• liebe leute!

    mein lebensgefährte trinkt seit seiner jugend. vorwiegend bier -
    2-4 liter tgl., damit er entspannen und einschlafen kann.
    in der freizeit kommt manchmal auch stärkeres hinzu und es gibt auch vollräusche.

    ich kann nicht mehr mit dem alkoholkonsum und auch nicht mit seiner
    computerspielesucht.

    ich fühle mich allein, alleingelassen.

    er hat zwar jetzt, weil es ihm körperlich schlecht ging, mit dem trinken aufgehört - allerdings kam schon öfter die aussage, dass er sich ein leben ohne alkohol nicht vorstellen kann.

    ich selbst habe mein leben halbwegs im griff - auch wenn ich enttäuscht bin, dass es halt nicht so geworden ist, wie ichs mir mit ihm gewünscht habe.

    aber ich leide sehr unter schuldgefühlen, wenn ich mich nicht um ihn und die alltagsbelange kümmere.

    und ich finde den knopf nicht, um die schuldgefühle, die ich nicht haben muss, abzudrehen. :( -


    seine familie tut sich da leichter - seine probleme mit den süchten werden einfach "übersehen" .... die gibt's halt nicht ...
    ist eh die sagara da, um sein leben zu checken.

    warum kümmern die sich nicht um seine probleme?

    tja, :( auch da kann ich nichts machen .....

    mit erschöpften grüßen,

    sagara

  • Hallo Sagara,
    Willkommen zurück in unserem Forum.
    Ich hab grad gesehen, dass du das letzte Mal 2013 in deinem alten Thread geschrieben hast. Wenn ich mich irre, korregiere mich gerne. Wie ist es dir denn mittlerweile ergangen? Was hat sich verändert, dass du wieder schreibst? Was möchtest du hier für dich erreichen?

    Viele Grüsse, B.Nyborg

  • grüß dich, B!

    danke für deine antwort und die fragen!

    ich denke, ich muss lernen, mich nicht um seine angelegenheiten zu kümmern und dabei kein schlechtes gewissen zu haben.

    muss mir immer wieder bewusst machen, dass er kein kleinkind ist, sondern erwachsen.
    ich falle immer wieder in das "betreuungsschema" zurück :wink:

    kein wunder - ich bin erstgeborene - er letztgeborener :lol:

    hoffentlich setzt sich diese erkenntnis einmal so ab, dass ich mein handlungsmuster nachhaltig verändere.

    danke, B!

    bitte sei mir nicht bös, wenn ich für heute schließe,
    weil ich bin hundemüde ...

    bis demnächst,
    mit liebem gruß,
    sagara

  • liebe leute!

    es ist schon interessant, wie ich seine probleme zu meinen mache ...
    wenn er in der früh nicht aus dem bett kommt, bin ich hektisch, weil er zuspät in die arbiet kommt.
    ihm macht das zum teil gar nichts aus ....er brodelt trotzdem rum ..
    ich habe das schlechte gewissen, dass er zu spät kommt.
    warum habe ich ein schlechtes gewissen, während er das doch relativ locker wegsteckt???
    immer wieder spreche ich mir vor: es ist sein problem. es ist sein problem. ...
    dennoch, warum glaube ich nicht wirklich, dass es sein problem ist?

    :( weil halt doch immer wieder die vorwürfe kommen, dass ich ihn aufwecken hätte sollen ......
    mann, du bist 50ig , schreit es in mir ...du bist kein baby mehr!

    in der familie wird das nicht bemerkt; wenn ich es erwähne, wird "darüber hinweggehört" .
    man weiß zwar, dass er's mit dem alkohol hat - aber näher möchte man der thematik und problematik nicht kommen.

    kennt das hier jemand? wie kann man damit umgehen, dass die familie die problematik "übersieht"?
    manchmal hab ich den eindruck, dass, wenn ich was betreffend der problematik erwähne, die familie den eindruck hat, dass ich ihn schlecht machen will.

    ich hab auch die angst, dass, wenn mal irgendwas in seinem Leben schief geht, ich zur verantwortung herangezogen werde.

    oh je, oh je, als co bin ich wirklich ziemlich alleine da draussen ....

    lieben dank!
    sagara

  • Hallo Sagara,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.
    Muß leider jetzt zur Arbeit, aber ich wollte dir nur schon mal vorab sagen: Du bist nicht alleine.
    Ich habe alles so oder ähnlich erlebt, wie du beschrieben hast.
    Später mehr dazu.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Sagara,

    Zitat

    kennt das hier jemand?

