Wie mache ich es richtig?

  • Hallo Nadless,

    auch ich hatte superviele Schuldgefühle. Das ist auch ein Knopf, den mein XY immer wieder gedrückt hat – bei jeder Auseinandersetzung war am Ende ich die Agressorin, die Unentspannte, die Spießige, die, die ihn einfach nicht genug liebt / nicht so liebt wie er ist, .. blablabla. Leider ist das bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen.

    Es ist so, wie Lütte sagt: Es wird besser. Manchmal muss man blöde Gefühle einfach aushalten und aussitzen. Gefühle sind sowieso immer in Bewegung: Sie vergehen wieder, wie Wolken, die am Himmel ziehen. Mein Mantra damals war: Hilfe durch Nicht-Hilfe. Das war zwar noch auf XY fixiert, aber es hat mir zur Überbrückung geholfen mir zu sagen, dass Nicht-Hilfe der einzige Weg ist, durch den er sich aus der Sucht befreien kann.

    Er ist jetzt nett zu Dir, kümmert sich, das sind aber nur kurze Lichtblicke: Und all das ist in einer Beziehung eigentlich eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT und nichts, wofür man einen Orden an die Brust geheftet bekommt.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Nadless,

    ich habe die Erfahrung gemacht, das diese Nettigkeiten vom nassen Alkoholiker bei mir immer wieder falsche Hoffnungen weckten.
    Dann habe ich mich noch mehr angestrengt alles gut und richtig zu machen, und danach ging es weiter in der Achterbahn der Gefühle. Das ist Zuckerbrot und Peitsche, so habe ich es empfunden.
    Tu etwas für dich, und wenn es geht ohne schlechtes Gewissen, denn du hast keine Schuld. Ich weiß, wie schwer das ist, aber versuch es immer wieder, es ist so wichtig für dich.

    Zitat

    Sah auch nicht so aus als hätte es ihm gefallen.


    deshalb ist er auch nicht in der Tagesklinik. Im besten Fall soll er dort lernen, ein Leben ohne Alkohol zu beginnen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenroth, Aiko und Lütte

    mir geht es schon viel besser. Solch Trauerarbeit kann ganz schön ans Eingemachte gehen. Diese Schuldgefühle sind auch ein Zentrales Thema, mit denen ich mich immer wieder auseinander setze und feststelle das ich gar keine Schuld habe. Es ist ja auch nicht die Schuld an sich sondern eine Folge aus der Konsequenz einer Entscheidung die ich für mich getroffen habe.
    Ihn so zu sehen löst natürlich auch Emotionen und Mitgefühl in mir aus. Die, wenn ich es genau betrachte nur noch aus Mitleid bestehen. Das ist keine Liebe mehr. Glaube ich jetzt mal.

    Es löst in mir keine Hoffnung aus, das mit uns wieder alles gut wird wenn er mich unterstützt. Das hätte er auch so getan. Meine Hoffnung ist total weg und finde ich auch nicht schlimm. Ich möchte einfach nur das er sein Leben auf die Reihe bekommt und an sich und seinen Problemen arbeitet und das OHNE mich. Das finde ich aber schlimm. Diese Hoffnung verloren zu haben. Ich glaube nicht mehr daran das er sich selbst jemals im klaren darüber sein wird/kann was er denn eig alles erreichen und zum positiven verändern kann wenn man es nur will. Ich kann einfach nicht mehr mit so einer Einstellung oder Unfähigkeit zusammen sein. Ich lehne das total ab, es macht eine Beziehung oder den Gedanken daran einfach unmöglich.
    Ich habe ihn losgelassen, in Liebe.

    Gestern war ich bei einer Suchtberaterin die ihn nicht kennt. Sie gab mir noch einen guten Tip mit auf den Weg. XY trinkt ja immernoch tgl sein Bier, trotz Tagesklinik. Naja, dazu sag ich mal nix. Sie meinte, das ich ihm meine Grenzen bzg des Konsums in der Wohnung aufzeigen sollte und auch durchsetzen. Also werde ich das auch tun. Ich habe Abends mit XY über seinen Alk Konsum (in Ich Botschaften) gesprochen, was das mit mir macht und wie ich mich dabei fühle. Ich sagte, das ich ihm ab sofort den Zutritt der Whg im alkoholisierten Zustand verweigere (auch wenns nur ein Bier ist) wenn er trinken will kann er das überall, nur nicht in der Wohnung. Ich war überrascht wie er das aufgefasst hat. Er war damit einverstanden ohne zu murren. Jetzt bin ich ja mal gespannt ob er freiwillig gehen wird wenn es die Situation erfordert. Ich werde das auf jeden Fall durchziehen.
    Ich weiß das es seine Konsequenz ist wenn ich ihm den Zutritt verweigere. Auch wenn er dadurch noch mehr trinkt. Es ist ja seine Entscheidung. Sein Verhalten, seine Konsequenz. Wenn ich ihn in der Wohnung weiter machen lasse hat er ja keine Konsequenz. Ist Logisch. Er wird mehr und mehr seinen Tiefpunkt ansteuern und ich selbst, bin auf einen guten Weg das auszuhalten.
    Das Gespräch mit der Beraterin war ganz ok, nur diese eine Aussage von ihr, das sie es nicht versetehen kann warum wir immernoch zusammen wohnen. Also.... ähm. Verstehe ich nicht. Soll ich ihm jetzt eine Wohnung suchen? Liegen mir die Vermieter zu Füssen und reißen sich um mich? Weiß die Frau nicht das es unrealistisch ist mal so innerhalb von Tagen eine Wohnung zu bekommen? Soll ich ihn auf die Strasse setzen? Wie stellt die sich das vor.
    Natürlich würde ich wenn es nach mir ginge sofort umziehen oder ihn umziehen lassen. Aber wohin? Oman. Da sie das Thema zweimal angesprochen hat in den 40 Min war das auch sicher kein Mißverständnis.
    Naja, sie bot mir ein Angehörigen Seminar an, was ich zusagte. Als ich da raus war viel mir auf das ich kein Datum dazu habe. Na toll. Muss ich nochmal anrufen. Zu Selbsthilfegruppen habe ich auch keine konkrete Info bekommen. Sie wollte erst was passendes suchen. Hm.
    Ich habe jetzt nochmal einen Termin in zwei Wochen bei Ihr gemacht.

