• Hallo Paul

    Zitat

    Ich trinke nicht, meine fünfte Woche habe ich heute komplett und es fällt mir momentan ganz leicht.

    Gratulation zu deine 5 Wochen. Weiter so. :D

    Euphorie, das es leicht geht ist mir auch bekannt. Nur diese Euphorie hat einige schon fast das Genick gebrochen . Weil eben gerade dann die Gefahr am größten ist Kompromisse einzugehen.

    Du hattes bei Sven gefragt.

    Zitat

    Sind die Themenstarter noch aktiv oder doch eingeschlafen...?

    Das ist schwer zu beantworten. Die Mehrzahl sauft wieder. Die anderen haben sich eventuell einen anderen Weg gesucht oder brauchen das Forum aus irgendwelchen Gründen nicht mehr.

    Ich kann nur empfehlen , falls eine Frage drückt. Macht einen eigen Thread auf.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,
    danke für Deinen Post und danke für Deine Gratulation.Du bringst hier richtig viel neuen Schwung rein mit Deinen vielen Meldungen.
    Woher kommt denn Deine neue Energie und Euphorie nach sooo langer Zeit der Nüchternheit?

    Ich habe hier viel gelesen und lerne noch immer viel.
    Das ist mir so bewußt, dass dieses gute Gefühl jederzeit zu Ende sein kann.
    Ich mache mir immer wieder klar, was ich für Verbesserungen habe, wenn ich nüchtern bin.

    Ich rufe mir jeden Tag ins Gedächtnis, was ich heute wieder erlebt habe, welche positiven Gefühle mich ohne Alkohol begleiten.

    Ich glaube ich fange mit meiner Liste an:
    Ich bin heute morgen nüchtern aufgewacht.
    Ich war direkt munter.
    Ich habe vor dem Frühstück Sport gemacht.
    Ich habe mich darüber gefreut, dass ich keinen Schädel habe.
    Ich bin gut gelaunt ins Büro gegangen.
    Ich habe strahlend meine Kollegen begrüßt...

    Das alles, weil ich nüchtern bin, weil ich nüchtern bleibe.
    Das habe ich ganz fest vor!!! :D
    Viele Grüße, Paul (formt sich neu)

  • Hallo Paul,

    Zitat

    Woher kommt denn Deine neue Energie und Euphorie nach sooo langer Zeit der Nüchternheit?

    Ich war im letzen Jahr zeitlich sehr angespannt und habe mich immer mehr aus dem Forum zurückgezogen. Gerade in dieser Zeit ist es auch mir mal passiert das ich einen Anflug von Alkoholgedanken hatte. Deswegen besonn ich mich wieder zu meiner SHG , das ist das Forum, um mich den Anfängen zu stellen. Schließlich habe ich auch dem Forum mit meine Nüchternheit zu verdanken.

    Es hört nie auf und wer denkt das er es geschafft hat ist auf dem Weg in den Rückfall. Ich finde es auch gut das du dich analysierst und es hier mitteilst.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Hartmut

    Hallo Paul,
    ...
    Es hört nie auf und wer denkt das er es geschafft hat ist auf dem Weg in den Rückfall. Ich finde es auch gut das du dich analysierst und es hier mitteilst.

    Gruß Hartmut

    Ich habe Deine Diskussion mit ClaudiA gelesen und denke auch, dass ich aufmerksam sein muss, bleiben muss.
    Ich will es auch, mit Nachdruck und Disziplin.

    Manches Mal denke ich noch, ich werde zum Asketen 😁

    Viele Grüße, Paul

  • ...und heute,

    da kam ich lächelnd aus dem Büro.
    Was für ein toller Tag, richtig intensiv und gut gearbeitet.

    Kurz umgezogen und aus dem Kofferraum die Laufschuhe geschnappt, um dann ne flotte Runde im Licht der Laternen durch den Schneeregen zu machen.
    Echt frisch und erfrischend.

