77 Tage keinen Tropfen Alkohol...

  • Hallo Mario. Gut, dass Du hier schreibst. Weißt Du, auch wenn Du abends nichts berichten kannst, was Du groß getan hast. Aber Gedanken hat man immer.... schreib alles auf, zur Not eben auch das Gefühl der Leere.

    Was Deine Ex-Frau angeht, da wurde schon alles gesagt: Wenn ein Zusammenkommen bedeutet, dass Du dann vermehrt mit Alkohol zu tun hättest: Dann bloß nicht!! Höre auf Dein Gefühl, wenn es Dir sagt, dass diese Trennung richtig ist, auch obwohl Du nicht mehr säufst. Vermutlich ist die Trennung sogar besser, gerade WEIL Du nicht mehr trinkst.

    Vielleicht hat sogar der Umstand, dass Du allein bist, geholfen nüchtern zu werden und bleiben. Am Anfang hast Du es vielleicht so empfunden, dass Deine Beziehung kaputt gegangen ist, wegen des Alkohols. Bestimmt zum Teil auch. Aber könnte es nicht auch sein, dass Du nur den Schritt in die Nüchternheit geschafft hast, weil Du diesen Raum nun für Dich allein hattest? Wenn Du sagst, dass Du durch Deine Ex mit Alkohol in Berührung kommen würdest (sei es nun durch sie oder auch gemeinsame Freunde oder Familie), dann war es sicher auch vorher so, als ihr noch zusammen ward.
    Vielleicht konntest Du Deine Alkoholkrankheit deshalb auch erst nach der Trennung angehen. Weil Du dann für Dich warst.

    Manchmal sind Trennungen richtig, auch wenn sie Liebeskummer mit sich bringen....

    Was Deine Tochter angeht: Da wird Dich die Trockenheit in jedem Fall nach vorne bringen!! Wenn auch nicht sofort. Aber langfristig gesehen ganz sicher!!!

  • Hallo Vollwaise

    Zitat von Vollwaise


    Zum Tagebuch:
    Jetzt wird es strange, aber man kann ja auch aufschreiben, dass einem nichts einfällt und während des Schreibens den Gehirnskasten rattern lassen und aufschreiben, warum einem denn nichts einfällt. Weil da eine Leere ist. Aber woher kommt die Leere? Und was lost sie aus????
    Kann man alles aufschreiben....

    Man kann auch fantasieren, was man heute gerne gemacht hätte und das aufschreiben, solange man nicht aufschreibt, man hätte sich gerne den A... zugehauen, ist dies OK....

    Durch die Fantasie entsteht ein Soll-Zustand, den kann man dann anstreben.

    ich weiss jetzt nicht ob du diese Zeilen noch lesen wirst, trotzdem vielen Dank für diese Tagebuchtipps. Ich werde sie mir merken für den Fall wo mich die Schreibwut packen wird.

    Hallo Cadda,

    Zitat von Cadda

    Hallo Mario. Gut, dass Du hier schreibst. Weißt Du, auch wenn Du abends nichts berichten kannst, was Du groß getan hast. Aber Gedanken hat man immer.... schreib alles auf, zur Not eben auch das Gefühl der Leere.

    Vielen Dank, auch diesen Tipp werde ich mir merken.

    Zitat von Cadda


    Was Deine Ex-Frau angeht, da wurde schon alles gesagt: Wenn ein Zusammenkommen bedeutet, dass Du dann vermehrt mit Alkohol zu tun hättest: Dann bloß nicht!! Höre auf Dein Gefühl, wenn es Dir sagt, dass diese Trennung richtig ist, auch obwohl Du nicht mehr säufst. Vermutlich ist die Trennung sogar besser, gerade WEIL Du nicht mehr trinkst.

    Hier sind halt meine Gefühle zwiegespalten. Einerseits hat die Trennung mir geholfen zumindest 120 Tage (wenn ich heute keine Dummheiten mehr mache) abstinent zu leben, andererseits hat die Trennung auch vieles erschwert weil ich dieses Vorhaben der Abstinenz halt eben auch mit einer grossen Traurigkeit auf dem Buckel angegangen bin. Sprich von einer Anfangseuphorie von der man ja ab und an von anderen Frischlingen liest oder hört war bei mir nicht die Rede. Ich empfand das persönlich schon als grosses Handicap was die Sache mit dem Verzicht vom Alkoholkonsum nicht einfacher gemacht hat.

