• Hallo Danja,

    Nun haben viele Alkoholiker den CO-Partner jahrelang um den Finger gewickelt. Beschwichtigt das es nicht so schlimm ist, dann Besserung gelobt , Co beruhigt, bis es wieder eskalierte und dann wieder von vorne manipuliert.

    Wo unterscheidet ein „geheilter Co“ das Gesunde vom Kranken? Vielleicht etwas anderes ausgedrückt. Klingelt da auch irgendein „Suchtzentrum“

    Ich habe es einfach.Ich muss nur nicht mehr Saufen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    ein wenig habe ich schon über verschobene oder fehlende Grenzen geschrieben. Dabei lag bisher der Fokus auf der Wahrnehmung und Einhaltung meiner Grenzen. Auf der anderen Seite fiel es mir jedoch auch schwer die Grenzen meines Partners (Gegenübers) wahrzunehmen und einzuhalten. Das kann ja gehen von Flaschen zählen über eine kontrollierende Hand über dem Ausschank oder Übernahme von Papierkrams, das Schnüffeln im Handy und noch einiges mehr, was ich z.b. getan habe. Bei mir war es irgendwann so zwanghaft, dass ich jeden Zettel umdrehen musste. Nicht nur daheim, sondern auch, wenn ich woanders zu Besuch war. Ich wusste, der Zettel hat NICHTS mit meinem Partner zu tun. Doch der Drang war unendlich groß. Ja, ich habe ein diesbezügliches Suchtgedächtnis, das anspringen kann.

    Viele Grüße, B.Nyborg

  • Meine Definition ist,
    dass der/die Coabhängige seinen Suchtstoff (also den Partner) über das eigene für-sich-selbst-sorgen stellt.
    So, wie ein Alkoholiker den Alkohol wider besseren Wissens an erste Stelle stellt und dafür erhebliche Nachteile in Kauf nimmt, so stellt der Coabhängige den Partner an erste Stelle, auch wenn es schädlich ist. Der Suchtstoff (Partner) steht über allem und Nachteile werden verharmlost oder ausgeblendet. Dem Suchtstoff zuliebe wird viel aufgegeben. Und "Entzug" muss unter allen Umständen vermieden werden.

    I miss the one I saw in you

  • Hi, habe da auch eine Frage.

    Wer von euch hat Erfahrungen im Umgang mit Narzissmus und Alkoholmissbrauch?

    Denn mein Lebensgefährte (Gott hab ihn selig ) hatte eben derartige
    Züge und eben deshalb auch ein massives Problem mit sich, irgendwelche
    Hilfsangebote von Seiten der Ärzte, etc. bezüglich seines Alkoholkonsums
    aufzugreifen.

    Mein Mann hat in seinen aktiven Phasen echt massiv gesoffen, nicht desto trotz sich zu
    keiner Zeit eingestehen können, Alkoholiker zu sein, bzw. nicht mehr weiter
    zu wissen.

    Als Mit-Betroffene kann ich dieses Verhalten nur mit einem Kopfschütteln
    quittieren und es bis heute nicht begreifen.

    Gewisser Maßen habe zwar das Thema für mich abgeschlossen, doch
    es interessiert mich halt, wer diesbezüglich ähnliche Erfahrungen hinter sich hat.

    Vielleicht sind gerade deshalb die Herangehensweisen und Verarbeitungsprozesse so unterschiedlich und so schwer, weil die Ursachen von Alkoholismus, sowie Co-Abhängigkeit einzig verschieden sind?
    Ich kann mich mit einem Patentrezept nicht zufriedengeben.

    (..... Sorry, dreh jetzt meinen Film noch einmal zurück. Denn aus heutiger
    Sicht würde ich es anders angehen. Ich würde wegen Aussichtslosigkeit kapitulieren und gut ist.)
    So unter dem Motto: Auch andere Mütter haben fesche Söhne...

    In diesem Sinne, Mfg
    Emma

  • Hallo Emma

    wurde denn Narzissmus bei deinem Lebensgefährten diagnostiziert oder ist das nur deine Annahme da du von narzisstische Züge sprichst ? Für mich ist es ein Unterschied.

    Nun ist es auch ein Bestandteil der Krankheit sie nicht anzunehmen und mit allen Mitteln von sich zu weisen. Wenn jemand dann von sich auch noch sehr überzeugt ist und immer den "Straken" markierte umso mehr geht er lieber in Die Selbstaufgabe als die Krankheit einzugestehen.

    Zitat

    Ich kann mich mit einem Patentrezept nicht zufriedengeben.

