• Hallo Dana

    hast du meine Post gelesen ?

    Kommt mir alles ein bisschen halbherzig vor. Bevor du dich hier weiter austauschen möchtest mal eine klare Frage mit der Bitte einer klaren Antwort

    Siehst du dich als Alkoholiker und strebst du eine lebenslange Abstinenz an ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Lieber Hartmut

    Danke für deine Zeilen, und ja sorry habe sie gelesen, mehrmals sogar.
    Und JA ich glaube das ich Alkoholiker bin und strebe eine lebenslange Abstinenz an. Das ist meine Antwort.

    LG
    Dana

  • Hallo Dana,

    du gehst also deinen Weg und hoffst dass er der richtige ist ?

    Kennst du die Grundbausteine und was setzt du davon um ?

    Wenn mein Weg nicht funktioniert muss ich halt einen anderen gehen oder weiter trinken.

    LG Martìn
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    Wie kann ich das Forum unterstützen ?

  • Hallo miteinander

    So nun bin ich wieder da. Wie ihr euch denken könnt, habe ich weiter "experimentiert" mit dem Alk und es wurde immer schlimmer. Anfang des Jahres habe ich es nicht mehr geschafft, an den selbsterlegten alfreien Abenden, weil ich am morgen früh aufstehen musste und arbeiten, nicht zu trinken und so bin ich des öfteren kaputt und verkatert zur Arbeit geradelt... ich war nur noch müde, habe irgendwie funktioniert, um mir dann abends die "Entspannung" zu gönnen. Bis zum 21.03. da wollte ich erstmals einen Monat alkfrei leben. War im Urlaub in der Zeit, hat alles gut funktioniert. Nachdem der Monat um war, habe ich mich irgendwie verloren gefühlt...so was jetzt? Habe gleichzeitig viel im Forum gelesen, auch Bücher über Alk. Inzwischen war es Mai und als ich mal wieder Stress hatte, habe ich mir bewusst einen Wein gekauft. Zum probieren, ob es noch schmeckt und ob ich viel trinken werde.... na ja mehr als die halbe Fl.0,75 war leer und geschmeckt hat es auch nicht.
    So ging es weiter im Mai, meistens alkfrei, mit Ausnahmen getrunken, aber immer zu viel, wie oben oder mehr bis ich wieder anfing vor meinen eigentlichen no Alk Abend zu trinken.

    Und dann hat es mir gelangt. Das war Ende Mai, am 30.05. Seitdem bin ich trocken. Und möchte es auch bleiben. ich habe schon einige schwere Augenblicke durchlebt und ohne Alk überstanden. Am schwierigsten fand ich den Besuch bei meinem Eltern, weil mein Vater ja Bier trinkt und es steht auch sonst Alkohol rum... danach hat es mich heftigst getriggert. Auch weil es mir weh tut, ihn angetrunken zu sehen ( er hält sich etwas zurück, versteckt sein Glas irgendwo, aber man riecht und sieht es) Er kennt mein Problem, bittet mir auch so gut wie nie was an (ausnahme jemand hat Geburtstag ... wollen wir anstossen?...aber da heisst es nein, danke.) Er selber möchte nichts mehr ändern, ist bald 80 und am erblinden. Meine Mutter hat es auch so akzeptiert, sie lebt in ihrem Garten und hat genug zu tun, auch mit ihm, da er ja Hilfe braucht.

    Ich bin da bzgl Umgang mit der Familie, sehr unsicher, wie damit umgehen, weil sie ausser mir, niemanden haben, der in der Nähe ist. Es ging ja, aber es war anstrengend.

    Und dann habe ich gelesen, dass man wegen "im Urlaub fahren" aufpassen soll. Klar ist, ich werde nicht an einem gleichen Ort hinfahren, wo ich früher getrunken habe. Aber was meint ihr damit?

    ich bin am Anfang und meine es sehr ernst, darum will ich alles tun, um Rückfälle zu vermeiden oder mich Stress aussetzten. Arbeite auch an mir, meine Abstinenz ist mir das Wichtigste. Die anderen Baustellen die sich gerade jetzt, durch die Nüchternheit, zeigen werden noch warten müssen.

    Danke fürs lesen erstmals !

