Lange war es still um mich....

  • Allo Hesse79

    Schön, dass Du Dich entschlossen hast, konkret zu werden. Ich drücke
    Dir die Daumen, dass Du Deine Priorität(en) richtig setzen kannst.

    Zitat von Hesse79

    so mancher liest nicht richtig, sondern überfliegt nur...


    Hm... wer könnte das wohl sein...

    Zitat von Hesse79

    gleichzeitig jemand anderen, der es Eben nicht so lange geschafft hat bisher als "nicht erfahren genug" hinstellen...


    Dieses "nicht erfahren genug" ist Deine Interpretation von dem, was ich
    tatsächlich geschrieben hatte "klingt, wie ich finde, nicht nach Erfahrung".
    Das Wort "eigene" hätte ich vor Erfahrung kleben können, dann wär noch
    klarer, was ich geschrieben hab. Eigentlich wollte ich Dir nur signalisieren,
    dass ich es für eine gute Idee halte, von den Erfahrungen anderer etwas
    zu lernen, nicht vom dem, was sie sich vorstellen, was sie getän hätten,
    wenn sie das gleiche machen würden, wie Du. Ok, würden hatte er nicht
    geschrieben, aber würden ist genauso viel eigene Erfahrung wie hätten,
    nämlich gar keine. Das ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.
    Oft genug nicht einmal auf den zweiten. Dazu muss man halt sehr genau
    lesen (können).
    Außerdem lasse ich im Offenen Bereich nur ausgesprochen ungern Unfug
    zur Alkoholkrankheit unkommentiert stehen (das geht nicht an Dich).

    Zitat von Hesse79

    Was den Punkt Offenheit und Ehrlichkeit in der Entgiftung angeht, so ist mir das klar


    Das finde ich bemerkenswert, weil mir das am Anfang nicht klar war, was
    genau es heißen kann, offen und ehrlich zu sein, und zwar bei allem. Am
    schwierigsten finde ich immer noch herauszubekommen, ob ich gerade
    ehrlich und offen mit mir selbst bin. Denn zu meiner großen Überraschung
    durfte ich nämlich lernen, dass mich niemand so gut beschei*en kann,
    wie ich selbst.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean
    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Ghiuirgean, iso findest du das bemerkenswert, das ich vor habe, offen und ehrlich in der Entgiftung zu sein? Wenn ich von vornherein weiß, ich werde denen nur das sagen, was sie hören wollen, nicht aber das was der Wahrheit entspricht, dann kann ichs doch gleich bleiben lassen, oder? Ok, ich mag vielleicht mir selbst nicht ganz drüber im klaren sein, was es heißt sich selbst an erste Stelle zu setzen, aber ich weiß, das ich nicht alleine in der Lage bin trocken zu bleiben. Und ja, du hast recht, wenn du sagst, das man sich selbst am besten beschei*en kann. Schließlich kennen doch die meisten hier den Satz: "Ich hab kein Alkoholproblem" von sich selbst...

  • Allo Hesse79

    Hm... ich hatte es extra einen Beitrag vorher zitiert. Du bist doch der mit
    dem "so mancher liest nicht richtig, sondern überfliegt nur...", richtig?

    Zitat von Hesse79

    Ghiuirgean, iso findest du das bemerkenswert, das ich vor habe, offen und ehrlich in der Entgiftung zu sein?


    Wie kommst Du denn darauf, dass ich bemerkenswert finde, dass Du das
    vorhast? Ich vermute, das liegt daran, dass Du das, was ich Dir schreibe,
    ziemlich großzügig (wie ich finde) für Dich "übersetzt" bzw. interpretierst.
    Kann ich nicht empfehlen. Mit "schonungslose Offenheit" meinte ich nicht
    so was wie "offen und ehrlich" sondern "schonungslose Offenheit". Und ich
    finde bemerkenswert, dass Dir das so klar ist, als ob es selbstverständlich
    wäre, also sowohl das eine als auch das deutlich schwierigere andere.
    Und dass Dir als Alternative nur einfällt, dass Du denen sagen könntest,
    was die hören wollen. Was machst Du aber, wenn Du denen sagst, was Du
    gern hören möchtest, weil Du dann möglicherweise nicht so schlecht dabei
    wegkommst? Und würde Du das erkennen (wollen)?

