Hintertürchen geschlossen... Auf gehts nach vorne!

  • Hallo Cadda!

    Es gibt nicht die alleinige und richtige Strategie gegen den Alkoholismus, außer vielleicht, das erste Glas stehen zu lassen. Und das ist schon schwer genug.

    Wir sind auf unterschiedlichen Wegen in die Sucht gerutscht und unser Ausstieg ist es häufig ebenso. Nur die grundsätzliche Richtung sollte stimmen.

    Oder anders formuliert: Ich kann von Hamburg nach München per Auto den direkten Weg nehmen oder aber, aus welchen Gründen auch immer, den einen oder anderen Schlenker einbauen. Hauptsache wir kommen beide an.

    Zur Ein-Tages-Strategie: Sie hat mir deshalb geholfen, weil mir anfangs noch nicht zu 100% klar und bewusst war, dass ich tatsächlich nie mehr trinken darf. Irgendwie spukte in meinem Hirn noch der Gedanke herum, irgend wann geht doch noch mal was. Es hat 'ne Weile gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen war. Dazu bedurfte es viel Lektüre und der abschreckenden Beispiele der Rückfälligen in meiner ambulanten Therapie sowie später meiner analogen SHG.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Ja genau, Carl- Friedrich viel gelesen habe ich auch, in Bücher, im Forum ... ich habe die Krankheit regelrecht studiert und so nach und nach ist bei mir der Groschen gefallen. Danke für‘s erinnern!

    Schönen Abend uns allen

  • Ich finde es auch völlig egal, ob man die eine oder andere Methode anwendet. Ich hoffe, das kam richtig an. Da muss wirklich jeder sehen, wie er am besten zurecht kommt.

    Die Gedanken reifen ja auch. Man verändert sich auf dem Weg. Das ist auch gut so.

  • Hallo,

    es geht mir wirklich gut. Ich weiß, dass diese Corona-Geschichte für viele Menschen gesundheitlich oder finanziell eine Katastrophe ist. Aber was das Private angeht, muss ich sagen, dass ich gerade so richtig zur Ruhe komme. Zumindest dahingehend empfinde ich etwas Positives.

    Der Druck ist raus. Und das, obwohl ich weiterhin arbeite und dort mehr Stress ist, als zu normalen Zeiten. Aber alles Andere ist soooo entspannt.

    Jedenfalls genieße ich, zumindest auf der Ebene, diese Zeit der Ruhe. Meine Kinder streiten sich kaum, obwohl sie 24 Stunden am Tag zusammen sind und nicht mal durch die Schule ihr eigenes Ding machen. Wobei sie ja selbst da nur eine Klasse auseinander sind und auf dieselbe Schule gehen. Ich dachte, die werden verrückt ohne Fußball und ihre Kumpels, aber es geht erstaunlich gut!! Hätte ich NIE gedacht.

    Nun möchte ich natürlich betonen, dass der Grund für dieses „Herunterfahren“ natürlich schlimm ist. Dennoch empfinde ich diese Nebenwirkungen nun einmal als angenehm und ich werde vieles daraus mitnehmen.

    Zusätzlich hab ich diese Woche noch Urlaub plus schönes Wetter :D

  • Guten Morgen.

    Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut das Forum einem hilft, sich immer wieder selbst zu erinnern und sortieren. Manchmal öffne ich diese Seite und lese einfach nur und manchmal möchte ich nur jemand Anderem etwas schreiben, so wie eben in dem Thread "Unsicher" von Jessica und schon ist man gedanklich automatisch wieder in der eigenen Geschichte. Als ich Jessica eben was geschrieben habe, nämlich, dass es mein Untergang war, als ich anfing, zu Hause im Alltag meinen Wein zu trinken, da musste ich nochmal eine Zeit nachdenken. War das wirklich erst mein Untergang oder war es schon viel früher? Ich war schon vorher süchtig, das weiß ich. Aber als der Alkohol im Alltag eine Rolle spielte, da war eine weitere Grenze überschritten und deshalb ging es mit der Abwärtsspirale nochmal deutlich weiter nach unten. Es war ein besonderer Schritt für mich, auf einmal Wein zu Hause zu haben und ungehemmt jederzeit da auch allein bei zu gehen und mir ne Flasche zu öffnen. Haben ja viele so gemacht. Warum nicht auch ich? Zum Entspannen, beim Kochen und so weiter. Aber DAS war im Grunde genommen ein Verhalten, was ich nicht kannte von zu Hause aus meinem Elternhaus. Deshalb hat es auch lange gedauert, bis das bei mir soweit war.