    XY ist soeben nach Hause gekommen. Eig sollte er jetzt in der Klinik sein. Er hatte heute morgen verschlafen. Ging aber zur Tür raus. Naja, er redet ja nicht viel. Ich könnte mir auch vorstellen das er dort längst geflogen oder freiwillig abgebrochen hat und die Zeit draussen rumlungert das ich das nicht mitbekomme.
    ich spreche regelmässig das Thema Wohnungssuche an. Ich will das er gar nicht erst auf die Idee kommt das ich meine Meinung stillschweigend geändert habe. Er soll ausziehen. Am besten vor mir, das er nicht auf der Strasse sitzt wenn ich dann eine Wohnung gefunden habe. Was ich dann aber auch durchziehen werde wenn es sein muss.
    Glaubt mir, ich bin sowas von bereit dazu zu meinem Schritt.

    Mein ganzes Leben ging es doch immer nur um andere. An andere zu denken wenn ich für mich etwas wollte. Menschen die mir etwas bedeuten bloß nicht weh tun. Wenn andere sich durch mich schlecht fühlen, war das unerträglich für mich und ich geriet sofort in den Strudel der Emotionalen Überforderung. Ich konnte dieses Gefühl nicht ertragen. Nie. ich habe dann alles unternommen um dieses Gefühl loszuwerden. Habe mich selbst gedemütigt und die jenigen angebettelt mich wieder zu lieben. Habe alles erdenkliche getan um meinen Fehler wieder auszubügeln. ALLES total unter meinen Wert.
    Heute will nur noch ich mir selbst genügen. Ich will mich nicht mehr abhängig davon machen lassen ob andere Menschen mich nicht mehr lieben könnten wenn ich einfach nur ich bin. Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich dieses Muster erkannt und offen vor mir ausbreiten konnte. Es ist schrecklich was ich mir selbst angetan habe. Ich bin aber auf einem sehr guten Weg. Ich freue mich auf mein neues Leben und ich habe noch soviel vor. Ich freue mich auf mein Single dasein.

  • Wie sollte es auch anders sein. In seinem Zimmer ne schöne große Flasche Bier. Habe ihn an die Abmachung erinnert. Innerlich bin ich ausgerastet. Er hat mich gar nicht beachtet. ich wollte natürlich das er geht. Aber am liebsten hätt ich ihm das gesagt was ich über ihn denke.
    Er hat mich einfach nicht beachtet. Habe ihn aufgefordert die Wohnung zu verlassen und was ist passiert? Er fing wie ein wahnsinniger an rumzuschreien. Schmiss mir die Tür vor der Nase zu. Er kam wieder auf mich zu und schrie mich an ich soll ihn in Ruhe lassen.
    Das habe ich dann auch getan um nicht noch verprügelt zu werden.

    Habe eben beim Gewalt gegen Frauen angerufen. Ich kann zum Amtsgericht gehen und beim Familiengericht einen Antrag für das Wohnungsrecht stellen. Das kann zwar ein paar Monate dauern aber anders wird es wohl nicht gehen. Denn auch wenn ich eine Wohnung finde muss ER ja trotzdem die Kündigung unterschreiben und ich vertraue jetzt mal auf gar nichts mehr ob er es auch wirklich freiwillig tut.
    Wenn er wieder ausfällig wird soll ich die Polizei anrufen. Dann bekommt er aber auch nur ein paar Tage Hausverbot und darf dann wieder rein. Es wird eigentlich dann immer schlimmer wenn man aufmuckt.

    Es ist einfach ätzend mit so einem Menschen unter einen Dach leben zu müssen. Sogar die Toilette roch nach Fahne. ich finde das alles so ekelig. Morgen gehe ich zum Amtsgericht!