    Ja ich zum Beispiel!

    Es ging mir mit meinem Exmann genau so. Erst mal dieses Übernehmen seiner Verantwortung. Ich wollte nicht, dass er Ärger kriegt. Dabei wär das ja nicht mein Ärger gewesen. Aber ich dachte immer, als seine Frau ist es meine Pflicht, ihm seine Dinge abzunehmen. Und so wurde es mir auch hintenrum ja von seiner Mutter und seinem Bruder gesagt...

    Ich bekam dann auch Vorwürfe, nicht direkt sondern durch die Blume. Auch von meinem Exmann, denn immer war ich schuld, wenn was war. Er war immer der Goldjunge. Voll perfekt. Nur ich eben nicht... :( .

    Das hat mich über die vielen Ehejahre kaputt gemacht, es waren alles auch Teilchen des Mosaikes dieser Beziehung, die nicht von Augenhöhe geprägt war. Sondern von Macht und Druck. Und Suff. Es kam immer eins zum anderen.

    Und seine Familie... Die wollten nicht sehen, dass er abhängig ist. Das konnten diese Leute einfach nicht. Denn einer aus ihren Reihen, der ist nicht so! Der ist kein Säufer! Nicht dieser Goldjunge. Hätten sie das zugegeben hätten sie zugeben müssen, dass eben doch nicht alles so perfekt bei ihnen ist, wie sie es gerne nach außen hin zeigten.

    Und somit waren alle Schuld, außer sie! Das Saufen hätte er in meiner Familie gelernt, sagte meine Ex-SchwieMu. Ja, meine Leute haben gerne und viel gesoffen. Aber das hat er nicht bei denen gelernt, der Ex, sondern er passte so gut da rein, weil er selbst so war. Und ich war ja auch immer sooooo böse mit dem aaaarmen Ex, dem Goldjungen. Wollte immer was unternehmen, Spaziergänge oder so, aber "hach, das strengt ihn doch so an". Und dann habe ich doch tatsächlich auch verlangt, dass er im Haushalt mal Hand anlegt (was er aber so gut wie nie gemacht hat), also wirklich, der Goldjunge geht doch arbeiten und dann verlange ich so was :shock: .

    Meine Ex-SchwieMu hat immer geleugnet, selbst wenn er besoffen vor ihr lag. Immer waren andere daran schuld dann, meistens ich und mein Verhalten. Toll, oder...?

    Als ich mich trennte damals, da machte ja mein Ex erst mal einen kalten Entzug, ging aber einen Tag später in die Klinik. Ich informierte dann meine Ex-SchwieMu und bekam nur Vorwürfe zu hören :( .

    Er wäre ja soooo fertig, weil ich ihm seine (damit meinte sie unsere gemeinsame Eigentumswohnung) wegnehmen wollte. :shock: . Und so ging das, bis ich in den Telefonhörer brüllte, sie solle sich doch mal klar machen, wie dreckig mir und unseren (erwachsenen) Kindern ginge, wie sehr er mich terrorisierte. Sie hat dann sofort das Thema gewechselt und ich habe aufgelegt. Und erst Jahre später wieder mit ihr geredet. Auf einem Geburtstag meiner Enkelin oder so. Und nur belangloses Zeug.

