... und nun stehe ich nun ich armer Tor und bin so (er)nüchtern(d) wie nie zuvor.
Hallo, ich bin Mario, 44 Jahre alt und ein Trunkenbold.
Dem langjährigen Abstinenzler (und dadurch gelernten Hobbypsychologen) wird wohl mein kurioser erster Einführungssatz ins Auge stechen und sich fragen: Bemitleidet sich Mario etwa selbst?
Um es kurz und knapp auszudrücken: Ja, auf meiner nun 77 Tage dauernden Achterbahnfahrt der Gefühle tue ich das momentan.
Nach diversen Quartalabstürzen in den letzten halben Dutzend Jahren, deren Abstände immer kürzen wurden, stehe ich nun vor dem Scherbenhaufen meines im Suff, in kalten als auch warmen Entzügen und in Rückfällen zusammengeschustertes Lebens. Diese Tatsache, die gefühlsmässig schwer zu ertragen ist, lässt bei mir dann schon des öfteren Selbstmitleid aufkommen.
Nachdem ich meine Frau (und ergo auch meine Tochter) und mein Haus verloren habe, stand als nächstes mein Job auf der Tod-Do Liste von meinem zertörerischem Lebenswandel und irgendwie habe ich mich dazu überwunden (oder wurde dazu gezwungen, wie man es nimmt) - mal wieder - die Notbremse zu ziehen.
Der Alkoholzug steht jetzt erst einmal, seit 77 Tagen, mein labiler Gemützszustand hat ihn bis jetzt noch nicht wieder in Gang setzen wollen und können. Na ja, wenigstens etwas.
Nachdem ich in den letzten Wochen viele Stunden als stiller Mitleser in diesem Forum verbracht habe und viele Leidens- als auch Erfolgsgeschichten gelesen habe, habe ich mir gedacht dass es vielleicht nicht schaden könnte sich hier anzumelden um sich in dieser virtuellen Selbsthilfegruppe austauschen zu können als auch vielleicht ein eigenes Tagebuch in Angriff nehmen zu können. Schreiben, soll ja ähnlich wie reden, die Seele erleichtern. Mal schauen ob dies auch bei mir der Fall ist.
Ach ja, ein schönes und ein gesundes neues Jahr Euch Allen die hier mitlesen.
Gruss,
Mario