Ich suche einen Weg....

  • Hey LinusFan,

    vielleicht hilft es dir, hier Dinge aufzuschreiben und dich damit auseinanderzusetzen.
    Notiere auch, was es für unschöne Situationen gab und wie du dich dabei fühltest. Wenn du später deinen Faden durchliest kannst du Dinge schlechter verdrängen.

    Dieses Verhalten, was du zeigst, bringt mein Vater auch seit 25 Jahren. Immer, wenn er, trotz des augenscheinlichen Verfalls meiner Mutter, davon redet, dass sie bald wieder gesund wird... Fehlen mir eigentlich die Worte. Aber anscheinend ist es möglich, den Kopf so tief in den Sand zu stecken.

    Ich denke, du kannst selbst sehr gut einschätzen, wie tief dein Mann drinsteckt. Wenn er keine Intervention betreibt, wird er sich totsaufen- das ist die Endstation. Wenn du das Schiff nicht verlässt, wirst du mituntergehen. Willst du das?
    Ich würde bei dem Therapeuten anrufen und versuchen, einen neuen Termin zu bekommen. Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle darüber informieren, wie du rechtlich mit drinhängst, wenn er euer Geld versäuft.

    Wovor hast du Angst?
    Du kannst die Situation doch selbst gestalten.

    Liebe Grüße,
    Zimttee

  • Hallo LinusFan,

    Du hast es ja schon ganz richtig erkannt:
    Wenn er seine Krankheit nicht stoppen kann, wird er sich totsaufen.
    Und vorher Euer Geld versaufen.
    Du kannst entweder dabei zusehen und selbst mit untergehen oder eben
    die Reissleine ziehen und da aussteigen.

    Zitat

    Rechtlich habe ich mich beraten lassen, das sieht wohl sehr düster aus,
    da ich für alle Dinge meinen Namen gegeben habe.


    Was bedeutet das, Du hast "für Dinge Deinen Namen gegeben"?
    Ich kann mir nicht vorstellen, das es aus Miseren keinen Ausweg mehr gibt.
    Nicht in unserem Land.
    Wie schwer das in Deinem Fall ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
    Aber ich weigere mich, zu glauben, das man mit einem nassen Alkie untergehen MUSS.
    Da muss es Wege und Hilfen geben !

    Weißt Du, LinusFan, CO`s suhlen sich auch mal ganz gern in der Opfer-Rolle.
    Dabei ist es nicht so, hier in diesem Land gibt es keine Leibeigenschaft mehr und man kann Beziehungen beenden !!
    Einfacher ist es aber manchmal, sich als armers Hascherl darzustellen,
    und demzufolge nich selbst handeln zu müssen.
    Oder als "ach so liebende Frau, die ja ihren Mann ihr Wort in guten und in schlechten Zeiten gegeben hat".
    Auch das ist für mich oftmals immer nur rumlavieren, um nicht handeln zu müssen.

    Zitat


    Ich sitze hier an einem sonnigen Sonntag und neben mir liegt der Mann , der mal mein Leben war,
    und schnarcht, da er sich seit Tagen mal wieder bereits ab 9 Uhr morgens aus dem Leben knallt.....


    Seine Entscheidung, er darf das !!
    Saufen ist nicht verboten. Auch nicht, sich totzusaufen.
    Wenn ich schreibe, es ist seine Entscheidung, stimmt es allerdings nicht so ganz,
    da bestimmt wohl schon lange die körperliche und psychische Abhängigkeit?
    Und somit sind im Grunde keine Entscheidungen mehr freiwillig.
    Aber nun ja, es liegt in seiner Hand, das zu stoppen.
    NUR in seiner, da kannst DU gar nix dran drehen.

    Nur, LinusFan, was veranlasst Dich denn dazu, daneben zu sitzen und Dir den besoffenen XY anzuschauen?? :shock:
    Und Dir so einen ganzen schönen Sonntag zu zerknallen ??
    Das verlangt NIEMAND von Dir.
    Wie wäre es denn, das eigene Leben mal in die eigenen Hände zu nehmen und was zu tun ?
    Was spräche dagegen, wegzugehen und Dir den Tag so zu gestalten, wie Du es gern möchtest?
    Bitte wälze die Verantwortung für DEIN LEBEN nicht auf nen Alkoholkranken ab !
    Außerdem bringt das niemanden weiter.

    Vor was hast Du denn konkrekt Angst?
    Was würde denn schlimmes passieren, wenn Du beginnst, Dein eigenes Leben zu leben?

    Zitat

    Und ich bin unfähig etwas zu tun.