  • Hallo Nadless, das hast Du gut gemacht, finde ich. Es ist richtig, dass Du Dich schützt und Dich dann zurück gezogen hast. Und dann das nicht einfach ausgesessen, sondern Konsequenzen gezogen und die Hilfe gesucht. Das würde ich Handlungskompetenz nennen!

    Ich kann Dir nur raten, wirklich die Polizeit zu rufen wenn es wieder soweit kommt. Ich habe es leider nie getan, weil ich dachte, es sei nicht schlimm genug. Hätte ich es getan, wäre das in meiner momentanen Situation ein Vorteil, das es dazu eine Akte gäbe. Umso mehr freue ich mich zu lesen, dass Du handelst und Dich an die richtigen Stellen wendest. Auf diese innere Stärke kannst Du bauen. Erzähl mal wie es beim Amtsgericht war.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Aiko, ich weiß ja nicht, habe ich wirklich Konsequenzen gezogen? Ist doch voll nach hinten losgegangen gestern und jetzt habe ich Angst vor ihm. Ich habe Angst jetzt weitere Schritte einzuleiten. Wer weiß zuwas der fähig ist. Ich glaube ich besorg mir erstmal einen Anwalt beim Amtsgericht. Habe gestern nochwas wegen Einstweiligen Verfügungen bei Häuslicher Gewalt gelesen.
    Bin auch echt froh das ich vor 4 Wochen die Polizei gerufen habe, auch wegen der Akte. Denn man muss tatsächlich Beweise vorlegen wenns hart auf hart kommt. Und XY ist auch die sanftheit in Person wenn er es will.

    Habe ihn vorhin angerufen. Einfach weil es zu diesem Zeitpunkt sein kann das er noch nicht so viel intus hat. Er ist tatsächlich ans Telefon gegangen. Ich habe ihn gefragt ob wir jetzt die Zeit friedlich auskommen können. Er hat sich sogar entschuldigt aber im nächsten Moment erklärt: weil ich ihn ja nicht in Ruhe gelassen habe. Ok das kommt nicht an mir ran. Wirklich nicht. Für mich hat dieser Mann sein Hirn versoffen was mal wieder ein Beweis dafür ist. Ich habe ihm gesagt das ich jetzt Angst vor ihm habe. Er will sich jetzt nen Schlafsack nehmen und verschwinden.
    ich hoffe es. Will einfach nur das er geht.
    Ich hoffe das ich das alles heil überstehe. Ist schon sehr belastend

  • Hallo Nadless,
    es wäre vielleicht gut, wenn du deine "offiziellen" Schritte, also Beratungsgespräche, Polizei, Gericht usw. usw. vor ihm geheim hälst.
    Denn wenn du ihm davon erzählen würdest, kann er völlig unberechenbar reagieren.

    Wenn du die Gelegenheit hast, kopiere alle wichtigen Unterlagen oder nimm die Originale an dich, jenachdem, also z. B. Verträge, Konten, Steuer, Versicherungen usw.

    Schau, daß er nicht dein Handy, deine Paßwörter, deinen PC einsehen kann. Auch hier das Forum nicht, denn dann wäre er über deine Schritte informiert.

    Und bitte vergiß nicht, daß es Frauenhäuser gibt.
    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ja das werde ich tun. Dieses Psychopaten Gesicht gestern und vor 4 Wochen haben mir jetzt wirklich gereicht.

    Er ist übrigens gerade zu Hause. Ich glaube das die Tagesklink jetzt längst Geschichte ist. Das schlimme daran ist das er dann zu Hause hockt. So war er wenigstens weg. Auch nix mit Schlafsack oder Klamotten packen. Er hockt vor seiner Glotze.

    Ich bin so froh das er dieses Zimmer hat und auch da drinnen bleibt. Wenigstens das.

    Ich würde am liebsten sofort verschwinden aus diesem Loch.

  • Heute habe ich wieder so´ne blöde Trauerphase. Wie blöd. Ich versteh das gar nicht. Die letzte Zeit war ich stabil was das anging, aber heute gets richtig rund mit meiner Traurigkeit. Dabei hatte ich gestern noch totale Angst und Wut. Was für eine Wut. Warum bin ich denn jetzt so traurig :(
    Ich werde all dem schlechten den Rücken kehren. Bedeutet aber auch das ich das gute auch verliere. Ja, ich glaube das kommt heut wieder hoch bei mir. Das ist nicht schön.
    Eine Freundin von mir ist heute mit mir zu Wohnungsgesellschaften gefahren. Sie unterstützt mich, das ich hier raus komme. Sie versteht es übrigens auch nicht warum ich noch hier bin. Als ich ihr dann heute den Mietsatz genannt habe (wegen Harz4) musste sie schlucken. Das natürlich da nichts frei ist. Da muß man monatlich anrufen. Ich will doch auch nicht die erstbeste Wohnung nehmen nur weil die billig ist. Klar will ich auch nicht Jahre suchen. Will mich aber wohlfühlen können wenn ich umziehe. Ist ja eh schon schwer alles zurückzulassen. Da muss das einfach halbwegs passen.

