COabhängig und das "Leben für sich" ist das möglich?

  • kann mir einer erklären, wie geht das? Springt alkohol einem mit gewalt in den hals? oder man entscheidet sich dafür, die flasche aufzumachen und trinken? auch wenn man dem sohn versprochen hat, ihn zu fahren? Kann man nicht zu erst fahren und dann trinken?
    Gestern war mein jungster (20, längst nicht mehr Kind)bei Papa... mit übernachtung, das passiert sehr sehr selten. Aber ich hab mich gefreut, dass die beiden vllt sich aufeinander bewegen und mal nähe werden.
    Ergebnis- Abends doch ausgegangen mit der neuen, die auf keinem fall seine kinder sehen möchte, nachts betrunken zum schlafen gekomnen... Morgens sagte der Sohn war gut, die haben zusammen gefrüstückt... aber dann hat er wieder getrunken... am Sonntag ist dort sehr schlecht mit den öffentlichen verkehrsmitteln raus zu kommen.
    dann fragte mich der Sohn, ob ich kommen kann ihn abzuholen.
    ich fahre hin, warte draussen, ( ich darf nicht in die Wohnung, die wir vor jahren gemeinsam renovierten.... )
    Und der hat nicht mal mitbekommen, dass der sonn weg ist.
    mich macht es so traurig... weniger wütend, mehr traurig, so ein Gefühl, als ob ein guter mensch stirbt....

  • Ab nem gewissen Punkt springt einem der Alk zwar nicht in den Hals, aber man hat keine Kontrolle mehr, da ist keine wirkliche Entscheidung mehr (zumindest bei mir) sondern 'es ist einfach' es gibt einfach keine Alternative die man sehen will.
    Warum auch 'es läuft ja'... Das macht es eben zur Krankheit und nicht zur Willensschwäche, schwer zu erklären wenn man selbst nicht betroffen ist.

    Ich finde die Suchtfiebel als Buch ganz gut es im Ansatz zu verstehen, das Bild mit den gleisen, dem Tunnel und der Abnutzung

    Train to survive

    survive to train

  • Danke Dir! und guten abend alle zusammen.
    Habe das Buch die Suchtfibel gekauft,
    möchte mehr verstehen, nicht um ihn ( meinen EX) zu verändern oder verändern können, wollen...
    sondern um es NICHT MEHR ZU WOLLEN.
    Habe auch in anderen Forenbereichen gelesen.
    Vor allem bei EKA. Was habe ich meinen Kinder alles ersparren können, hätte ich mich
    konsequent verhalten können.
    Und WOW großen Respekt für die, die es geschafft haben, ob als CO oder als Alkoholiker. Wie viel ich an mir arbeiten muss, um frei zu werden, macht mir etwas Angst, oder eher Sorgen, es nicht zu schaffen.
    LG
    Stern

  • Hallo Stern,

    Zitat

    Wie viel ich an mir arbeiten muss, um frei zu werden, macht mir etwas Angst, oder eher Sorgen, es nicht zu schaffen.

    Auch Du kannst/wirst es schaffen, in Deinem Tempo, auf Deine Art und Weise. Es geht in vielen kleinen Schritten oft vorwärts und manchmal ein bisschen zurück. Das gehört eben dazu. Du darfst dich nur nicht entmutigen lassen und solltest gaaaanz viel Geduld mit dir haben.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo zusammen,
    es ist Sommer, die Zeit wo mich sooo viel triggert. das Vermissen bei Abenden im Garten und allen Unternehmungen und Plänen mit den Kindern ist fast unerträglich.
    Nächte Woche ist der Geburtstag von dritten Sohn ... und am Samstag der Abiball...
    ich kämfe mit mir so stark, um nicht kontakt aufzunehmen, was will ich? einladen? diese ereignisse zusammen erleben, teilen? und dann? Ich mache es nicht, aber das Kämpfen mit mir raubt mir die ganze energie....
    nur weiter atmen... und machen und tun....
    fahre die Tochter abholen... die kommt von der Klassenfahrt zurück.
    LG und schöne Zeit an alle....