    Ich weiß, dass ich mich wiederhole, ich hab es hier schon mal beschrieben, aber ich greife es trotzdem nochmal auf. Das erste Mal betrunken war ich mit 14. Ich war bei Freunden und ich war direkt hackevoll. Kontrollverlust beim ersten Mal. Der Beweis, dass ich noch nie mit Alkohol umgehen konnte. Ich hab nicht oft was getrunken am Anfang, aber als ich nachher los durfte, in die Dorfdisse und zu Privatpartys im Jugendalter gab es im Grunde genommen keine Party?, an der ich nichts getrunken habe. Es ist nicht jedes Mal ausgeartet, weil ich in einem bestimmten Alter ja noch ne Uhrzeit mitbekommen habe, aber spätestens, nachdem ich solange weg bleiben durfte, wie ich wollte, war die Party erst zu Ende, wenn ich voll war. Ich bin auch nie Fahrerin gewesen. Damit ich bloß trinken kann. Wenn ich Montags an die peinlichen Geschichten dachte, hab ich immer gesagt "ich trink nächstes Wochenende nichts, ich fahre". Darüber wurde sich nachher schon lustig gemacht, weil ich sowieso Freitags entschieden hatte, dass ich doch nicht fahren werde. Da war ich doch im Grunde genommen schon drin in der Abhängigkeit. Ich konnte das, was ich mir selbst vorgenommen habe, nicht einhalten. Absolut nicht.

    So lebte ich von Party zu Party. Ich habe nie in der Woche zu Hause getrunken. Deshalb freute ich mich schon Montags auf Freitag bzw. Samstag-Abend. Wenn irgendwo ne Scheunenfete war, haben wir schon die Flyer ins Auto gehängt und wenn ich in der Woche mit dem Auto unterwegs war bekam ich immer ein gutes und euphorischers Gefühl, wenn ich durch den Flyer erinnert wurde "Samstag ist Party". Vergleichbar ist das mit dem Gefühl, was ich später hatte, wenn ich mir zu Hause meinen Wein geöffnet habe. Nein, nicht vergleichbar. Es war absolut gleich merke ich gerade. Dieses "Ja, jetzt trinke ich was" hatte solche Glücksgefühle ausgelöst. Viele werden es kennen, wenn nicht sogar alle. Beim Schreiben bekommt man direkt Lust drauf und wenn ich dann aber meine Methode anwende und den Gedanken zu Ende denke.....wie geht es nach dem ersten und zweiten Glas weiter. Wie sieht es nach der ersten Flasche aus?? Bereits DAS reicht mir, um die Lust auf das Trinken wieder zu verwerfen, denn bereits nach der ersten Flasche konnte man mich in die Tonne hauen. Wenn mir diese Gedanken nicht reichen, denke ich nochmal daran, wie es am nächsten Morgen ist, wenn ich mit einem Kater wach werde und mich definitiv nicht mehr daran erinnern kann, wie ich ins Bett gekommen bin und dann bin ich ein für alle Mal bedient mit der Lust auf ein Glas Wein. Gern kann ich mir als Krönung noch vorstellen, dass ich morgens im Bett liege, ich mich schäme, wenn ich meine whats app Nachrichten ansehe und wie meine Kinder reinkommen und sagen "Mama, Du warst ja gestern schon wieder so durcheinander" und wie ich mich dann frage, ob ich die Kinder eigentlich ins Bett gebracht habe oder mein Partner oder ob sie vielleicht sogar selbst gegangen sind. Heulen könnte ich gerade, wenn ich daran denke!!!! Laut los heulen, ganz ehrlich. So etwas sollten Kleinkinder niemals erleben müssen.


    Es ist ganz komisch gerade. Ich habe gerade das beste Beispiel live im Absatz davor durchlebt, wie es mir geht, wenn ich Lust auf etwas zu Trinken bekomme. Als ich anfing von der Partyzeit zu schreiben bekam ich beim Schreiben WIRKLICH Lust auf das Gefühl, was ich selbst beschrieben habe. Dieses euphorische Glücksgefühl. Ich hab dann genau das weiter geschrieben, was ich dachte. Zu Ende dachte. Meine Methode. Ihr ward quasi live dabei :D Und könnt ihr Euch vorstellen, wie die Lust auf ein Glas Wein am Ende meines Absatzes komplett weg war?? Es ist so. Ich bin jetzt, keine 3 Minuten später angewidert bei dem Gedanken an Alkohol....

    So nun bin ich abgewichen von dem, was ich eigentlivch schreiben wollte. Ich schicke auch einmal kurz ab, weil ich Angst habe, dass mein Laptop meinen Text wieder einmal verschluckt....

  • Jedenfalls habe ich immer nur an den Wochenenden gesoffen in meiner Jugendzeit. Später dann auch mal auf einem Geburtstag in der Woche. Als ich dann geheiratet habe, war es bei uns zu Hause auch so, dass zwar Alkohol im Haus war, aber es musste schon Besuch da sein, um mal in der Woche was zu trinken. Da war es irgendwie im Rahmen, es gehört nicht zum Alltag. Ich hab mir da jedenfalls NIE allein eine Flasche Wein geöffnet. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, weil es sich irgendwie für mich nicht gehörte. Ich kannte das aus meinem Elternhaus auch nicht, vielleicht deshalb. Der Gedanke kam mir gar nicht irgendwie.

