Hallo Zusammen,
ich bin neu hier, lese schon was länger, aber jetzt möchte ich sehr gerne auch austauschen.
Um zu versuchen, aus dem "Loch" in dem ich mich selbst (subjektiv) fühle, zu befreien.
Meine Geschichte kopiere ich aus dem Vorstellungsbereich.
"Hallo Zusammen,
ich lese bereits einige Zeit in den Foren, als Gast.
Soooo Vieles ist meiner Geschichte ähnlich, das es auch von mir geschrieben werden könnte.
Das ist einerseits sehr traurig, andererseits lese ich, dass auch ein Ausweg möglich ist und auch ein neues Leben sozusagen "danach".
Zu meiner Geschichte.
Ich bin eine "CO", und was für eine... kämpfe schon Jahre erfolglos mit mir und finde noch nicht zu mir selbst...
Habe mit 21 Jahren aus großer Liebe meinen jetzigen EX-Mann geheiratet, der damals 22 war und noch kein Alkoholproblem hatte.
Wir waren beide Studenten, hatten gemeinsam sogar eine Diplomarbeit gemacht (ein größeres Thema auf zwei aufeinander folgende Bereiche aufgeteilt).
Noch während des Studiums kam unser erster Sohn zur Welt. (mit Lippen-Gaumen- Spalte), da haben wir uns einander dermaßen unterstützt und Kraft und Zuversicht gegeben und alle OPs gemeinsam überstanden.
Nach zweieinhalb Jahren kam der zweite Sohn, dann Umzug nach Deutschland mit zwei kleinen Kindern, zwei Koffern und zwei Schwiegereltern, die zu dem Zeitpunkt fast 70 Waren.
Integrationsphase, Sprache lernen... da kann man ein Roman schreiben, tut aber nichts zum Thema bei.
Da ich sehr familienorientiert war, wollte ich noch ein weiteres Kind. Kam dritter Sohn.
Und dass er bereits nach meiner Vorstellung mehr trank, als mir lieb war, habe ich mich oft traurig gefüllt, das auch oft angesprochen und ihm so mit anscheint genervt.
Aber der Prozess war dermaßen schleichend, und er hat (oder ich habe es so gesehen und geglaubt) mich und vor Allem die Kinder sehr geliebt.
Für mich hat immer das Gute und das Verbundende überwogen.
Er hat lange alleine gearbeitet und das Geld verdient, ich hatte nur hin und da die Aushilfsjobs. Die Kinderbetreuung war zu der Zeit noch nicht so ausgebaut, keine Ganztagsschulen...
Mit 36 kann unsere Tochter zur Welt, nicht geplant aber sehr willkommen.
ich schätze wir haben jedoch beide unser bestes gegeben und schönes leben geführt. ich habe nur verlernt ich zu denken und zu sagen... ich habe nur "WIR" gedacht und gelebt.
Das Trinken war immer mehr und mehr zum Problem, und ich war immer irgendwo schuld daran.... bin zu dick geworden (Größe 44, er hat sich aber in mich verliebt als ich 50 kg gewogen habe).
Ich wurde immer mehr und mehr verglichen mit allen wunderbaren Frauen aus unseren Freundschaftskreis. Eine war wunderschön und dünn, andere hat gearbeitet und gut verdient, dritte war super Hausfrau und bei Ihr war immer blitzblank sauber (Obwohl wenn ich Besuch hatte , habe ich selbstverständlich auch alles in Ordnung gebracht, und ich muss sagen er hat sich auch nicht davon gedrückt). die vierte hat dem Mann selbst das Bier angeboten und hat ihn so geliebt wie er so ist...
Die vergleiche haben mich oft verletzt, aber ... größere und kleine Kinder im Haus, Pläne...und mit viel Optimismus weiter machen, mit dem Motto- es gibt eben KEINE idealen Menschen, UND DIESEN LIEBE ICH SO SEHR.
Aber: es war immer mehr und mehr, betrunken beleidigt, Kinder gestresst, kann man viel erzählen, brauche ich nicht in diesem Forum.
Einschneidender Punkt, dass alles weitere im Leben verändert hat: einmal nach einer Feier auf dem Rückweg musste ich stehen bleiben(ich war am Steuer) , weil er die Tochter aus dem Kindersitz abgeschnallt hat und wollte sie auf den Arm halten und lies fallen.
Sie war 1,5 Jahre. Der jüngster Sohn war auch mit, er war 6.
Ich kam raus, war November ich hatte keine Jacke angehabt, er setzt sich, solange ich die Tochter hingesetzt und angeschnallt habe, an Steuer und versucht zu starten. Der Sohn weint und schreit, die Tochter weint, ich versuche die Fahrertür auf zu bekommen.
Zum Glück war der soo voll, dass er nicht das Auto anbekam. Sonst hätte er wahrscheinlich ohne mich gefahren.
Da dachte ich, wenn wir heil nach Hause kommen , bin ich morgen weg. So wütend, verzweifelt, verletzt, besorgt... ganze Palette...
Das Problem ist, er weiß am nächsten Tag NICHTS davon und kann es nicht glauben. Ich bin es wieder, die ihn schlecht macht und maßlos übertreibt.
Ich bin dann gegangen... erst mal zu einer Freundin, die im Haus neben an wohnte mit zwei kleineren. Fluchtartig, dachte ich muss überlegen wo und wovon ich mit vier kindern Leben soll, war der Meinung er soll gehen, ich soll in der Wohnung mit den kindern bleiben, die haben da Schulen und der Jüngster seinen Kindergarten. (die Kleine war noch nicht im Kindergartenalter).