    Nein, bist Du nicht !
    Du bist verzweifelt, ja... aber trotzdem bist Du nicht unfähig, was gegen Dein eigenes Leid zu tun.
    Jeder Mensch hat innere Kräfte, die er mobilisieren kann, daran glaube ich ganz fest.
    Du auch.
    Außerdem haben wir einen Überlebensinstinkt.
    Bitte mobilisiere Deine inneren Kräfte !
    Beispielsweise, um Dir selbst Hilfe zu holen !
    Denn Deinem alkohokranken XY kannst Du nicht helfen !
    Das muss er allein in die Wege leiten, wenn er denn wollte.
    Ich lese aber nix, das er da irgendwas machen will.
    also mache Dich drauf gefasst, das er noch lange weiter saufen wird... evtl. Jahre bis Jahrzehnte und vielleicht säuft er sich auch ins Grab.
    Nur muss DU nicht dabei zusehen !
    Niemand velangt sowas.

    Rufe bitte den Psycho nochmal an und bitte um einen neuen Termin.
    Eine SHG hast Du hier ja schon gefunden.
    Vielleicht gibt es auch noch eine Reale Gruppe in Deiner Nähe?

    Was kannst Du noch für Dich tun ?
    Kannst Du Hobbys neu aktivieren?
    Dich mit anderen Menschen treffen?
    Was macht DIR denn Spaß imn Leben ?

    Oder willst Du irgendwann allein als alter, verbitterter und resignierter Mensch enden, nur weil er sich von seiner Angst lähmen lies?
    Und vielleicht noch krank dazu?
    Dein XY beamt sich immer weiter weg, von ihm hast Du nichts mehr zu erwarten.
    Es sei denn, er würde trocken und selbst dann wäre es ein langer Weg.
    Und auch dann zerbrechen noch sehr viele Beziehungen, weil der CO mit einem selbstständigen trockenen Menschen nicht
    mehr zurecht kommt etc. pp.
    Also, selbst das Stoppen seiner Krankheit wäre nicht mal ein Garant dafür, das alles gut würde.
    Was hast Du also noch zu verlieren?
    Allein bist Du doch eh schon in dieser Beziehung, oder?
    Alleiner als mit jemanden, der sich dauer-wegbeamt kann man wohl kaum sein.
    Von daher kann ich Angst vorm Alleinsein bei CO`s eigentlich nicht wirklich verstehen.
    Denn sie waren ja meist schon JAHRELANG allein.
    Weil nur noch ne versoffene, stinkende Hülle neben einem saß, der mit dem einst geliebten Menschen nix mehr zu tun hatte.

    Also, was KANNST DU JETZT FÜR DICH GUTES TUN ?
    Heute, morgen un übermorgen?

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

  • Hallo LinusFan,

    herzlich willkommen hier! Gut, dass du den Mut hattest, dich hier anzumelden!

    Ich verstehe deine Angst zu gut. Ich habe selbst viele Jahre gebraucht, um mich aus der Coabhängigkeit mit meinem Exmann zu lösen. Ich hatte so viele Ängste. Die mich einfach handlungsunfähig gemacht haben. Es war irrational, was in mir vorging damals, als ich es endlich geschafft hatte, habe ich selbst nicht verstanden, warum ich so lange ausgehalten hatte.

    Immer wieder von falschen Hoffnungen getrieben. Einfach, weil ich es so wollte, weil jedes Fünkchen Hoffnung die Angst milderte.

    Zitat

    Angst habe ich vor seiner Reaktion, vor dem Finanziellen, davor, es ihm zu sagen, ich weiß nicht wie ich das machen soll,

    Du kannst deine Ängste schon gut benennen, das ist schon was wert. Wenn du sie erkennst, kannst du besser dagegen angehen.

    Du hast Angst vor seinen Reaktionen? Was kann denn da schlimmstenfalls passieren?

    Angst vor dem Finanziellen? Ja, das ist eine ganz klassische Angst und ich hatte sie auch. Es ist eine sehr starke Angst. Du hast dich ja zumindest schon informiert. Du weißt da also, was auf dich zukommen kann. Er versäuft nun Haus und Hof, weiterhin. Besser wäre da doch, da Schluss zu machen, oder?

    Gut, du hast nun all diese Ängste. Die dich lähmen. Noch! Denn nun bist du schon mal hier und hast diese Lähmung ja unterbrochen. Nun werde mal ganz ruhig und atme tief durch. Schritt für Schritt, du brauchst ja keine Weitsprünge zu machen. Gib deinen Ängsten mal eine Pause und nimm deinen Mut nochmal zusammen. Und mache einen Termin bei dem Psychologen. Du kannst das schaffen!

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Linus!

    Willkommen bei uns!

    Ich weiss genau wie es sich anfühlt. Man sieht alles den Bach runtergehen.....der geliebte Mensch ist ein Fremder. Man will raus. Aber man ist auch überfordert. Und dann kommen ein paar gute, oder wenigstens bessere Tage, und man denkt es ginge ja doch weiter............
    Und so gehen Jahre dahin.
    Du kannst da raus. Sicher nicht ohne Federn zulassen, aber es geht.
    Ruf deinen Psychologen nochmal an, sage ehrlich was dich gehindert hat zukommen. Er wird das Co Problem kennen.