    ( vor sechs Wochen noch, habe ich schwächlich im Supermarkt Nachschub geholt-wieder mal doch am Abend gesoffen...morgen, morgen hör ich ich auf, noch ein letzter entspannter Abend)

    Wie happy ich bin, diesen Kreislauf durchbrochen zu haben!!!
    Heute Abend freue ich mich schon auf mein nüchternes Aufwachen morgen und im Dunkeln marschier ich dann wieder in den Tag hinein.

    Klasse, solche Kleinigkeiten erfreuen mich🙃
    liebe Grüße, Paul,
    der sich wohl fühlt in seiner Haut

  • Hallo Paul,

    Zitat

    Manches Mal denke ich noch, ich werde zum Asketen :D

    Ich kann ja nur für mich sprechen.
    Es mag sich ja mal zwischendurch so anfühlen, aber ich bin nicht wirklich zu einer Asketin geworden.
    Eher im Gegenteil, ich genieße alles viel mehr als zu Saufzeiten.
    Von Askese sehe ich da eher nix.
    Und das früher versoffene Geld zerknalle ich völlig ohne schlechtes Gewissen für mein Hobby, ganz "achtsam" natürlich :lol:
    Oder investiere es in Urlaubsreisen.
    Ich saufe nicht mehr. Ja.
    Aber ich genieße das Leben trotzdem oder gerade deshalb !

    Naja, und die Sauferei war doch schon lange kein "Vergnügen" oder "Genuß" mehr, wer abhängig säuft,
    für den ist das doch viel eher eine leidvolle Qual, oder war es bei Dir anders?

    LG Sunshine

  • Yes, Sunshine (Radio), (immer denke ich daran, wenn ich Deinen Namen lese)😂,
    auch für mich war es eine leidvolle Qual und immer dieses schlechte Gewissen, mich selbst so achtlos zu behandeln...
    Wo ich jetzt so viele Stunden mehr wach verbringe, genieße ich mein Leben auch so intensiv, wie lange nicht mehr.🤩

    Dein Wort zerknallen, das finde ich großartig im Zusammenhang mit Geld. WoW! Hast Du ein richtig schönes Hobby?
    Das habe ich auch schon so richtig mit Freuden gemacht.

    Heute erst den Herbsturlaub gebucht😎
    So früh war ich damit noch nie dran...
    Ich habe es gemacht, weil ich meiner Familie und mir eine Freude machen wollte. Nüchtern kann ich das - ganz von alleine.

    Askese, das meinte ich mehr körperlich, ich schütte nichts mehr in mich rein.
    Ich nehme zu mir, was mir gut tut. Meine bunten Säfte - Karotte, Rote Bete und so.

    Dann fang ich mal an zu rechnen, wofür ich meine nächsten gesparten Kröten
    z e r k n a l l e😊🙃😁

    Vielen Dank, Sunshine, Du bringst mich zum Lachen
    Liebe Grüße, Paul

  • Ich wurde betrogen...
    mit Atimesia Annua, oje.

    Es ist schon ein paar Tage her, da hatte ich Freunden bei der Einladung erzählt, dass ich nichts mehr trinken werde, weil Alkoholiker.

    So, dann kamen die neuen Gesundheitskräuter auf den Tisch, Tee wurde gekocht und probiert.

    Und davon habe ich noch ne Tinktur, die heilt jede Erkältung. Hörte ich...

    Im Mund, auf der Zunge, dieser ekelhafte Geschmack.
    Da ist doch Alkohol drin.

    Boah ey, das will ich doch gar nicht mehr, menno! 😡😳

    So schnell kann’s gehen. Erst habe ich mich geärgert, dann einfach akzeptiert. ich muss total aufpassen.

    Ich habe bis jetzt keinerlei Verlangen dadurch verspürt.

    Ist das jemandem von Euch Leserinnen hier auch schon mal passiert? Wie ein Überfall?
    Wie geht ihr mit sowas um?
    War das ein Rückfall?

    Für mich hat es keine Bedeutung mehr, wollte es aber hier ansprechen.

    Immer schön in Bewegung, liebe Grüße, Paul

  • Moin Paul,

    hab ich grad in Matthias Tb gefunden:

    Zitat

    Nachdem ich den Kindern von meiner Alkoholsucht erzählt hatte und auch davon, alkoholfreies Bier auch nicht zu trinken, hatte ich mir eines in einer bayerischen Wirtschaft bestellt.

