Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Jetzt ergänze ich auch mal im offenen Teil.

    Meine Therapie habe ich heute regulär abgeschlossen. Man sieht mich auf einem guten Weg. Dies mal als Hinweis an diejenigen, die noch in den Anfängen stecken. Bleibt strebsam und verfolgt beharrlich Euer erklärtes Ziel der Trockenheit. Es ist zu schaffen. Haltet Euch an die wirklich fundierten und zutreffenden Ratschläge der Langzeittrockenen hier. Dazu Grundbausteine konsequent umsetzen und einen Kurs der Risikominimierung fahren. Das ist dann schon die halbe Miete.

    Nach Therapieende werde ich mich nächste Woche begleitend zu diesem Forum in einer SHG vorstellen, um zur besseren Absicherung zweigleisig zu fahren. Die kontaktierte Gruppe hat sich vor ein paar Jahren aus der auch von mir absolvierten Therapie entwickelt. Mal schauen, wie das so anläuft.

    Ich werde weiter berichten.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich nächste Woche bin ich 2 Monate trocken.Ich wollte mal fragen wo du jetz Fussball schaust? Und wie sieht es so mit kneipen besuchen aus? Weil ich bin der Meinung bei mir löst das keinen saufdruck aus. War das bei dir am Anfang auch so? Lieben Gruß doktore

  • hallo doktore

    ich schriebe mal hier bei carl friedrich, sorry dafür carl, also. ich seh das mit dem kneipenbesuch etwas skeptisch. jedenfalls nach so kurzer zeit. alte umgebung, altes benehmen. lass es bleiben. ich bin die ersten jahre in keine kneipe gegangen. ich glaube ich habe mich erst nach 4 jahren wieder in ein lokal begeben, aber hauptsächlich zum essen. ich war dann nach gut 11 jahren trockenheit in einem lokal in dem ich früher getrunken hatte, meine kinder haben da die taufe meines enkels gefeiert, und ich sage dir, ich habe mich furchtbar unwohl gefühlt, nach so vielen jahren. natürlich habe ich nicht getrunken, aber mir gings da nicht gut. da kamen viele alte geister zurück und ich hatte etliche überwunden geglaubte gefühle. mich würden da einfach so auch heute nach 14 jahren keine 10 pferde mehr rein kriegen. und du bist erst am anfang, dir fehlen noch viele schritte zu einer stabilen trockenheit die dich stolperfallen erkennen lassen. ich weiß das am anfang die einsamkeit ein riesen problem ist, aber kneipe ist da wirklich die schlechteste wahl.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo!

    Kneipen sind für uns der falsche Ort. Wie heißt es so schön, der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Die Nummer mag 10xgut gehen, beim 11ten Mal erwischt es einen womöglich.

    Ich schaue nur sky. Das Abo ist billiger, als 2-3x pro Monat in die Fußballkneipe zu pilgern.

    Für mich genießt meine Abstinenz neben meiner Familie oberste Priorität. Allen möglichen Verführungssituationen, die das Suchtgedächtnis Kapriolen schlagen lassen können, wird konsequent aus dem Weg gegangen.

    Mit der Zeit hat es sich ergeben, dass mich keine 10 Pferde mehr in eine reine Kneipe rein kriegen. Mittlerweile habe ich gegen sie so etwas wie eine innere Abneigung entwickelt. Ich kann den Geruch nicht mehr ertragen, die Leute nicht und deren alkoholgeschwängertes Gelaber.

    Einzig in der Sauna, die ich regelmäßig aufsuche, stelle ich mich schon mal im Gastro-Bereich an die Theke und trinke dort Kaffee, Cola und Apfelschorle. Die Anzahl der Alk-Trinker ist dort auch deutlich niedriger, als in einer "normalen" Kneipe. In "meiner" Sauna liegt sie weit unter 50%. Allerdings bin ich immer nur nachmittags bis zum frühen Abend dort. Abends mag es sich dort ggf. anders verhalten. Nur bei den ersten Malen kamen Gedanken des Inhalts auf: "Jetzt ein Weißbier", aber das hat sich schnell gelegt. Ich hatte stets meine Frau zur Absicherung dabei, bei der ich im Wort stehe. Es ist zwar nicht ihre Aufgabe, auf mich aufzupassen, aber ihre bloße Anwesenheit reichte zu meiner Unterstützung aus.