    Zitat von Cadda

    Aber könnte es nicht auch sein, dass Du nur den Schritt in die Nüchternheit geschafft hast, weil Du diesen Raum nun für Dich allein hattest?

    Hier hätten wir dann die andere Seite der Medaille, denn alleine durch die (gezwungenermassen) frei gewordene Zeit als auch Raum konnte ich den Weg, den ich bisher gegangen bin, gehen. Dies wäre wohl ohne die Trennung nicht möglich gewesen, oder zumindest wäre der Weg steiniger geworden.

    Zitat von Cadda

    Wenn Du sagst, dass Du durch Deine Ex mit Alkohol in Berührung kommen würdest (sei es nun durch sie oder auch gemeinsame Freunde oder Familie), dann war es sicher auch vorher so, als ihr noch zusammen ward.

    Anfang Januar letzten Jahres habe ich mir das erste Mal nach einem kalten Entzug , auf ihr Drängen hin, überhaupt ärztliche Hilfe geholt um meine Alkoholkrankheit behandeln zu lassen. Ich blieb auch dreieinhalb Monate abstinent, im Grunde war es, mit dem Wissen was ich heute habe und damals überhaupt nicht hatte, aber am Ende nur ein Aufhören mit dem Trinken. Der Rest blieb alles beim Alten ("Nur nicht mit dem trinken aufhören alleine reicht nicht..."). Und dazu gehörte halt auch dass ich weiter in einem sehr grossem Alkoholumfeld lebte (mit halt ihrem regelmässigen Glas Wein oder Sekt am Abend, mit dem (neuem) Vorrat an Wein und Sekt in unserem Keller, mit den Familienfeiern ihrer Seite aus wo halt eben hauptsächlich alkoholische Getränke angeboten wurden,...).

    Wir beide wussten es damals halt nicht besser, (auch ich ging z.B. ungehemmt weiter in meine Stammkneipe, aber halt mit Kaffee und Sprudel, usw) darum möchte ich ihr auch auf keinem Fall eine explizite Schuld an meinem Scheitern, der dann in Sommer in einem totalem Absturz mit meiner erster Entgiftung im Krankehause meinerseits endete, geben. Rückfällig wurde immer noch ich selbst.

    Ich wollte halt damals nicht von ihr verlangen dass sie, zumindest bei uns zuhause, keinen Alkohol in meinder direkten Gegenwart, konsumiert. Oder wir in punkto Feiern bei ihrer Famili einen Gang zurückschalten und nicht jede Einladung annehmen. Auch wenn es mich eben oft unbewusst als auch oft bewusst bei meinem Versuch der Abstinenz, gestört hat. Für mich war das damals zuviel von ihr verlangt, eben auch weil ich ja den Missbrauch am Alkohol betrieben hatte.

    Andererseits ist sie halt eben auch nicht von alleine darauf gekommen dass ein möglichst grosses alkoholfreies Umfeld vielleicht nicht die schlechteste Idee wäre. Oder das Ganze hat sie halt nicht mehr interessiert...

    Ist halt blöd gelaufen damals.

    Gruss,

    Mario.

  • Hallo an das Forum,

    da ich seit dem Wochenende jetzt den 4ten Monat ohne Alkohol geschafft habe wollte ich die Gelegenheit nutzen um in meinem Thread ein wenig Staub zu wischen.

    An der alkoholfreien Front gibt es jetzt nicht allzuviel zu berichten. Meinen Coach sehe ich weiterhin alle 14 Tage, die Besuche beim Hausarzt haben wir jetzt von "alle 14 Tage" auf "1 jeden Monat" geändert. Neben den Beiträgen hier im Forum habe ich noch einmal angefangen das Buch "Lieber schlau als blau" zu lesen, mit dem Ziel, dieses Mal die Fragebögen, du am Ende von jedem Kapitel dabei sind, schriftlich zu beantworten um sie dann mit meinen Coach durchzugehen. Nachdem das Buch "Ich höre auf, ehrlich: Alkoholratgeber für Betroffene und Angehörige" für mich eher ein Schuss in den Ofen war habe ich mir jetzt mal das Buch "Jetzt ist es genug!: Leben ohne Alkohol" von Viktor Sommer bestellt. Ich hoffe auch hier neue und frische Ideen oder Denkanstösse zu bekommen um halt nicht einzurosten aber auch um zu vermeiden in alte Denk- und Handlungsmuster zurück zu fallen.