  • Hallo Alle,

    Ich hab mir gedacht, ich sehe Mal in mein eigenes Thema Mal rein... hatte eben wieder an alles das gedacht, wie das Leben sich so entwickeln kann.

    In dieser Zeit ist schon soooo viel passiert, mein eigener Jobwechsel, viele Geburtstage, vier Silvester, Weihnachtsfeier, Abiball des Sohnes, 18. Geburtstag der jüngsten Tochter, ihr Führerschein,

    Ende der Ausbildung und Job Beginn von einem Sohn, und Beginn der Ausbildung von dem jüngeren....

    Studium Abschluss von dem Mittleren.

    Gemeinsame Feier zu den schönsten Anlässen und einfache Sonntagsbrunchen.

    Heute war der 30. Geburtstag von einem der Söhne.

    Alle Kinder mit ihren Partnern waren da.

    Es ist sooo schön.

    Wir haben alle unser Recht das wichtigste für uns zu wählen.

    Aber warum man bereit ist, so etwas für Alkohol verlieren? ich bin einfach nicht in der Lage, es zu verstehen, egal wie sehr ich es versucht habe.

    Weil er eben als einziger in der Welt das hatte, was alle anderen Männer auf dieser Welt nicht haben. Er ist der Vater meiner Kinder.

    Aber eben auch das ist nicht mehr zu sehen.

    Alkohol raubt ihn letzte Kraft sie zu sich einzuladen oder eigene Beziehung mit denen aufzubauen.

    Betrunken wollen sie nicht mit ihm reden, nüchtern...wahrscheinlich möchte er nicht, vllt weiss er nicht, was er sagen könnte.

    Kann man nicht verstehen.

    Das beste ist, ich hab es einfach aufgegeben . Zu verstehen, zu wissen, helfen zu wollen.

    Ich bin einfach nur dankbar, nicht erleben zu müssen, wie er betrunken so ist.

    An alle hier, die hoffen, zweifeln und helfen...

    Habt Mut zum euren Leben ohne Alk.

  • Guten Morgen Stern,

    Schöner und zugleich trauriger Post. Auch meine Gedanken kreisen trotz der Trennung immer immer wieder darum. Geht es doch einfach nicht in meinen Kopf.

    Ich versuche zu verstehen, irgendwie begreifen zu können, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann. Mir fehlen Antworten, die ich von ihm nie bekommen werde. Immer wieder taucht die Frage auf, hat er jemals wirklich so empfunden, wie er mir zeigte und sagte? Wollten wir jemals das Gleiche? Oder war ich nur eine Art Notanker? Oder der Wunsch nach etwas Normalem, es endlich zu schaffen? Nur was hat er dafür getan?…Getrunken, immer und immer wieder…trotz Einsicht und Therapien zuvor, trotz Entzugsklinik…alles wurde schlimmer und der Mensch war nicht mehr der, den ich mal kennenlernte. Plötzlich ist alles anders, nichts mehr wie es mal war. Gepaart mit der Depression…wir konnten immer über alles reden, doch mehr und mehr war kein rankommen mehr an ihn. Er hat sich bis heute verschlossen. Bis heute keine Erklärungen für etwaiges, was mich zutiefst verletzt hat, warum er das getan hat etc. Ich muss mir selber sagen, es hat nichts mit mir zu tun. Ich trauere noch immer um den wundervollen Menschen, der irgendwo in ihm vergraben ist. Ich denke jeden Tag an, vermisse ihn, den Menschen.

    Und dennoch ist es ein Stück leichter für mich, da ich das mögliche Elend nicht mehr erleben muss bzw. nicht mehr am verzweifeln bin, wie die Beziehung weitergehen soll…

    Diese Erfahrung sitzt so tief…gerade in der jetzigen Zeit, stimmt es mich sentimental.

    Trotzdem dreht sich das Leben weiter, wissentlich, es wird eines Tages wieder Gutes passieren und ich wieder aus dem Bauch heraus glücklich sein. Ich wünsche mir, ich kann eines Tages auf die Narben meiner Seele blicken ohne zu weinen, ohne diesen Schmerz.

    Ich wünsche allen die Kraft und den Mut zu heilen, zu verarbeiten, irgendwann wieder frei in der Seele zu sein. ❤️

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!