    Warum machst Du sowas? :shock:

    Dann brauchste Dich über den Gesichtsausdruck Deiner Kleinen nicht zu wundern.... Du weißt schon, daß wir für unsere Kinder so ziemlich das Wichtigste sind. Sie vertrauen uns, sie lieben uns und sie glauben uns - bis zu einem gewissen Punkt. Und wenn das mein Vater gemacht hätte, hätte ich wohl ähnlich geguckt und mir eine innerliche Notiz gemacht: Erwachsene lügen, also ist das wohl so in Ordnung und ich kann mir das auch leisten.

    Bzgl. Deiner gemachten Erfahrung mit "Tinkturen" etc...
    Ich persönlich würde es nun nicht als Rückfall sehen (das mit dem gezielt bestellten alkoholfreien Bier wohl eher!!), sondern als Frischlingsfehler. Einem Nichtalkoholiker ist oft nicht bewußt, WO alles Alkohol versteckt sein kann.

    Ist mir mal mit Salami passiert. Im Nachgang habe ich erfahren, daß es sich um Kirschwassersalami handelte. Ich wußte bis dato nicht mal, daß es sowas gibt :roll: ... geschmeckt hat man´s auch nicht. Ich vermeide generell alles, wo daß Wort "Alkohol" oder dergleichen schon irgendwo lesbar ist bei Lebensmitteln. Wenn ich allerdings etwas "Alkoholisches" in Form von Nahrung zu mir genommen habe, ohne zu wissen, daß da "was drin" war, und es eben auch nicht rausgeschmeckt habe... tja... dann triggert es mich auch nicht wirklich. Salami kauf ich ja auch ein. Nur eben die nicht, wo explizit "Kirschwasser" drauf steht. Alleine das Wissen kann triggern!!

    Paß auf Dich auf :wink:

    Liebe Grüße
    ClaudiA

  • Liebe ClaudiA,
    genau deswegen bin ich hier im Forum, um auch solch ehrliche Ansichten zu lesen.
    Danke ClaudiA, Deine offenen Worte gehen mir nahe.

    Genau, weil ich weiß, dass ich diesen Fehler gemacht habe, habe ich dieses Erlebnis in meinen Notfallkoffer gepackt.
    Dieses intensive Bild habe ich vor Augen, sollte ich einen schwachen Moment spüren.

    Hier unterscheidet sich mein jetziges Nicht-Trinken als bekennender Alkoholiker von meinen damaligen „Trinkpausen“.

    Auch alkoholfreies Bier trinke ich nicht. Früher war das während meiner Fastenzeit eine leichte Möglichkeit nicht zu saufen, sondern lediglich eine Flasche alkoholfrei zu trinken.

    Jetzt lasse ich also auch das sein.
    Ich beschäftige mich viel mit meinen alten Gewohnheiten und freue mich daran, dass ich heute mit Leichtigkeit das erste Glas ablehnen kann.

    Kürzlich war ich bei einer sehr vergesslichen Tante, die es toll fand, dass ich keinen Alkohol mehr trinken will, ich hatte es ihr an diesem Abend erzählt. Tja, so vergesslich wie sie ist, hat sie mich dreimal gefragt, ob ich ein Schnäppschen oder lieber einen Weiß/Rotwein trinken möchte....

    Nein danke, auf gar keinen Fall!!!

    Nochmals vielen Dank ClaudiA, ich paß auf mich auf und bin sehr wach,:-)
    Liebe Grüße, Paul, der Saunagänger :)

  • 19. Januar 2018

    …weil ich nüchtern bin.

    Kam ich heute wieder früh aus dem Bett…
    Konnte schwungvoll, energiegeladen und gut gelaunt mein Tagwerk verrichten…
    Hab mein Lager aufgeräumt und mir Platz und Übersicht verschaffen…
    Ballast habe ich abgelegt…
    Fühl mich frei und unbeschwert…

    …weil ich nüchtern bin, habe ich das geschafft.

    Euer Paul, …einfach machen

  • Hallo Paul!