    Und, ein ziemlich weit verbreiteter Irrtum ist zu glauben, dass man weiß,
    was andere hören wollen.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean
    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Zur Ergänzung zum Thema „Offenheit und Ehrlichkeit während der Entgif-tung/Therapie“:

    Zur ersten LZT bin ich voller Elan und Zuversicht und mit dem festen Willen alles für den Erfolg der Therapie zu tun. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut was für mich tun zu dürfen. Die Realität sah anders aus, was ich allerdings erst hinterher so richtig „schnallte“. Es passierte nämlich genau das, wovor hier schon von "Ghiuirgean" gewarnt wurde, ich erzählte nur das, was ich hören wollte. Ich hab ausgiebig darauf hingearbeitet mir die Therapie so zu gestalten, wie ich dachte, dass sie gut für mich ist. Bedeutet: Meine Therapeutin hab ich nur so weit in mich rein sehen lassen, dass es nicht zu weh tat. Also habe ich selektiert was ich für wichtig hielt und was nicht. Das führte dazu, dass ich meiner Meinung nach aufrichtig war und an Problemen gearbeitet habe. Allerdings waren das die Probleme, die nicht wirklich richtig weh taten wenn ich sie vor 10 Mitpatienten oder in Einzelgesprächen anging. Und somit war das ganze mehr oder weniger „ein Schuss in den Ofen“.

    Am Ende war ich – Idiot – auch noch stolz darauf, wie gut ich bei den Beurteilungen durch die Psychologen weg kam und was ich doch für ein toller Mensch war. Dabei hab ich in den 16 Wochen nichts anderes erreicht, außer mir in die eigene Tasche zu lügen. Das Ergebnis war, dass ich - in meinem Größenwahn - der Meinung war nun ein „toller Hecht“ zu sein, der alle seine Probleme geklärt hatte und der ab sofort wieder kontrolliert Alkohol trinken kann. Das ging paar Tage gut, dann war ich weiter als vor der Therapie, jedenfalls was die Literzahl an Schnaps anging, die ich mich rein schüttete.

    Es ist nicht einfach offen und ehrlich zu sein und besonders schwer, ist es das sich selbst gegenüber.

  • Gute Frage... bin ich zu mir schonungslos offen? Sicher denke ich auch heute noch manchmal: "Wenn alle meine Probleme geklärt sind, dann habe ich ja auch keinen Grund mehr zum saufen und ich kann dann wieder ganz normal auf nem Oi! Konzert, wie alle andren, auch gefahrlos mein Bier trinken. Oder beim grillen." Aber ich weiß das das nie wieder gehen wird, wenn ich trocken bleiben will dann ganz oder garnicht. Ich mache mir in der Hinsicht nichts vor. Ich mache mir auch nichts in der Hinsicht vor, das ich nach der Entgiftung und der geplanten Therapie nie wieder was trinken werde... Ich werde es versuchen trocken zu bleiben, aber die Rückfallgefahr besteht nun ein leben lang. Mir ist durch das lesen hier und durch Gespräche in meiner SHG auch klar, das eine Entgiftung, bzw Therapie sehr weh tun kann und wird. Ich weiß, das auch ich seelische Leichen im Keller habe, aber ich weiß nicht welche das sind oder wieviele. Deshalb habe ich auch ein wenig Angst vor dem ganzen. Aber ich weiß, ohne hilfe schaff ichs nicht und das heißt nunmal "schonungslose Offenheit" an den Tag legen.

  • Zitat

    Es ist nicht einfach offen und ehrlich zu sein und besonders schwer, ist es das sich selbst gegenüber.

    Das kommt vielleicht auch darauf an, wo man steht und wie wichtig einem ein trockenes Leben ist?

    Mir fiel es nicht so schwer, gleich in der Notaufnahme alles ehrlich zu sagen.
    Ich habe dort genau angegeben, wie viel ich so gesoffen habe.
    Und auch sonst nix geschönt.
    Mir war das zwar auch ein bisschen peinlich, aber mir war auch klar, das mir nicht richtig geholfen werden kann, wenn ich da irgenwie rumspinne.
    Und ich wollte so gern Hilfe.

    Ich war auch schon zu Saufzeiten zu mir selbst ehrlich.
    Mir war glasklar, das mit meinem Alkoholkonsum was ganz und gar nicht stimmt.
    Und das die anderen sicher daran nicht "schuld" sind.
    Ich habe nur nicht so ganz gerafft, was für Auswirkungen das Ganze hat.
    Wie zerstörerisch der Alk nicht nur für den Körper ist...
    Davor habe ich möglichst die Augen zugemacht.
    Und ich habe nicht gewußt, das es mir gar nicht mehr möglich ist, aus der Sache allein wieder rauszukommen.
    So habe ich es wieder und wieder allein versucht, vom Suff loszukommen.