    Mit der Zeit stellt man zudem fest, dass der Kontakt zu "trinkenden" Bekannten/Freunden nachlässt. Ich prognostiziere mal, in 2-3 Jahren ist er gar nicht mehr vorhanden. Nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Es ist anders, für mich schöner und qualitativ besser. Man ist auch wesentlich offener gegenüber neuen Leuten und Dingen. Während es früher darum ging, Gleichgesinnte zum gemeinsam Konsum zu finden, ist jetzt der Blinkwinkel wesentlich weiter.

    Gruß Carl Friedrich

  • Naja mag sein aber ich möchte mit meiner Freundin essen gehen und Kaffee trinken gehen oder auch mal tanzen. Ich möchte nicht Vereinsamen und meine Freundin soll schon erst gar nicht darunter leiden,schließlich bin ich schuld daran und nicht sie. Ich habe da keinen saufdruck da ich Nichts trinken darf aus gesundheitlichen Gründen und meine Freundin wäre auch weg. Das ist glaub ich genug Motivation. Da ich sie sehr liebe und heiraten möchte. Aber das mit Fussball werd ich lassen ich hol mir auch sky weil beim Fussball war das schlimm mit der Sauferei. Grüsse Doktore

  • Ich schreibe hier auch einfach mal mit... :wink:

    Mit den Kneipen hatte ich es nie so, ich habe eher zuhause gesoffen.
    Aber ich glaube, das ist oftmals so bei Frauen, das sie eher zuhause heimlich saufen oder vielleicht noch auf ner Privatparty,
    in Kneipen vielleicht nicht ganz so häufig?
    Von daher habe ich Kneipen auch nie vermisst.

    Doktore
    Ich kann nur dringend davor abraten, alte Situationen wieder herstellen zu wollen, in denen Du gesoffen hast.
    Da fährt doch jedes Suchtgedächtnis Achterbahn.
    Und dann vielleicht noch alkoholtrinkende Kumpels um sich herum beim Fussballschauen, wie lange willst Du dabei zuschauen?
    Da hast Du schneller das erste Glas wieder in der Hand, als Du gucken kannst.
    Ich würde Dir sogar erstmal vom Fussballschauen abraten, denn selbst ds könnte zum Trigger werden, wenn Du dabei früher gesoffen hast.
    Das Suchtgedächtnis kann einem nämlich gerade am Anfang heftigst in alles reinquatschen, und dabei zieht es dann sämtliche Register.

    Meiner Meinung nach geht es beim trocken werden auch überhaupt nicht darum, alte Sauf-Situationen nun trocken überstehen zu wollen.
    Sondern viel mehr darum, sich aus Selbstschutzgründen gar nicht mehr in solche Situationen zu begeben.
    Stichwort Risikominimierung.
    In meinen Augen ist auch niemand mutig, wenn er sich immer wieder gefährlichen Alk-Situationen aussetzt, sondern einfach nur dumm.

    Kurzum, es geht darum, das Leben in vielen Bereichen umzugestalten.
    Das mag erstmal aufwändig erscheinen und kann auch negative Gefühle hervorrufen, wie eventuelle Verzichtsgedanken, Unbequemlichkeitsgefühle und was auch immer...
    Aber warum nicht einem neuen Leben die Chance geben?
    Was hat man denn groß zu verlieren?
    Saufende "Freunde", die in Wirklichkeit nur Saufkumpels waren und wo ansonsten jegliche Grundlage zur Freundschaft fehlte?
    Ein Leben, in dem man am Ende wegen der Sauferei todunglücklich war?
    Die schlimme selbstgewählte Isolation, in die man sich durch die Sauferei begeben hat?
    Eben all dieses Elend, in das uns unsere Sauferei geführt hat.
    Also ich brauche nix davon zurück.

    Carl Friedrich schrieb:

    Zitat

    Mit der Zeit stellt man zudem fest, dass der Kontakt zu "trinkenden" Bekannten/Freunden nachlässt.
    Ich prognostiziere mal, in 2-3 Jahren ist er gar nicht mehr vorhanden. Nichts wird mehr so sein, wie es mal war.
    Es ist anders, für mich schöner und qualitativ besser.
    Man ist auch wesentlich offener gegenüber neuen Leuten und Dingen.
    Während es früher darum ging, Gleichgesinnte zum gemeinsam Konsum zu finden, ist jetzt der Blinkwinkel wesentlich weiter.

