Hallo ihr Lieben,
ich hab mal im mai kurz nen Beitrag geschrieben und war seit dem eher Mitleserin. Irgendwie konnte ich mich nichtuberwinden zu schreiben.
Nun ja, ich habe vor zwei Jahren den Bruder meiner ehemals besten Jugendfreundin bei einer Feier getroffen. Wir haben uns super unterhalten und sind uns seit dem immer näher gekommen. Ich wusste, dass er irgendwann mal früher in einer Therpie war, allerdings war mir das zu dem Zeitpunkt relativ egal, da er auf mich einen stabilen und sehr liebenswürdigen Eindruck machte.
Langsam aber sicher entwickelte sich eine Beziehung, allerdings eine Fernbeziehung. Denn wir leben in zwei verschiedenen Ländern. Am Anfang überiss ich vieles nicht und wunderte mich über seine komische Art, denn zuweilen waren Situationen, wo es egal war was ich am Telefon sagte, er verdrehte es, wusste alles besser und er begann sein Selbstbewusstsein aufzupolieren in dem er versuchte mich zu erniedrigen. Er versprach so viel und ganz große Liebe und Gefühle und Blabla. Aber jedesmal als wir uns sahen, ging er mir irgendwie aus dem Weg, sobald ich ihn umarmte oder sonst irgendwie näher kam, drückte er mich weg. Bis ich gecheckt habe wieso er mich weg drückte und ich begann zu verstehen. Er hatte immer heimlich einen gekippt und deswegen schob er mich immer weg, abgesehen davon veränderte sich seine Laune von normal auf unterschwellig aggressiv und am Abend war es zuweilen unerträglich mit ihm.
Nachdem ich sein Spielchen nach einiger Zeit durchschaut hatte und ihm klipp und klar ganz genau sein Verhalten bzw seinen Alkoholismus vor die Nase geknallt habe (Manipulation, Lügen, Flaschen verstecken, jeder ist Schuld nur er nicht, absichtlich Dinge verdrehen um vom Alkoholkonsum abzulenken, usw usf ) erklärte er ich bin nicht ganz dicht und müsste zu einem Psychiater. In jedem Fall ging das Spielchen so, ca. zwei Jahre lang. Er benahm sich daneben, ich verzieh. Er beschimpfte mich auf übelste, ich verzeih, egal was ich hab’s immer wider verziehen aus Mitleid und wegen seiner schwierigen Jugend (Krieg brach aus als er noch ein Teenie war) und wegen diesem und jenem. Es waren immer alle anderen schuld nur er nicht!
Ich denke ich habe ihm unzählige Male gesagt, entweder ich oder der Alk, dreimal dürft ihr raten was ihm wichtiger war bzw. ist. Mittlerweile ist es so, dass ich mit ihm keine Beziehung mehr führe (ich habe das so beschlossen) wir uns dennoch jeden Tag hören. Tagsüber ist es ok, Abends dann treibt er mich in den Wahnsinn, weil er betrunken ist, er leugnet es zwar vehement aber es ist wirklich ganz schlimm geworden und die Ilusion in der er lebt bzw die Dinge die er von sich gibt sind unglaublich, wie kann man sich selbst nur so schlimm belügen?
Was mich an mir selbst ärgert, ist die Tatsache, dass ich all das sehe, ich weiß genau was ich wahrnehme, all diese Manipulation und Lügen und immer noch bin ich da. Ich bin zwar nicht mehr in der Form für ihn da, wie früher aber trotzdem bemitleide ich ihn, rede mit ihm, versuche ihn zur Therpie zu bewegen, er hatte ja bereits eine. Er hat vor ner Woche - von sich aus - unter Tränen gemeint, er sieht was er tut und das er so nicht mehr kann und dass er zum Arzt muss und wieder zur Therapie und SHG und bla bla bla. Ich (naiv) habe ihn diesmal tatsächlich ernst genommen, da er von sich aus ankam.. Und nochmal dürft ihr raten was passiert ist? Natürlich genau nix! Habe ihn heute darauf angesprochen, er tut so als ob er nicht wüsste wovon ich rede.
Ich bin so sauer, aber nicht mal auf ihn, wobei doch, auch auf ihn aber ich bin so stinkesauer auf mich selbst!
Warum lasse ich mir sowas bieten, ich habe doch so ein Paradebeispiel (Vater Alkoholiker). Ich habe in so vielen Dingen so ein großes Selbstbewusstsein und eine Menge Selbstliebe aber da wo ich sie haben sollte, habe ich sie nicht. Es macht mich so traurig, dass ich mir das habe bieten lassen und nichts aber auch gar nichts gelernt habe. Wozu hält man an so jemandem fest? Um sich selbst die Aussage „ich bin nicht liebenswert“ zu bestätigen?! Ich versuche es Menschen die ich gerne mag recht zu machen, mir quasi die Liebe durch Leistung/Hilfe zu „erarbeiten“, daweil will ich das gar nicht. Ich will niemandem helfen und ich habe es satt auch nur irgendjemandem irgendetwas recht zu machen.
Ich habe keine Kraft mehr durch diese sch... Beziehung, meine Energie ist gen Null, was ich brauche selbst jemanden der mich auffängt, umarmt und mir Mut zuspricht, ich brauche selbst mal jemanden an den ich mich anlehnen kann und wo ich einfach eine Zeit lang auch schwach sein kann.
Ich sehe doch dass ich nicht mehr kann und trotzdem gebe ich mich mit diesem Menschen ab, nicht mehr in dem Ausmaß, ich reduziere den Kontakt immer mehr aber eigentlich hätte ich scho längst den Kontakt komplett abbrechen sollen. Ich hoffe, dass ich mit eurer Unterstützung mich selbst verstehen lerne und mich auf so ne „Beziehung“ nie wieder mehr einlasse.