    Noch heute, wo mein Exmann ziemlich herunter gekommen ist und die Sucht deutlich zu sehen ist, wird da noch geleugnet. Und ich weiß, dass ich noch immer verantwortlich dafür gemacht werde. Inzwischen kann ich gut damit leben, denn ich weiß, ich bin es nicht! Aber das hat schon auch gedauert, diese Verantwortung und Schuld los zu werden.

    Du kannst nichts bei seiner Familie bewirken. Sie werden denken, was sie denken wollen, da hast du keinen Einfluss darauf. Du hast Einfluss auf dein eigenes Denken und deine Gefühle. Du musst dir einfach immer und immer wieder sagen, dass es nicht deine Sache ist! Dass du okay bist, so wie du bist. Dass du ihm nicht die Pulle an den Hals gehalten hast.

    Du musst dir klar werden, dass er alleine für sein Leben verantwortlich ist. Schreib es dir auf und häng es an, wo du es immer sehen kannst. Wie ein Mantra. So lange, bis du es selbst glaubst und weißt, dass es so ist.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo Sagara,

    Habe dir ja gestern schon geschrieben, das ich auch so einiges kenne, von dem, was du beschrieben hast.
    Du bist nicht für ihn verantwortlich, wenn er verpennt, dann ist es so. Das ist ganz alleine seine Verantwortung. Das siehst du vollkommen richtig, es ist eben schwierig sich diese Gedanken zu verinnerlichen und ihn dann wirklich nicht ( mehr ) wecken.
    Ich habe auch immer mal geweckt, das alles gehörte damals zum vertuschen dazu, war mir aber zu dem Zeitpunkt nicht bewußt. Natürlich motzte er dann auch rum, wenn ich es nicht getan hatte. Später habe ich ihm dann genau deine Aussage als Antwort gegeben:

    Zitat

    du bist 50ig , schreit es in mir ...du bist kein baby mehr!


    Es wird sicher erst einmal schwieriger, wenn du dein Verhalten änderst,
    schließlich gibst du ihm Verantwortung zurück.
    Das ist eine Veränderung für den nassen Alkoholiker, die er nicht einfach so hinnehmen wird, war jedenfalls bei mir so.

    Zitat

    der familie wird das nicht bemerkt; wenn ich es erwähne, wird "darüber hinweggehört"


    Auch das kenne ich sehr gut, aber ich glaube heute nicht mehr daran, das sie es nicht bemerken.
    Sie bemerken meiner Meinung nach alles, sind aber froh darüber, das sie da nicht eingreifen und sich damit auseinander setzen müssen, denn du bist ja da.
    Das habe ich sowohl bei meinen Schwiegereltern als auch in meiner Ursprungsfamilie gespürt.
    Alle wissen es, aber wenn ich es thematisierte und vielleicht auf Unterstützung hoffte, dann kam nichts, außer betretenem Schweigen oder vielleicht auch mal ein "Gedankenanstoß" an mich, ob ich denn alles richtig machen würde, so wie ich mich verhalte.

    Ich kann dir nur Mut machen, deinen Wahrnehmungen zu vertrauen, die sind richtig.
    Du bist nicht alleine als CO, du gehörst zu den Menschen, die sich ihren Problem stellen und darüber reden. Das ist ein Riesenschritt.
    Menschen, die nicht in einer solchen Situation stecken, können dich nicht verstehen, denn es ist eben nicht mit den bekannten Ratschlägen getan.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Aurora,
    liebe Morgenrot!

    Danke für eure Schreiben, die mir sehr gut tun!!
    Melde mich in ein paar Tagen im geschützten Bereich - ok - ;)

    Lieben Gruß & habt ein feines Wochenende!
    Sagara

  • Hallo Ihr Lieben!

    Freu' mich, wieder hier zu sein!
    Ich hoffe, es geht jedem von euch gut!

