieder was zu Trinken, war für mich auch ein enormes Problem. Das war wie ein Berg, der sich vor mir aufgebaut hat, wo ich wusste, dass ich es nicht schaffen würde, diesen zu besteigen. Gleichzeitig war das bei meinen ersten Versuch trocken zu werden, der springende Punkt für meine Rückfälle. Da ich mich so schwergetan habe mit dem Wort und der Vorstellung "NIE", habe ich es nicht ausgeschlossen, dass ich in Zukunft wieder trinken werde. Der Rückfall war vorprogrammiert. Ich hatte mir immer ein Hintertürchen offen gelassen, denn ich habe ja nie gesagt, dass ich nie wieder trinken werde. Schön blöd und hat bei mir auch überhaupt nicht funktioniert.

    Nachdem ich mich ein Jahr lang mit Trinkpausen durchgeeiert habe, hatte ich einen ganz schlimmen Rückfall und habe dann erkannt, dass ich Alkoholikerin bin und ab diesem Zeitpunkt gab es für mich nur noch die Entscheidung: Ganz oder gar nicht. Ich habe mich für "gar nicht" entschieden ;) und das fühlt sich gut an! "Nie wieder" Alkohol - das macht mir keine Angst, sondern ich freue mich darauf. Auch wenn es ein harter Weg ist und ich erst am Anfang stehe.

    Viele (auch hier im Forum) denken immer tageweise bzw. für die nächsten 24 Stunden. Vielleicht wäre das auch was für dich?

    Also: Heute trinke ich nicht! Und diese Entscheidung ganz bewusst jeden Tag aufs neue zu fällen...?

    Was das Thema Leere oder Langeweile angeht. Da muss ich selber noch ganz schön hart an mir arbeiten. Ich merke immer noch, dass es mir schwerfällt. Aber ich versuche es in kleinen Schritten. Im Moment habe ich Hörbücher für mich entdeckt...Da kann ich total gut entspannen. Ich lese auch wieder mehr, aber ich habe noch nicht so ein richtiges Hobby gefunden;) Versuche aber auch mich nicht damit unter Druck zu setzen. Ich habe gemerkt, dass es mir auch sehr hilft, wenn ich Freunde treffen. Ich hatte mich sehr zurückgezogen und fühle mich alleine auch wohl, aber der Input von anderen Menschen ist auch sehr wichtig.

    Aber ich schreibe Dir bald mal mehr in deinen eigenen Thread ;)

    Vg, panem

  • Hallo zusammen,

    ich habe immer wieder das Gefühl, dass die Zeit irgendwie rennt und dann ist sie plötzlich zäh wie Kaugummi, der sich an heißen Sommertagen
    vom Asphalt in die Rillen meiner Turnschuhe krallt . Im Umfeld von 3 Metern macht man dann so schöne Fadenbilder ;)
    Akut immer dann, wenn ich ans Rauchen denke. Ich habe jetzt 2,5 Wochen geschafft. Und ganz ehrlich, es fällt mir schwerer nicht zu Rauchen, als nicht zu Trinken.
    Was sicherlich an meiner klaren Erkenntnis liegt, dass ich Alkoholikerin bin und an meiner Entscheidung FÜR das Leben und meine Gesundheit.

    Es vergehen oft Stunden, wo ich nicht ans Rauchen denke und dann kommen plötzlich Momente auf, in denen ich sofort zu Zigaretten greifen möchte.
    Und welch Wunder: es sind mal wieder die einsamen und ruhigen Momente. Das füllen einer Leere, Zeit überbrücken, nichts mit sich anfangen können...
    Belohnungssituationen (jetzt bist du hiermit fertig, jetzt haste Dir ne Kippe verdient).