    Ich glaube heute weinen meine inneren Kindanteile über diesen Verlust. Ich ärgere mich auch das ich überhaupt diese Abmachung zur Sprache gebracht habe. Ist doch klar das das nichts wird und ihm mal wieder deutlich gemacht wird das er ein Versager ist. Und mir, weil ich so wütend geworden bin. Ich bin so wütend geworden das ich fast geplatzt wäre. Jetzt ist die Stimmung wieder schlechter hier. Ach das ist doch mist. Was für ein Käse. ich ärgere mich darüber.
    Ich verstehe schon den Sinn hinter dieser Abmuchung, war aber trotzdem kontraproduktiv. Diese psychische Verfassung von ihm ist wirklich ziemlich im Keller. Dieses nicht reden ist am schlimmsten für mich. Schon immer gewesen. Meine Freundin sagt: So war er doch immer schon. Ja, ich weiß, aber gerade in soch Krisenzeiten ist es für mich am schlimmsten und nur dann habe ich damit auch ein Problem auch wenn es jetzt so ist wie es ist.
    Auch wenn man getrennte Wege geht kann man doch wenigstens mal irgendwas miteinander reden? ich glaube das ist mein Hauptgrund dem hier jetzt den Rücken zu kehren. Grund 2 ist der Alk. Aber Probleme oder grundlegende Ding totzuschweigen oder im unklaren lassen damit ist bei mir jetzt Schluss. Ich muss das alles mit mir allein ausmachen.

    Im großen und ganzen wird sich dabei dann für mich ja kaum was ändern :lol: ups jetzt musst ich darüber lachen :lol:

    Nur diese blöden Gefühle gehen ganz schön rein. Ist ja nicht alles schlecht gewesen. Diese Vertrautheit und Zugehörigkeit haben mir schon sehr viel gegeben. Ist schon sehr widersprüchlich alles.
    Ich stelle mir in letzter Zeit oft die Frage warum wir Frauen, also hier, uns Frauen, warum wir es so lange mitmachen. Diese Ambivalenz ist mir ja auch nicht neu. Wie oft in den 10 Jahren habe ich diese Beziehung in Frage gestellt. Wie oft war von gut, plötzlich ein Sachverhalt der nicht angemessen war und alles auf den Kopf gestellt hat. Wie oft.... zu oft. Immer wieder kam die Hoffnung. Das gute und dann wieder peng. Immer wieder Peng. Ne Zeitlang vermutete ich das ich Borderliner bin. Ob dieses infrage stellen noch normal ist. Woran das eig liegt und war das schon immer so? Klares Nein. Naja dann fing ich mal an nachzudenken, ohne Schleier. Bin hier im Forum gelandet und peng. Zack zack.
    Trotzdessen glaube ich das mir etwas fehlt. Sonst hätte ich mich niemals, so lange auf eine solche destruktive Beziehung eingelassen. Normal ist das jedenfalls nicht. Nach 7 Jahren mit ihm zusaqmmengezogen obwohl ich doch weiß wie er ist.

    Ich habe Angst das, wenn ich mich wieder auf einen Mann einlassen werde, was ich mir grad überhaupt nicht vorstellen kann, wieder in solch Muster und Struktur gerate. Macht Liebe blind? Dieses stopfen der Bedürftigkeit füllt alle Löcher und benebelt den Verstand. Habe Angst davor mich wieder zu verlieren. Ich will sowas nicht mehr. Mag aber auch nicht den Rest meines Lebens alleine bleiben. Hab aber Angst mich wieder zu verlieren. Zu sehr zu lieben. Verdammt.

  • Hallo Nadless,

    Du hast Angst, auch das Gute zu verlieren. Aber davon ist doch -wenn überhaupt- nur noch ein Bruchteil übrig. Mit der Trennung gewinnst Du aber auch so viel Gutes, das wird es überwiegen.

    Ich kann nur von mir sprechen, aber mir würde ich nicht mehr passieren, dass man mich schlecht behandelt. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mich endlich von meinem trinkenden Ex-Partner lösen konnte oder ob es daran liegt, dass ich selbst nicht mehr trinke.

    Ich drück Dir die Daumen für die Wohnungssuche!!

  • Ich habe nochmal nachgedacht. Es liegt daran, dass ich mein Selbstbewusstsein zurück erlangt habe. Das kann durch verschiedene Dinge zurück kehren. Solange ich getrunken habe, habe ich mich schlecht behandeln lassen. Jetzt nicht mehr.

    Du trinkst nicht, aber wenn Du erstmal die Trennung hinter Dir hast, wirst Du sicherlich auch stolz auf Dich sein und gut zu Dir selbst sein. Und wenn Du Dir selbst mehr wert bist, wird Dir das auch bestimmt nicht noch einmal passieren, dass Du Dich schlecht behandeln lässt.

  • Hallo Cadda, danke für Deine Antwort. Mein Tief ist grad schon wieder besser und ich sehe wieder klarer und fester. Ich mag diese heulphasen nicht. Weil ich dann immer besonders empfänglich bin was Nähe angeht und das was ich oben schrieb, nach Liebe schreie. Ach Mist, ich fühl mich dann so allein. Er fehlt mir einfach so. Also das gute. Die Nähe, die Liebe, die Sanftheit.

