Und täglich grüßt das Murmeltier

  • Oh ja, so ein bisschen Bedauern, dass ich wirklich ausziehe, hätte ich mir schon gewünscht, nach all den langen Ehejahren. Aber da kam nichts. Es ist mir sehr deutlich geworden, WER an erster Stelle steht. Leider war es nicht ich, sondern eben der Alkohol.
    Aber freu dich auf deine freie Zeit! Auf das Nchtsorgenmüssen für ihn, sondern nur nach deinen Wünschen!!! Schau auf deinen Körper und tu was ihm gut tut! Das macht dann sowas von glücklich!!!
    Ich wünsche dir ein recht glückliches freies neues Jahr!!!!

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Ja, man kann sich wohl vieles schön reden. Sorry, bin da sehr hart geworden. Er ist ein guter Vater bla,bla,bla... Ich habe mir 8 Jahre lang eingeredet, ich mache so nicht weiter. 8 Jahre!!!!!! Jedes Jahr meinte ich, so kann es nicht weiter gehen. Aber es ist weitergegangen. BIS ICH GEGANGEN BIN. Er trinkt immer noch. Trotz Auszug (und das seit mehr als 8 Monaten) Wir haben auch ein gemeinsames Kind (4 Jahre alt) Ich bin froh, dass mein Kind nicht mehr dieses Leben führen muss. Ich habe auch oft nicht gemerkt, wenn er getrunken hat. Betriebsblind würde ich das nennen. Das liegt aber nicht daran, dass er wenig getrunken hat, sondern daran, dass er einfach immer mehr vertragen hat...

  • Mir geht es leider weiterhin sehr schlecht. Ich bin mitten im Umzug und habe das Gefühl einfach ausbrechen zu wollen. Ich möchte wieder zurück. Ich denke, dass ich es nicht schaffe.
    Ich fühle mich einsam und verlassen, obwohl meine komplette Familie und Freunde hinter mir stehen.
    Ich beschäftige mich mit falschen Themen, dass zb Alleinerziehende sehr schlecht dastehen etc. Ich bin zu negativ.
    Xy trinkt mittlerweile zu seinem Feierabend Bierchen auch noch jeden Tag Wein mal eine halbe, mal eine ganze Flasche.
    Ich kontrolliere ihn weiterhin, obwohl ich das nicht möchte.
    Mir gehen absurde Gedanken durch den Kopf wie zB : wie soll ich denn wissen ob er noch trinkt und vor allem wieviel, wenn ich ausgezogen bin. Vielleicht trinkt er dann ja wirklich nicht mehr, wie er es immer sagt. Sobald er mich los ist, muss er auch nicht mehr so viel trinken. Dann hat er ja weniger Stress.
    Ein ganz anderer Punkt ist, dass meine Tochter die Trennung wahrscheinlich nicht gut verkraften wird und ich mir mega große Vorwürfe mache.
    Ich weiß nicht ob es jemals besser wird....
    Ich glaube bis zum Tiefpunkt ist es definitiv nicht mehr weit!!!!!!!!

  • Hallo Milla,

    was juckt es dich denn noch ob xy noch trinkt oder nicht, glaubst du ohne dich macht es ihm kein Spaß mehr :?:

    Als trockener Alkoholiker sag ich dir folgendes, ein nasser Alkoholiker trinkt weil:

    - du böse bist

    - zu lieb warst (glaubt er dir nicht)

    - Ärger auf Arbeit

    - Wetter

    - wenn kein Feiertag ansteht wird Tag xy zum Feiertag ernannt :roll:

    Wenn ein nasser Alkoholiker plötzlich zu seiner üblichen Zeit nicht trinkt hat er schon vorher gesoffen.

    Mach dir doch mal eine Liste mit Plus und Minuspunkten.