    Wie vorausgesagt, gibt es sooo viel zu tun, dass ich auch keine zeit hatte.
    Jetzt brauch' ich ein wenig Unterstützung!

    xy trinkt ja schon seit ~9 Monate n nichts mehr nur hat er angefangen, gewicht zu verlieren. Arzt oder shg - vergiss es!
    seine nerven liegen blank und ich steck das auf dauer auch nicht mehr weg.
    er ist absolut lärmempfindlich und weil ich die Empfindlichkeit nicht mehr ertrage, bin ich hauptsächlich mit den Tieren allein in meinem Bereich.
    gutes ist, dass er nur mehr ganz wenig zeit am Computer sitzt, dafür hat er ein anderes Hobby. werkelt dann stunden & nächtelang dahin - schaut nicht auf sich = isst kaum.
    Termine & co soll ich weiterhin checken.
    na ja - ich schau' schon auf mich ....
    was mich mehr beunruhigt, ist seine Magerkeit.
    kann das mit dem alk-entzug zusammenhängen?

    hab zwar "alk" von s. b*r*wiak gelesen, aber auch keine antworten gefunden.
    hab auch angst vor schlechten Nachrichten
    :cry:

    liebe & herzliche grüße an euch!
    sagara

  • Liebe sagara,

    schön, mal wieder was von dir zu hören :) .

    Puh, und es geht nur um "ihn".
    Warum er abnimmt oder abgenommen hat kann ja keiner hier wissen. Er muss da schon einen Arzt aufsuchen. Und wenn er das nicht will, dann kannst du gar nix machen.

    So ist es nun mal, das weißt du ja aber auch...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo!

    Also heute war wieder so ein besonderer Tag ...
    Vielleicht bin ich zu empfindlich gewesen ...
    Ich schreibe an die "liebe Familie" (betreff einer Einladung zum Geburtstagszusammensein eines Familienmitglieds von xy), dass ich mir sorgen wegen xy mache und deshalb nicht weiß, ob ich komme, weil mir nicht
    zum fieern zumute ist. Was erhalte ich als antwort - na schade, dass ich die Gelegenheit zum Zusammensein, auch mit xy, nicht nutze.

    Fühl' mich absolut verstanden :roll::roll::roll:
    Auch wenn ich mir ernsthafte Sorgen um den Gesundheitszustand mache, soll ich feiern. :evil:

    klar - alkoholproblem gibt es ja keines in der Familie .... :evil:

    mittlerweile beruhige ich mich wieder und denke, "es ist traurig aber wahr - mich interessieren seine Geschwister nicht und die sind auch nicht an mir interessiert. Familienfest 1x pro jahr zu weihnachten - mehr gibt's nicht.
    und wenn ich mal nicht mehr mit xy zusammen bin, dann seh ich die Geschwister auch nicht mehr.
    also was solls - ich bleib daheim.
    zeit mit xy verbringen tu ich jeden tag.
    da muss ich mir diese gefühlslosigkeit nicht geben.
    rücksichtslos finde ich es auch - weil alle trinken, weil anstossen und xy, derzeit trocken, zusehen kann.
    sind also wirklich nicht mein fall, die Geschwister!
    dieses pseudo-freundlichsein geht mir mittlerweile auf die nerven.
    zumal ich schon seit Anbeginn versucht habe, näheren kontakt herzustellen und erst 6 jahre später mal irgend ein anlaufähnlicher zustand seitens der stammfamilie von xy kam.
    ich renne und suche Weihnachtsgeschenke - persönlich auf jeden passend -
    jahrelang hintereinander ......... oberflächliches "danke" - das wars.
    so, heute habe ich den mut zu sagen, wie es ist.
    bin über 50ig, da geht das schon.
    1-2x mit der Familie durch miteinander saufen lustig zu sein -
    NEIn, das ist nicht mein Ding.
    Ich bin fassungslos über diese Ignoranz seinem Alkoholproblem und seiner Situation gegenüber. Dabei sind Menschen dabei, die mit Medizin zu tun haben ....