    Diese Woche gilt es übrigens das zehnten Kilo meiner Diät, oder besser gesagt meiner neuen Ernährungsweise, vollzumachen.

    Ich wünsche euch allen noch eine schöne (und nicht zu eisige) Woche.

    Gruss,

    Mario :D

  • Hey hey Mario,
    großartig-v i e r Monate-klasse Leistung.
    Ich gratuliere Dir🍀👍
    Heute bin ich erst bei Tag 76.
    76 nüchterne Tage habe ich.
    Also einen weniger, als Du dich hier im Forum angemeldet hast.
    Du bist stark und Du machst genau das Richtige.
    Informieren, dranbleiben und machen.
    Bleib dran: 10 Kilo weg, Alkohol weg!
    Du hast meinen Respekt.
    Ich bleibe auch weiter am Ball und freue mich morgen auf meine 77 Tage, komplett nüchtern🤩

    Viele Grüße,
    Paul, der aus dem Ice kommt❄️

  • Also Paul, der ICE-Man :-)))
    Wie immer herrlich, Deine gute Laune...

    Hallo Mario,
    klasse machst Du das! Auch das mit den 10 kg!! Super!! Wie viel willst Du noch abnehmen? Sorry, falls Du es schon mal geschrieben hast...

  • Hallo an das Forum,

    ich wollte mich mal kurz melden ehe mein Thread in der Versenkung verschwindet. Irgendwie bin ich dann doch nicht der geborene Literat und Author.

    Zitat von Mario B.

    Nachdem das Buch "Ich höre auf, ehrlich: Alkoholratgeber für Betroffene und Angehörige" für mich eher ein Schuss in den Ofen war habe ich mir jetzt mal das Buch "Jetzt ist es genug!: Leben ohne Alkohol" von Viktor Sommer bestellt.

    Das Buch habe ich dann am Freitag in einem Zug durchgelesen, leider war es nicht das was der Titel suggeriert hat respektive was ich mir davon erwartet habe. Es hatte, ähnlich wie die anderen von mir gelesenen Bücher, auch nur ein Schlusskapitel über das Leben NACH dem Alkohol.

    Somit reiht es sich eher in die Kategorie "Lieber schlau als blau" oder "Alk, ein fast medizinisches Sachbuch" ein mit dem klassischem Themenaufbau wo der Fokus eher auf der Enstehung der Krankheit als auch auf der Beschreibung der Krankheit mit seinen Auswirkungen liegt und das Kapitel über ein alkoholfreies Leben eher als "Schlusswort" dient.

    Für Neueinsteiger ist das Buch, auch weil es sich gut (sprich zügig) liest aber absolut empfehlenswert.

    Paul Newmann, Cadda, Ernest und Hartmut

    Hallo und vielen Dank für eure Glückwünsche. Dies muntert immer wieder auf. :D

    Zum Thema Diät: da ist es mir letzte Woche ähnlich ergangen wie Cadda es gut in ihrem Thread beschrieben hat: Ich habe es schleifen lassen und abends mehrmals ungesundes Naschen in mich rein gesteckt (Schokolade). Resultat war dass kein Gewichtsverlust diese Woche auf meiner Habenseite steht, dafür bin ich umso mehr genervt dass ich da nicht standhafter geblieben bin. :roll:

    Zitat von Cadda

    Wie viel willst Du noch abnehmen?

    Nochmal 10, 12 Kilo wären ok. Heute abend starte ich, nach meinem Schokolade-Absturz, dann einen neuen Anlauf. :lol:

    Ich hatte diese Woche auch meine erste Erfahrung mit Systemischen Aufstellungen. Das Ganze fand ich sehr interessant aber auch extrem bewegend zugleich.

    Ich bin dabei zu überlegen wie ich diese Erfahrungen entsprechend zu Papier bringen kann um sie hier teilen zu können, aktuell habe ich meine Emotionen und Gedanken dazu noch nicht richtig einordnen können.

    Mal schaue wie ich dies angehen werde... kann mir vorstellen dass meine persönlichen Erfahrungen eventuell auch für einige COs und EKAs interessant sein könnte.

    Schöne Grüsse,

    Mario B.

  • Hallo an das Forum,

    gestern habe ich dann den 5ten Monat meiner Abstinenz abgeschlossen.

    Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, bei jedem Furz den ich machen will stelle ich mir immer noch die Frage ob es gut oder schlecht ist für meine Krankheit und Abstinenz. Vieles lasse ich dann einfach bleiben weil es mir zu gefährlich oder zu riskant wegen eines Rückfalls erscheint.

    Ich sollte im Grunde in ein alkoholfreies Kloster oder auf eine verlassene Insel ziehen, da hätte ich wohl mehr soziale Kontakte und dafür weniger Themen rund um das Alkohol um mich herum.

    Bei mir hat sich der Frischling-Friede-Freude-Eierkuchen-Elan komplett eingestellt - falls er überhaupt jemals da war. Vielleicht war er auch zu nass... und einen neuen Trockner habe ich auf die Schnelle auch nicht zur Hand. Das Wetter spielt ja auch nicht so gross mit. :roll:

    Schwamm drüber, 5 Monate und einen Tag werde ich auch schaffen, morgen ist dann ein anderer Tag um weiter an meiner Abstinenz zu wurschteln und rumzudoktern.

    Leider diesmal nur mit schlechtgelaunten und vor Selbstmitleid triefenden Grüssen,

    Mario B.

  • Hallo Mario

    Zitat

    Ich sollte im Grunde in ein alkoholfreies Kloster oder auf eine verlassene Insel ziehen, da hätte ich wohl mehr soziale Kontakte und dafür weniger Themen rund um das Alkohol um mich herum.

    Wie waren denn deine soziale Kontakte während dem Saufen?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Mario B.,

    Zitat von Mario B.

    Das Buch habe ich dann am Freitag in einem Zug durchgelesen, leider war es nicht das was der Titel suggeriert hat respektive was ich mir davon erwartet habe. Es hatte, ähnlich wie die anderen von mir gelesenen Bücher, auch nur ein Schlusskapitel über das Leben NACH dem Alkohol.

    Somit reiht es sich eher in die Kategorie "Lieber schlau als blau" oder "Alk, ein fast medizinisches Sachbuch" ein mit dem klassischem Themenaufbau wo der Fokus eher auf der Enstehung der Krankheit als auch auf der Beschreibung der Krankheit mit seinen Auswirkungen liegt und das Kapitel über ein alkoholfreies Leben eher als "Schlusswort" dient.

    Das finde ich auch sehr bedauerlich. Ein Buch, das sich mit dem Nüchternwerden und den ersten Monaten/Jahren der Abstinenz beschäftigt, habe ich auch noch nicht gefunden. Einzig Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch "Nüchtern - Über das Trinken und das Glück" etwas von seinem Leben danach.

    Ich lese sehr viel hier im Forum und beginne gerne bei Seite 1 der einzelnen Fäden, da ich dort die Informationen finde, wie es anderen in den ersten Wochen und Monaten ihrer Abstinenz ergangen ist. Das ist für mich unheimlich hilfreich.

    Ich wünsche dir weiter viel Erfolg auf dem trockenen Weg!

    Viele Grüße,
    MieLa

    Warum das mit der Zitatfunktion jetzt nicht geklappt hat, erschließt sich mir nicht :?:

  • Zitat von Hartmut


    Wie waren denn deine soziale Kontakte während dem Saufen?

    Hallo Hartmut.

    Während meinen Abstürzen waren sie auch nicht existent. Wenn ich diese Zeit zusammenrechne komme ich aber nicht mal auf einen Bruchteil der Tage die ich die letzten Monate quasi in Isolation gelebt habe.

    Ansonsten hatte ich ein soziales Leben mit grösstenteils Leuten die eben keine Alkoholiker waren und das Thema Alkoholabhängigkeit nicht an der Tagesordnung stand.

    Da musste ich nicht jedes Treffen abwägen ob ich gegen Grundbausteine verstosse, ob da Alkohol ein paar cm zu nah an mir stehen würde oder ich irgendein krankes Suchtgedächtniss triggern würde.

    Zitat von MieLa


    Ein Buch, das sich mit dem Nüchternwerden und den ersten Monaten/Jahren der Abstinenz beschäftigt, habe ich auch noch nicht gefunden.

    Hallo Miela,

    wenn du Gelegenheit hast solltest du dir mal das Buch "Trocken bleiben - Nüchtern leben" von den Anonymen Alkoholiker ausleihen oder besorgen.