    Ich glaube übrigens nicht wie Sunshine dass wir Cos uns im Selbstmitleid suhlen, mich ärgert diese Aussage immer wenn ich sie lese.
    Am Ende des Weges sind wir leer und ausgebrannt, und eine Trennung scheint so schwer. Und meistens ist eben schon viel Kraft verbraucht. Wer sich am Anfang gleich trennt, der wird nicht zum Co. Wir reden hier ebenfalls von einer jahrelangen (co-)Abhängigkeit. Dem Alkoholiker wird zugestanden dass er in einer Sucht steckt. Der Co ist wehleidig.

    Mach dich schlau welchr Möglichkeiten du hast. Tu dir was Gutes. Besinne dich auf deine Stärken.

    LG Clärchen

  • Hallo,
    Ich denke, hier stößt wohl besonders das Wort "suhlen" so auf,
    hätte ich geschrieben, der CO versinkt mitunter sehr im Selbstmitleid,
    wäre es wohl anders angekommen. :wink:
    Ich mache da übrigens auch keine Unterschiede zwischen einem nassem Alkie und CO.
    Auch ein nasser Alkie (ich tat das ebenfalls) versinkt mitunter im Selbstmitleid und
    selbst das ist dann wieder ein neuer Grund zum Saufen.

    Was mich etwas nervt, ist, wenn jemand anderen die Verantwortung für das eigene Leben zugeschoben werden soll.
    Egal ob das ein nasser Alkie oder ein CO oder SONSTWER versucht.
    Und das lese ich eben oft hier.
    Der nasse Alkie ist an ALLEM SCHULD !
    Er ist "der Böse" und wenn er aufhören würde zu saufen, würde alles gut.
    Aha.
    Diese Rechnung geht aber nur selten auf, wie man weiß.
    Hier werden immer beide an der Beziehung arbeiten müssen und somit auch an sich selbst.
    Nur ist es schön einfach, dem nassen Alkie die alleinige Schuld zu geben
    und sich selbst als reinsten Engel darzustellen.
    Ebenso ist es schön einfach für nen nassen Alkie, der meckernden Frau die Schuld zuzuschustern, das man wieder saufen MUSSTE.
    Dabei hat die ja auch keine Schuld, sondern man ist ganz einfach alkoholabhängig geworden.
    Und solange man das nicht wahrahebn will, wird man Schuldigkeiten woanders suchen wollen, um seine Sauferei zu rechtfertigen.

    Meine Meinung.
    Aber ich werde hier nicht mehr schreiben.
    Denn ich habe den Eindruck, das ist nicht erwünscht und ich mag mich nicht aufdrängen.
    Angepasster schreiben mag ich auch nicht. Das ist nicht so meins.
    Von daher... lasse ich es einfach sein, nicht schlimm :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo Linus Fan

    willkommen im Forum .

    Zitat

    Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich hier bei Euch gelandet bin mit der großen Hoffnung, einen Weg zu finden, mich zu lösen von ihm

    für mich ist es wichtig zu wissen ob du dich sowieso vom Mann trennen willst oder weil er sauft ?

    Gegen das Saufen kannst nichts machen . Für eine Trennung hast dich ja schon rechtlich und psychisch beraten lassen . Was brauchst du nun . Eine Absolution?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo LinusFan!

    Herzlich willkommen hier im Forum, fühl dich wohl hier.

    Zitat

    Ich habe Angst, was wird, Angst Angst und Angst.....

    So wie du deine Situation schilderst ist es für dich unerträglich geworden und du fühlst dich hoffnungslos dass sich jemals etwas ändert.

    Du hast recht was deinen Mann betrifft den kannst du nicht ändern weil er es nicht will. Er kann ja in Ruhe trinken und du wuppst alles und er kann dein sauer verdientes Geld versaufen. Wenn du aufmuckst verspricht er dir Besserung und nichts passiert.

    Du bist an einem unerträglichen Zustand angelangt, schlimmer kann es doch gar nicht mehr werden. Als ich in diesem Zustand war fand ich die Kraft zu handeln. Mir war es als ob ich um mein Leben kämpfen würde, mir war plötzlich egal was er denkt oder tut wenn ich gehe.

    Es ging nur noch um mich und das hat mir die Kraft gegeben mich endlich auf meinen eigenen Weg zu machen. Es hat lange gedauert aber ich habs geschafft und so gut wie jetzt ist es mir noch nie gegangen.

    Ich fühle mich frei und muss nichts mehr ertragen was ich nicht möchte, es ist ein neues Leben für mich.

    LG
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Sunshine, es gibt keinen Grund diesen Faden zuverlassen. Ich schreibe nur was mich stört, was du im übrigen doch auch immer tust. Und noch viel deutlicher als ich.
    Von unerwünscht war niergends die Rede.
    Wieso also jetzt so empfindlich?
    Kannst gerne auch in meinem Faden hier im Offenen antworten.

    Clärchen

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