    Meine Eltern waren immer locker und klasse in der Erziehung. Nicht zu locker, wir hatten Grenzen und Regeln, aber sie ließen uns Freiraum. Meine Mutter sprach mich zwar mal an, ob das nicht ein bisschen viel mit der Feierei ist, aber ich habe das verharmlost, weil ja schließlich ALLE feiern. Ich glaub, sie hatte damals den richtigen Riecher, aber sie war vermutlich selbst unsicher, ob es normal ist oder nicht unter uns Jugendlichen. Jedenfalls haben meine Eltern selbst auch ab und zu gefeiert, aber wirklich nur, wenn jemand eine Geburtstagsparty geschmissen hat. Das kam ab und zu mal vor, aber das wars dann auch. Zu Hause wurde ansonsten bei uns kein Alkohol getrunken. So etwas wie ein Feierabendbier gab es nicht. Wenn wir als Familie z. B. Weihnachten mit mehreren zusammen saßen, gab es gar kein Alkohol. Es gab Cola und fertig. Das stand nie im Raum, als wir Kinder waren. Im Grunde genommen fing es erst an, dass uns mal was angeboten wurde, als wir Erwachsen waren, weil meine Eltern wussten, dass die Männer vielleicht gern mal ein Bier trinken würden. Was ja auch völlig in Ordnung war. Ich schweife ab. Ich wollte eigentlich nur erklären, dass es für mich normal war, mal auf einer Party zu trinken, aber eben nicht normal, im Alltag Alkohol auf dem Tisch stehen zu haben. Meine Eltern haben mir glasklar vorgemacht, dass Alkohol nicht in den Alltag gehört. Deshalb bin ich wie gesagt auch zunächst nie auf die Idee gekommen, mir zu Hause ne Pulle aufzumachen, obwohl keine Partyzeit ist.

    Irgendwann hatte ich mich von meinem Mann getrennt und war spöter in einer neuen Beziehung. Bei ihm gehörte das Feierabendbier dazu, Alkohol gab es also auch zu Hause im Alltag. Bei ihm gab es keinen Kontrollverlust, aber bei mir. Er kannte seine Grenzen, ich nicht. Aber für mich war das praktisch. Er trank auch im Alltag sein Bier und ich konnte mich schön gemütlich dazu setzen und Wein trinken. Da wurde für mich eine neue Tür geöffnet. Irgendwann war es dann praktisch, dass ich Wein zum kochen brauchte. Merkwürdigerweise gab es ständig irgendein Gericht, wo man Wein für brauchte. Wenn mein Partner dann von der Arbeit kam, konnte ich sagen, dass ich Wein brauchte und bei der Gelegenheit konnte ich ja schon mal ein Gläschen trinken. Und so ging es weiter. Irgendwann war das so in den Alltag übergegangen, dass ich nicht mal mehr mir selbst vorgemacht habe, dass ich den zum Kochen brauche, sondern ich hab mir einfach Nachmittags in der Sonne schon mal eine Weißweinschorle gegönnt. Meinem Partner war das irgendwann zu viel.
    Tja, ich hab es natürlich immer verharmlost. Ich hab aber immer dafür gesorgt, dass ich genug Wein hatte. Ein Schicksalsschlag in der Familie hat mich ebenfalls dazu veranlasst, zu trinken, um wieder gut drauf zu sein.

    Die Beziehung in der ich war, ging irgendwann in die Brüche. Streitereien wegen anderer Dinge. Aber auch diese Streitereien arteten unter Alkoholeinfluss natürlich mehr aus. Lange nicht so, wie in meiner Ehe, aber man haut schon mal Dinge raus, die man nüchtern nicht sagen würde. Jedenfalls haben wir uns getrennt, ich zog mit den Kindern in meine eigene Wohnung. Wir haben uns im Guten getrennt und verstehen uns noch heute.

    Nun ja da war ich wie gesagt schon Alkoholikerin und dann kam ich mit meinem letzten Ex-Partner zusammen. Das war dann endgültig mein Untergang. Versteht mich nicht falsch, ich wäre eh am Tiefpunkt gelandet. Ich war wie gesagt schon abhängig. Aber nun war ich mit einem Mann zusammen, der selbst definitiv Alkoholiker war (und ist) und da ging es richtig zur Sache. Es wurde ständig gesoffen. Da habe ich es auch kennen gelernt, dass wir Samstags-Abends betrunken eingepennt sind und es einem Sonntag-Morgen so schlecht ging, dass man erstmal ein Bier drauf kippt. Dass es bei dem Bier natürlich nicht blieb, sondern der Sonntag mit Saufen verbracht wurde, versteht sich von selbst. Das war die schlimmste Zeit mit dem Alkohol überhaupt. Heute kann ich die Erinnerungen für mich nutzen, indem sie mich davon abhalten, jemals wieder ein Glas Alkohol zu trinken.