    Vorgestern habe ich beim Aufräumen noch eine Dose Tabak gefunden (hatte ne zeitlang gestopft). Und was mach ich?
    Dose öffnen, Tabak sehen, Tabak riechen, Tabak anfassen und schon ist der Suchtteufel da: EINE kannst Du ja rauchen.
    Ich bin wie ein Tiger im Käfig um die Dose herumgeschlichen.
    Ich habe im Telefonat mit meinem Lebensgefährten nur Argumente FÜR das Rauchen gehabt und ganz ehrlich: ich war kurz davor, mir heimlich eine anzustecken.

    Aber irgendwie hat dann der Kopf doch noch funktioniert. Und die schlimmste Erkenntnis für mich: Ich hatte die gleichen Gefühle und Gedanken, wie letztes Jahr beim Alkohol.
    Die Mechanismen sind die gleichen. Meine Synapsen haben sich 20 Jahre lang ans Rauchen gewöhnt. Klar kann ich die nicht innerhalb von 2 Wochen umprogrammieren.

    Trotzdem war ich irgendwie unruhig, es hat mir bewusst gemacht, wie schnell mein Suchtgedächtnis mich in eine Situation bringen kann, die sehr gefährlich für mich werden kann.
    Und dann Frage ich mich: Hast Du die Entscheidung, dass Du nicht mehr Rauchen willst, wirklich aus tiefster Überzeugung gefällt? WILLST Du nicht mehr rauchen?

    Ich kann die Fragen nicht eindeutig beantworten (im Gegensatz zu der Frage, ob ich jemals wieder Alkohol trinken möchte).
    Liegt es also vielleicht an der fehlenden Überzeugung, die richtige Entscheidung gefällt zu haben oder gehört das einfach dazu?
    Soll/Muss ich mich da jetzt durchkämpfen und es wird bald besser? Oder ist der Schritt zu nächsten Kippe schon vorprogrammiert?
    Vielleicht ist auch das tückische, dass es nicht so schwer war, wie ich dachte. Sondern eher etwas, was man immer wieder problemlos hinbekommt.
    Und dann könnt ich mir wieder rechts und links eine schallern: Was hast Du eigentlich in den letzten Monaten von dir und deinen Süchten verstanden und gelernt...

    Ich kämpfe weiter und versuche die Mechanismen zu erkennen. Denn das sich das lohnt, das habe ich schon nach ein paar Tagen gemerkt: ich habe viel mehr Energie.
    So ein richtiger Schub. Das ist ein tolles Gefühl, welches ich nicht mehr missen möchte.

    Was gibt es sonst noch Neues? Ich suche gerade in meiner Heimatstadt nach Wohnungen...
    Ich lasse mich versetzen. Das zerrt ziemlich an den Nerven, wenn man immer so hin- und herreisen muss und alles koordiniert werden muss.
    Aber ich Freue mich wahnsinnig darauf. Ich kann viele alte Freunde wiedersehen und meine Eltern sind dann auch näher (was mehr sie, als mich freut).

    Ich hatte ein paar freie Tage und habe viel mit Freunden über meine Krankheit gesprochen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es viel Unwissen über Alkoholismus gibt.
    Eine Freundin hat zunächst nicht verstanden, wie Ernst mein Problem ist, bis ich ihr klarmachen konnte, dass es für mich lebensnotwendig ist, dass ich nicht mehr saufe.
    Sie hat mich zuerst immer wieder gefragt, ob sich mein Verhalten denn im Suff verändert hätte (im Vergleich zu früher).
    Ich hätte mich doch immer „gut“ benommen und keinen Mist gebaut. Da war ich kurz am Verzweifeln.
    Ich habe ihr dann nochmal meine Situation und mein Verhalten erklärt, denn es war mir sehr wichtig, dass sie versteht, wie wichtig meine Nüchternheit für mein Überleben ist.

    Was aber auch gut war, war dass ich ganz viel über meine Geschichte und meine jetzige Situation erzählt habe. Das hat mir geholfen mich weiter zu strukturieren und
    zu analysieren und bei meinen Freunden vielleicht den einen oder anderen Denkanstoß gegeben...

    Ich wünsche euch allen einen schönen und trockenen (wahlweise auch rauchfreien) Tag,

    panem

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