    Es ist zwar extrem trocken (Ha, ha, war für ein Wortspiel :roll: ) geschrieben (das erste Mal habe ich es nach ein paar Seiten weggelegt und erst Wochen später einen neuen Versuch gestartet) fokussiert sich aber mehr auf das Leben nach dem Alkohol und die Abstinenz als die von mir genannten Bücher.

    Ich habe mir vorgestern das Buch "Alkoholsucht - Ich helfe dir raus!" (Harry Bernd Neuper) bestellt,wenn ich es gelesen habe werde ich dir meine Meinung dazu schreiben.

    Gruss,

    Mario B.

  • Hallo Mario B.,

    vielen Dank für den Buchtipp. Ich werde mir das Buch besorgen. Ich hatte schon mal Gutes darüber gehört (weiß aber nicht mehr wo).

    Von "Alkoholsucht - Ich helfe dir raus" habe ich noch nichts gehört. Ich freue mich auf deine Meinung.

    Lieben Gruß,
    MieLa

  • Hallo Mario

    Zitat

    Da musste ich nicht jedes Treffen abwägen ob ich gegen Grundbausteine verstosse, ob da Alkohol ein paar cm zu nah an mir stehen würde oder ich irgendein krankes Suchtgedächtniss triggern würde.

    Was ich daran aber nicht verstehe. Wenn diese Menschen keine Alkoholiker sind und zu deinem Freundeskreis gehören musst du doch nichts abwägen. Die haben ja kein Problem mit dem Alkohol.

    Kann es sein das durch dich trocken quälst? Damit meine ich das du eher für dich das negative heraussuchst was eine trockenes Leben beinhaltet? Hat der Alkohol noch so einen großen Stellenwert das du Ihn mit allem in Verbindung bringst?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat von Hartmut

    Hallo Mario

    Was ich daran aber nicht verstehe. Wenn diese Menschen keine Alkoholiker sind und zu deinem Freundeskreis gehören musst du doch nichts abwägen. Die haben ja kein Problem mit dem Alkohol.

    ...und konsumieren ihn als Genussmittel (oder wie man es auch nennen mag). Und wenn ich mich dann zu ihnen geselle setze ich mich in meiner aktuellen Abstinenz mit grosser Wahrscheinlichkeit einem Risiko aus weil ich dann in dem Moment keinem alkoholfreiem Umfeld ausgesetzt bin.

    Oder mache ich mir da unnötig Sorgen und sollte mich wieder öfters an Orten aufhalten wo Alkohol konsumiert wird?

    Zitat von Hartmut

    Kann es sein das durch dich trocken quälst? Damit meine ich das du eher für dich das negative heraussuchst was eine trockenes Leben beinhaltet? Hat der Alkohol noch so einen großen Stellenwert das du Ihn mit allem in Verbindung bringst?

    Die soziale Isoliertheit quält mich in der Tat. Und natürlich hat der Alkohol nachwievor einen grossen Stellenwert. Es sei denn ich trete die Grundbausteine in die Tonne und lebe 1:1 wie zu meiner nassen Zeit, halt nur ohne Alkohol. Ganz nach dem Motto: Nicht trinken alleine reicht...

    Gruss,

    Mario B.

  • Hallo Mario B.,

    ich finde interessant, dass du die Grundbausteine nach wie vor so interpretierst, dass sie dich einschränken und ich habe meine Zweifel, ob ich unter dieser Voraussetzung jemals trocken geblieben wäre.

    Zitat

    Die soziale Isoliertheit quält mich in der Tat.


    Dann tu etwas dagegen!

    ... bevor Alkohol als sozialer Schmierstoff wieder eine Alternative wird.

    Geh raus und bewege dich. Lerne Menschen kennen, die anders sind, als das, was du bisher erlebt hast.
    In Büchern zum Alkoholismus wirst du eher wenig soziale Kontakte knüpfen können.
    Soweit ich die Grundbausteine in Erinnerung habe, gibt es dort einen Punkt zu einem sozialen Umfeld. Wie sieht es da bei dir aus? Was tust du konkret dafür?
    Der große Umbruch fand bei mir was das betrifft nie statt.
    Es waren die kleinen Dinge des Alltags, der Tee zwischendurch mit Kollegen, die mich früher nie interessierten, die Begegnung beim Radfahren irgendwo in einem Nationalpark auf dem Rastplatz, der Urlaub ganz allein...