    Tja, das waren meine Gedanken, ausgelöst durch den anderen Thread von Jessica. Die an einem Punkt ist, an dem ich mir im Nachhinein wünsche, dass ich doch bloß da schon gehandelt hätte. Hab ich aber nicht, wie gesagt. Ich kann es nicht mehr ändern. Es gehört leider zu meinem Leben dazu.

    Dafür genieße ich das Leben jetzt umso mehr. Ich bin stolz, dass ich jetzt endlich die gute Mutter sein kann, die ich im Herzen eigentlich schon immer war. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich morgens nüchtern wach werde. Gerade neulich habe ich beim Spazieren gehen gedacht:

    "Seit meiner Kindheit ist das die schönste Zeit meines Lebens" und das ist auch so!


    In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen nüchternen, sonnigen Tag :)


    Cadda

  • Liebe Cadda,

    eine sehr ehrliche und rührende Geschichte. Toll ist, dass du dies heute unter dem Blickwinkel der Trockenheit berichtest.
    Sonst würden die Emotionen ja nicht so fließen.
    Ich glaube, dass du dies als Schreckgespennst deines Lebens in dir trägst und wenn du darüber schreibst, klingt auch ein wenig Stolz heraus. So in der Art: "...ich bin frei, ich habe all das hinter mir gelassen. Das ist nur der Blick in den Rückspiegel..."
    Und diesen Spiegel musst du dir immer vor Augen halten.
    Ich habe es am eigenen Leib gemerkt. Rückfall heißt, in ganz kurzer Zeit hängst du wieder im alten Strickmuster, oder es wird sogar noch schlimmer.
    Das kannst nur du verhindern.
    Du hast deine Geschichte. Falls du mal auf der Klippe stehst, lass dir blitzschnell diese Geschichte durch den Kopf gehen.
    Wir machen uns soviel Gedanken um Alkohol, weil wir ihn nicht trinken können, oder nicht mehr.
    Ich frag mich auch manchmal, ob ich nicht zu oft an diese Substanz denke. Ob ich sie verdrängen soll. Eigentlich ist der Alk die ganze Grübelei nicht wert.
    Hm, dann denke ich schon wieder- doch.
    Eine lange Zeit des Lebens hat er mich beherrscht, hat mir Dinge beigebracht, die ich nie gemacht hätte. Hat mich teilweise zum Idioten gestempelt und mir vieles genommen. Warum sollte ich also nicht an ihn denken?
    Wenn die Erinnerungen verblassen, gut sie verblassen schon, aber wenn man beginnt, alles auszublenden (wie ich), zu verharmlosen, dann kann es schon wieder gefährlich werden.
    Ich hab einen Freund. 20 Jahre, genau 20 Jahre trocken.
    Bei seinem letzten Besuch sagte er mir. "Ich denke nichtmal mehr an Alkohol. Er ist weg."
    Vor einigen Tagen ne whats app. "Marianee, liege in der Klinik. 2,7 Promille in die Rüstung geknittert. Wie konnte das passieren?"
    Aber er hat sich wenigstens gleich selbst eingewiesen. 1 Tag und sofort ab.
    Das meine ich mit dem Vergessen. Wir dürfen nicht vergessen!

    LG, marianee

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Wir sind hier im Land der Dichter und der Denker.
    Wenn wir Betroffene nicht aufpassen wird daraus
    aber auch das Land der Diebe und der Henker.

    Der Dieb Alkohol klaut uns unser Leben und ist gern bereit, uns zum Henker zu geleiten.

    Also, Achtsamkeit ein Leben lang!

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Marianee, vielen Dank für Deinen Gedanken dazu. Die sind für mich SEHR hilfreich. Dieses Beispiel mit Dir oder Deinem Freund, der schon so weit war, dass er nicht mal mehr an Alkohol dachte, zeigen, dass man ein Leben lang auf sich achten sollte. Wie Du selbst schreibst „Achtsamkeit ein Leben lang“. Das empfinde ich auch nicht als Druck oder Belastung. Denn es ist schließlich etwas sehr Gutes und Positives auf sich zu achten.

    Das stimmt, ich bin stolz, dass ich jetzt hier angekommen bin, in meinem Leben. Ich bin sonst immer bescheiden, mache ein Lob von Anderen grundsätzlich klein. Warum, weiß ich gar nicht. Vielleicht, weil ich eine grauenhafte Allgemeinbildung habe, weil ich mich im Suff auf zu viele Männer eingelassen habe und durch diese ganzen widerlichen und peinlichen Aktionen im Suff mein Selbstbewusstsein im Keller war? Oder manchmal noch ist? Ich mache mich oft selbst klein. Das mit dem trocken werden ist das Einzige, wo ich wirklich Stolz zulasse. Weil es daran nichts zu rütteln gibt. Und weil mich sonst die Vergangenheit auch zu sehr belasten würde, wenn ich mir selbst nicht sagen könnte, dass es jetzt etwas Positives hat.