    Es ist wirklich schön zu lesen, dass Du erfolgreich in die Abstinenz gestartet bist und nicht missmutig nörgelst, weil Du nicht mehr trinken "darfst".

    Bei der Lektüre deiner Beiträge fällt mir auf, dass Du zumindest auf mich sehr euphorisch wirkst. Darin könnte eine Schwachstelle liegen, falls Du vor lauter Begeisterung über deinen klaren Kopf die nötige Befassung mit unserer Krankheit an sich und ihren Tücken samt des komplizierten Suchtgedächtnisses vernachlässigst. Was hast Du insoweit denn konkret unternommen?


    Ich habe mehrfach Herrschaften ähnlich begeistert und euphorisch starten sehen, die dann jedoch in arge Turbulenzen gerieten, weil sie nicht auf dem Schirm hatten, dass auch mal schlechtere Tage und heftiger Suchtdruck aufkommen können.

    Es liegt mir absolut fern, dir deine momentan gute Laune zu verderben, aber etwas Vorsorge für etwaige Rückschläge kann ich nur empfehlen, damit Du dein Schiff auch bei Sturm und Unwetter auf Kurs halten kannst.

    Bislang bin ich hinsichtlich Getränken und Speisen wie folgt verfahren: Ich mache mich schlau, was drin ist, riecht es nach Alkohol oder erinnert es mich daran, dann konsumiere ich es nicht. Vorsicht geht vor.

    Übrigens das alkoholfreie Bier ist zumeist gar nicht alkoholfrei, sondern nur alkoholarm. Es hat fast immer 0,49%. Bis zu diesem Grenzwert dürfen Getränke in Deutschland als alkoholfrei bezeichnet und verkauft werden. Es gibt auch Biere mit dem Aufdruck 0,0% Alkohol. Die sind alkoholfrei. Dennoch trinke ich sie nicht, da sie von Aussehen, Farbe, Geruch und teilweise auch im Geschmack zu nah an richtigem Bier dran sind. Da ist mir die Versuchung zu heikel, nach dem Konsum eines solchen "kastrierten" Getränks noch mal ein "richtiges" hinterher zu bestellen. Ich bin jetzt in der zweiten Hälfte meines dritten Jahres. Da steht das Bier, egal ob mit oder ohne Alk, nicht mehr im Vordergrund. Dennoch weiß ich, dass mich ein gezapftes Bier durchaus triggern kann. Dann verlasse ich sofort den Ort des Geschehens. Zum Glück kommt dies bei mir immer seltener und in immer größeren Abständen vor.

    Schönes WE.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,
    vielen Dank für Deinen Post und noch mehr danke ich für Deine deutliche Warnung.
    In der Tat geht es mir momentan sehr gut, ich fühle mich leicht und klar und wach. Bin tatsächlich leicht euphorisch und genieße die gewonnene aktive Zeit. Ich bin so viel produktiver als noch zu der Zeit, als ich gerne so viel trank, bis ich „voll“ war.
    Es fängt schon damit an, dass ich nun nicht mehr los muss, um abends noch die fünfte, sechste und siebte Flasche einzukaufen. Dieser fehlende Kaufdruck ist schon Entspannung pur. Heute habe ich den frischen Ingwer für meinen Tee im Haus, da kann ich lieber noch den Tag mit den Kindern besprechen. Diese kleinen positiven und stark empfundenen Veränderungen stützen mich in meinem Vorhaben, nicht mehr zu trinken.
    Dieses Gefühl nicht mehr trinken zu müssen, läßt mich also den Tag viel positiver erleben und dieses neu wieder entdeckte Lebensgefühl macht es mir so leicht momentan nichts zu trinken.

    Du hast Recht, Carl-Friedrich, für den Fall, dass der Saufdruck mich überkommt, bin ich denkbar schlecht vorbereitet, weil ich das so noch nicht erlebt habe. Diesmal ist es aber keine Trinkpause, diesmal habe ich für mich festgestellt, dass ich Alkoholiker bin. Diese Klarheit für mich und meine Offenheit anderen gegenüber, bestärkt mich extrem, mein Vorhaben mit höchster Priorität umzusetzen.