    Schöne Grüsse

  • Er kennt mein Problem, bittet mir auch so gut wie nie was an (ausnahme jemand hat Geburtstag ... wollen wir anstossen?...aber da heisst es nein, danke.) Er selber möchte nichts mehr ändern, ist bald 80 und am erblinden. Meine Mutter hat es auch so akzeptiert, sie lebt in ihrem Garten und hat genug zu tun, auch mit ihm, da er ja Hilfe braucht.


    Und dann habe ich gelesen, dass man wegen "im Urlaub fahren" aufpassen soll. Klar ist, ich werde nicht an einem gleichen Ort hinfahren, wo ich früher getrunken habe. Aber was meint ihr damit?

    ich bin am Anfang und meine es sehr ernst, darum will ich alles tun, um Rückfälle zu vermeiden oder mich Stress aussetzten. Arbeite auch an mir, meine Abstinenz ist mir das Wichtigste. Die anderen Baustellen die sich gerade jetzt, durch die Nüchternheit, zeigen werden noch warten müssen.

    Hallo!

    Eine erste und gute Orientierung findest Du in den Grundbausteinen.

    Ich rate jedem Neuling, im ersten Jahr große Vorsicht walten zu lassen und nach Möglichkeit einen großen Bogen um das Suchtmittel zu machen. Warum? Im ersten Jahr ist der Neuling noch etwas wackelig unterwegs. Nach einem Jahr hatte sich bei mir schon eine gewisse Routine eingeschliffen, da ich alles , was im Verlauf eines Jahres so anfällt, einmal clean überstanden hatte. Auf diesen Erfahrungen konnte ich dann aufbauen.

    Dazu gehört es, auch nicht zu Geburtstagen anzustoßen. Hat man erst mal ein Glas Alk in der Hand, dann ist es bis zum Konsum nicht mehr weit.

    Ich habe es für mich als Risikominimierung bezeichnet.

    Ich gebe dir mal ein Beispiel: Zum Abi-Empfang des Nachwuchses schenkten im Foyer mehrere Kellner Sekt und Saft aus. Ich ließ mir von meiner Frau ein Glas Saft bringen und zog mich in den hintersten Winkel zurück, weit weg von den Kellnern, um mich selbst zu schützen. Hat geklappt. Andere hier im Forum wären wohl erst gar nicht zu dem Empfang gegangen. Ich wollte darauf jedoch keineswegs verzichten.

    Das Thema Urlaub wird hier sehr unterschiedlich gesehen. Einige hier sind in den ersten 1-2 Jahren gar nicht weg gefahren. Ich bin in meinem ersten Jahr nach 5 1/2 Monaten in den Urlaub geflogen, jedoch nicht in ein Hotel mit Verpflegung, sondern in eine Apartmentanlage ohne Schnick-und Schnack bei Selbstverpflegung, d.h. keine Animation, keine Poolbar. Dennoch hatte ich ein paar mulmige Situationen zu überstehen, da ich in den letzten 20 Jahren im Urlaub immer heftig gebechert hatte und mein Suchtgedächtnis sich daher hier und da mal meldete.

    Urlaub war und ist für mich eine Frage der Organisation, nämlich auch dort entsprechend dem Prinzip der Risikominimierung Gefahrensituationen aus dem Weg zu gehen.

    Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt schon mehrere Monate ambulante Therapie hinter mir und hatte alles mit meinem Therapeuten abgestimmt.

    Beschaff Dir mach Fachliteratur und arbeite dich mal in das Thema Suchtgedächtnis ein, dass dich wahrscheinlich noch einige Male ärgern wird.

    Hast Du mal Kontakt zur Suchtberatung aufgenommen?

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Lieber Carl

    Danke für deine Antwort.

    Zitat

    Ich rate jedem Neuling, im ersten Jahr große Vorsicht walten zu lassen und nach Möglichkeit einen großen Bogen um das Suchtmittel zu machen

    Das habe ich gemacht/ mache ich, ich gehe nicht weg, vermeide alles wo Alk konsumiert wird. Die einzige Ausnahme sind und bleiben meine Eltern. ich werde es ansprechen. Ich trinke schon seit vielen Jahren nichts mit ihnen, auch nicht an Geburtstagen. Das Thema Alkohol wird soweit offen behandelt, als das wir wissen, dass er süchtig ist, das seine Krankheiten daher kommen. Er kann erstaunlicherweise verzichten, wenn man ihm darum bittet. Habe ich früher gemacht, als meine Kinder noch klein waren.