    Das kann ich alles aus eigener Erfahrung so bestätigen.
    Ich hatte gar keine Lust mehr, mich mit saufenden Menschen zu treffen.
    Das alkoholgeschwängerte Gelaber mochte ich mir einfach nicht mehr antun.
    Es erschien mir geradezu wie eine Zeitverschwendung, in dieser Zeit konnte ich doch viel Schöneres machen.
    Weil ich nicht mehr an der Pulle hing, die mein Leben bestimmte.

    Gewisse Veränderungen ergaben sich so auch von ganz allein, ich mußte mir da nicht alles hart erarbeiten.
    Ich mußte oftmals einfach nur auf meinen Bauch und Verstand hören, was der mir sagt, was gut für mich ist und was nicht.
    Aber da auch wirklich ehrlich hinschauen... ohne Verharmlosung oder Verdrängung.
    Ich kannte am Anfang meiner Abstinenez keine Grundbausteine, aber mein normaler Menschenverstand sagte mir allein schon, das ich beispielsweise bei Sauf-Veranstaltungen nix zu suchen habe.
    Und daran habe ich mich dann gehalten.

    Die nötigen Veränderungen kann man eh nicht alle an einem Tag oder einer Woche durchführen, zu einigen bedarf es auch etwas Zeit.
    Wir müssen also nicht gleich völlig untrainiert einen Achttausender besteigen, so isses ja nich.
    Was ich allerdings für wichtig halte, ist, von Anfang an Risikominimierung zu betreiben.

    Und ich kann auch Carl`s Aussagen bestätigen, das man mit der Zeit viel offener für alles Schöne wird.
    Ich habe in meiner Trockenheit viele neue Freunde gefunden, allein schon dadurch, das ich mein Hobby wieder aktivierte.
    Und das war und ist mir eine große Bereicherung.
    Ich bin wieder viel unternehmungslustiger geworden, reisefreudig, interessiere mich für viel mehr Dinge... etc.pp.
    Und warum?
    Weil der Alkohol keine Macht mehr über mich hat und ich wieder JEDERZEIT alles machen kann, was ich möchte.

    Das mal ein bisschen aus meinem trockenen Leben :wink:
    Das mir nur Bereicherung ist, und keinerlei Verzicht in auch nur irgendeiner Hinsicht.

    LG Sunshine

  • Da setze ich mal fort:

    10 Monate auf den Tag genau trocken.

    Ich merke deutlich, wie richtig es war, die ambulante Therapie vor gut 3 Wochen auslaufen zu lassen. Ich war der dortigen Gruppe schlichtweg entwachsen.

    Jetzt habe ich die ersten 3 Treffen mit meiner SHG vor Ort hinter mir. Die Teilnehmer sind sehr erfahren in ihrer Trockenheit. Das merkt man sofort. Auch sie verfahren nach der hier praktizierten Risikominimierung.

    Einigkeit besteht, dass man sich ein Leben lang mit unserer Krankheit beschäftigen muss. Einige der Teilnehmer, die schon man rückfällig geworden sind, berichteten übereinstimmend, dass die Krankheit vor den Rückfällen allmählich aus dem Blick geriet und schon fraß sich das Suchtgedächtnis langsam aber sicher durch das Denken und Fühlen. Dann hieß es, ja jetzt bist Du so lange trocken, jetzt kannst Du doch mal ganz moderat 1-2 Bierchen schlürfen. Der weitere Gang war dann ja klar.

    Mir tut die SHG vor Ort gut. Sie ergänzt sich prima mit diesem Forum und ich kann so eine Doppelabsicherung gerade nach Beendigung einer Therapiemaßnahme nur empfehlen.

    Gerade den Neuanfängern hier möchte ich Mut zusprechen. Auch euer Weg wird gelingen, wenn Ihr konsequent das umsetzt, was Ihr hier und/oder im Rahmen von Therapie und SHG erlernt und bloß nicht dem Gedanken verfallt, irgendwann könnt Ihr doch mal wieder ein kleines Gläschen probieren. Das könnt Ihr genauso wenig wie ich.

