Liebes Forum,
um mich hier auch noch einmal vorzustellen, kopiere ich meinen Vorstellungstext hier hinein. Danke für´s lesen.
Hallo liebes Forum,
heute habe ich mich glaube ich zum zweiten Mal hier angemeldet, den ersten Account habe ich leider nicht wieder gefunden, auch nie benutzt, vielleicht habe ich ihn sogar damals betrunken erstellt.
Warum ich heute heute den Mut habe mich erneut anzumelden ist, dass ich seit dem 03.06.16 keinen Alkohol mehr getrunken habe und es auch so bleiben soll.
Ich bin eine verheiratete Frau Anfang dreizig und habe 2 kleine Kinder.
Getrunken habe ich seit frühster Jugend.
In meiner Familie wurde bei Anlässen gern getrunken, dass habe ich immer als positiv erlebt. Die Stimmung war immer ausgelassen und fröhlich. Beschuchte ich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern meine Großeltern in ihrem schönen Bauernhaus, wurde bis spät in die Nacht gefeiert und wenn ich zu Bett musste bin ich seelig unter der dicken Federdecke und unter den lauten Lachsalven meiner Onkel eingeschlafen.
Meine Eltern spielten mit befreundeten Paaren einmal in der Woche Karten. Auch diese Runden waren sehr gesellig, es wurde geraucht, getrunken und gespeist. Es war aufregend sich mit meinen Geschwistern abends an die Treppe zu schleichen und durch die Stufen zu spähen, wer freudig und aus vollem Hals empfangen und begrüßt wurde.
Ich selber habe das erste Mal im Leben vielleicht mit 12 Alkohol getrunken. Meine beste Freundin war zu Besuch über Nacht und wir kochten uns abends in meinen Zimmer auf einem kleinen Kinderherd in einem winzig kleinen Topf klein gebrochene Spaghetti.
Ich habe vorgeschlagen, dass wir uns aus der Bierkiste meines Vaters je ein Bier holen könnten. - edit, bitte keine Markennamen, danke, Linde -Wir öffneten es uns tranken jeder höchstens einen halben Schluck, es schmeckte abscheulig, geradezu ekelerregend. Das Bier landete im Aussguß und wir waren geläutert.
An meinem vierzehnten Geburtstag durfte ich mit meinen Freunde eine Übernachtungsparty im Keller feiern. Dort hatten wir ein riesiges Matratenlager aufgebaut. Es war auch (heimlich) ein Junge zu Besuch. Es gab auch Alkohol, natürlich nicht offeziell.
Als ich 14 war trennten sich meine Eltern. Auch wenn ich mich sonst nicht an viel Streit erinnern kann, diesen Streit habe ich bis heute nicht vergessen.
Ich war ein schwer zu zähmende Jugendliche, auch frühreif und äußerlich sehr weiblich. Ich machte meiner Mutter viele Sorgen. Nachts schlich ich mich mit meinen Freundinnen zu Partys, auf denen auch getrunken wurde. Es stand aber immer der Spaß, nicht der Alkohol im Vordergrund. Spaß hatten wir auch ohne Alkohol.
Ich hatte eine feste Clique, die sich nach der Schule täglich in der Stadt traf, auch am Wochenende. Irgendjemand war immer da. Wir tranken gern, auch tagsüber, einige klauten süßen Schnaps oder Fruchtsekt/weine aus dem nahen Supermarkt. Es war eine aufregende Zeit.
Da ich mit die jüngste in der Gruppe war und die älteren dann ins Berufsleben gingen, löste sich die Clique auf.
Dann begann für mich eine schwere Zeit. Ich hatte eine Phase ohne Freude und Freunde. War ich sonst immer sehr beliebt, hatte ich es nun schwer Kontakte zu knüpfen. Ich besuchte eine Hauswirtschaftschule. Die Mädchen neideten mir dort mein hervorragendes Aussehen und das ich dazu nicht eben dumm war. Ich strahlte durch meine ruhige, introvertierte Art wohl Desinteresse und Arroganz aus.
In dieser Zeit spielte Alkohol keine große Rolle soweit ich mich erinnere, hatte ich doch bisher immer nur in Gesellschaft und bei guter Stimmung getrunken.
Mit 17 lernte ich meinen jetztigen Mann kennen. Zwischenzeitlich hatten sich ein paar alte Freunschaften aufgefrischt. Auf die Schulaschlussfeier einer Freundin nahm ich ihn mit, als wir uns noch keine Woche kannten. Ich habe mich, versehentlich so sehr betrunken, dass es mich draußen, außerhalb des Saales so sehr aus den Schuhen gehauen hat, dass ich hinter einen Lastwagen gekotzt habe und mein Mann ein Taxi holen musste das uns zu mir nach Hause gebracht hat. Er trug mich sogar bis vor die Haustür.
Rückblickend kann ich nicht beurteilen, ob ich damals mehr oder öfter getrunken habe als andere Jugendlich, vermutlich nicht.
Aber wie wissen ja, Alkoholiker wird man nicht von heute auf morgen.
Als ich 18 war zog ich mit meinem jetztigen Mann zusammen. Hier kann ich mich gut erinnern, dass ich ab dem Zeitpunkt mehr als "normal" trank. Damals trank ich Weißwein oder Prosecco.
Erst trank ich einen Tag am Wochenende so denke ich eine dreiviertel Flasche Wein oder Prosseco. Ganz ohne Reue, ohne Bedacht, ohne negativ belastete Gedanke. Irgendwann war dann die eine Flasche nicht genug und hey, mein Mann kaufte dann anstatt einer Flasche für Abends einfach zwei. Und da ich die zweite Flasche am Freitag abend ja nur anbrach, musste sie am Samstag abend noch ausgetrunken werden. Und da die angebrochene Flasche vom Vortag für abends nicht genug war, fuhr mein Mann nochmal in den Supermarkt und kaufte einfach eine weitere Flasche für abends dazu.
Nachts und morgens trank ich Apfelsaft direkt aus dem Tetrapack, welcher dann immer von mir mit ans Bett genommen wurde und wenn ich morgens aufstehen musste oder Samstags gar arbeiten musste, dann guckte ich in den Spiegel und sah hübscher aus denn jeh. Einmal fragte mich sogar eine Kundin bei der Arbeit wo ich denn den schönen Lippenstift her hätte, dass meine Lippen vom übermäßigen Alkoholkonsum einfach röter und stark durchbluten waren, konnte ich dann allerdings als Kaufberatung nicht unbedingt anbringen.
Ich möchte meine Geschichte später gern weiter aufschreiben.
Ich hoffe ich bin willkommen.
Amanda
- edit, doppelter Text entfernt, Linde -