Können auch Großeltern Co abhängig sein?

  • Hallo Betty,

    willkommen hier im Forum!

    Das hört sich nicht schön an, was du da beschreibst.
    Aber du solltest das gute Verhältnis zu deiner Tochter nutzen und mit ihr sprechen! Ihr muss die unnormale Situation ja auch bewusst sein und dass du dir um sie und die Enkel Sorgen machst kann ich gut verstehen.
    Mach ihr bewußt, dass sie sich und die Kinder im Moment ins Unglück katapultiert! Entweder ist ihr Mann einsichtig, was sich aber eher nicht so anhört oder du solltest behutsam mit ihr über einen Weg ohne diesen Mann sprechen. Auf Dauer werden die Kinder an der Situation Schaden nehmen.
    Sie hat ja zumindest schon einmal dich als Rückhalt. Das ist viel wert, wenn sie mit den Kindern alleine einen Weg finden muss.

    Ich wünsche dir viel Kraft und gutes Gelingen bei diesen Gesprächen mit deiner Tochter!
    Grüße, Dacoucou

  • Hallo Betty,

    ich bin trockener Alkoholiker,

    Zitat

    Wir waren essen, und die hatten abgesprochen, dass er fährt.

    Als ich noch getrunken habe konnte man mit mir auch viel absprechen, das Ergebnis sah meist anders aus.

    Ein Alkoholiker der noch trinkt/trinken muss, verspricht viel wenn der Tag lange ist.

    Ich kenne mich bei den Co's nicht so gut aus, ich würde aber alles mit deiner Tochter absprechen bevor du etwas machst.

    Nicht dass dir irgendwann vorgeworfen wird dass du diese Ehe zerstört hast.

    LG Martin

  • hallo Betty,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Ich bin als Großmutter jetzt auch betroffen,weil ich meine Enkelkinder schützen will.


    Alkohol zieht weite Kreise und wenn du mittendrin steckst in der Sorge um Tochter und Enkel bist du auch betroffen.
    Du kannst deinen Schwiegersohn nicht vom trinken abhalten, so wie du es beschreibst, hat er ja auch keine Krankheitseinsicht

    Zitat

    Mein Schwiegersohn bezeichnete mich als frech und ist mir dermaßen aggressiv über den Mund gefahren.


    Das kenne ich nur zu gut, einem nassen Alkoholiker die Wahrheit sagen, das ist nichts angenehmes, denn natürlich hat nur er die richtige Sicht auf die Dinge und alle anderen "spinnen" sich was zurecht.
    Ich könnte mir vorstellen, aus eigener Erfahrunng, das die Absprachen zwischen ihm und deiner Tochter ein Versuch sind, seinen Konsum einzudämmen, ihn bei seiner Verantwortung zu packen.
    Wie oft habe ich so gehandelt, natürlich ohne Erfolg. Absprachen mit nassen Alkoholiker haben keinen Wert.
    Ich finde es gut, das du deine Tochter unterstützen willst. Das allerdings geht auch nur dann, wenn sie es zulassen kann, und sie aus dem Hamsterrad des verleugnens, vertuschens und auf "heile Welt machen" aussteigen kann.
    Mein Vater hat mich lange bevor ich "ausgestiegen" bin immer wieder mal damit konfrontiert und wollte mir Hilfestellung geben, aber ich war noch nicht bereit dazu. Als ich dazu bereit war, lebte er leider schon nicht mehr..
    Lass deine Tochter spüren, dass du für sie da bist und zu ihr stehst, wenn sie dich braucht.
    Sei ehrlich zu ihr, auch wenn dich dein Schwiegersohn dann als frech bezeichnet.
    So blöd es auch klingen mag, das lautstarke widersprechen eines nassen Alkoholikers zeigt dir, das du auf dem richtigen Weg bist, den Punkt getroffen hast.
    Das sind meine gemachten Erfahrungen und ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Betty,
    Willkommen hier im Forum.

    Ich bin auch Mutter und Großmutter von drei Enkelkindern.
    Kann mir von daher recht gut vorstellen, wie es Dir geht mit dieser Situation. :(

    Ja klar, die Kinder sind erwachsen, schon selbst Mütter und man sollte sich nicht in Beziehungen einmischen.
    Wie aber soll man außen vor bleiben, wenn man vermutet, daß das eigene Kind leidet und die Enkelkinder auch Schaden nehmen werden, wenn das nicht aufhört?
    Ich könnte das nicht, ich könnte nicht dazu schweigen, weil ich mir zu große Sorgen machen würde.
    Und das würde ich auch so sagen.
    Dein Schwiegersohn ist dafür kein passender Ansprechpartner mehr, wenn er bereits abhängig säuft.
    Das kannste also eh knicken.
    Also bleibt nur Deine Tochter...

    Ich würde es so machen, das ich möglichst neutral meine Beobachtungen schildern würde und auch meine Sorgen benennen würde.
    Und ich würde meiner Tochter uneingeschränkte Hilfe und Unterstützung zusagen, wenn sie aus dieser Situation raus möchte.
    Naja, ich müßte das nicht extra sagen, meine Tochter wüßte das auch so :wink: wir haben ein recht enges und vertrautes Verhältnis zueinander.