    Meinen Fehler mit dem alkoholfreien Bier habe ich mir eingestanden und weil diese Situation so intensiv für mich war, werde ich den so nicht wiederholen.
    Diese Situation habe ich in meinen Notfallkoffer gepackt. Ebenso eine Ablenkung essen, eine scharfe Chili z.B. und auch nen halben Liter Wasser trinken, sind meine Manöver, sollte ich in Bedrängnis kommen.

    Deine Mahnung, deine Aufforderung und Dein Lob machen und halten mich wach. So kann ich aufpassen. Momentan denke ich daran, jederzeit mit Leichtigkeit das erste Glas stehen zu lassen.

    Viele Grüße, Paul, ich will es unbedingt :D

  • 21. Januar

    Morgen endlich gehe ich zum Arzt.
    Nachdem im Dezember die Laborwerte genommen wurden, habe ich nun das offene Gespräch gesucht.
    Ich will auch über eine ambulante Therapie sprechen. Das könnte mich weiter und dauerhaft stabilisieren.
    Momentan habe ich einzig diese SHG, in der ich mich mitteile.
    Das reicht mir momentan, ich wünschte mir schon noch etwas mehr Anteilnahme, aber ich schreibe hier auch nur sehr unspektakuläre Momentaufnahmen von meinem zufriedenen Leben.
    Ich werde weiter hart an mir arbeiten, aufmerksam sein und auf mich aufpassen, dass ich jederzeit die Kontrolle habe, über mein Tun.

    Paßt auf Euch auf,
    wünscht Euer Paul :D

  • Hallo Paul

    Zitat

    ich wünschte mir schon noch etwas mehr Anteilnahme, aber ich schreibe hier auch nur sehr unspektakuläre Momentaufnahmen von meinem zufriedenen Leben.

    ein schönes Beispiel von Selbsthilfe :lol: Aber auch wenn du denkst, das da wenig Anteilnahme wäre. Du wirst gelesen. Im unspektakulärem liegt die Gefahr. Viel schlimmer wäre es sich nicht mitzuteilen.

    Das schöne für mich war in der Online SHG das ich stückchenweise immer etwas schreiben konnte was mir durch den Kopf ging. Und alle User konnten es lesen. Wenn mal ein User paar Tage nicht im Forum war stand es immer noch da.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von PaulNewman


    Ich will auch über eine ambulante Therapie sprechen. Das könnte mich weiter und dauerhaft stabilisieren.
    Momentan habe ich einzig diese SHG, in der ich mich mitteile.

    Hallo Paul!

    Das ist m.E. ein guter Ansatz.

    Sprich mit dem Doc und anschließend mit der Suchtberatung, die das Organisatorische übernimmt.

    Ich habe auch eine ambulante Therapie durchlaufen. Wenn die konkrete Erwartungshaltung nicht zu hoch ist und die Therapeuten neben der Erfahrung auch das nötige Geschick haben, kann eine solche Maßnahme eine deutlich spürbare Stütze sein.

    Wohlgemerkt: Die Therapie und die Therapeuten machen und halten dich nicht trocken, sie können dir auf deinem Weg eine deutlich spürbare Hilfe sein.

    Für mich positiv war der Abgleich zwischen dem, was hier im Forum von erfahrenen Abstinenzlern geschrieben wird, der gelesenen Fachliteratur aus Patienten- und Therpeutensicht und den Inhalten der Therapie. Die Überschneidungen sind groß und waren für mich Beleg für die Richtigkeit vieler Punkte wie sie z.B. in den Grundbausteinen dieses Forums zutreffend beschrieben werden.

    Hinzu trat bei meiner Therapie der Kontakt zu mehreren Personen, die rückfällig wurden und mir eindrucksvoll vor Augen führten, dass für einen Alkoholiker das sog. "Kontrollierte Trinken" nicht funktioniert. Der Alkoholismus ist durch den Kontrollverlust gekennzeichnet. Wie soll ein Alkoholiker denn bitte schön kontrollieren, was er gar nicht kontrollieren kann? Ich habe heute noch die Gesichter der Betroffenen vor Augen, die mir beschrieben, wie schnell sie wieder bei den alten Schlagzahlen und mehr angelangt waren.

    Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass mir nur dauerhafte Abstinenz hilft und ich nicht irgendwann in der Lage sein werde, wieder "normal" etwas Alkohol zu trinken.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Paul,

    Ich denke, das sowas oder ähnliches schon vielen abstinenten Alkoholikern passiert ist.
    Mir ging das mal so bei einer Abteilungsfeier... ich hatte mir Tiramisu auf einen Teller getan,
    kannte es nicht und wußte somit auch nicht, das da jede Menge Alk drin ist.
    Gerochen habe ich es nicht, weil es auch Mett mit Zwiebeln gab und viele andere Gerüche da nahe am Buffett waren.
    Da kam mir dann auch meine Offenheit bezüglich meiner Krankheit zugute, denn mein liebster Arbeitskollege sagte sofort zu mir,
    das das nix für mich ist, weil da Alk drin ist.
    So habe ich es erst gar nicht probiert.
    Ich habe den Verdacht, das ich es sonst wohl getan hätte, denn wie gesagt, ich habe es nicht gerochen aufgrund der vielen anderen ablenkenden Gerüche.
    Hätte ich es dann als Rückfall betrachtet?
    Nein, hätte ich nicht, denn ich habe das nicht vorsätzlich oder mit dem Wissen getan, das diese Speise Alkohol enthält.
    Ich wollte ja keinem Suchtdruck durch den Verzehr von Tiramisu nachgeben oder mir gar damit die Birne wegschiessen.
    Mir war das trotzdem eine Warnung und ich frage seitdem IMMER in Zweifelsfall nach, ob eine Speise Alkohol enthält.


    Ich gönne diese Euphorie jedem von Herzen, ich selbst hatte diese Phase überhaupt nicht durch meine schwere Zeit auf der Intensivstation
    während der Entgiftung.
    Und auch später nicht, mein Weg aus der Sucht war leider aufgrund meiner schlechten körperlichen Verfassung schwierig.
    Da war kein Grund zu Euphorie, ich mußte erstmal wieder ganz langsam zu Kräften kommen, das dauerte Monate.
    In diesen Monaten habe ich eher viel geweint als mich auch nur irgendwie euphorisch zu fühlen.
    Darum gönne ich jedem anderen von Herzen die Anfangseuphorie, ich wünsche nämlich niemanden, das zu erleben, was ich erlebt habe.
    Man sollte sich nur im Klaren sein, das die Euphorie nicht ewig anhalten wird.
    Und auch sehr belastende Situationen eintreten können, und das sogar von jetzt auf gleich.
    Euphorie und Glück ist was sehr zerbrechliches... aber man sollte trotzdem beides sehr genießen, finde ich.

    Also, die Euphorie hatte ich nicht aber alles andere, was Du schreibst, habe ich ebenso empfunden oder empfinde es auch noch so.
    Ich genieße immer noch produktiv meine Zeit, was mir zu Saufzeiten so ja gar nicht mehr möglich war.
    Ich sehe manchmal Menschen Alkohol einkaufen, mitunter auch mit dem sog. Beikauf und ich kann mir dann eh schon denken, was wirklich los ist.
    Und ich bin heute noch sehr, froh, das ich das alles nicht mehr tun muss und mir auch keine Gedanken mehr um die Entsorgung der leeren Pullen machen muss.
    Mein trockenes Leben hat mich frei gemacht.
    Auch wenn das hier einige (noch) nicht verstehen können.
    Meine Krankheit schränkt mich nicht mehr ein, das tat sie nur im nassen Stadium.