    Sagara

  • halloa!

    die Ignoranz und Scheinheiligkeit seiner Geschwister zu seinem akohoproblem kotzt mich einfach an.
    demnächst stehen wieder ein paar geburtstagsfeierlichkeiten im kl. kreis an und da wird wieder heftig getrunken.
    dass xy seine Probleme damit haben könnte, weil er doch noch nicht so lange trocken ist, interessiert da niemanden.
    das mindeste was ich mir erwarten würde, ist, dass sie keinen Alkohol trinken.
    isst das denn zu viel verlange, für ein "angeblich" geliebtes Geschwisterchen, darauf zu verzichten?
    er selbst kann leider auch nicht sagen," hey leute, ich komme nicht, weil ich das mit dem Alkohol eigentlich nicht mehr mag" ... er hat zwar aufgehört aber das wort "alkoholproblem oder alkoholkrank" bereitet ihm große Probleme.
    tut mir leid - ich mag diese Familienmitglieder nicht.
    ich werde auch nicht zu den Feierlichkeiten gehen - so darf er wenigstens nichts trinken, weil er nicht aufs Auto verzichten möchte.
    niemand macht sich Gedanken darüber, was da abläuft - aber ja, wir lieben xy ja sooooo sehr....
    ho, ho - kotz, würg!
    am liebsten würd' ich denen mal meine Meinung sagen - aber das geht nicht.

    das regt mich wirklich sehr auf, dass seine Familie so ignorant ist.
    hat jemand ähnliche Probleme?

    ich geh' mal spazieren, .....

    lieben Gruß,
    Sagara

  • Hallo hier!

    Lieber Karsten, Danke für Deinen Besuch bei mir!

    "Man kann nur selbst handeln" - ja, das ist so .... :(:wink::?:

    im Moment ist mir alles Zuviel und ich denke daran, in eine shg zu gehen.
    dem "Partner" beim entzug "beizustehen", ist kein leichtes unterfangen :roll::(:(
    ich stoße an gewisse grenzen bei mir; will wieder mehr "eigenes leben haben" und einen wirklichen PARTNER.
    Das ich mich auch bei seinen Familienangegenheiten zurückziehe macht es auch nicht einfacher.

    aber da muss ich jetzt d'rüberstehen -"dass sie mich nicht verstehen wollen,
    weil sie sich nicht mit dem Thema konfrontieren wollen".

    ich fühle mich wie eine mutter, die ihr pubertierendes Kind in die Selbständigkeit bringen soll.

    ich setze mich jetzt schon intensiver mit dem Gedanken auseinander, wie mein leben sein soll, wenn ich alleine bin.
    irgendwie fühle ich da eine gewisse Erleichterung.
    mich nur um mich & meine Tiere kümmern .... oh wie einfach, oh wie herrlich leicht .....

    Ein "Danke" ist prinzipiell schön - aber "Danke" permanent zu hören - weil ich ihn halt in vielem unterstütze - macht meine Seele auch nicht mehr satt.
    es erscheint oberflächlich und wie selbstverständlich.


    heute ist Putztag. ich habe mich von seinen familiären angelegenheute zurückgezogen. ich habe zeit für mich, na ja - zumindest kann ich alleine putzen. :(:wink::roll:

    eine komische Situation :roll::roll::roll:

    bis dann,
    sagara

  • ich putze und meine gedanekn kreisen ums ausziehen....
    würde ich allein leben, würd ich jetzt gemütlich spazieren gehen, abends
    vielleicht ins Kino oder eine Lesung oder einen schönheitsabend.
    3-4x die Woche schwimmen und wieder halbtags arbeiten.

    so hab ich 200m2 Wohnfläche zu versorgen, 300 garten, seine Angelegenheiten, soll zukünftig arbeiten gehen
    ach ja, und um die Tiere & mich soll ich mich selbst kümmern.
    er ist vorwiegend ein Messi*; es wird nach dem Lustprinzip gelebt.
    ich könnte schreeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeen! :(:evil::roll:

    ich setz ihm jetzt ein Ultimatum -
    entweder er geht zum Arzt und lässt sich stabilisieren oder
    ich fange an zu schauen, wo ich eine neue bleibe finde.
    um seine Angelegenheiten kümmere ich mich nicht.