    Kann ich verstehen. Gibt es überhaupt eine Antwort für einen CO die ihn zufriedenstellt ? Ist das nicht ein Bestandteil der Krankheit sich immer wieder im Kreis zu drehen ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat

    Narzissmus, narzisstische Züge? Für mich ist es ein Unterschied.

    Für mich auch. Kann dir da aber auch nur als Laie antworten.
    Mit dem pathologischen Narzissmus habe ich keine Erfahrungswerte.
    Es gibt ein Buch: Die Narzissmusfalle.

    Denke mal, jemand mit narzisstischen Zügen (...gekonnte Selbstdarstellung, attraktiv, redegewandt, Mangel an Einfühlungsvermögen,..,) derjenige wird das kaum einen Arzt auf die Nase binden.
    Allerdings wer mit einen entsprechenden Charakter mal zusammen gelebt hat, erkennt halt dann diese Muster.

    Zitat

    Ich kann mich mit einem Patentrezept nicht zufrieden geben.
    Gibt es überhaupt eine Antwort für einen CO die ihn zufriedenstellt ?


    Es gibt, denke mal so einige Antworten die weiterhelfen können.
    Oder vielleicht liegt es auch an mir, dass ich für alles eine Erklärung brauche.

    Was ist Co-Abhängigkeit? (Dr.Google)
    Warum bin ich Co-Abhängig, Ursachen, Lebensgeschichte, Persönlichkeit.

    Ich benutze gerne die wissenschaftliche Herangehensweise, wenn ich
    es selbst nicht besser weiß, bzw. dann den Erfahrungsschatz dieses Forums.

    Zitat

    Ist das nicht ein Bestandteil der Krankheit sich immer wieder im Kreis zu drehen ?

    Meinst du mit im Kreis drehen, die Sucht/Abhängigkeitsspirale?

    Es ist eben ein schleichender Prozess da hinein zu rutschen und um den
    Ausweg zu finden, muss ich meine Muster erkennen, neue Verhaltensweisen ausprobieren, etc.

    Es ist halt so. Solange die Sucht mehr Vorteile als Nachteile hat, warum soll man sich ändern. Erst wenn die Situation kippt, z.B. Arbeitsplatz verloren,
    Führerschein weg, Einsamkeit, körperliche Probleme, S..entzug... , da kommt man ev. ins grübeln.

    Schade eigentlich!!!

  • Hallo Emma

    Zitat

    Allerdings wer mit einen entsprechenden Charakter mal zusammen gelebt hat, erkennt halt dann diese Muster.

    Das glaube ich dir. Ich kann es nur von mir sagen das ich mir da auch sehr schwer getan hatte. Vielleicht ist es Beides, die Sucht und der eigene Charakter. Das jedoch zu ergründen ist sehr mühsam und für mich irrelevant. Leider schaffen es nicht Alle und Welche die es schaffen sind immer mit der Sucht verbunden. Nun gehöre ich auch nicht zu den Alkoholikern, die bis ins Detail zurückschauen, nachschauen und Verhaltensweisen ergründen die eventuell zur Sucht geführt haben könnten.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut schreibt:

    Nun gehöre ich auch nicht zu den Alkoholikern, die bis ins Detail zurückschauen, nachschauen und Verhaltensweisen ergründen die eventuell zur Sucht geführt haben könnten.

    Muss ja auch nicht unbedingt sein. Es gibt doch viele
    Möglichkeiten etwas zu lernen.

    > aus meinen Fehlern, über Anerkennung, Kritik oder Selbstkritik,
    von Gleichgesinnten, Sachbücher, u.s.w

    Fragt sich nur wo fängt man an? Für mich ist es meistens die Unzufriedenheit mit mir selbst, dort fang ich an zu graben.

    z. B Depression
    Vielleicht kennt ja jemand die Bindungstheorie nach John Bowlby.
    Wenn mir klar ist, warum ich bin wie ich bin, lässt sich für mich
    manches auch besser einordnen.

    Aber hast schon recht um bei der Sucht zu bleiben, muss eine
    Sucht erst mal gestoppt werden, alles andere ist ne schöne Zugabe.

    Danke fürs Nachhacken, LG Emma

  • Zitat von Hartmut

    Gibt es überhaupt eine Antwort für einen CO die ihn zufriedenstellt ? Ist das nicht ein Bestandteil der Krankheit sich immer wieder im Kreis zu drehen ?