    Ich werde auch hier im offenen Teil des Forums in regelmäßigen Abständen weiter berichten, wie es mir so weiter ergeht.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    das hört sich stabil und sehr ausgeglichen an.
    Gratulation zu den ersten 10 Monaten.
    Du hast wichtige Weichen gestellt.
    In nicht allzu langer Zeit zählst Du Jahre.
    Und irgendwann hört das Zählen dann ganz auf.
    Sind wir dann sicher? Leider nein.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg.
    Und danke fürs immer mal wieder Berichten.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Moni!

    Der gerade Weg hat sich noch in dem meisten Dingen des Lebens als der schnellste und effektivste herausgestellt. Man darf sich nur nicht von anderen am Wegesrand verrückt machen lassen. Man muss einfach sein Ding konsequent durchziehen. Gerade am Anfang der Tocknungsphase ist der Blick noch reichlich getrübt. Da sollte man auf die erfahrenen Mitglieder und ggf. Therapeuten hören. Die wissen, wie es geht.

    Gruß Carl Friedrich

  • Moi, moi Carl Friedrich,

    Es ist für mich schwierig nur mein Weg gehen ohne andere nicht verlieren. Der Zukunft macht mir Angst alles aufzugeben für Preis- trocken zu sein.

    Grüß Moni

  • Hallo Moni!

    Was heißt das, alles aufgeben, nur um trocken zu bleiben? Wen willst Du nicht verlieren? Alte Saufkumpane? Die kann man in der Tat links liegen lassen, um sich nicht in Gefahr zu bringen, es sei denn sie möchten mit dir gemeinsam den Weg in die Abstinenz antreten.

    Deine Denkweise entspricht noch sehr einem nassen Alki. Du denkst in Kategorien "aufgeben"=Verlust an Lebensqualität. Das ist einerseits nachvollziehbar, ist aber andererseits im Ergebnis völliger Quatsch. Ich habe nichts aufgeben müssen, nur die Kontakte zu Schluckspechten. Und die vermisse ich nun wirklich nicht. Wenn das gemeinsame Bindeglied ausschließlich der Alkohol ist, fehlt dir anschließend nichts. Im Laufe der Zeit gewinnst Du eine völlig andere Sicht der Dinge, deine Trockenheit und mit ihr einhergehend die persönliche Zufriedenheit nehmen deutlich zu, so dass sie als neu gewonnene und unbedingt zu verteidigende Lebensqualität absolut im Vordergrund steht.

    I.Ü. verweise auch ich nochmals auf die GRUNDBAUSTEINE dieses Forums. Lies sie, verinnerliche sie und handle nach ihnen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Ich habe mich falsch ausgedruckt.

    Es geht nicht um Saufkumpanen und Schluckspechten.

    Es geht um 20 Jahren Ehe. Gute und schlechte Zeiten. Ein Haus. Eine Familie.

    Ich war heimlich, allein Trinker. Das ist meistens bei Frauen der Fall.

    Grüß Moni

  • Hallo!

    Du drückst dich leider sehr kurz und ziemlich unklar aus. Warum sollen die Ehe, Familie, Haus und Hof gefährdet sein, wenn man abstinent lebt. Das macht nur Sinn, wenn alle um dich herum notorische Kampftrinker sind und daher selbst ein Fall für eine Entziehungskur wären. Normalerweise profitiert doch die ganze Familie, wenn der/die Kranke endlich den Weg aus der Sucht findet und ihn konsequent beschreitet.

    Und ein Geheimnis dürfte deine Krankheit nun wirklich nicht sein. Die haben alle aus deiner unmittelbaren Umgebung mitbekommen, zumal Du ja bereits in einer LZT warst. Gerade in einer Therapie werden solche Punkte doch angesprochen.