    Und später war es mir klar, das ich ehrlich bleiben muss, vor allem mir selbst gegenüber.
    Denn es geht hierbei NUR UM MICH.
    Was andere (hiermit sind in diesem Fall Nichtbetroffene von unserer Krankheit gemeint) denken, sagen oder meinen, ist dabei komplett uninteressant.
    Und wie andere mich sehen, ebenfalls. Darauf habe ich außerdem sowieso wenig Einfluss.
    Von daher lohnt der Aufwand, sich zu verstellen, ja noch nicht mal :wink:
    Die Kraft kann ich besser woanders investieren.

    Eine Therapie hatte ich nicht, von daher kann ich nicht sagen, ob ich versucht hätte, mich dort geschönt darzustellen.
    Vielleicht wäre ich dieser auch Versuchung erlegen, keine Ahnung.
    Auch ein Grund, warum für mich eine SHG geeigneter ist, denn hier oder in der realen Gruppe hatte ich nie das Bedürfnis, mich anders darzustellen als ich bin.
    Da sitzen wir alle in einem Boot, alle sind selbst Betroffene und ich habe vor allem in meiner damaligen realen SHG immer große Authentizität gespürt.
    Und das ist es, was ich am meissten brauche.
    Mir gibt es nix, wenn mir irgendein Therapeut was erzählen will, der nicht mal selbst betroffen ist.
    Ich muss das von Leuten hören, die alles selbst erlebt haben, dann kann ich das erst richtig für mich annehmen.
    Und dann fällt mir das auch ganz leicht.

    Menschen sind unterschiedlich und ich bin eben so :wink:

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine, was die Menge und so angeht. habe ich mich bisher eh nicht bei Ärzten, der Therapeutin der Suchtberatung oder meiner SHG verstellt, da war ich ehrlich und werds auch immer sein. Da ich aber mittlerweile weiß, das bei mir noch mehr im Argen liegt, als nur Alkoholsucht, werde ich um eine Therapie nicht rumkommen.... ich weiß nur nicht was das andre noch ist... und das rauszufinden, davor habe ich Angst, aber es wird mir nicht helfen, wenn ich mich dann verstelle :) ... Und ja, du hast recht. Menschen sind unterschiedlich... und das is gut so.... wenn alle gleich wären, dann würden alle die Herzecker Wildbuben toll finden :D

  • Zitat von Sunshine_33

    Das kommt vielleicht auch darauf an, wo man steht und wie wichtig einem ein trockenes Leben ist?

    Mir fiel es nicht so schwer, gleich in der Notaufnahme alles ehrlich zu sagen.
    Ich habe dort genau angegeben, wie viel ich so gesoffen habe.

    Darum geht mir's nicht. Es geht darum, während einer Therapie/qualifizierten Entgiftung offen über seine wirklichen Problem zu sprechen. Es geht also nicht um die Saufmengen, sondern um Ursachen"forschung".

  • Rattenschwanz :

    Zitat

    Ich habe dort genau angegeben, wie viel ich so gesoffen habe.
    Und auch sonst nix geschönt.


    Mit "auch sonst nix geschönt" meinte ich Folgegespräche mit einem ausgebildeten Suchtberater an meiner damaligen Arbeitsstelle und
    Gespräche mit meiner Hausärztin.
    Habe das nur ein bisschen "verkürzt" geschrieben :wink:
    Das mit den Saufmengen bezog sich also ausschließlich auf die Angaben im KH.
    Die anderen interessierte das eher wenig, wie viel ich gesoffen habe. sondern viel eher, warum.

    Zitat

    In den LZT und der qualifizierten Entgiftung in denen ich war, wurden die Gespräche nicht nur mit Therapeuten geführt, sondern zu 90 % mit Betroffenen (Mitpatienten) und Therapeuten.