    Bei mir auf jeden Fall! Ich bin keine klassische Kümmerin. Dem sozialen Bereich bin ich beruflich mit voller Absicht aus dem Weg gegangen, weil mir die nötige Geduld und Zugewandtheit fehlt. Wie ich trotzdem Co geworden bin? Mein Ex mutierte für mich zu einem zu lösenden Rätsel. Ich habe in meinem Leben schon einige Wahrscheinlichkeiten die gegen mich waren überwunden. Durch Anstrengung und Sturheit. Also dachte ich, dass wird auch hier funktionieren. Ich habe entschieden, dass ich mit dieser Person leben will also mache ich das verdammt noch mal möglich! Es mussmussmuss doch eine Antwort geben, diesen Knoten von Trauma/Depression/Alkohol auflöst. Ich muss sie nur finden und er einfach mitmachen. Warum sollte er auch nicht, schließlich geht es ihm ja auch nicht gut.

    Es hat lange gedauert bevor ich verstanden habe, dass auch wenn dem Suchtproblem glasklar ein frühes Trauma zugrunde liegt dennoch, wie Emma ganz zutreffend schrieb, erst die Sucht gestoppt werden muss und ich habe auch lange Zeit gebraucht um zu begreifen, wie sehr ich belogen wurde. Manchmal werfe ich mir vor allem letzteres vor. Aber andererseits kann man auch nicht voraussetzen, dass ein psychologischer Laie einfach weiß, dass bei Suchterkrankungen erst diese als Symptom und dann eine eventuell zugrunde liegende psychische Erkrankung behandelt wird. Auch denkt man als einigermaßen oder sogar übertrieben aufrichtiger Mensch lange nicht, dass man permanent belogen wird.

    Wie ich mich heute schütze? Ich achte darauf, dass kein Mensch für mich mehr in den Status eines aufzulösenden Rätsels oder eine Projekts kommt. Ich lege mit meinem neuen Partner Großen Wert auf offene Kommunikation. Wen. Ich frage 'wie steht mir die neue Hose?' würde ich mich über die Antwort 'nicht so gut, darin sieht dein Hintern breit aus...' aufrichtig freuen...

  • Wenn mir die Hose gefällt, kaufe ich sie und ziehe sie an. Selbstkritisch, wie ich bin, sehe ich dann mit der Zeit selbst, wenn sie zu eng ist !!! :lol:

    Für mich stand lange Zeit fast täglich auf dem Denkprogramm:
    Warum trinkt er?
    Welche Ursache - Krankheit ??? - steckt dahinter??
    Wie kann ich ihm helfen???.....
    Habe mich damit ja noch mehr in meine "Krankheit" hineingeritten, mich von der Spirale auffressen lassen. Es hat längere Therapiezeit gebraucht, um durchzudringen, dass es einfach NICHTS gibt, dass ICH tun oder denken kann, was IHM hilft, trocken zu werden.
    Vielleicht brachte es nur das Gegenteil.
    Heute denke ich mir nur : Hättest du doch schon viel früher einfach nur Abstand genommen!!!! Weit weg und einfach mal was anderes sehen, als die tranigen Augen, die stinkenden Fahnen riechen zu müssen, das Torkeln erleben zu müssen und immer wieder dieses deprimierende Gerede drum herum.
    Das Bild von der "heißen Kartoffel" ist mir jetzt sehr oft im Auge:
    Ich muss sie nicht festhalten! Mir die Finger verbrühen!
    Heute schäle ich sie, wenn ich sie anfassen kann, und dann ! werden sie
    GEGESSEN !
    Schönen Tag euch allen!!!!

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von Gotti


    Heute denke ich mir nur : Hättest du doch schon viel früher einfach nur Abstand genommen!!!! Weit weg und einfach mal was anderes sehen, als die tranigen Augen, die stinkenden Fahnen riechen zu müssen, das Torkeln erleben zu müssen und immer wieder dieses deprimierende Gerede drum herum.

    Ja, das tut am meisten weh. Die verlorene Lebenszeit.

    Ich habe hier noch nie von jemandem "ach, hätte ich es nur noch länger versucht/dies und das noch ausprobiert" gelesen. Immer nur "ich hätte früher gehen sollen".

    Das nur für die stillen Mitleser...