    Je weniger gutes grad da ist desto leichter für mich das ganze durchzuziehen. Wenn er jetzt noch um mich buhlen würde oder Süßholz raspeln würde, würde ich wahrscheinlich einknicken. Das hat er aber noch nie getan. Oder wenn er plötzlich total gepflegt und die Sanftheit in Person, aktiv an seine Probleme rangehen würde und mich an seiner gefühlswelt teilhaben lassen würde, wäre es auch sofort um mich geschehen. Aber auch das wird es nicht geben.
    Im Grunde genommen brauch es nicht viel um mich umzustimmen. Für ihn aber unmöglich. Das ist mir absolut bewusst. So wird es ihn auch nie geben, das was ich für meine Zukunft brauche.
    Das gute an ihm wird mir so sehr fehlen. Diese Trauerphasen werden wieder kommen und umreißen. Es war einfach viel was er mir geben konnte und dafür werde ich ihm dankbar sein. Ich habe mich wirklich sehr geliebt gefühlt.

    Das mit den Selbstbewusstsein hast Du Recht. Ich arbeite jetzt seit 1.5 Jahren an mir selbst und ich staune immer wieder über mich. ich habe so viel gelernt in dieser Zeit. Ich habe mich sehr verändert. Besonders den Kontakt zu meinen inneren Kindanteilen hat mir wahrlich die Augen über meine Ängste und Gefühle verdeutlicht. Was da in mir eigentlich los ist und welche Gründe es geben könnte. Es ist erstaunlich wie oft mein kleines Mädchen in mir die Führung übernommen hat. Das ist jetzt anders. Echt sensationell und auch erschreckend. Aber gut. ich werde jetzt so langsam erwachsen :D mein Mädchen und mein Erwachsener werden zu einer Einheit. Mein Mädchen hat jetzt einen Mentor. Jemanden der es liebt, versteht und tröstet.
    Zu Anfang und wenns ganz schlimm ist visualisiere ich mein kleines Mädchen und lass sie reden (fühlen), meine Erwachsene kümmert sich dann angemessen und liebevoll.
    ich weiß nicht inwieweit das verständlich ist. Mir hat es die Augen über meine wahren Gefühle geöffnet. Es ist einfach der Schlüssel für mich.

  • Hallo ihr lieben.
    Wieder einmal stelle ich fest wie stark ich doch emotional verbandelt bin mit meinem XY. Gibt es jemals einen Weg daraus? Ist es Liebe oder Abhängigkeit?

    Für mich steht nach wie vor fest dass die Richtung die ich vor zwei Monaten eingeschlagen habe richtig ist. Der Weg ist holprig und steinig und ich bin doch das ein oder andere mal gestolpert. Bin in ein Gefühls Loch gefallen und wieder rausgekrochen. Trotzdem ist es sehr sehr aufwühlend, anstrengend und kräftezehrend.
    Der Tipp von der Drogenberatung war in jeder Hinsicht ein Reinfall. Das hat uns beide ziemlich runtergezogen. Letztendlich soll es doch nicht noch weiter destabilisieren. Das hat es aber getan. Für beide Seiten. Natürlich hätte ich auf mein Recht pochen können und die Polizei rufen und zum Amtsgericht gehen und so weiter und so weiter. Aber was bringt das? Nur noch mehr destabilisation, Stress und Aufregung. Man kann es sich auch wirklich schwer machen wenn man es auch im guten klären kann.
    Ich habe hier viele Geschichten und Konstellationen mit Alkoholikern gelesen. Viel Aggressionen, Schuldzuweisung und Gewalt.
    Das gibt es bei uns nicht. Noch nie hat er mir für irgendetwas die Schuld gegeben. Er hat mir noch nie gesagt dass er wegen mir trinkt. Er hat mir nie gesagt dass ich für sein Elend verantwortlich bin. Ich selbst bin es immer gewesen die sich verantwortlich gefühlt hat, die irgendetwas gerade biegen muss. Nur ich selbst. Das habe ich ganz alleine geschafft.