    Dir würde ich zusätzlich noch raten, Dich hier auszutauschen, Dir hier Tipps zu holen, wie Du Dich verhalten könntest.
    Ich persönlich bin eher ein Typ, der Dinge auch beim Namen nennt, egal ob ich damit in Ungnade falle oder nicht.
    Hab kein überdimensionales Harmoniebedürfnis.
    Von daher würde ich zu der ganzen Sache nicht schweigen.
    Ob man das nun als "Einmischen" auffässt oder peng, das wäre mir egal.
    Zu allem schweigen kann für mich auch kein Weg sein, das ist manchmal nur ne andere Art von Feigheit.
    Manchmal... nicht immer !

    LG Sunshine

  • Hallo Betty,

    Zitat

    Ich habe lange den Mund gehalten, aber wenn es um das Wohl meiner Enkel geht, werde ich zum Tier.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Denn bei den Enkelkindern geht es eben um Kinder, die sich noch nicht wehren können.
    Sie sind hilflos dieser Situation ausgeliefert.
    Wenn da nicht die Mama Konsequenzen zieht, dann werden Kinder ihr Leben lang darunter leiden müssen.
    Auch wenn sie selbst längst erwachsen sind. Das ist ein ganz furchtbares Drama :cry:

    Ich bin übrigens trockene Alkoholikerin.
    Und ich habe auch lange Zeit noch nicht tagsüber getrunken, aber das ist alles nur ne Frage der Zeit...
    Am Ende habe ich sogar morgens getrunken. :(
    Abhängig war ich aber mit Sicherheit schon viel früher !

    Wenn Du einen nassen Alkie darauf ansprichst, wird er erstmal alles von sich weisen.
    Und zwar auf eine Art, das Du an Deinem eigenen Wahrnehmungen zu zweifeln beginnst.
    Es sind IMMER die anderen, die die Alkoholiker sind... NIE man selbst.
    Is klar :roll:
    Hilft das Verleugnen nicht mehr, wirds meist aggressiv.

    Hat sich denn Deine Tochter schonmal Dir anvertraut?
    Und weiß sie, das sie das kann?

    LG Sunshine

  • Hallo Betty,

    Zitat

    Er ja nicht, weil er noch nicht morgens trinkt, dafür zittert er aber.

    Siehe Sunshine... Sucht beginnt schon sehr viel eher. Ich habe mengenmäßig auf einem ähnlichen Level aufgehört. An der Menge kann man es aber nicht festmachen, es ist nur ein Anhaltspunkt. Meine Familie hat mir regelmäßig Rückmeldungen gegeben (Sorge formuliert, nachgefragt, Beobachtungen über nicht mehr normales Verhalten). Das kannst du machen, solltest aber mit solchen Reaktionen wie von Letztens rechnen. Je mehr ich mir selbst Gedanken gemacht habe, desto weniger empfänglich war ich für Kritik von außen, weil ich die Wahrheit nicht akzeptieren wollte. Und im Herzen wissen es die Meisten, wenn sie abhängig sind- nur ist es von da noch ein ganzes Stück weg zum Akzeptieren. Und die Menschen, denen ich zugehört habe, waren (sind) mir sehr geliebt und wertvoll, trotzdem habe ich sie dafür angebrummt. Der Nebel verdreht unsere Logik, selbst wenn wir zwischendurch nüchtern sind.

    Wichtig für euch vielleicht: keiner von euch ist für die Menge und Zeitpunkte des Trinkens verantwortlich, das ist nur der Konsumierende selbst. Das kann nicht oft genug gesagt werden... ('wenn mich die Schwiegermutter so angeht, kann ich ja nicht anders..' solche Sprüche sind geradezu typisch)

    Nur der Vollständigkeit halber: Tremor unabhängig vom Alk gibt es durchaus, ich selbst habe merkliches Zittern, wenn mein Kreislauf auf Touren ist, und ganz ruhig sind die Hände nie. Das war auch schon vor meiner Alkoholkarriere so und betrifft auch Angehörige, die kaum Alk trinken. Will sagen: ein Zittern kann ein Hinweis sein, kann aber auch andere Ursachen haben.

    Viele Grüße
    Motek

  • Benathy....

    Danke für deine Antwort,in meinem Thema im Offenen, Wenn dein Schwiegersohn nasser Alkoholiker ist kannst du wirklich Quasi nur dich bzw. deine Tochter schützen ... er muss sich selbst helfen wollen sonst wird das wenig/nix...

    Du bist NICHT Hilflos! es gibt genug Anlaufstellen, du kannst vielleicht ihm nicht helfen... ist aber auch garnicht dein Job!

    Du kannst dir, deiner Tochter und evtl den Kindern Helfen (bei deiner Tochter, falls sie auch Co. ist ... muss auch bei ihr die Einsicht kommen, dass SIE was tun muss.
    So hart es Klingt... an einem Punkt muss man sich entscheiden, dass man nichtmehr der "Kümmerer" ist... die Sind alt genug, es ist Ihr Leben ...

    Und ja: Lügen, abstreiten, verharmlosen etc. sind vollkommen Typisch ... leider

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