    auch werde ich dann seine Geschwister darüber informieren - sollen die seine Angelegenheiten und seinen lebenskram, mit der sich nicht befassen will, übernehmen.
    und dann erst sollen sie sich ein urteil über mich erlauben.

    ich denke, das ist eine gute Idee.

    was sagt ihr dazu?
    lieben gruß,
    sagara

  • Hallo Sagara,

    vielleicht hat seine Familie ja auch schon lange genug das CO-Tänzchen mit dem Alkoholiker mitgemacht und nun einfach keinen Bock mehr?
    Oder überhaupt keinen Bock dazu?
    Das dürfen sie ja.
    Vielleicht haben sie die Erfahrung längst selbst gemacht, das kein Angehöriger, auch kein Partner, einen nassen Alkie trocken legen kann?

    Desweiteren ist Dein XY dafür zuständig, sich von gewissen Situationen fernzuhalten und nicht andere.
    Will bzw. kann seine Familie nicht ohne Alkohol feiern, dann ist das eben so.
    Dann hat ER sich da fernzuhalten.
    Ja klar ist es schade, wenn es so ist.
    Aber ähnliches erleben wir wohl alle, wenn wir trocken werden.
    Das wir Freunde aussortieren müssen, weil sie nicht auf Alk in unserer Gesellschaft verzichten können.
    Wenn es Familienangehörige sind, ist es wohl noch trauriger.
    Aber man kann nicht alle anderen ändern, sondern nur sein eigenes Verhalten.

    Ich wundere mich, das Du Dich da überhaupt so reinkniest... beinah so, als müßtest DU Dich darum kümmern, das der XY trocken bleibt?
    Du bist doch dafür überhaupt nicht verantwortlich !
    Das finde ich schon sehr CO.
    Die ganze Beziehung liest sich im übrigen eher so wie die einer Mutter zu ihrem Kind, aber nicht wie eine Beziehung unter Erwachsenen, sorry.

    Und noch eine Sache, Sagara...
    Dein XY scheint seine Krankheit immer noch nicht begriffen zu haben und scheut die Auseinandersetzung damit.
    Ich weiß echt nicht, ob man so trocken bleiben kann?
    Wenn ich die Geschichten hier im Forum so lese, gibt es da meisstens früher oder später Auseinandersetzungen mit der eigenen Erkrankung.
    Ich kenne nur einen einzigen Alkoholiker, von dem ich nach meinem Gefühl denke,
    das er sich nie mit seiner Krankheit besonders auseinander gesetzt hat... und trotzdem trocken bleiben konnte.
    Aber selbst da könnte ich mich noch irren, ob es wirklich so war.

    Tja, ich denke auch, das ein Leben allein besser ist als ein Leben mit einem Partner, mit dem es eigentlich nicht passt.
    Denn das wird nur zur Qual.
    Dazu muss der andere ja nicht mal suchterkrankt sein.
    Ich mußte in eingen Beziehungen selbst schon sehen, das es nicht passt.
    Und diese dann beenden oder der andere beendete sie, weil er zu dem gleichen Schluss kam.
    Ja klar ist sowas traurig, manchmal liebt man einen Menschen, muss aber sehen, das man nicht zusammen leben kann.
    Ich war nach der Beendigung solcher Beziehungen zwar erst traurig, aber es folgte auch alsbald Erleichterung, das es zuende war.
    Den perfekten Partner wird es wohl überhaupt nicht geben.
    Aber sicher Partner, mit denen man schön zusammen leben kann und mit denen man sich auch gut versteht.
    Gehst Du denn davon aus, das Du so einen Partner nicht mehr finden kannst?
    Also ich würde davon nicht ausgehen :wink:

    Zitat

    würde ich allein leben, würd ich jetzt gemütlich spazieren gehen, abends
    vielleicht ins Kino oder eine Lesung oder einen schönheitsabend.
    3-4x die Woche schwimmen und wieder halbtags arbeiten.