    Bei mir fanden die Familie und Freunde fast nur Pluspunkte, ganz perfekt war ich anfangs auch nicht :lol:

    LG Martin

  • Hallo Milla!
    Vielleicht hilft dir der Gedanke:
    Meine Tochter macht mir Vorwürfe "WENN ICH NICHT GEGANGEN BIN"..
    weiter?
    Wenn sie erwachsen, oder zumindest soweit vernünftig ist, die Realität zu erkennen?
    Kinder haben für das "Ungute" in einer Beziehung sehr feine Antennen. Sie spüren, wenn sich Mama oder Papa anders verhalten, weil etwas nicht passt. Es wird klar sein, dass sie ihren Papa vermisst, aber sie vermisst sicher nicht deine Unruhe, dein Unwohlsein...
    Gib ihr die Chance, sowie auch dir, ein neues Leben auszuprobieren.
    Besuchst du eine SHG in deiner Nähe? Vielleicht ist da jemand, mit dem du dich öfter austauschen kannst - vis a vis? Ich wünsche dir viele stärkende Menschen vor Ort, damit du bald aus deinem Tief herauskommst!!!
    LG Gotti

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • hallo Milla
    Erstmal Gratulation für den großen Schritt vorwärts, den du gemacht hast. War bestimmt nicht einfach, das durchzuziehen. Aber du hast dich für einen gesunden neuen Weg entschieden. Der richtige Weg für dich.

    Ich selbst bin Trennungskind. Ich erlebte jeden Tag den Streit meiner Eltern. Nach der Trennung war endlich Ruhe. Mein Vater ist auch Alkoholiker, er hat viele positive Seiten. Er kann sehr unterhaltsame Geschichten erzählen und macht großzügige Geschenke. Es ist sehr lebensfroh. Wenn deine Tochter den Kontakt zu dem Vater wünscht und es ihr guttut, kann sie ihn doch bestimmt regelmäßig besuchen. Vielleicht kann er sich mal am Wochenende um sie kümmern. Dann hast du zeit, dich um dich zu kümmern. Am besten denk jetzt vorallem erstmal an dich!

    Als ich mich von dem vorletzten Alkoholiker getrennt habe, bekam ich erstmal depression und lag 6 monate heulend mit magenschleimhautentzündung im Bett. Konnte nicht mehr als eine mahlzeit zu mir nehmen und nicht mehr schlafen. Aber es war weniger der Trennungsschmerz. Es war mehr der zerbrochene Traum in meinem Kopf, der Traum von einer glücklichen Beziehung. Und die Tatsache, das von mir nicht viel übrig war. Ein großes Loch, weil ich mich immer mit ihm beschäftigt hatte. Ich hatte vorallem Gefühlsachterbahn in der ersten Zeit.

    Gibt es irgentwas, das dir freude macht, das nichts mit dem Alkoholiker zu tun hat?

  • Hallo!

    Mittlerweile sind wir umgezogen.

    Ich bin allerdings mit ganz anderen Erwartungen umgezogen und zwar, dass dann auf einmal alles gut sein wird, weil ich mich ja nicht mehr mit dem Thema Alkohol beschäftigen muss.

    Der Schuss ist definitiv nach hinten losgegangen. Ich habe mich noch viel schrecklicher gefühlt als vorher. Ich kann ganz schlecht mit diesen Gefühlen umgehen, sie überrennen mich. Ich leide unter Panikattacken. Ich esse nicht mehr. Ich bin irgendwie nur noch eine Hülle. Sehe alles negativ. Hab keine Hoffnung mehr.

    Ich weiß, dass diese Zeit vorbei gehen wird. Aber es ist so schwer durchzustehen. Nicht wieder rückfällig zu werden.

    Wer mir ganz vie Mut macht ist Ayki 79. Ich habe ihr Threads nun zum 2. mal gelesen.

    Ich hoffe, dass es bald besser wird.

  • Hallo Milla,

    es ist ja wirklich so. Nun bist du aus der Situation raus und es ist ein riesen Loch entstanden. Der ganze Thrill der Beziehung ist plötzlich weg...

    Du kommst zur Ruhe und das bedeutet, dass du dich plötzlich mit dir selbst auseinander setzen musst. Der Partner ist nicht mehr da. Da fehlt regelrecht was, das du lange Zeit gewohnt bist. Denn du hattest mit ihm genug zu tun.

    Du kannst nun damit beginnen das entstandene Loch zu füllen. Mit neuen Dingen die dir Spaß machen und dein Leben lebenswert. Das ist erst mal gar nicht so einfach. Denn durch das viele Kümmern um ihn, die ganzen Sorgen und Verletzungen, die da entstanden sind, hast du vielleicht einen Teil deiner Persönlichkeit vergessen...

    Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir geht, denn ich war auch in dieser Lage. Und daher weiß ich auch wie schwer es ist. Aber ich weiß auch, dass es schaffbar ist!