    Dieser Vorfall letzte Woche mit der Abmachung war wie ich schon sagte der totale Reinfall. Mich selbst hat das völlig runtergezogen und mitgenommen. Diese Stimmung und negativen Gefühle die sich in mir breit gemacht haben waren wirklich nicht konstruktiv. Okay was also tun?
    Ich habe gestern das Gespräch gesucht. Ich habe ihm offen gesagt woher ich diesen Vorschlag hatte. Habe ihm gesagt dass ich es im Nachhinein als Fehler sehe. Das ist mir leid tut dass ich ihn sehr bedrängt habe. Dass ich einfach Probleme habe damit umzugehen. Er mir sehr wichtig ist und ich ihn auch im Grunde genommen nicht verlieren möchte. Diese Abmachung an sich Blödsinn gewesen ist. Ich mich selbst darüber ärgere über die Folgen. Nun gut ich habe ihm meine Gefühlswelt erklärt und meine Überforderung mit der Gesamtsituation dass ich damit halt noch nie umgehen konnte. Meine Bedingungen die ich ihm vor ein paar Wochen gegeben habe stehen nach wie vor im Vordergrund. Wir lösen diese Wohnung auf und schauen dass wir beide Abstand bekommen. Auf friedlichen Weg. Alkohol und diese destruktiven konfliktbehandlung kommen für mich definitiv nicht mehr infrage. Das habe ich noch mal ganz deutlich gesagt. Zu gegebener Zeit können wir uns um Beziehungsprobleme kümmern wenn er sein Alkoholproblem in den Griff bekommt. Aber bis dahin Abstand.
    Solange wir noch zusammen wohnen hält er sich nur in seinem Zimmer auf wenn er trinken muss. Das ist dann für mich auch in Ordnung. Wenn wir uns gegenseitig respektieren ist das mehr als in Ordnung für mich. Und für ihn auch. Habe auch noch mal auf den Punkt gebracht warum mir eine räumliche Trennung so wichtig ist.
    Danach haben wir uns lange umarmt. Sind jeder in sein Zimmer gegangen und gut.

    Bezüglich der Tagesklinik habe ich noch mal gefragt warum er da eigentlich hingeht. Weil ich es wirklich nicht verstanden habe. Er muss es nicht wegen mir tun. Wirklich nicht. Das macht ja gar keinen Sinn.
    Nun ja, da die Diakonie die Tagesklinik angeleiert hat und er eine ambulante Suchttherapie beantragt hat macht es für ihn Sinn dort weiterhin zu gehen damit die Therapie genehmigt wird. Bei einem Abbruch wird das natürlich negativ gewertet.
    Das klingt für mich ziemlich plausibel. Ich glaube ihm wirklich das was er mir über die Tagesklinik erzählt hat. Aber ist ja nicht mehr lange.
    Es hörte sich wirklich plausibel an.

    Er hatte gestern ein Vorstellungsgespräch. Ich drücke ihm die Daumen dass das klappt.

  • Hallo Nadless,

    ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber Du bist gerade dabei, Dir die Situation schön zu reden, um besser mit Deinen Gefühlen zurecht zu kommen. In Deinem Kopf ist der Plan, dass er sein Alkoholproblem in den Griff bekommt und ihr dann Eure Beziehungsprobleme lösen könnt. Solange Du daran festhältst, wirst Du für Dich nicht voran kommen. Du fängst an, Abstriche zu machen. Nur weil er nicht „so blöd zu Dir ist“, wie andere Alkoholiker zu ihren Partnern, macht es das nicht besser. Es gibt immer schlimmere Schicksale. Nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm, dass mein Arm gebrochen ist, mein Bettnachbar hat beide Arme gebrochen, deshalb hab ich mit einem gebrochenen Arm doch wunderbar leben. Besser als mein Bettnachbar.
    Aber so funktioniert das doch nicht. Am besten lebt es sich nämlich komplett ohne gebrochenen Arm!!

    Warum bist Du auf einmal soweit, Dir selbst die Probleme klein zu reden? Klar, man hält es dann besser aus. Für Deine Gefühlswelt ist es jetzt wieder besser, weil ihr wieder im Reinen seid für Dich. Das mag für den Moment auch funktionieren. Du hast einen Plan, es geht Dir besser.
    Langfristig gesehen verlängert es aber Dein Leiden. Diese Einsicht folgt oft sehr schnell nach solchen scheinbar geordneten Plänen. Und das ist keinesfalls böse gemeint. Ich hab es auch lange so gemacht. Bis dann irgendwann man Schluss war damit, weil ich begriffen hatte, dass es so auf lange Sicht nicht funktioniert und mich nur für den kurzen Moment des „Juhu, so machen wir jetzt“ glücklich gemacht hat. Die Realität holt einen leider ein.

  • Hallo Cadda, Danke für Deine Antwort.

    Ich nehme Dir das nicht böse, ganz im Gegenteil. Ich habe ehrlich gesagt mit solch einer Reaktion gerechnet. :wink: es ist schwer die Gefühlslage korrekt auszudrücken. Für mich ist es wichtig hier friedlich rauszukommen. Mord und Totschlag bedeutet für mich Stress pur, mit dem ich nur schwer umgehen kann. Wenn ich das so umgehen kann, dann mach ich das so und es fühlt sich auch wirklich besser an.
    Ich glaube nicht das mein XY trocken wird. Nicht dieses Jahr und auch nicht nächstes Jahr. Egal was er mir über seine Pläne der Therapie erzählt. Ich glaube ihm aber das er es glaubt. In dem Moment.
    Das einzige was ich mir noch wünsche, und dazu kann ich einen teil beitragen das wir im guten auseinander gehen. Ich will hier so schnell wie möglich raus und die Sache sauber zu ende bringen. Was danach passiert weiß ich nicht. Natürlich wäre es mir am liebsten wenn er der wird den ich mir wünsche. Aber das wird nicht passieren. Das ist mir absolut klar.
    Ich rede mir die Probleme nicht klein auch wenn es sich so angehört haben muss. Es ist hier eine blöde Situation für mich die ich so gut wie möglich für mich bewältigen muss. Er trinkt jeden Tag und macht gleichzeitig Therapie. In die SHG geht er auch nicht soweit ich das mitbekomme. Mittlerweile wird er aggressiv wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Der Mann ist durch.