    Und vielleicht wirst Du all das auch zusammen mit einem lieben Partner an Deiner Seite machen?? :wink:

    Zitat

    auch werde ich dann seine Geschwister darüber informieren - sollen die seine Angelegenheiten und seinen lebenskram, mit der sich nicht befassen will, übernehmen.


    Hä, wieso sollten sie das tun?
    Dein XY ist erwachsen und hat sich um sich selbst drum zu kümmern.
    Du hast ihn bisher gut be-CO`t, aber das war Deine Sache.
    Andere werden das nicht unbedingt tun und lassen das auch, wenn ihnen ihr eigenes Leben lieb ist.
    Allein diesen Gedankengang finde ich äußerst CO, das sich andere um Deinen XY kümmern müßten, wenn Du es nicht mehr tust.
    Wie kommst Du denn auf diese Idee? :shock:

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine, liebe Giggi!

    Danke, für eure Rückmeldungen!

    Liebe Sunshine:
    Leider verleugnet seine Familie das Problem.
    Er hat mehrere Süchte.
    Was mich daran so stört isst, dass v.a. sein ältestes geschwisterl
    immer sagt, wenn was nicht passt.
    so wars nicht genehm, mich bei ihm zu melden;
    auch ist es nicht genehm, wenn ich dinge von mir "fix aufstelle".
    aber zuschauen, beim Geburtstag, wie alle trinken und er nicht - ja, das
    ist zu seinem wohl!
    :evil:
    da die Familie die suchtprobleme verleugnet, setzt man sich nicht damit auseinander,
    mit welchen Schwierigkeiten der süchtige zu kämpfen hat.
    und es wäre leicht, ihm zu zeigen, dass es auch ohne alk geht.
    und dieses verhalten - mich anzugehen und selbst rücksichtsloses verhalten an den tag zu legen - das kotzt mich sooowas von an.
    aber wie du sagst - ich kann mir auch aussuchen, mit wem ich zusammen meine zeit verbringen will. :wink:

    es stimmt. es ist SEINE ENTSCHEIDUNG und
    er hat wohl aufgehört aber keine Einsicht genommen.

    Wir haben keine Beziehung mehr, muss ich sagen.
    Wir leben als Freunde miteinander/nebeneinander.
    Deshalb sollte ich aufhören auf ihn zu schauen und mehr auf MICH.
    Als CO verliere ich das immer wieder aus den Augen. :roll::(

    Liebe Giggi: Ja es ist oft so, dass Beziehungen mit Alkohol dann ohne nicht mehr funktionieren. xy und ich sind uns in vielem sehr ähnlich ...
    Zeitweise funktioniert das sehr gut ....
    ich denke, wenn er Einsicht hätte & eine Therapie (auch die Seele betreffend) machen würde, dann hätten wir sehr gute CHanzen ...
    aber, keine Einsicht - keine Lösung des Problems.

    Das verzwickte ist, ich bin eine CO und werde immer eine Bleiben.
    Das ist eben eine Krankheit, wie die Alkoholkrankheit.
    Also müsste ich ausgeprägte "Suchtmenschen" eigentlich generell meiden .....(auch Spielsüchtige z.b.)

    ich lass das einmal so stehen.


    Vor lauter "abdampfen" hab' ich euch beiden noch gar nicht kennengelernt.
    Das möchte ich jetzt nachholen!

    DANKE für eure Gedanken, die mir geholfen haben, wieder klarer zu sehen und Distanz einzunehmen!!

    Bis dann,
    Sagara

  • Liebe Sagara,

    in meiner ersten Ehe war es ähnlich. Die Familie meines Exmannes wollte nicht sehen. Das hätte ihnen ja auch gezeigt, dass in ihren "heiligen Reihen" ein Alkoholiker ist. Und das war nicht auszuhalten für sie. Das zeigt ja auch, dass noch immer viel Unwissen über diese Krankheit herrscht. Leider. Es wird oft noch als Willensschwäche gesehen.