    Du hast es ganz korrekt geschrieben: Nur nicht trinken wird nicht reichen.

    Grüße, Penta

  • Hallo Mario

    es liest sich nach wie vor verbittert an das du nichts mehr trinken kannst. Zudem ist da auch auch eine große Portion Selbstmitleid raus zu lesen oder interpretiere ich das falsch?

    Ich war froh das ich nichts mehr trinken musste. Die Grundbausteine sah ich auch nicht als ein Hindernis an was mich in die Isolierung trieb, sie eröffneten mir Möglichkeiten ein anderes Leben fern des Alkohols aufzubauen. Siehst du da denn Keine?

    Wenn ich mich am Anfang mit „Genusstrinker“ getroffen hatte, wussten die Bescheid das es mir zumindest gefährlich werden kann. Die meisten hatten das auch verstanden und ihnen machte es nichts aus neben mir nichts zu trinken. („Offenheit und Ehrlichkeit“ und „ Unterstützung durch Umfeld“)

    Natürlich kam auch am Anfang das Gefühl hin und wieder auf, nicht mehr dazu zu gehören, nicht mehr alles machen zu können oder die Verbitterung das es mich erwischt hat, nicht mehr mit Alkohol umgehen zu können. Aber nur aus den Gründen des nassen Denkens und ich das ich das andere Leben fern des Alkohols nicht kannte.

    Im Forum haben sich in den Jahren die ich dabei bin auch Freund , Partnerschaften gebildet. Sogar Eheschließungen gab es. Selbst da gab es Möglichkeiten ein neues Umfeld aufzubauen.

    Ich halte es für gefährlich wenn jemand seine Trockenheit in einer gefühlten Isolierung aussitzen will. Das funktioniert nicht.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Penta,

    danke für deine Antwort.

    Zitat von Penta


    Soweit ich die Grundbausteine in Erinnerung habe, gibt es dort einen Punkt zu einem sozialen Umfeld. Wie sieht es da bei dir aus? Was tust du konkret dafür? Der große Umbruch fand bei mir was das betrifft nie statt.

    Ich hatte quasi den kompletten Umbruch eingeleitet, versucht den Grossteil meines alten sozialen Umfeldes zu vermeiden. Ich habe mir aber dein Post länger zu Gemüte geführt, lange über deine Worte nachgedacht und mich entschlossen das Rad ein wenig zurückzudrehen.

    Das hat mir extrem gut getan, auch wenn ich dadurch des öfteren nur eine Armlänge von Alkohol entfernt war. Ich will versuchen damit aufhören dem Alkohol den Stellenwert zu geben so dass ich ihn mit allem in Verbindung bringe und mir dadurch unnötigerweise Hindernisse zu einer zufriedenen Trockenheit aufbaue.

    Ueber die regelmässigen Angebote von Bekannten und Freunden, ihrerseits auf Alkohol zu verzichten wenn ich dabei bin, bin ich gerade dabei meine Sichtweise zu ändern und es als Geschenk und nicht mehr als einen Gefallen (wo ich danach gefühlt in irgendweiner Schuld stehe und ich das Gefühl habe mich dafür revanchieren zu müssen) zu sehen. Dieses Angebot habe ich jetzt den letzten Monat öfters angenommen, natürlich nur wenn ICH mich dabei wohl fühlte und es MIR passte.

    Zitat von Penta


    der Tee zwischendurch mit Kollegen, die mich früher nie interessierten, [...], der Urlaub ganz allein...

    Als die Kollegen die mich früher nicht interessierten, interessieren mich auch heute noch nicht. Da werde ich jetzt nicht krampfhaft (wegen dem Alkohol - siehe meinen Satz zu seinem Stellenwert) versuchen oberflächliche Small-Talk Bekanntschaften aufzubauen - nur des Alkohols willen. Mir reichen jene die ich schon aufgrund des Jobs machen muss.

    Was den Urlaub angeht, werde ich mir meine Sichtweise auch noch einmal gründlich überlegen. Ich habe hier des öfteren gelesen dass man so ca. ein Jahr trocken sein sollte bevor man einen Urlaub plant und dies blind und ohne darüber nachzudenken in meine persönliche Bausteine gepackt. Das werde ich auch noch einmal überdenken und dieses Jahressperre , sofern es für MICH persönlich Sinn macht, aufheben.

    Hallo Hartmut,

    auch dir Danke für deine Antwort.

