Ich wieder - so könnte ich schreiben - jetzt viele Jahre später - aber immer noch am gleichen Punkt - nein - noch schlechter - noch kaputter -noch hoffnungsloser
Aber zuerst mal über mich:
Weiblich, fast 54 Jahre alt, habe 12 Jahre 4 Monate und 14 Tage mit einem alkoholkranken Partner verbracht - gelebt - geweint - gelacht - alles geteilt und alles doch verloren
Als ich nun im 5. Versuch (!!!) ihn im Oktober letzten Jahres richtig rausgeworfen habe (nachmittags um 15 Uhr volltrunken) und er dann wutschnaubend mit seinem Auto vom Hof fuhr - da brach alles aus mir heraus... Erleichterung - Wut - Tränen - Atmen - Atmen können
Beschimpft hat er mich, hat er die Kinder, die Welt, seine 1. Exfrau, seine Ex-Kinder, jeder der nicht für ihn war - der war gegen ihn
Krepier an deiner Überheblichkeit
Ich bringe dich um wenn du meine Sachen anfasst
Ich bringe die Blagen um, wenn die meine Sachen anfassen
Das hat er zum Abschied gesagt...
.... der Erleichterung nach seinem Abgang folgte irgendwann dann die Leere, die Leere, die ein Alkoholiker bei seinem Co-Abhängigen hinterlässt.
Ausgebrannt von dieser langen Zeit:
Wer bin ich?
Was bin ich?
Was will ich überhaupt noch?
Fragen, auf die ich nach 5 Monaten immer noch keine Antwort gefunden habe.
Dann der Rückfall von mir - bitte bitte
er ist diesmal stark, er hat mich in seine Arme genommen und gesagt:
Ich will dir helfen - ich habe ja kein Problem, du hast ein Problem
Und ich bin auf ihn tatsächlich wieder reingefallen.....
....und jetzt hat er mich entsorgt ------ was gut ist ----- denn jetzt habe ich vielleicht eine Chance auf ein neues Leben.
Vor 4 Wochen habe ich im Netz einfach mal so eingegeben:
Gibt es ein zurück nach räumlicher Trennung?
Da landete ich hier im Forum, da war ein Beitrag, der mich faszinierte....die Frau schrieb mir aus dem Herzen und das ganze vor 7 Jahren .... verrückt dachte ich noch ..... alles wie bei mir jetzt...und dann stellte ich fest ....
ich war diese Frau, die vor fast genau 7 Jahren das gleiche schrieb, wie es mir jetzt geht... ich bin traurig, traurig über mich, dass ich es noch nicht geschafft habe...
Jetzt bin ich in Therapie, jetzt wollte ich nicht mehr leben, jetzt muss ich mir helfen lassen, damit ich ein eigenes Leben bekomme. Damit ich wieder weiß, was Leben überhaupt ist.
ich war er - und er war alles - nur nicht für mich da
ich bin so verzweifelt, dass ich nicht losgekommen bin
Das ich ihn immer noch mit den rosaroten Brillen gesehen habe
Ich verachte mich dafür und schäme mich.
Ich bin am Boden und er obenauf. Neue Freunde - neues Glück - immer weiter Alkohol
Das war ich wert?