    Ich weiß nicht, warum ich immer so bescheiden bin. Ich werde auf der Arbeit sehr geschätzt und finde trotzdem etwas, wo ich nicht so gut bin. Meine Jungs sind trotz meiner Alkoholvergangenheit so gut gelungen und ich finde trotzdem meine Fehler, die ich in der Erziehung mache. Verrückt ist das. Dabei kann man sich doch auch mal sagen, dass man was gut macht. Das ist ja auch ne Form von Achtsamkeit. Aber ich arbeite schon seit dem ich nüchtern bin daran. Offensichtlich ist es mir schon ein bisschen gelungen, sonst hättest Du ja keinen Stolz rauslesen können :D

    Ich glaub, es gibt Zeiten, da beschäftigt man sich mehr mit dem Thema und mal weniger. In dieser Woche hatte ich Urlaub und war viel hier im Forum. Da denkt man viel nach. In einer bekannten Serie im TV, wird neuerdings das Thema (wie ich finde sehr gut) aufgegriffen, wie eine Frau in die Sucht rutscht. Auch da wieder viele Gedanken dran. Aber ich find es ok. Es werden auch wieder Zeiten kommen, wo man kaum dran denkt. Hatte ich vor meinem Urlaub gerade. Ich nehme das so wie es sich ergibt.

    Danke für Deine Worte. Da kann ich viel draus mitnehmen.

  • Weißt du wo ich eine ungemeine Achtung kennengelernt habe?
    Im buddhistischem Kloster. Es war unglaublich, sorry, mir stehen gerade die Tränen in den Augen.
    Ich habe noch nie solche freundlichen Menschen kennengelernt. Noch nie. Ich wurde in eine Gemeinschaft aufgenommen, als ich zerschossen ankam.
    Nach einem halben Tag musste ich unterschreiben. Kein Alkohol, kein Tabak. Okay, hab ich gemacht.
    Ab dem 2. Tag hab ich in der Küche geholfen. Abwasch. Eine alte Nonne brachte mir einen Kaffee und sagte, wenn es nicht geht, 5 Minuten Arbeit, 5 Minuten ausruhen. Wenn es gar nicht geht, lass es stehen. Wir sind bei dir.
    Wir wissen durch dein Anmeldeformular (hatte meine Frau geschrieben, weil ich unfähig war), dass du ein sehr gebildeter Mann bist. Das ist gut. Wir hier sind alle gleich. Egal ob gebildet, oder weniger gebildet. Wir sind alle gleich.
    Als ich nach einer Stunde fertig war mit dem ganzen Zeug, stand hinter mir der Abt. Bhante Dhammadipa. Er streichelte mir über den Kopf und sagte: "Komm mit in meine Bibliothek. Ich gebe dir ein Buch. Das Buch heißt: Die Kuh, die weinte."
    Da ist mir vieles klar geworden.
    Und als er meine Frau umarmte und sagte "...geht zum Fluß, The endless river, ihr kennt sicher die CD von Pink Floyd, geht dahin und umarmt euch. Euer Leid hat der Fluss schon längst weggespült."
    Und die alte Nonne aus der Küche brachte uns asiatischen Tee. Noch nie so eine Geschmaksrichtung erlebt.
    Wir waren irgendwie glücklich.
    Meine Frau will übrigens zu einem Seminar in das Kloster gehen. Die bieten sowas zweimal im Jahr an. Amitayus Retreat Monastery ist das Thema.
    Wiederherstellen und Erhalten der Lebensenergie.
    Ich bin in keinster Weise an einen Glauben gebunden, bin atheistisch erzogen worden. Doch diese Zeit hat mich trotzdem ziemlich geprägt.
    Es kamen zwei Mönche vom Flughafen. Gelaufen. Mit je einem 50-kg schweren Rücksack. Ich habe dann erfahren, dass sie aufgrund ihrer Kutte und ihres Aussehen, Haare abrasiert), kein Taxi mitgenommen hat. Sind sie eben gelaufen.

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Guten Morgen, Cadda,

    Ich möchte mich bei Dir für deinen ehrlichen und ungeschönten Bericht über deinen Krankheitsverlauf bedanken. In sovielen deiner Schilderungen finde ich mich wieder, obwohl unsere Lebensgeschichten unterschiedlich sind. Mir helfen solche Beiträge meine Krankheit langsam zu akzeptieren und mir nicht mehr die Schuld für mein " Versagen" zu geben. Es ist die Krankheit, die uns so handeln ließ. Dinge, die wir nüchtern niemals getan hätten. Das alles braucht Zeit, um verarbeitet zu werden.

    Ich habe auch einmal nachgedacht, wann mir eigentlich zum ersten Mal bewusst wurde, dass mein Alkoholkonsum nicht mehr normal ist. Das war Ende 2011. Damals war ich auch eine kurze Zeit in diesem Forum und bin zu den AAs gegangen. Doch den Satz " Ich bin Alkoholikern" brachte ich nicht über die Lippen. Ich trank also noch acht Jahre weiter, obwohl ich rücklickend betrachtet, damals schon abhängig war.