    Ja gut.
    Da rede ich doch lieber gleich mit anderen Betroffenen :P
    Erspare ich mir den Umweg und vor allem das nervige Psycho-Gewäsch :lol:

    LG Sunshine

  • Gedanken zur Nacht... ja ich bin noch wach.... Ich lenke mich ab mit den allerersten Heuteshow Folgen... oder versuche es.... aber meine Gedanken kreisen um anderes... wie kriege ich meine Ehe wieder auf die Reihe, wie regel ich das mit meiner nicht aus dem Haus gehenden Frau, jetzt ein Bier das wäre schön.... warum is eigentlich meine Ehe so unschön? Ists meine Schuld? Warum habe ich eigentlich ein Alkproblem? Wenn ich wirklich nur will schaff ichs auch ohne Entgiftung und Therapie.... Aber halt, ich weiß ja ich schaffe es nicht ohne, ich habs ja probBIERt. Wenn hier geschrieben wird, das der Austausch mit Betroffenen vielmehr bringt als Therapie, warum dann also ne Therapie? Jetz ein Bier das hätte durchaus was... Und warum zum Teufel ist mir plötzlich diese eine Frau so wichtig? Jetzt ein Bier wäre ein Genuß.... Brauch ich eigentlich eine Entgiftung? Ja brauche ich, ich muss mal raus hier.. aus allem... aus dem Alltag... aber das kann ich ja nich einfach so.. aber ich muss... hat jemand ein Bier? Oh eine neue Heuteshowfolge... wo war ich? Achja, bin ich überhaupt Alkoholkrank oder ists wirklich das um mich herum, was mich zum trinken verleitet? Warum bin ich überhaupt noch wach? Ein kleines Pils zum einschlafen...

    In meinem Kopf gehts grade Rund.... Ich bin froh nichtmehr in ner Großstadt zu wohnen, sonst hätte ich diese Gedanken aber dann unterwegs zur nächsten Bude / Kiosk.... aber so hab ich nur extremen Saufdruck und kann nicht schlafen. Was macht man gegen solches Gedankenchaos`morgens um 4:12?
    Ach ein Bier das hätte jetzt was... oder 2 oder 3.... Maaaaaan das is so mieß... :cry:

  • Guten Morgen Hesse,

    So ein Gedankenkarussell ist wirklich übel.
    Manchmal habe ich auch ähnliches Affengeschnatter im Kopf
    und manchmal auch wehrlos während des Schlafs.

    Wenn es - wie bei Dir - bereits vor dem Schlafen losgeht,
    helfen bei mir zwei Dinge recht gut:

    Ich koche mir heißes Wasser und trinke davon ein große Tasse.
    Nur Wasser. Kein Tee. Kein Kaffee. Kein Saft.
    Relativ oft hilft dies schon ziemlich gut.

    Ich nehme ein weißes Stück Papier
    und schreib einfach munter drauf los.
    Manchmal als Liste. Manchmal als Vor- und Nachteile.
    Manchmal als "Mindmap".
    Das ist zwar aufwändiger als der Wassertrick.
    Aber ich habe dadurch mehr Nachhaltigkeit
    und es klappt oft mit dem Einschlafen.

    Ob es bei Dir auch helfen kann, weiß ich natürlich nicht.
    Aber ein paar Versuche wäre es sicher wert.

    Viele Grüße
    Correns

  • Zitat

    Da rede ich doch lieber gleich mit anderen Betroffenen Auf den Arm nehmen
    Erspare ich mir den Umweg und vor allem das nervige Psycho-Gewäsch Lachen

    Mir drängt sich gerade die Frage auf ob es gut ist mich an manchen "alten Hasen" hier zu orientieren. Ich finde das nicht i.O. hier so ein Misstrauen gegen Therapeuten/Therapie zu schüren. Warum darf das so unkommentiert hier stehen bleiben?

    Nur weil Therapeuten nicht selbst Betroffene sind, heißt das nicht das sie durch jahrelanges Studium und Erfahrung durch die Arbeit mit verschiedensten suchtkranken Menschen keine Ahnung haben wovon sie reden oder was sie tun.

    Hallo Hesse,

    lass Dich nicht verunsichern. Die Entscheidung für eine LZT war mit das Beste was ich in meinen Leben gemacht habe. Ich konnte meiner Therapeutin so vieles anvertrauen, was ich in einer Gruppe niemals ansprechen würde. Erst durch die Arbeit mit der Therapeutin hab ich nach und nach auch den Mut gefunden in der Gruppe ehrlich über mich zu erzählen.

    LG
    Asta

    ***Alle Gefühle sind rein, die dir helfen, dich zu sammeln und zu erheben;
    unrein ist das Gefühl, das nur eine Seite deines Wesens ergreift und dich dadurch verzerrt.

    Rainer Maria Rilke ***

  • Moin Hesse,

    ich hoffe, du konntest dein Gedankenkarussell abstellen und doch noch ein wenig schlafen. Heute ist ein neuer Tag und du kannst dich vielleicht ein wenig sortieren.