    Ich möchte dir Mut machen. Du hast den wichtigsten und schmerzlichsten Schritt ja schon gemacht, in dem du dich getrennt hast. Das ist toll! Nun darfst du deine Wunden lecken und dann langsam deinen neuen Weg beginnen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Milla,

    mir ging es wie Dir. Ich bin ausgezogen und dachte, dass meine Probleme damit erledigt wären. Leider war dem nicht so. Es war eine völlig neue Situation. Ich musste erst mal mit mir selber klar kommen. Die Traurigkeit, die Zweifel, die Wut waren ja durch meinen Auszug nicht verschwunden. Sie rumorten weiter in mir. Plötzlich war auch viel freie Zeit da. Was sollte ich damit anfangen? So wie Aurora schreibt, hab ich es gemacht. Hab mir ein neues Hobby gesucht, viel an mir gearbeitet (gelesen, Therapie, geredet), eingeschlafene Kontakte wieder aktiviert. Das hat funktioniert - immer langsam Schritt für Schritt, aber es wurde besser.

    Hab Geduld mit Dir.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Milla,
    Du kannst ja auch wieder zurück gehen. Es wird Dich niemand davon abhalten können, oder?
    Aber möchtest Du das wirklich? Das alles weiter geht mit dem Suff und Deinem Leid, so wie zuvor?
    Möchtest Du denn wirklich Dein Leben einem nassen Alkie opfern, dem Du im Grunde völlig egal bist?
    Weil nur noch die Flasche wichtig ist.
    Das ist doch echt kein Leben.

    Zitat


    Der Schuss ist definitiv nach hinten losgegangen. Ich habe mich noch viel schrecklicher gefühlt als vorher. Ich kann ganz schlecht mit diesen Gefühlen umgehen, sie überrennen mich. Ich leide unter Panikattacken. Ich esse nicht mehr. Ich bin irgendwie nur noch eine Hülle. Sehe alles negativ. Hab keine Hoffnung mehr.

    Du bist auf Entzug von Deiner Droge. Darum fühlt sich das so an.
    Der Bauch hatte auch noch nicht genug Zeit, um dem Verstand hinterherzukommen. Gib ihm doch bitte diese Chance (dem Bauch jetzt!)
    Was kannst Du JEDEN TAG machen, damit es Dir etwas besser geht?
    Was sind Deine Interessen?
    Hast Du liebe Menschen in Deinem Leben, mit denen du Dich treffen kannst?
    Versauer nicht zu Hause, geh raus, unternimm was, zieh Dich bitte nicht noch selbst zusätzlich runter.

    Und esse bitte was. Erstmal nen kleinen Joghurt oder eine Banane, oder was anderes leichtes.
    Und dann vielleicht schon mal ne kleine Stulle? Oder ne leckere Suppe?
    Wenn man nix isst, fühlt man sich auch immer kraftloser und auch das schlägt dann noch zusätzlich auf die Psyche.
    Es wird kein Ritter auf dem weißen Schimmel kommen und Dich retten, Du wirst selbst aktiv werden müssen.
    Also nehme bitte Dein Leben in Deine eigenen Hände und mach was schönes draus. Denn Du hast nur dieses eine !

    LG Sunshine

  • Hallo,

    Danke für eure Antworten 😊

    @sunshine das ist ja das komische vielleicht könnte ich wieder zurück, aber soviel Stolz habe ich dann doch noch das nicht zu tun.
    Vielleicht ist es wirklich mein Entzug diese Panikattacken, obwohl ich auch sehr um unser Haus trauer.. Das konnte ich nämlich nicht alleine behalten.

    Ich fühle mich einfach so minderwertig.

    Das nächste Problem ist, dass ich mich gar nicht um mich selbst kümmern kann, weil meine Tochter mir im Moment alles abverlangt.

    Wie ihr seht ich sehe nur schwarz....

  • Hallo,

    Danke für eure Antworten 😊

    @sunshine das ist ja das komische vielleicht könnte ich wieder zurück, aber soviel Stolz habe ich dann doch noch das nicht zu tun.
    Vielleicht ist es wirklich mein Entzug diese Panikattacken, obwohl ich auch sehr um unser Haus trauer.. Das konnte ich nämlich nicht alleine behalten.

    Ich fühle mich einfach so minderwertig.

    Das nächste Problem ist, dass ich mich gar nicht um mich selbst kümmern kann, weil meine Tochter mir im Moment alles abverlangt.