  • Hallo B.Nyborg,

    Zitat von B.Nyborg

    Hallo Hartmut,

    ein wenig habe ich schon über verschobene oder fehlende Grenzen geschrieben. Dabei lag bisher der Fokus auf der Wahrnehmung und Einhaltung meiner Grenzen. Auf der anderen Seite fiel es mir jedoch auch schwer die Grenzen meines Partners (Gegenübers) wahrzunehmen und einzuhalten. [...] Ja, ich habe ein diesbezügliches Suchtgedächtnis, das anspringen kann.


    mir ist beim Lesen der Beiträge von Cos allgemein aufgefallen, dass sie wiederholt beschreiben, gerade ihren Wahrnehmungen nicht zu trauen.
    Wenn ich meinen Wahrnehmungen nicht traue und immer wieder Hilfe in Form von Bestätigung von außen "brauche", um ihnen trauen zu können, kann ich dann selbstständig Grenzen einhalten? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das könnte.
    Hast du irgendeine Strategie, wie du selbst deinen Wahrnehmungen (wieder) trauen kannst?
    War die Bestätigung deiner Wahrnehmungen von außen hilfreich dabei, deinen eigenen Wahrnehmungen trauen zu können?

    Grüße, Penta

  • Hallo Penta,
    ich bin auch eine Co, die ihrer Wahrnehmung nicht traute. Das ist eine Mischung aus eigener Verdrängung und Manipulation durch das Gegenüber.
    Ich wollte nicht wahrhaben, was ich erlebte, wenn ich es doch wahrnahm, wurde mir gesagt, dass ich es falsch sehe und es an mir liegt, wie ich wahrnehme. Im Ernst, mir wurde gesagt, mein schlechtes Gefühl käme aus meinen falschen Gedanken und falschen Erwartungen.
    Um einer Wahrnehmung zu trauen, brauchte ich den Austausch mit Dritten, meist einer guten Freundin. Im Sinne von "Ist das seltsam oder bin ich nur zu empfindlich?"
    Und dazu hat man ja auch seine Illusion, an der man festhält. Mein Liebster war ja ein so Sensibler, einer, der alles "spürt". Und dann hat er eben auch "gespürt", dass ich ein Problem habe. Wohlgemerkt: ICH hatte das Problem und war nicht locker und easy. Also war mein Problem und meine fehlende Lockerheit der Grund allen Übels.
    Wenn man nicht ganz und gar unabhängig ist, dann glaubt man das irgendwann. Und als Co ist man ja anhängig.

    I miss the one I saw in you

  • Hallo Penta,

    eine interessante Frage, vielen Dank dafür. Für mich gibt es hier mehrere Faktoren.

    Das was Biene schreibt, kann ich unterstreichen. Ich hatte einen Menschen an meiner Seite, der es verstand, die Situation so hinzudrehen, dass ICH das Problem habe bzw. mache. Das haben ja auch einige andere Angehörige schon hier geschrieben. Damals war ich jung, hatte keine Vergleichsbilder einer guten Beziehung und war verstrickt in diese Beziehung. Also irgendwie auch betriebsblind. Was mir zunächst geholfen hat, war der Stopp, der Abstand. Die Zeit. Hierdurch wurde ich ja auch ein anderer Mensch mit anderen Sichtweisen und Perspektiven. Mein Blick wurde weiter.

    Nun ist es heute so, dass ich Menschen aus dem Weg gehe, die bei mir versuchen, Knöpfe zu drücken. Auch dem besagten XY, denn (selbst nach Jahren) funktioniert der Knopf noch immer irgendwie. Wenn ich also "sehe" (Da sind meine Antennen durch die Erfahrung automatisch an!), da ist jemand, der exzessiv Alkohol konsumiert, dann ist das heute nicht mehr mein Problem. Ich bleibe auf gesunder Distanz. Und auch sonst halte ich es mit gesunder Distanz. Ich beuge vor, denn je tiefer eine Vertrickung bereits ist, desto schwieriger ist deren Auflösung.

    Ich bin also im allgemeinen vorsichtiger, wem ich mein Vertrauen gebe, während ich vorher Säcke von Vertrauensvorschuss verschenkte, weil ich auch nicht wusste, dass ich dabei eine andere Wahl habe (kann es nicht anders erklären). Auch das weiß ich heute, ich habe entscheidende Befugnisse und die auch die Pflicht, in meinem Leben, meiner Lebenszeit gut für mich zu sorgen. Durch diese Erkenntnis machte ich mich erst auf die Suche nach dem ICH und dem DU. Vorher war das irgendwie wie eine sofortige Kernschmelze (bei mir).

    Der nächste Punkt ist "eigentlich ganz einfach": Zuhören. Es gab eine Situation. Mein neuer Partner und ich diskutierten. Er sagte während der Diskussion mehrmals NEIN. Ich überhörte das einfach.