    Sei sicher, keiner will dir hier Böses.

    Ich wünsche dir Kraft und Mut für eine richtige Entscheidung.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Hallo Asta,

    und mir drängt sich die Frage auf, warum denn einige eine Therapie als unumgängliche Maßnahme sehen??
    Sorry, aber ich kenne so einige, die seit Jahrzehnten erfolgreich ohne Therapie trocken sind.
    Und ich kenne auch einige, die eine gemacht haben. Und auch erfolgreich trocken blieben.

    Für mich persönlich war bisher eine Therapie nicht nötig.
    Und viele andere hier sind allein mit diesem Forum trocken geworden und es auch geblieben.
    Diese Erfolge darf man aber nicht benennen oder wie?
    Sind trockene Alkoholker ohne Therapieerfahrung schlechtere Trockene ?
    So kommt es mir manchmal jedenfalls vor.

    Hinter dem zitierten Text standen im übrigen entsprechende Smilies.
    Wenn jemand eine Therapie machen möchte, ist das völlig okay für mich.
    Ich sehe aber auch, das hier viele allein mit dem Forum trocken wurden und es auch blieben.
    Manchmal kommt es mir schon so vor, als dürfe man darauf gar nicht hinweisen.
    Weil doch allein ne Therapie DAS Allheilmittel ist.

    LG Sunshine

  • Zitat von Asta

    Nur weil Therapeuten nicht ...

    Ich bin der Meinung, dass das eh nicht einfach so festgelegt werden kann, was für wen gut ist. Der eine kommt mit 'ner LZT zurecht der andere mit 'ner ambulanten Therapie, der nächste ohne. Das muss schon jeder selbst bissl rausfinden, da gibt's kein Patentrezept.

    Mal noch was zum Forum als vollwertige virtuelle SHG: Ich hab hier oft genug gelesen, dass ein Vorteil hier wäre, dass hier jeden Tag 24 h lang Hilfe zur Verfügung steht wenn Probleme auftreten. Hm, schade nur, dass eben grad so gegen 4.15 Uhr als der "Hesse 79" Probleme hatte Niemand hier war, um zu antworten. (Bei 'ner realen Gruppe hätte er Jemanden anrufen können.)

  • Guten Morgen alle... Danke für die Tipps... Ja ich habe noch ein wenig Schlaf gefunden... Ich fühle mich wie erschlagen und habe Kopfweh als ob ich gestern doch gesoffen hätte....

    Ich glaube, die Gedanken ob Entgiftung ja oder nein, ob Therapie ja oder nein wären auch da gewesen, wenn ich nichts dementsprechendes hier gelesen hätte.

    Lieber Rattenschwanz, ich habe natürlich auch Kontaktnummern aus meiner SHG, aber die Hemmschwelle dort jemanden morgens um 4:15 anzurufen ist mir dann doch noch zu groß. Und ich wollte meine Frau nicht wecken...

    Jetzt brauch ich erstmal nen Kaffee

  • Rattenschwanz schrieb:

    Zitat

    Ich bin der Meinung, dass das eh nicht einfach so festgelegt werden kann, was für wen gut ist. Der eine kommt mit 'ner LZT zurecht der andere mit 'ner ambulanten Therapie, der nächste ohne. Das muss schon jeder selbst bissl rausfinden, da gibt's kein Patentrezept.

    Das wollte ich eigentlich auch noch schreiben, denn das sehe ich ebenso.
    Es ist einfach unterschiedlich, wer welche und wie viel Hilfe benötigt beim Trocken werden.
    Ich schreibe ja selbst oft, in der Sucht sind wir alle gleich und es gibt nicht viele individuelle Wege da raus.
    SHG UND Therapie sehe ich aber als Wege aus der Sucht, beides hat seine Berechtigung.
    Nur braucht eben nicht jeder auch eine Therapie, mitunter reicht auch ne SHG völlig aus.

    Wie nun aber herausfinden, was man denn selbst braucht?
    Ich meine, dazu gibt es kompetente Ansprechpartner.
    Oft auch schon im KH direkt nach der Entgiftung.
    Aber auch das hilft nicht immer weiter...
    Im Krankenhaus wurde mir zu einer sofortigen Therapie geraten.
    Meine Ärztin riet zur Teilnahme an einer realen SHG.
    Mein späterer Suchtberater riet zu gar nix... er fand, das müsse man selbst herausfinden.
    Hm.