    Wie ihr seht ich sehe nur schwarz....

  • Guten Morgen Milla!
    Hast du schon mal mit deinem Arzt darüber gesprochen, wie schlecht es dir im Moment geht? Wie wäre es mit einer Mutter - Kind - kur?
    Ich kann dir nur wünschen, dass du bald Hilfe findest, die dir wieder aufhilft, dir Mut und Kraft gibt, und dass du dein Leben aus einer anderen Sicht sehen lernst. Was mir geholfen hat, ist die Tatsache, zu überlegen, "wie sehe ich das Problem in einer Woche, in vier Wochen, in einem halben Jahr, in einem Jahr, ...???" Was denke ich dann über mich? Was will ich dann über mich denken? Wie soll es mir dann gehen??
    Ich habe viel Therapie gebraucht, um dahin zu kommen. Alleine hätte ich mich sicher weiter in meinem Selbstmitleid neben meinem Mann gesuhlt.
    Nach deinem Auszug ist es freilich nicht leicht, das neue Leben. Aber bestimmt gesünder für eure beiden Seelen. Auch wenn du es jetzt vielleicht noch nicht sehen kannst.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen an alle,

    ich habe mich lange nicht gemeldet.
    ich lebe nun seit einiger Zeit in der neuen Wohnung. Und habe mich immer noch nicht wirklich eingelebt.
    Die erste Zeit war ich von Panikattacken geplagt. Ganz langsam wird es besser mit den Attacken. Aber gut ist es noch lange nicht.
    Ich bin im Überlebensmodus. Ich funktioniere. Das ist aber auch alles. Ich weiß nicht wann ich das letzte mal richtig gelacht habe. Sorglos war. Nicht gegrübelt habe, ob dies wirklich die richtige Entscheidung war.
    Ich zweifel weiterhin, obwohl ich tief im Inneren weiß, dass es richtig ist. Mein xy trinkt weiter, obwohl ich nicht mehr da bin und er ja jetzt viel weniger Stress hat.
    Ich weiß nicht, was ich noch für mich tun kann. Ich habe alle wirklich alle Maßnahmen ausgeschöpft.
    Ich weiß auch nicht, ob ich wirklich ihn vermisse oder nur das alte Nest, die Gewohnheiten etc.
    Wann fühle ich mich denn endlich wieder normal???

  • Liebe Milla,

    keine Ahnung, wann du dich wieder "normal" fühlen wirst. Das dauert unterschiedlich lange bei jedem.

    Ich habe damals mindestens 1 Jahr gebraucht, bis sich meine Wohnung als meine Wohnung angefühlt hat. Die ersten Monate, wenn ich meine Eltern besucht habe, musste ich ja immer an meiner alten Wohnung vorbei, die ist ja genau unter der meiner Eltern... da hat's mir jedes Mal fast die Beine weg gehauen.

    Aber ich habe immer mehr gespürt, wie gut mir die Ruhe getan hat. Wie langsam ein wenig meine Seele heil wurde. Wie ich es immer mehr genießen konnte, nicht mehr von üblen Launen, stinkenden Alkoholdünsten und Beschimpfungen überhäuft zu werden. Und dann kam auch das Lachen wieder...

    Was hast du denn für die nächste Zeit so geplant? Es ist Sommer! Machst du Urlaub mit deinem Kind?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Milla,
    Gut dass du den Schritt geschafft hast. Man gewöhnt sich nur langsam daran. Aber du wirst jetzt langsam wieder gesund werden! Pass auf, dass du nicht noch einmal in die Falle der Coabhängigkeit trittst. Bei mir hat es auch so ungefähr 3 Jahre gedauert bis ich mich wieder normal fühle.

    Auch nach 5 Jahren ist es für mich immer ungewohnt, zu Hause zu sein, ohne beschimpft, bedrängt oder bedroht zu werden. Aber es ist ein tolles gefühl. Als wär ein riesiger Klotz vom bein, der mich krank gemacht hat

  • Hallo Milla!
    Meine Therapeutin hat mich einmal gefragt, wer oder was ist Ihnen mehr wert: Das Haus oder Sie selbst???
    Ein Haus ist ein Ding. Sie sind ein Mensch.
    Es hat einige Zeit gedauert, bis es in meinem Gehirn angekommen ist, und dann in meinem Herz.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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