    Bzgl. Urlaub, ok. verstehe was du meinst... all inclusive ist eh gar nicht mein Ding, wenn dann Ferienwohnung oder Camping.

    Literatur habe ich sehr viel gelesen in den letzten Jahren, werde aber sicher das eine und andere Buch wieder lesen. Oft war ich nicht ganz nüchtern dabei. :x

    Suchtberatung aktuell nicht mehr, war ich aber früher, HA informiert (alle Werte i.O.), bei den AA Meetings auch schon gewesen, eine ambulante Therapie habe ich gemacht, Psychotherapie wegen meiner Kindheit usw. Das war vor Jahren, wo ich GEMERKT HABE, dass ich immer mehr trinke, aber noch nicht überzeugt war, ein Problem zu haben :shock: Dieses warnende Gefühl in einem, da ich ja vorbelastet bin und sensibel bin, was Alkoholkonsum angeht. Einen trinkenden Partner würde ich sofort verlassen. Mich selber geht ja schlecht... zu verlassen.
    Aber jetzt habe ich den trinkenden Teil von mir verlassen, zumindest füttere ich ihn nicht mehr. Soll er doch aushungern!

    Wünsche dir eine gute Nacht!

  • Bzgl. Urlaub, ok. verstehe was du meinst... all inclusive ist eh gar nicht mein Ding, wenn dann Ferienwohnung oder Camping.

    Hallo!

    Campingplatz im Urlaub, wo die einzelnen Wagen/Zelte und Caravans ziemlich dicht nebeneinander stehen? Spätestens am Nachmittag hocken da viele herum und gießen sich was auf die Lampe. Da kann allein schon der Anblick gepaart mit dem Urlaubsgefühl ordentlich triggern. Zumindest würde ich mich darauf vorbereiten. Nicht dass man sich auf dem Platz wundert, wo denn der blöde Suchtdruck herkommt.

    Der Suchtdruck im ersten Urlaub kann dann aufflackern, wenn man wenn in Situationen kommt, in denen man früher getrunken hat. Das Suchtgedächtnis, das prima funktioniert, bemerkt die schöne Situation z.B. die Strandbar und fängt an zu quängeln.

    Zur Vorbereitung: Ich habe im Vorfeld genau analysiert, wann und wo ich früher im Urlaub getrunken habe und mich schon darauf eingestellt, geärgert zu werden. Das hielt sich zumindest bei mir in Grenzen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Oh ja guter Punkt... dann doch lieber ein Ferienhaus mieten. Danke sehr !

    Momentan geht es mir sehr gut, habe kein Druck und freue mich auf Ferien, einfach mal irgendwo sein, wo es ruhig ist, in der Natur, am liebsten Berge oder im Schwarzwald. Wandern, lesen, Zeit für sich und nichts müssen ausser sein. Da alles hier in geregelten Bahnen läuft, und ich keinen Kontakt zu trinkenden habe, zu Hause hat sich das Tee /keks-ritual am Abend auch eingependelt, ich schlafe gut, nur das einschlafen dauert manchmal länger aber ich das Gefühl über den "Berg" zu sein, fast zu einfach...

    Gibt es ein gutes Buch/ Infos zum Suchtgedächtniss speziell?

    Gute Nacht wünsche ich

  • Heute hatte ich so ein tiefes Tief,wegen meinem Sohn war, den ich kiffend angetroffen habe, mir war zum heulen zumute, am liebsten wäre ich fortgelaufen, vor Schuldgefühlen und Versagensgefühle mich versteckt, verkrochen, aber ohne Gedanken ans trinken! Mein Mann Co abhängig, die Ehe nicht wie ich es mir vorgestellt habe, mein Sohn neigt zur Sucht, zwar eine andere, aber Sucht ist Sucht. Was habe ich nur angestellt? Die Zeit wird es zeigen. Hauptsache ich habe nicht trinken müssen, darüber freue ich mich richtig. Finde es ist ein grosser Schritt voraus, solche Tiefs ohne das Bedürfnis zu trinken, zu überstehen.