    Es ist ganz komisch gerade. Ich habe gerade das beste Beispiel live im Absatz davor durchlebt, wie es mir geht, wenn ich Lust auf etwas zu Trinken bekomme. Als ich anfing von der Partyzeit zu schreiben bekam ich beim Schreiben WIRKLICH Lust auf das Gefühl, was ich selbst beschrieben habe. Dieses euphorische Glücksgefühl.

    Unser Suchtgedächnis beherrscht es in Perfektion, die vermeintlich schönen Dinge des Rausches hervorzuheben und die ganzen negativen und tragischen Folgen völlig in den Hintergrund zu rücken. Da hilft deine Methode " Den Gedanken zu Ende denken" sehr gut. Sobald Suchtgedanken aufkommen, wende ich diese Technik an und mir vergeht ganz schnell die Lust.


    In einer bekannten Serie im TV, wird neuerdings das Thema (wie ich finde sehr gut) aufgegriffen, wie eine Frau in die Sucht rutscht.

    Was ist das für eine Serie? Klingt interessant.

    Mir kommen gerade noch einige Gedanken und Erkenntnisse, aber darüber schreibe ich dann in meinem Thread.

    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!

    LG
    Carmen

  • Guten Morgen Carmen,

    Danke für Deine Worte. Es freut mich total, dass Du etwas mitnehmen kannst für Dich. Ich schreibe im geschützten Bereich nochmal ein bisschen mehr zu dem, was Du gerade angesprochen hast.

    Dir auch einen schönen Sonntag.

  • Hallo Cadda,

    ich freue mich sehr, dass Du einen Teil Deiner Gedankenwelt auch hier im offenen Bereich teilst. In den sieben Jahren, als ich im erweiterten Bereich schreiben durfte, habe ich das meiste im offenen Bereich geschrieben, da wir nur hier die Betroffenen, die den Weg noch nicht gefunden haben, ansprechen können.

    Heute war ich 16 km beim Laufen und Fotografieren. Das kann man sehr gut kombinieren. Es sind sehr viele Leute unterwegs gewesen. Meistens alleine oder zu zweit. Auf den Wegen geht man sich aus dem Weg und lächelt sich an. Es wird deutlich mehr gelächelt als vor ein paar Monaten. Das ist eine schöne Nebenwirkung der aktuellen Zeit.

    Apropos aktuelle Zeit: Derzeit lebe ich etwas zurückgezogen, gehe nur noch alle 14 Tage zum Einkaufen und arbeite im HomeOffice. Aus den allerorten anzutreffenden Diskussionen halte ich mich heraus. Ich mache mir nicht viel aus Halbwissen. Angst habe ich keine, aber etwas Vorsicht kann mir sicherlich nicht schaden. Ich hoffe sehr, dass wir die Balance zwischen Wirtschaft und Gesundheit weiterhin halten können, da sich beides gegenseitig hilft. Gut finde ich, dass verschiedene Ansätze verfolgt werden und eine recht große Meinungsvielfalt herrscht. Das ist bei weitem nicht in jedem Land möglich.

    Viele Grüße
    Correns

  • Guten Morgen Correns,

    mir ist es auch schon aufgefallen, dass eine schöne Nebenwirkung dieser Zeit ist, dass die Menschen irgendwie offener miteinander umgehen. Das ist zwar in dem Zusammenhang, dass ja ABSTAND das große Zauberwort ist, im Grunde genommen auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich "Abstand aber offener", aber es ist so. Durch die Gesten und Worte sind die Menschen mehr miteinander verbunden. Ich erlebe das auch bei mir auf der Arbeit. Ich arbeite ja in einem sehr kleinen Laden, wo man eh noch mehr miteinander redet und es nicht so anonym ist, aber gerade jetzt in der Zeit ist es noch einmal viel mehr, dass nett miteinander umgegangen wird. Da reden sogar die, die sonst nie etwas sagen, ein paar Worte. Und beim Spazieren gehen fällt es mir auch, genau wie Dir, auf. Es sind mehr Leute unterwegs, aber Lächeln ist groß in Mode gekommen :D
    Mir gefällt es.

    Ich selbst habe auch keine Angst. Wenn ich diesen Virus bekomme, lege ich mich 2 Wochen ins Bett und dann geht's mir wieder gut. Davon bin ich ziemlich überzeugt und ich hoffe zumindest, dass es genau so wäre. Aber was ist mit den älteren oder vorerkrankten Menschen? Ich möchte niemanden anstecken. Meine Kinder dürfen draussen auf dem Hof spielen, aber nicht mit ihren Freunden. Da wir aber viele Leute in einem Haushalt sind mit Kindern (wir wohnen mit meinem Schwager unter einem Dach), können meine Kinder sich eigentlich nicht beklagen. Wir haben sozusagen eine große "Kernfamilie" mit einem gemeinsamen Grundstück. Außerdem haben sich die beiden ja auch untereinander. Kurz gesagt: Sie halten sich daran, nicht mit den Nachbarkindern zu spielen und es gelingt ihnen auch ganz gut, weil sie hier zu Hause nicht allein sind. Da haben es die Kinder in den Wohnungen ohne Garten wirklich viel schlimmer und das tut mir manchmal ganz schön leid.