    Weil Du danach fragtest :wink: , mein Hobby ist die Fotografie, die ich semiprofessionell betreibe.
    Früher auch mit Auftragsarbeiten, momentan allerdings ganz auf die Wildlife-Fotografie ausgerichtet.
    Sprich, ich fotografiere heimische Tiere, vorwiegend Vögel und Insekten in freier Wildbahn mit entsprechender professioneller Ausrüstung.
    Aber auch alles andere, was mit in der Natur vor die Linse läuft :lol:
    Dafür "zerknalle" ich also meine "Kohle" :lol:

    Dieses Hobby betreibe ich auch regelmäßig mit anderen entsprechend ambitionierten Naturfotografen und das ist beispielsweise eine Freizeitbeschäftigung,
    die bei mir/uns noch nie was mit alkoholischen Umfeld zu tun hatte.
    Das ist nämlich völlig frei davon, denn es passt einfach nicht zusammen mit unseren Hobby.
    Wir sind ja oft schon vor Sonnenaufgang unterwegs oder im Sommer auch oft bis nach Sonnenuntergang.
    Und das verträgt sich schlecht mit der Sauferei, denn wer hat schon am WE Bock, mit nem Kater auf Pirsch zu gehen? :wink:

    Die Fotografie ist allerdings schon seit über 40 Jahren mein Hobby, ich habe mir also dieses Hobby nicht "neu" ausgesucht.
    Aber mit der Trockenheit wieder neu aktiviert und aufgrund der digitalen Fotografie ging es dann auch
    ziemlich schnurstracks in die Tierfotografie.
    Denn die digitale Fotografie vereinfacht da heute einfach vieles.
    Das in diesem Umfeld kaum oder gar nicht gesoffen wird, hat sich eher so "nebenbei" heraus gestellt.
    Ich sehe das aber aus durchaus als eine sehr erfreuliche Begleiterscheinung :)
    Und was wir schon zusammen erlebt und gelacht haben... echt krass :lol:
    Dazu braucht es wirklich keinen Alkohol.

    Ja Paul, auch wenn der Austausch in offenen Bereich leider meist sehr dürftig ist, Du wirst trotzdem gelesen.
    Und es wird auch Antworten geben, nur oft nicht so zeitnah, wie das im Erweiterten Bereich der Fall ist.
    Denn im Grunde ist dort die "wirliche SHG" und nicht hier im offenen Bereich.
    Muss man einfach mal so sagen.
    Gelesen wirst Du aber auf jeden Fall !

    LG Sunshine

  • Hallo Paul,

    du hast bei Matthias/Silberkralle folgendes geschrieben:

    Zitat

    Nachdem ich den Kindern von meiner Alkoholsucht erzählt hatte und auch davon, alkoholfreies Bier auch nicht zu trinken, hatte ich mir eines in einer bayerischen Wirtschaft bestellt.

    Dieser Gesichtsausdruck meiner Tochter mit der Frage:
    Papa, willst Du das wirklich bestellen?

    Nun die große Frage, hast du es bestellt oder nicht :?:

    LG Martin

  • Hallo Martin,

    meine Antwort ist hier leider:
    Ja ich hatte es bestellt und mit ganz schlechtem Gewissen getrunken.

    Und eben weil ich mir im Nachhinein diesen Fehler so bewußt machen konnte, habe ich diese Situation in meinen Notfallkoffer gepackt.

    Gut zwischen den Zeilen gelesen, Martin.
    Auf diese Frage habe ich förmlich gewartet...

    In meinen früheren Trinkpausen war das „alkfreie“ Hefe eine willkommene Erleichterung in die Fastenzeit zu starten.
    Nun war dies das letzte dieser Art.

    Beim alkfrei machen meiner Wohnung ist auch das alkoholfreie Hefe rausgeflogen.

    Das gehört mit zu meinen Maßnahmen und das habe ich erst mit Zeitverzögerung verstanden, dass das auch dazugehört.

    Oben genannte Wirtshaus Situation war für mich ein absolutes Ausrufezeichen!!!

    Vielen Dank für Deine Frage, Martin.

    Es gibt noch sooo viel zu tun :!::D
    Bis bald, Euer Paul

  • Hallo Paul,

    ich kann mich noch erinnern, dass ich mir mal mit 'alkoholfreiem' Weizenbier einen Rausch angetrunken habe.
    Da musste ich zwar eine ganze Menge von dem Zeug schlucken, aber: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.......

    :oops:


    Also: Hände weg davon, dient nur als Vernebelungstatktik des Suchtgedächtnis.

    Liebe Grüße
    Hans

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