    Ich hoffe das klinkt jetzt nicht so nach Rechtfertigung was ich bis jetzt geschrieben habe.

    Auch wenn er ein Alki ist, ist mir wichtig ihm meinen Standpunkt zu erklären. Er ist für mich immernoch der Mensch den ich mal sehr geliebt habe. Er bedeutet mir immer noch sehr sehr viel aber eben nicht mehr auf der Ebene auf der ich mich jetzt befinde.
    Wir leben seit 2 Jahren wie in einer WG zusammen. Nichts erinnert an eine Liebesbeziehung. Das ist alles nur Gewohnheit und eine Vertrautheit die man auch nicht bei dem nächstbesten findet. Das ist schwer zurückzulassen.
    Und ich werde garantiert nicht mit einem nassen Alkoholiker zusammenleben wollen. Bestimmt nicht.

    Trotzdem bin ich traurig darüber

  • Mensch Nadless.....du sprichst mir aus der Seele, aber sowas von!

    Klar, wir wissen selbst, was zu tun ist. Aber es ist trotzdem keine einfache Entscheidung, da auch körperliche Gewalt kein Thema ist.

    Bei körperlicher Gewalt würde ich keine Minute überlegen oder zögern.

    Ich muss auch gestehen, dass ich Angst vor der Zukunft habe, Angst, wieder allein zu sein, alles allein bewältigen zu müssen, wobei er mir eine Menge abnimmt und auch viel Input gibt. In diesem Fall bin ich egoistisch.
    Die andere Seite ist: ohne mich sieht es für ihn ziemlich zappenduster aus, da kommt dann meine Sorge um ihn und ich weiß jetzt schon, dass ich ein schlechtes Gewissen haben werde.

    Weitere Gründe gehören nicht in den öffentlichen Bereich.

    Liebe Grüße,
    Danny

  • Danke Dany, ist ja auch beschissen alles. Aber ich will auf keinen Fall weiter rumeiern. Klar eier ich jetzt auch rum, nur zähle ich das zu meinem trennungsprozess, was ich vorher nie hatte. Vorher habe ich mir immer alles schön geredet und hab meist weggekuckt oder geschluckt. Schlucken tue ich jetzt zwar auch aber nur um MEINES Frieden willen. Natürlich möchte ich ihn auch nicht belasten. Er verliert gerade alles.
    Mit seinem Vorstellungsgespräch lief gut. Morgen hat er Probetag. Ich gönne es ihm, glaube aber das es die nächste Pleite werden könnte durch den Alk. Ist aber seine Sache. Da misch ich mich nicht ein. Ich freue mich für ihn wenn er sich freut.

    Die Sorge und das schlechte Gewissen habe ich auch. Es kann Phasenweise echt vernichtend sein wenn man sich da zusehr hineinsteigert. Das ist schwer. Aber wir können ja nicht unser Leben davon abhängig machen. Deshalb habe ich mir Unterstützung von der Suchtberatung erhofft. Aber der gings nur um Grenzen setzen. Ich bin da voll drauf eingestiegen. Würde ich so jetzt nicht mehr machen. Getrennt ist getrennt. Wenn nicht getrennt dann ja klar. Denn so zu leben? Nein Danke.

    Habe mir in den letzten Wochen oft überlegt ob und wie oft er nüchtern gewesen sein könnte. Er hat ja anscheinend ständig heimlich getrunken. Ganz ehrlich? So war es tatsächlich erträglicher mit ihm als jetzt, wo er es nicht mehr verheimlicht. Mit Rosaroter Brille ist das Leben erträglicher :lol: Mich wiedert es einfach nur noch an. Wann konnte ich mit ihm das letzte mal eine Unterhaltung führen. Ehrlich? Ich weiß es gar nicht mehr. Wenn er Abends von der Arbeit kam war er so kaputt das er im sitzen eingeschlafen is. Mir kaum folgen konnte was ich sprach. Auch wenn kein Alk im Spiel wäre, ich fing an darüber nachzudenken ob ich so den rest meines lebens verbringen will. Natürlich wußte ich das er trank, aber wieviel wusste ich nicht.

    Es hat bei mir sehr lange gedauert um zu erkennen das ich für mich die Reißleine ziehen muss und auch will. Das ist nämlich ganz wichtig. Denn wenn man selbst nicht dahinter steht fällt man immer wieder zurück. Das braucht seine Zeit. Diese Gefühlslöcher sind wirklich schwer aber gehören dazu. Für mich ist das zusammenleben jetzt eine große Belastung seit wir getrennt sind. Aber das ist es für andere auch.
    Mein XY nimmt mir auch sehr viel ab. Eben z.B hab ich ihm einen Einkaufszettel in die Hand gedrückt. Macht er sofort. Er macht eig alles was ich will. Ist immer sofort da wenn ich was brauche. Macht das was ich nicht kann oder will :wink: Wir ergänzen uns ganz gut was den Zweck angeht. Aber Zweck reicht mir nicht mehr. Ich habe auch Angst vor dem Alleine sein.