    Ich selbst muss arbeiten, von daher merke ich gar nicht so einen großen Unterschied. Ok, in der letzten Woche hatte ich Urlaub, aber nur eine Woche und da habe ich es genossen, einfach mal nichts zu tun. Ich war sehr viel hier im Forum, sehr viel im Garten und ich war JEDEN Tag laufen :D
    Ich empfinde es inzwischen auch übrigens nicht mehr als "aufraffen". Ich hab mich irgendwie wieder daran gewöhnt. Es gehört dazu. Und es tut mir gut. Man achtet dann auch automatisch mehr auf seine Ernährung, was wiederum auch gut tut.

    Ich hatte 4 Wochen lang komplett auf Süßigkeiten verzichtet. Keine Schokolade, kein Kuchen, keine Chips. Ich kaufe die Dinge immer noch nicht. Aber als ich Ostern etwas geschenkt bekommen habe, hab ich es auch gegessen. Und ab und zu mal in der Sonne ein Eis essen, das gönne ich mir auch. Ich muss jetzt nur aufpassen, dass es nicht wieder so krass wird, wie vor den 4 Wochen, wo ich mir suchtartig alles gekauft und mir reingepflügt habe. Das tat mir nämlich gar nicht gut. Ich werde ja sehen, wie es jetzt weiter geht. Sonst lasse ich es wieder ganz nach. Aber bisher geht es gut, auch im Urlaub.

    Correns nochmal: Ja, es ist mir wichtig, auch hier im offenen Bereich zu schreiben. Denn Du hast Recht, nur so erreichen die Geschichten auch Menschen, die hier noch trinkend lesen und vielleicht am überlegen sind, aufzuhören. Ich selbst habe hier ja auch eine sehr lange Zeit gelesen, während ich noch nicht an dem Punkt angekommen war, wirklich aufzuhören. Aber dieses Forum hat mir EXTREM geholfen, meinen Entschuss auch in die Tat umzusetzen. Ich glaube, jeder hat so seine Geschichte, die einem am meisten im Gedächtnis geblieben ist und irgendwie einen am meisten dazu gebracht hat, sich auseinander zu setzen und schlussendlich aufzuhören. Bei mir war es DEINE Geschichte. Aber das sagte ich Dir ja bereits schon ein Mal (oder auch öfter).

    Neulich habe ich das erste Mal gesagt bekommen, dass es MEINE Geschichte war, die besonders im Kopf geblieben ist und mit dafür gesorgt hat, es anzugehen hier im Forum. Das freut mich dann sehr und dann fühle ich mich auch bestärkt, dass es richtig ist, auch hier im offenen Bereich weiter zu schreiben, obwohl ich auch im geschlossenen Bereich bin.

    Gestern habe ich auch im geschlossenen Bereich viel geschrieben und da bin ich halt ins Detail gegangen, was ich hier nicht machen möchte. Also ich gehe hier ja auch sehr ins Detail, weil es mir auch egal ist, wenn mich jemand wieder erkennt. In meinem Umfeld weiß eh jeder Bescheid. Aber es gibt ja so ein paar Geschichten und Gefühle, die man dann doch nicht unbedingt so ganz offen teilen möchte.

    Aber das Grundsätzliche wird von mir weiterhin auch hier landen. In dem Bereich, wo alle lesen und wenn sich der Ein- oder Andere dadurch besser auf ein trockenes Leben vorbereiten kann, wäre das toll. Das würde mich freuen. Denn wie sagen wir alle immer so schön?

    Es lohnt sich!!!!!

    In diesem Sinne... Correns, ich gehe jetzt Laufen und muss mich nicht aufraffen, denn ich habe Lust dazu... Ob es eine große oder doch nur eine kleine Runde wird, das zeigt sich, wenn ich unterwegs bin :D

  • Liebe Cadda,

    ich habe jetzt deine Story (das was ich im offenen Bereich lesen kann) komplett gelesen. Ich gratuliere dir von Herzen zu deiner Kraft und Stärke! Du kannst sowas von stolz auf dich sein!
    LG
    Sonne