    Der wichtigste Punkt ist wohl: Üben. Üben. Üben. Heute geht es (für mich) weniger darum, meinen Wahrnehmungen zu vertrauen, sondern mich zu trauen, meinen Wahrnehmungen zu folgen. Dabei hilft mir gerade eine Psychotherapie.

    Viele Grüße, B.Nyborg

  • Ich glaube, was mir am Anfang auch sehr geholfen hat, ist, dass das Ding einen Namen bekommen hat: Co-Abhängigkeit. Es gab auf einmal einen roten Faden, Bücher, Selbsthilfegruppen, Forum, andere Betroffene, alte Hasen, wohlwollendes Verständnis und Ehrlichkeit, was auch mal gepieckt hat, aber wichtig war, um den eigenen Blick (die Wahrnehmung) zu verändern.

    Viele Grüße, B.Nyborg

  • Herzlichen Dank für eure Antworten, Biene und B.Nyborg!

    Zitat

    Es gab auf einmal einen roten Faden, Bücher, Selbsthilfegruppen, Forum, andere Betroffene, alte Hasen, wohlwollendes Verständnis und Ehrlichkeit


    So begann auch meine Bschäftigung mit meinen Abhängigkeiten.
    Für meinen Umgang mit meinen Abhängigkeiten stellte ich irgendwann fest, dass es irgendwie immer die Wahrnehmung ist.
    Es ist ein langer Weg von meinen Wahrnehmungen bis zu meinen Handlungen. Unterwegs gibt es die eine oder andere Klippe zu umschiffen.
    Aber ganz am Anfang schon bei der Wahrnehmung selbst wirken meine ganz eigenen Filter. Manchmal vollkommen unabhängig von dem, was ich wahrnehme, manchmal hängen sie damit zusammen. Mein "beliebtester" Filter sind meine Vorurteile. Andere sind meine Werte oder meine Ängste.

    Zitat

    Üben. Üben. Üben.


    Dabei wünsche ich uns viel Erfolg.

    Viele Grüße,
    Penta

  • Meine Gedanken zu "Wahrnehmungen - Vorurteilen - usw." wie ihr sie genannt habt, all diese "Probleme" waren bei mir einfach die Auswirkungen meines VIEL ZU SCHWACHEM SELBSTBEWUSSTSEINS.
    Jetzt, wo ich anfange zu erkennen, dass ich etwas wert bin, MIR etwas wert bin, meine Entscheidungen, meine Arbeit etwas wert ist, was ich sag und in der Freizeit tue etwas wert ist ( ich könnte noch viel aufzählen ) - JETZT weiß ich, dass meine Wahrnehmungen richtig sind. Mir keiner mehr ein X für ein Y weißmachen kann. Dass ich nicht mehr auf die Meinung anderer anspringen muss. Dass es gut ist, wie ich lebe.
    Ohne Therapie hätte ich es aber nie geschafft. :wink:

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Gotti,

    das kann ich ganz und gar so unterstreichen, was du geschrieben hast!
    Ich dachte auch immer, dass ich sowieso immer alles falsch sehe, falsch bin. Dass alle anderen Recht haben und das alles viel besser sehen als ich. Das hieß damals: Selbstwert = Null.

    Das ist heute anders, zum Glück! Auch ich habe dafür aber eine Therapie gebraucht. Und Menschen um mich, die mich lieben und wertschätzen, mich ernst nehmen und mir das auch zeigen und sagen.

    Früher hatte ich solche Menschen nicht wirklich um mich, heute ja.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Gotti,

    Ein gesundes Selbstbewusstsein ist wichtig. Und ich freue mich sehr, wenn du gerade auf dem Gebiet so große Fortschritte machen konntest.
    Ich fand Hartmuts Frage nach dem Suchtgedächtnis von Cos sehr interessant, deshalb verstehe ich nicht alles in deinem Post.

    Zitat von Gotti

    Meine Gedanken zu "Wahrnehmungen - Vorurteilen - usw." wie ihr sie genannt habt, all diese "Probleme" waren bei mir einfach die Auswirkungen meines VIEL ZU SCHWACHEM SELBSTBEWUSSTSEINS.


    Heißt das, du hast heute, wo dein Selbstbewusstsein stark ist, keine Vorurteile mehr?

    Zitat von Gotti

    JETZT weiß ich, dass meine Wahrnehmungen richtig sind. Mir keiner mehr ein X für ein Y weißmachen kann.


    Heißt das, dass dich niemand mehr anlügen kann?

    Viele Grüße, Penta

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