    Ich bin auch Witwe. War sehr lange allein und keiner war für mich da. Das hab ich bald wieder. Dafür aber keinen Suff mehr. Wie oft hab ich gekotzt wenn man sich wiedermal nicht unterhalten konnte weil er Dicht war. Oder mal wieder nix machen konnte weil er Dicht war. Dicht meine ich mit verändert. Nicht sternhagelvoll sondern anders. Jedenfalls nicht nüchtern. Sooo oft. Neee.

    Mein Vater war Quartalstrinker. Sehr schlimm. Ich habe ihn auch in Liebe losgelassen. Ist jetzt 20 Jahre her und es war der richtige Weg für mich. Er ist bald darauf gestorben. Unzählige kalte Entzüge zu Hause, als ich noch klein war. Schrecklich. Denn sie wissen nicht was sie tun... Theater bringt nichts, nur loslassen und sich selbst finden und lieben.

  • Hallo Nadless,

    Deine Reaktion auf meinen Beitrag hört sich schon anders an, wie ich finde.

    Etwas vernünftig zum Abschluss bringen, kann ich nachvollziehen. Ich bin auch erst ausgezogen und wer trotzdem noch mit meinem Partner zusammen. Naja, nicht wirklich, aber offiziell schon. Als ich mich räumlich getrennt hatte, konnte die emotionale Trennung erfolgen. Das war für mich einfacher mit dem Auszug und nicht so schmerzhaft. Aber ich hab mir zwischendurch vorgemacht, es könnte was werden und dann hab ich mir auch alles schön geredet. Aber tief im Inneren wusste ich eigentlich, dass es das gewesen ist. Ich lag ja auch richtig. Aber das will man manchmal nicht wahr haben.

    Immer denkt man an das Gute. Will den Menschen nicht aufgeben. Erst als ich endgültig allein war und über den Liebeskummer hinweg war, hab ich mich gefragt, warum ich das nicht schon viel früher aufgegeben habe. Es geht mir viel besser ohne ihn. Klar bin ich ein paar gute Dinge los, aber es kommen so viel bessere Dinge dazu, wenn man endlich den ganzen Mist los ist.

  • Liebe Cadda, so eine Trennung im Co Bereich ist eine ganz harte Nummer. Ich glaube dass es immer wieder Momente gibt wo man solche Hoffnung hat. Oder so einen kleinen Keim. Ich finde das total normal.
    Am Montag z.b. als ich mit ihm gesprochen habe da rief ich ihn vorher an um was zu fragen. Da habe ich diese Stimme wieder gehört. Diese gutmütige, sanfte, liebenswerte nüchternde Stimme. Die Stimme in die ich mich verliebt habe. Ein Stich ins Herz. Habe danach auch kurz geheult aber Das gehört leider dazu.
    Mit der räumlichen Trennung habe ich natürlich auch erst gedacht. Aber es hat sich nicht richtig angefühlt. Natürlich ist es einfacher und wer weiß was bei mir noch kommt aber es hat sich einfach nicht richtig angefühlt. Ich habe ihm gesagt dass wir ausziehen, er sich um sein Alkoholproblem kümmert und dann sehen wir was passiert mit uns. Das war es was ich ihm auch gesagt habe am Montag. Ein Leben mit Alkohol kommt für mich einfach nicht mehr infrage und ist auch unvorstellbar. Es reicht einfach für mich. Dann mache ich auch keine Kompromisse mehr.

    Beziehungs/ liebes technisch weiß ich auch nicht ob das wieder was werden kann. Ich habe mich einfach zu lange geekelt. Heute auch wieder. Er kam vom Einkaufen nach Hause und hat die Sachen in der Küche ausgepackt und ich habe immer zu diesen ekelhaften Geruch in der Nase gehabt. Es ist einfach so ekelig. Ich war so froh als er endlich in seinem Zimmer war. Ich ertrage ihn einfach nicht mehr in meiner Nähe. Das spürt er auch. Wenn er nüchtern wäre, wäre mir das wahrscheinlich nicht so unangenehm. Ist er aber nicht.

    Ich habe mich entschieden ihn nicht verurteilen zu wollen. Wenn ich aber mit ihm zusammen diesen Weg weiter gehe kann ich gar nicht anders als ihn zu verurteilen. Ihn zu beschuldigen oder Vorwürfe zu machen weil er mir nicht das geben kann was ich möchte und brauche von einem Mann. In Abhängigkeit seiner Sucht und psychischen Problemen. Ich selbst sitze psychisch auch nicht auf einem goldenen Ast. Aber wie du schon sagst. Das Beispiel mit den gebrochenen Armen trifft es den Nagel auf den Kopf.

  • Es fühlt sich einfach so an als würde ich meinen besten Freund verlieren und nicht meinen Lebensgefährten. Den habe ich schon lange schleichend verloren. Aber mein besten Freund. Meine Bezugsperson. :cry:

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