  • Was mir noch Sorgen macht, ist mein Schlafrhytmus. ich war und bin ein Nachtmensch, habe auch bis sehr spät nachts getrunken. Früher schlafen können, wäre mein Wunsch, aber ich kann nicht einschlafen. Also lese ich. Ich schlafe zwischen 5-6 Stunden im Durchschnitt in letzter Zeit, da ich einfach wach werde am morgen. Manchmal mache ich ein Mittagsschlaf von 1-2 h, wenn möglich und nötig. Zur Zeit ist mein Blutdruck auch oft tief, bei 85/ 50. Ob ich das ändern kann? Welche Erfahrungen habt ihr damit?

    Grüsse allerseits, die hier lesen

  • Hallo Dhyana,

    wenn dein Biorhythmus so läuft und du dich nicht erschöpft oder so fühlst, wenn du es in deinem Alltag so einbauen kannst, dass es dich nicht beeinträchtigt, dann ist das doch okay.

    Oft helfen auch Rituale, um einschlafen zu können. Immer einen bestimmten Tee zu trinken zur gleichen Zeit zum Beispiel. Lesen ist doch nicht schlecht, vielleicht kannst du dir da eine Zeit setzen und dann das Buch zur Seite legen.

    Wegen des Blutdruckes kannst du deinen Arzt fragen. Wenn du morgens schwer aus den Pötten deshalb kommst kannst du Duschbäder nehmen, wo Rosmarin drin ist. Das kurbelt an. Oder einfach den Körper von oben bis unten abklopfen. Vielleicht kennst du da Übungen, dieses Abklopfen kenne ich von vielen verschiedenen Seminaren, da wird das auch gerne gemacht. Und das hilft wirklich auch.

    Zitat

    Mein Mann Co abhängig, die Ehe nicht wie ich es mir vorgestellt habe, mein Sohn neigt zur Sucht, zwar eine andere, aber Sucht ist Sucht. Was habe ich nur angestellt?

    Les das doch noch mal. Alles, was du beschreibst, hat nicht nur unbedingt was mit dir zu tun. Es sind auch Entscheidungen, die dein Mann und dein Sohn für sich getroffen haben, da hast du sie ja nicht rein getrieben! Ich war selbst lange genug coabhängig und weiß, dass es meine eigene Entscheidung war, so zu leben! Ich hätte jederzeit diese Ehe beenden können. Und auch dein Sohn hat sich für etwas entschieden...
    Und wenn die Ehe nicht so läuft, liegt das ja nicht nur an dir.

    Was hast du also angestellt? Du hast dich entschieden, mit dem Trinken aufzuhören! Das hast du in der Hand. Bei allem anderen bist du nur bedingt beteiligt.

    Hast du dir überlegt, wie dein Leben jetzt weiter laufen kann, in naher Zukunft?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Dhyana,
    Willkommen zurück.

    Meine Frage an Dich wäre, was machst Du denn dieses Mal anders oder hast Du vor, anders zu machen?

    Es gab ja schon mehrere Versuche, aufzuhören, die mit regelmäßigen Rückfällen endeten.
    Die Sauferei wurde von Dir regelmäßig runter gespielt, als Genuß nach Stress empfunden etc.pp
    Also frage ich, was ist dieses Mal anders?

    Außerdem interessiert mich, ob Du momentan diesbezüglich auch ärztliche Unterstützng hast ?
    Oder anderweitige Unterstützung von Beratungsstellen, einer realen SHG, einer Therapie oder ähnliches?
    Mir kam es nämlich damals so vor, als ob Du das alles schon hinter Dir hattest, es aber nix gebracht hat.
    Aber wie könnte es auch bei jemanden was bringen, der im Grunde seinen Alkoholmissbrauch immer noch runter spielt
    bzw. nur zu gern weiter saufen wollte?

    Ich persönlich kenne niemanden, der es ohne Hilfe von außen geschafft hat.
    Das Forum hier ist ja auch eine SHG, ganz klar. Aber auch die hat Dir ja damals nicht geholfen, es gab ja weitere Rückfälle.
    Ich würde es darum für wichtig halten, das Du Dir einfach noch mehr Hilfe an Bord holst, um weiterhin abstinent leben zu können.

