Hallo sausebraus,
bei mir war es leider so, das ich erst recht weit unten ankommen mußte.
Äußerlich funktionierte ich noch im Beruf und auch sonst, aber ich hatte trotzdem meinen Körper schon beinahe zugrunde gerichtet.
Als ich ins KH eingeliefert wurde, war ich kurz vorm Leberversagen und ich hätte die Entgiftung beinahe nicht überlebt.
Der Wunsch aufzuhören, war ja oft da. Aber ich habe das nie geschafft ohne Hilfe.
Ich dachte sehr lange, das ich es allein in den Griff bekommen muss.
Mir war nicht klar, das ich dazu schon längst nicht mehr in der Lage war.
Und das man es allein sowieso kaum schafft.
Wie daraus dann ein Wille wurde?
Das war bei mir recht einfach, ich wollte einfach noch nicht sterben.
Überleben konnte ich aber nur trocken. Nass gab man mir nur noch 2-3 Wochen.
Die Entscheidung fiel mir bei diesen Voraussetzungen leicht.
Hier wird oft von schweren Wegen in die Trockenheit geschrieben. Meiner war auch nicht ganz einfach, schon klar.
Aber ab dem Zeitpunkt, wo ich Hilfe bekam, war es so schwer auch wieder nicht.
Das wichtigste war bei mir wohl, zu wissen, wo ich nie wieder hin will.
Und ich war bereit, alles in meinem Leben zu ändern, wenn es sein müßte.
Alles mußte ich zwar nicht ändern, aber einiges.
Und so ging es dann ganz gut.
Ich weiß auch heute noch, nach über 15 Jahren Trockenheit, wo ich nie wieder hin möchte.
Mein Leben ist längst wieder schön und bunt geworden, eigentlich schon nach wenigen Monaten Trockenheit.
ZitatMuss man mit dem Tode konfrontiert werden, um den Überlebenswillen zu aktivieren oder geht das auch anders, früher ?
Ich hoffe, das es nicht erst soweit kommen muss wie bei mir.
Aber ich glaube auch nicht dran, das jemand aufhört, der keinen Leidensdruck hat.
Solange der nicht wirklich da ist, wirst wohl auch Du weitersaufen müssen.
Denn von "saufen wollen" ist wohl schon länger keine Rede mehr, oder?
Hier gibt es einige, die früher wie ich aus der Sauferei aussteigen konnten.
Also ist das offensichtlich möglich.
Ich wünsche Dir, das Dir der ernst der lage bewußt wird. Du hast sicher auch keinen zweiten Körper im Keller, nicht wahr?
Ich habe heute noch Beeinträchtigungen von meiner Sauferei, die auch nie wieder verschwinden werden.
Das wünsche ich niemand anderen.
Wenn man nicht aussteigen kann, wird das aber unweigerlich Folgeerkrankungen eintreten bis hin zu Organausfällen,
eine Leber kann zwar ne Menge vertragen, aber irgendwann ist auch mal Schluss.
Was gibt der Alkohol Dir denn noch, das Du (noch) nicht auf ihn verzichten kannst/magst?
Trinkst Du momentan noch?
LG Sunshine