    Zitat von Hartmut

    es liest sich nach wie vor verbittert an das du nichts mehr trinken kannst. Zudem ist da auch auch eine große Portion Selbstmitleid raus zu lesen oder interpretiere ich das falsch?

    Ich war froh das ich nichts mehr trinken musste. Die Grundbausteine sah ich auch nicht als ein Hindernis an was mich in die Isolierung trieb, sie eröffneten mir Möglichkeiten ein anderes Leben fern des Alkohols aufzubauen. Siehst du da denn Keine?

    Auch über diese deine Worte habe ich lange nachgedacht und mir Gedanken darüber gemacht. Die Portion Selbstmitleid die du erwähnst... Schwamm drüber, die ist nun mal eben da, auch aufgrund der Tatsache, dass ich erst am Anfang stehe. Manchmal halt mehr, manchmal halt weniger. Das hattest du schon richtig herausgelesen. :D

    Die Grundbausteine habe ich in der Tat wohl zuviel als "Regeln" (ähnlich wie eine Hausordnung) interpretiert ("bloss keinen Fehler machen") und nicht als Lösung. Ich versuche hier meinen Standpunkt dazu zu veränderen, mich anders zu positionieren so dass ich sie aus einem anderen Blickwinkel sehe. Eben so wie du geschrieben hast, ich will zu dem Ziel gelangen sie als Wegweiser und nicht als Verbote wahrzunehmen.

    Hallo MieLa

    Zitat von MieLa

    Von "Alkoholsucht - Ich helfe dir raus" habe ich noch nichts gehört. Ich freue mich auf deine Meinung.

    Also es ist eher ein Heftchen, grosse Schriftart, nicht allzuviele Seiten.

    Andererseits hat es auch nur knapp 4 Euro gekostet. Es stand jetzt auch nicht richtig etwas neues für mich darin, das allermeiste findet man auch in den anderen zu diesem Thema typischen Bücheren. Es war aber eine nette Lektüre um sich für eine Stunde in die Abendsonne zu setzen. Als Plus empfand ich die darin vorgschlagenen Uebungen und die Tasache dass das Erlebte aus erster Hand (der Schreiber ist trockenere Alkoholiker) kommt.

    Als Geschenk für einen Freund oder Bekannten, der mehr über "unsere" Krankheit wissen will ist es z.B. ein ideales Geschenk ohne ihn gleich mit medizinischem Latein oder einer Inormationsflut zu überfrachten.

    Ich habe mir jetzt mal die 3 eigenständigen Bände "Alkohol ist ein Blender,..." bestellt. Auch um weiter "auf dem Laufendem", sprich achtsam und am Ball zu bleiben.

    Am Dienstag habe ich jetzt meinen 6. Monat Abstinenz vollgemacht. In diesem letzten Monat ging es mir besser als den Monat davor. Bedingt natürlich auch durch das Wetter aber auch durch die Tatsache dass ich einige Schritte zurückgegangen bin und kleine Umwege eingeschlagen habe un dadurch verschiedene Sachen anders sehen. Das Gefühl der sozialen Isoliertheit ist dadurch weniger geworden, entsprechen hat sich auch mein Gemütszustand verbessert. Zudem war ich um Ostern extrem viele Zeit mit meinen Exponaten für die Ausstellung beschäftigt, da ich mir, wie immer eigentlich, zuviel vorgenommen hatte und dann doch ein wenig, auch durch meinen Hang zum Perfektionismus (hier könnte man noch was ändern, da kännte man noch etwas verbessern) ein wenig unter Zeidruck geriet. Das Ganze kam aber gut an, sowie bei Erwachsenen (Details) als auch bei Kindern (Grösse). :D

    Meine, selbst in anderen Alkoholierforen erwähnte, "Besoffski-Gedächtnispulle im Kühlschrank" (um mal den Schreiber zu zitieren) habe ich übrigens spontan letzten Sonntag auch in den Müllcontainer geworfen.

    Nochmals vielen Dank für eure Meinungen, Vor und Ratschläge als auch neuen Input den ihr mir mit euren letzten Posts geliefert habt.

    Schöne Grüss,

    Mario B.

  • Hallo Mario,

    wie du sicherlich gemerkt hast, hat unser Forum ein neues Outfit. Sind bei dir auch Daten (post)verlorene gegangen oder ist alles so wie es war ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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