    LG Sunshine

  • Liebe Aurora, liebe Sunshine und Karsten

    Es hat sich einiges geändert, bei mir und in meinem Leben. Einerseits habe ich kapituliert was den Alkohol angeht, habe mein Tiefpunkt erreicht, da wo ich stand, war mir klar, so will ich nicht weiter leben. Ich habe erkannt, das ich von vielen "Problemen" weggerannt bin, aus verschiedenen Gründen: Angst oder mich nicht trauen, zu sagen was ich fühle, Angst vor Ausseinandersetzung, für andere dasein, aber eigene Bedürfnisse ignorieren, weil ich niemand verletzen wollte, zu viel Verantwortung angenommen. Diese nehme ich nicht mehr so an, wie früher. Ich bin und das ist so befreiend, in erster Linie für mein Wohl da, sage wenn es mich drückt, mache nicht alles mit. Lerne mit meinen Gefühlen zu leben. Auch wenn das heisst, ich bleibe zu Hause, allein. Ist mir lieber. Zu viele Menschen, zu viel Gerede überfordern mich zur Zeit.

    Ich nehme die Grundbausteine sehr wichtig, vermeide trinkende Gesellschaft, bin mehr nach innen gekehrt und es geht mir sehr gut dabei. Arbeite an mir, lese viel über alles mögliche, Heilung des inneren Kindes, Familienkrankheit Sucht usw... und analysiere mich, mein verhalten.Reale SHG habe ich noch nicht, bin am schauen, ob ich dass noch einbauen kann. Ich arbeite unregelmässig morgens und abends.

    Mein Mann hat immer "nur" zugesehen und war im Hintergrund da. Hat mir nie die Pistole an die Brust gesetzt. Habe mich oft gefragt, ob er mich denn nicht liebt oder nur Angst hat, ohne mich zu sein. Jetzt weiss ich, dass er Co abhängig ist, und auch Mühe hat, Grenzen zu setzten, und wie er sagt, so schlimm war es ja nicht mit mir, habe ja "alles " hinbekommen, nach aussen.

    Später mehr, habe Besuch bekommen!

  • Zitat

    Aber wie könnte es auch bei jemanden was bringen, der im Grunde seinen Alkoholmissbrauch immer noch runter spielt
    bzw. nur zu gern weiter saufen wollte?

    Ja genau so war das damals, ich habe es noch nicht einsehen können. Aber gelernt habe ich trotzdem, von allem was mitgenommen.

    Ich habe in den letzen 3 Jahren auch sehr intensiv Yoga/ Yogatherapie gemacht, meditiert und mich mehr und mehr kennengelernt. Es war gar nicht so rosig, wie ich es damals schrieb. Wenn ich heute meine Zeilen von 2015 lese," mir geht es gut, alles ist wunderbar usw., wenn nur das trinken nicht wäre..." dann sehe ich da eine Diskrepanz, ich war nicht glücklich, nicht zufrieden innerlich, habe mir was vorgemacht. Das ist heute auch anders.

    Abendrituale habe ich ich, Schlaftee u.a. Kekse, Schokolade auch manchmal, begleiten den Abend ... ich erlaube mir heute alles, ausser Alkohol, auch mal erst um 2 Uhr schlafen, wenn ich was spannendes mache. Ich bin zwar nachmittags oft müde und schlafe am Tag, bin dann abends nicht mehr so müde. Denke auch das werde ich mit der Zeit regeln.

    Zitat

    Alles, was du beschreibst, hat nicht nur unbedingt was mit dir zu tun. Es sind auch Entscheidungen, die dein Mann und dein Sohn für sich getroffen haben, da hast du sie ja nicht rein getrieben! Ich war selbst lange genug coabhängig und weiß, dass es meine eigene Entscheidung war, so zu leben! Ich hätte jederzeit diese Ehe beenden können. Und auch dein Sohn hat sich für etwas entschieden...
    Und wenn die Ehe nicht so läuft, liegt das ja nicht nur an dir.

    Ja, ich weiss, das ich nicht für alles verantwortlich bin. Es gibt Momente, da stürzt es auf mich ein, dann fühle ich so, als ob ich allein verantwortlich wäre. Beim näheren betrachten ist es aber genau so wie du es beschreibst. Mein Mann und ich lernen, wie kleine Kinder neu mit dem Leben klar zu kommen. Momentan jeder für sich. Wir waren jung, die Elternzeit hat uns damals überrollt, noch bevor wir wussten, ob wir zusammenleben wollen, zusammenpassen.... ich habe mir damals nicht viele Gedanken gemacht. Habe ja zum Baby und ja zu ihm gesagt, Sicherheit dass es funktioniert gibt es nicht. Und so verkehrt war es auch nicht, ich bereue es nicht.