    Ich denke außerdem, es kommt auch sehr darauf an, was man persönlich draus macht.
    Ich kann in einer SHG nur sitzen und zuhören und nix von mir preis geben.
    Ich kann aber auch aktiv mitarbeiten, mich einbringen und mich öffnen, um einen ehlichen Austausch miteinander möglich zu machen.
    Ich kann in einer Therapie auch meine Zeit absitzen und hoffen, das die mich trocken macht.
    Und ich kann auch dort aktiv mitarbeiten und viel mitnehmen, davon bin ich überzeugt.

    Für mich läuft es im Endeffekt immer auf die gleiche Frage hinaus:
    Wie wichtig ist mir persönlich meine Trockenheit und was bin ich bereit, dafür zu tun?
    ----------------------------------
    Lieber Hesse,
    Vielleicht wäre es gut, das Gedankenkarussell irgendwie zu stoppen.
    Kennst Du Möglichkeiten dazu?
    Wenn nicht, gibt es Methoden, das zu erlernen.

    Ich fände es wichtig, das Du nun erstmal einen Schritt nach dem anderen machst.
    Die Entgiftung ist der erste Schritt... und dann geht es weiter...
    Du muss doch nicht alles jetzt sofort wissen und entscheiden.
    Außerdem ergeben sich gewisse Entwicklungen auch einfach mit der Zeit.
    Ich habe mir sicher nicht jeden Entwicklungsschritt in Sachen Trockenheit erarbeitet, manches ergab sich ganz von allein.
    Ich halte es für wichtig, sich erstmal eine stabile Trockenheit aufzubauen, mit Hilfe der Grundbausteine.
    Und dann an die anderen Probleme nach und nach ranzugehen.
    Für vieles werden sich trocken besser Lösungen finden als nass.

    Ich weiß nicht, ob es gut in, in allem schon jetzt so tief herunzustochern?
    Denn ist es nicht auch eine Rückfallgefahr, wenn man gleich zu tief in alle persönlichen Abgründe schaut und dann vor Schreck und Angst auf einmal rückfällig wird, weil man komplett überfordert ist?
    Und ich denke auch, das es in solchen Fällen wirklich besser ist, eine professionelle Begleitung dabei zu haben, sprich einen kompetenten Therapeuten,
    der das etwas lenken kann, damit es nicht gleich zu viel wird.

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine, ich weiß noch nicht wie ich gegen dieses Gedankenkarussel ankommen kann... ich werde mal den Tipp mit dem heißen Wasser ausprobieren... Und ja ich denke bei mir is eine Therapie unumgänglich

  • @Sunshine 33,

    Ich habe mich über dein letztes, relativierendes und gemäßigtes Posting gefreut, weil ich diese Stutenbeißerei (tut mir leid aber das wars) gegen Alles was nach Therapie klingt zunehmend ärgerlich fand.
    Niemals hat hier irgendwer gesagt, daß Trockene die diesen (übrigens überaus schweren und manchmal schmerzhaften) Weg nicht gebraucht haben, Trockene 2. Klasse seien. Jeder gelingende Weg aus eher Sucht heraus verdient höchsten Respekt, egal mit welchen Mitteln er erreicht wurde. Du hast ja selbst hier und da betont, daß du betreffs Therapie weder Erfahrung hast noch Ahnung davon. Dann hast du das nicht gebraucht - das freut mich für dich. Andere brauchen es aber weil unterhalb der Sucht noch andere Probleme lauern, die eben nicht durch Selbsthilfe allein regulierbar sind. Sei froh und dankbar daß du es da besser hast. Und laß diese Sticheleien...wem soll das denn nutzen? Und, nebenbei - eine Therapeutin, die eine Zeit braucht bis sie ihren Klienten zu entscheidenden Schritten bewegen kann, ist deswegen keine "Therapeutentussi" - einverstanden?

    Im übrigen ist eine SHG, die Therapie als solche schlechtmacht, eine schlechte SHG - ob online oder real. Denn sie verbaut Wege. Das auch an andere.

    @Hesse:
    Ich glaube daß diese Gedankenkreisel erst in einem geschützten Rahmen zur Ruhe kommen können. Ich freue mich daß du das jetzt angeht und wünsche dir Glück. Danach wird es auch noch ein langer (lohnender!) Weg sein, aber jeder Weg beginnt ja mit dem ersten Schritt. Daß du den nun tust, Respekt, finde ich gut.

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