    Und so kämpfte ich auch da gegen Windmühlen. Und war die Böse, denn ich meckerte, wenn mein Ex von seinem Vater zu einem "Schnäpschen " animiert wurde (mein damaliger Schwiegervater war nicht abhängig!).Ich wurde hingestellt als ob ich ihm das nicht gönnen würde. Selbst wenn der Ex zitternd vom Kater da am Tisch saß, wurde ihm noch was angeboten.

    Und die Schuld an seinem Trinken lag in den Augen der Familie des Ex ja auch an mir. In meiner Familie hätte er das Trinken gelernt. Auch da sieht man die Ignoranz und das nicht Hinsehenkönnen. Denn der Ex hatte schon seine Exzesse, da kannten wir uns nicht mal. Und seine Familie wusste das auch...

    Ich habe das sehr lange mit gemacht. Wie ich die ganze Ehe mit gemacht habe. Und das war auch ein Teil der Energiefresser. Energie, die ich bis heute nicht zurück habe.

    Darum kann ich dir nur raten, dich da einfach fern zu halten. Ich habe es damals nicht gewusst und geschafft, ich hatte keine Ahnung, in was ich da rein geraten war. Coabhängigkeit kannte ich nicht... Du kennst das schon! Und du hast unsere Gruppe hier auch als Rückhalt!

    Zitat

    Das verzwickte ist, ich bin eine CO und werde immer eine Bleiben.
    Das ist eben eine Krankheit, wie die Alkoholkrankheit.
    Also müsste ich ausgeprägte "Suchtmenschen" eigentlich generell meiden .....(auch Spielsüchtige z.b.)

    Du hast die Möglichkeit dich damit auseinander zu setzen. Natürlich werden diese Tendenzen immer in dir sein. Das sind ja meistens auch sehr alte und tiefe Prägungen. Aber du brauchst das nicht als schicksalhaft hinzunehmen. Es gibt durchaus Möglichkeiten, da was zu machen. Zu wissen, welche Mechanismen werden warum bei mir ausgelöst.

    Aktiv Süchtige zu meiden ist immer gut. Aber wenn du nichts gegen die Strukturen in dir tust kann es passieren, dass du immer wieder magnetisch solche Menschen anziehst, dass du dich von ihnen angezogen fühlst. "Ich weiß nicht, warum gerade ich immer an solche Typen gerate..." , sagen die Betroffenen dann.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora!

    Schön, dass du wieder da warst! Danke!

    Darum kann ich dir nur raten, dich da einfach fern zu halten. Ich habe es damals nicht gewusst und geschafft, ich hatte keine Ahnung, in was ich da rein geraten war. Coabhängigkeit kannte ich nicht... Du kennst das schon! Und du hast unsere Gruppe hier auch als Rückhalt!

    Ja, das hab' ich bereits zu Weihnachten begonnen und ich werde das auch weiter durchziehen - mich fernzuhalten. Du bestärkst mich darin, dass gibt Kraft! Danke!
    Dass ich euch hier als Rückhalt, zur Reflektion und zum Austausch habe, bedeutet mir viel!!!

    [Bin auch wieder im geschützten Bereich :) ]

    Zu wissen, welche Mechanismen werden warum bei mir ausgelöst.

    Danke! Daran muss ich arbeiten, arbeiten, arbeiten....
    Dieser Automatismus des Co-Seins bringt mich in stressigen Situationen immer ins trudeln. = Quasi Rückfall ins Co-Verhalten! Wenn ich keinen Stress habe, dann hab ich das recht gut im Blickfeld ...
    ach,...:(
    ich denke, so geht es vielen suchtkranken - egal, welche sucht ...

    dass du immer wieder magnetisch solche Menschen anziehst, dass du dich von ihnen angezogen fühlst.

    genau der Meinung bin ich auch. :wink:
    Deshalb bleib' ich dann auch, wenn ich mich einmal dazu entschließe zu gehen - alleine. :wink:

    Liebe Aurora,
    ich schick' dir einen herzlichen Abendgruß!
    Bis dann,
    Sagara

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