    Was mein Sohn angeht, da habe ich schon schlechtes Gewissen, da er mich abends trinken gesehen hat, betrunken gesehen hat.... ein gutes Beispiel war ich nicht. Ändern kann ich die Vergangenheit jetzt nicht mehr. Aber ihm zeigen, dass ein Leben ohne Alkohol und Drogen möglich ist, viel schöner ist. Ich bin sehr offen mit ihm, habe ihm viel erzählt von mir und der Suchtentstehung, der Sucht in unserer Familie, in der meines Mannes. Mein langes "kämpfen" gegen den Alkohol, trinken müssen, nicht wollen. Er glaubt mir nicht alles, ich merke er denkt noch so, wie ich früher: solange ich meinen Pflichten und Arbeit usw. nachgehe und nicht morgens schon statt Kaffee einen Wein trinke, ist es nicht Sucht. Ihm zum verstehen zu helfen, da glaube ich wäre eine SHG sehr hilfreich. Aber er ist nicht so weit, dass er glaubt, er hat ein Problem mit dem kiffen. Vielleicht hat er auch noch keines, aber mir gefällt das "kiffen" nicht, sich wegbeamen. Er meint noch, es ist besser wie Alkohol trinken. Will jetzt nicht schreiben gesünder, aber das glaubt er.

    Mein Arzt weiss Bescheid, ich bin soweit sehr gesund. Ich werde mich nach einer SHG umschauen. Solange schreibe ich und lese hier viele Erfahrungsberichte, lerne jeden Tag dazu. Habe einen Notfallplan, meine Familie ist informiert, enge Freunde auch. Partys und Feste interessieren mich nicht. Ich möchte nicht zurückfallen. Meine innere Einsicht ist da, der Groschen ist gefallen, wie man so sagt.

    Danke fürs mitlesen und eure Gedanken, sie sind mir eine grosse Hilfe im achtsam sein.

    Schönen Abend
    dhyana

  • Ich wurde gefragt, ob ich in einer realen SHG gehen würde, das habe ich damit gemeint, eine reale SHG. Kommt das falsch rüber? Entschuldige, dann korrigiere ich es.... oder wieso fragst du?
    schönen Gruss
    dhyana

  • Hallo
    da ich keine reale SHG habe, bin ich hier und sehe das auch als eine SHG. Ist sie auch. Vielleicht brauche ich auch keine reale.

    Mir geht es sehr gut. Was mich nicht mal mehr überrascht. Das nicht mehr trinken wollen, müssen festigt sich von Tag zu Tag, immer mehr. Gedanken dass ich was möchte, hatte ich schon eine Weile nicht mehr.

    Ich wünsche euch einen schönen Samstag !

  • da ich keine reale SHG habe, bin ich hier und sehe das auch als eine SHG. Ist sie auch. Vielleicht brauche ich auch keine reale.

    Hallo!

    Dieses Forum ist eine SHG.

    Ich habe auch keine weitere SHG "vor Ort" mehr.

    Dennoch rate ich einem Anfänger, zumindest mal die eine oder andere "vor Ort" auszutesten. Das kann eine zusätzliche Stütze für dich sein.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • es kann aber auch genau das Gegenteil bewirken, denn da gehört mehr Mut dazu.

    Hallo!

    Klar, sich im "eigenen Dorf" höchstpersönlich als Alkoholiker zu präsentieren, das erfordert schon eine gewisse Portion Mumm (Standfestigkeit, Mut; und nicht die Alko-Brause :D )

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Ich habe nicht vor weg zu gehen :) Meine Erfahrung mit einer AA SHG war nicht so meines und die Zeit spielt auch eine Rolle. Hier kann ich immer lesen, schreiben, lernen wann ich Zeit habe, zu jeder Stunde oder wenn ich ein Problem habe, es aufschreiben und mich austauschen. Das hat viele Vorteile. :D

    liebe Grüsse
    dhyana

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