    Ich verstehe aber, dass man hier im offenen Bereich, der für jedermann einsehbar ist, nicht ins Detail gehen möchte, um nicht erkannt zu werden.
    Dann wechsel doch in den geschlossenen Bereich, da geht es freier und detaillierter zu. Die Kosten sind überschaubar und deine Intimsphäre bleibt gewahrt.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hej Carl Friedrich,


    nach meine LZT vor 5 Jahre habe mich bekant gegeben als alkoholkranke. Bin von Anfang an frei damit umgegangen( ob war das gut oder schlecht ist andere Frage). Ich habe alle Bekanten, welche konsumieren, aus meinem Umfeld vergrault. Ich bin auch nicht Kneipen gänger. Sind andere Sachen in meine Umgebung welche machen mir dicken Kopf. Und die sind nicht so leicht zum lösen.
    Es gibt nicht nur schwarz und weiß, manchmal gibt auch grau Zonen.

    Grüß Moni

  • Zeit, fortzusetzen:

    Es gibt keine besonderen Vorkommnisse. Mein abstinentes Leben verläuft geradlinig mit den üblichen Hochs und Tiefs. Mein Suchtgedächtnis lässt mich gottlob zumeist in Frieden, obwohl der Gedanke an den Konsum von Alkohol nach wie vor immer wieder mal hochkommt. Heute nervte mich eine Radiowerbung einer bayerischen Weißbiermarke, die ich früher konsumiert habe. Ich habe sofort den Sender gewechselt. Dennoch hatte ich den Geschmack des Gebräus irgendwie auf der Zunge, aber der verging binnen 1-2 Minuten.

    Fazit: Ich versuche, so gut es eben geht, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen. Zugleich halte ich mir nahezu täglich vor Augen, dass ich niemals mehr auch nur ein Gläschen probieren darf, da ich dann binnen kürzester Zeit in alte Saufmuster zurückfallen werde. Der Kontrollverlust bleibt ein Leben lang. Das Rad der Zeit lässt sich halt nicht zurück drehen, so gerne man es manchmal auch möchte.

    Meine reale SHG-Gruppe besuche ich weiterhin. Ferner genieße ich den Frühling. Die Tage sind "länger". Man kann abends mal aufs Rad steigen, in die Joggingschuhe zu schlupfen und ein paar Ründchen drehen oder einfach nur stramm spazieren zu gehen. Ich habe mir angewöhnt, mich jeden Tag mindestens eine Stunde, besser mehr, irgendwie in der frischen Luft zu bewegen. Das verschafft mir innere Ruhe und einen Ausgleich zum Job.

    Alles in allem halte ich meinen Kurs. Ich hoffe, es bleibt so.

    Gruß Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Heute jährt sich meine Abstinenz zum ersten Mal. Anfangs rechnete ich in Tagen, dann in Wochen, später in Monaten. Mal schauen, in welchen Einheiten ich zukünftig mein abstinentes Leben rechnerisch erfasse, sofern ich nicht "verunfalle".

    Ich wähne mich grundsätzlich auf einem guten Weg und empfinde schon so etwas wie Stolz auf diese Leistung. Doch gilt es weiterhin, äußerst achtsam zu bleiben.

    Was unternehme ich gegen gelegentlichen Suchtdruck?

    Mich hinterfragen, warum ich ausgerechnet jetzt trinken will? Meine Antwort auf diese Frage: "Da läuft was verkehrt. Evt. Probleme lassen sich sicherlich anders lösen, auch wenn Du momentan den richtigen Weg (noch) nicht siehst. Das braucht halt Zeit und Geduld."

    Dazu halte ich mir mehrere Teilnehmer meiner ehemaligen ambulanten Therapie und meiner SHG vor Augen, die mir glaubhaft von ihren Rückfällen berichteten, wie sie in kurzer Zeit wieder alte Schlagzahlen erreichten, da ein moderates Trinken für uns nicht mehr möglich ist.

    Dazu unterrichte ich meine Frau, trinke erst mal Wasser und esse etwas, um mich sodann durch eine Beschäftigung, die mir Freude macht, abzulenken. Das hat bislang stets geholfen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,
    Glückwunsch zum ersten soo wichtigen Trockenjahr!
    Ich lese gerne in deinem Thread und habe ein gutes Gefühl bei dir...
    ... aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das zweite Jahr
    seine Tücken haben kann. Mit deiner bisherigen Strategie bist du auf
    einem guten Weg. Weiter so!
    Alles Gute
    Seidenraupe

    Seidenraupe

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