  • Guten Morgen,

    heute ist "Vatertag". Was hab ich mich immer darauf gefreut. Schön mit meinen Freunden losziehen und saufen. Zwar war man weder Vater noch sonst was, aber Hauptsache los. Wenn ich daran zurückdenke, dann kommen natürlich auch gute Gedanken wieder hoch. Damals, vor wirklich vielen, vielen Jahren, haben die Feiern auch noch Spaß gemacht und man hat wirklich viel gelacht und hatte einen tollen Tag. Erst später wurde es irgendwie immer ätzender. Filmriss, man hat Dinge gemacht, die man sonst nicht tun würde und so weiter. In den letzten Jahren, bevor ich aufhörte zu trinken, bin ich nicht einmal mehr losgezogen. Meine Freundinnen, mit denen ich früher los war, sind nicht in die Alkoholsucht gefallen und hatten keine Lust mehr auf solche Sauftage. Aber ich hab trotzdem immer dafür gesorgt, dass ich Leute um mich herum habe, auf die eben "Verlass" war und mitgezogen haben. Ganz am Ende war ich sogar nur noch mit meinem Ex-Partner zu Hause und hab dort gesoffen. Nichts anderes, als sonst auch, außer dass man wusste, dass überall da draussen noch viel mehr Leute sind, die heute saufen. Da hatte man doch gleich kein schlechtes Gewissen mehr, weil ja schließlich kein normaler Tag war, sondern alle getrunken haben. An die letzten Jahre habe ich keine guten Erinnerungen mehr übrig. Also an die letzten Jahre, in denen ich noch getrunken habe. Und nun? Nun bin ich seit um 5 wach, weil ich gestern im Gegensatz zu früher nicht weg war, um in den Vatertag reinzufeiern. Das kam ja auch noch dazu. Es reichte ja nicht, Vatertag zu saufen, nein. Man ist schon den Mittwoch davor losgezogen und hat sich ordentlich die Kante gegeben und dann am Donnerstag Vormittags schnell ein paar Bier raufgekippt, damit der Kater weg ist. Ich gebe zu, dass mir das manchmal wirklich Spaß gemacht hat und die Erinnerungen an den Anfang sind auch leider positiv. Das ist es ja, was das Suchtgedächtnis sich dann herauspickt. Das denkt gar nicht daran, an das Ende vom Tag zu denken :D Aber das kann ich ja zum Glück selbst übernehmen :)

    Was werde ich heute tun? Ich werde jetzt meinen Kaffee genießen und hier schreiben und lesen. Später werden meine Kinder zu ihrem Papa rübergehen, um ihm Brötchen zu bringen und mit ihm zu frühstücken. In der Zeit werde ich im Wald joggen gehen. Wenn meine Kinder wieder zurück sind, werde ich mit ihnen mit dem Fahrrad zu meinem Papa fahren und dort eine Kleinigkeit abgeben und ne Runde klönen. Dann werde ich mit dem Fahrrad weiter fahren, um auch noch bei meiner Oma und Opa (mit Abstand) anzuhalten, die werden bei so schönem Wetter bestimmt draussen sitzen.

    Ich hatte auch überlegt, ob ich mit den Kindern an die Ostsee fahre, aber ich könnte mir vorstellen, dass auf die Idee heute sehr viele kommen und das ist mir dann irgendwie zu nervig.

    Jedenfalls hab ich mir vorgenommen, heute nur Gesundes zu Essen und zu Trinken und mich viel zu bewegen. Einfach ein Tag, an dem ich etwas Gutes für mich mache.


    Ansonsten geht es mir gut. Ich habe gerade neulich wieder eine positive Erfahrung mit dem Nüchtern-Sein gemacht, dazu schreibe ich im geschlossenen Bereich etwas mehr, das wäre mir jetzt zu detailliert, aber auf jeden Fall geht es grob darum, dass ich wirklich in meiner Abwesenheit sehr gelobt wurde dafür, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe. Hierbei konnte ich hinterher feststellen, dass es Leute gibt, denen es vielleicht gar nicht immer so gut, wenn man "alles im Griff" hat, weil sie es vielleicht gar nicht schlecht finden, wenn Andere um sie herum scheitern, denn dann steht man ja selbst besser da. Wiederum Andere sind einfach nur voller Freude und gönnen es einem total. Sehr interessant zu beobachten ist es auf jeden Fall :D

    Ich wünsche Euch allen einen wundervollen Tag und lasst Euch nicht vom Suchtgedächtnis was vorgaukeln. Denkt immer daran, was nach den Anfängen des Tages, nach dem euphorischen Gefühl des Trinkens übrig bleibt, nämlich ein riesen großer Haufen Elend....

    In diesem Sinne... ich mach mir noch einen Kaffee :)

  • Hallo Cadda,

    Erinnerungen an die Zeit, in der wir noch als Geisterfahrer unterwegs waren, sind sehr wichtig.
    Manches was ich mir damals so geleistet habe, ist mir heute mehr als peinlich.
    Verdrängen werde ich meine Erinnerungen nicht, denn genau diese helfe mir, brav meinen trockenen Weg weiterzugehen.
    An einige meiner Saufabende habe ich sogar noch eine gute Erinnerung. Aber auch solche "guten" Events brauche ich heute nicht mehr.
    Mir sind gute Event, also solche ohne Anführungszeichen, lieber.

    Viele Grüße
    Correns

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