Er hat es auch so gesehen, er ist, wenn er nüchtern ist, sehr kooperativ und anständig, hat das bereut (was er eben glauben konnte... das alles konnte nicht so schlimm sein) und sagte dass es ihm alles Leid tut...
So war es auch... er ist vorläufig zu seinen Eltern... ein Monat dort nicht getrunken, war fast jeden Tag bei uns und hat bei Allem geholfen.
Und ...wir waren wieder zusammen.
Fast halben Jahr nicht getrunken ich war so zuversichtlich,
Dann doch wieder und wieder und mehr und mehr...
Ich weinte, bettete, meckerte ihn an, ignorierte... und dann stellte ich das Ultimatum. Ich sagte - das ist keine gute Atmosphäre für unsere Kinder.
Alk. oder Familie.
Und ... er ging.
Das war vor 10 Jahren. Ich war am Boden zerstört... ich wollte ihn auf jedem preis zurück... (waren mir die Interesse der Kinder, mit denen ich argumentiert habe nicht mehr wichtig) da habe ich mich an alles Gute und das Beste erinnert, mich selbst eingeredet wie sehr ihn die Kinder brauchen und er sie. und mich und Familie.
Die offizielle Trennung war angemeldet aber... er kam zurück, dann wieder gegangen, wir waren ihn zu viel, dann wieder gekommen. und so fünf mal in 8 Jahren.
Als er zum ersten Mal eine andere hatte (zwei Monate Affäre), wollte ich sterben... die Kleine bekam Depressionen, der älteste auch... Ich nahm 15 kg ab, er sah mich und ... kam zurück.
Ich dachte wirklich wir haben ES GESCHAFFT: ER HAT FAST NICHTS GETRUNKEN, wir haben unsere Liebe wieder entdeckt, uns gemeinsam um alles gekümmert, wir konnten , weil die größeren schon fast erwachsen waren sogar etwas für uns zwei unternehmen, haben Paar mal gereist, nach Paris, nach St. Petersburg zu dem 23. Hochzeitstag...
inzwischen war die Kleine im Kindergarten, ich fand für mich eine Weiterbildungsmaßnahme und dann einen Job.
Einen, der mir auch super gefiel. Nur zufrieden mit mir war er doch nicht... war selbst sehr traurig darüber(die Gründe sind vielfältig, ich war keine Hausfrau mehr, und nach 14 Jahren Erziehungspause einen Job, wo ich sogar mehr als er verdiente, ich dachte das ist doch gut, das ist alles für UNS)... er meinte er ist unglücklich... ich muss abnehmen, und er mochte sein Job nicht wirklich und ich... bin einfach nur ein Glückspilz, dass ich ein guten Job fand.
Das Trinken bestimmte unser alle Leben immer mehr...lebten zwar fast zusammen aber offiziell getrennt... er wollte seine Entscheidung nicht festlegen. oder konnte nicht, das weiß ich nicht... oft hat er den Zustand angesprochen.
Ich wollte umziehen, näher zur meiner Behörde (ich musste täglich 55 km fahren).
Für sein Job war das egal, er hat Firmenwagen mit Selbstnutzung und immer woanders unterwegs.
Ich dachte wenn wir was verändern, zusammen ein Haus kaufen und aufbauen für uns wird es super Sache die uns alle gut tut.
Die zwei älteren waren bereits ausgezogen, kamen Sonntags zum Frühstück und wir machten mal Ausflüge gemeinsam.
Er machte bei dem Umzugsplänen mit, mit mir eine Besichtigung nach der anderer, konnte sich aber nicht entscheiden, ob er wirklich einen Kredit mit mir nehmen möchte oder nicht. Und ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht!!!! ich sagte mit dem Trinken ist es auch mir zu unsicher.
Fazit: ich nahm alleine den Kredit und kaufte das Haus. (Mit 48!, ohne Eigenkapital), die Banken sind eben scharf darauf, die Kredite zu vergeben.
Als Bundesangestellte ist auch mein Job sicher. Mutig... aber ich bereue diese Entscheidung nicht.
Er ist mit mir eingezogen und hat aber die Wohnung, die er von dem Eltern geerbt hat behalten.
Alles mit mir renoviert und gebaut.... ich war für alles dankbar und hab seine Leistung sehr geschätzt. und ... er hat im Haus kaum getrunken, weil auch wenn ich keine Vorwürfe mehr machte, war das unsere Tochter, die es nicht leiden konnte.
Die Geschichte wird echt zu lang, ich kürze mal ab... vor fast zwei Jahren, fährt er mit uns sieben (die älteren haben mittlerweile auch Partner) in den Urlaub und dann direkt in seine Wohnung... Er hatte dort schon eine Neue. Wer das ist, wusste ich nicht, er sagte nur er hat eine andere, er liebt sie, mich nicht mehr, würde mir weiter mit Haus helfen, bis ich einen anderen habe und möchte dass wir Eltern und Freunde bleiben.
Ergebnis... ich komme nicht darüber weg... seine Neue (wie bizarr, ich kannte sie... sie war mal auch meine Freundin, als ich dort noch wohnte, die er durch mich kennengelernt hat). Ich war offen und sehr aufgeschlossen ihr gegenüber, habe nach Ihrer Scheidung über unsere Probleme auch erzählt, unsere Töchter sind Freundinnen... Ich erzählte ihr früher, wie sehr ich um die Familie noch kämpfe und meinen Mann liebe. Ich wusste nicht dass sie es ist...
Er rufte mich hin und wieder betrunken an und erzählte was von seinem neuer Liebe... ohne Namen zu nennen. Aber... da habe ich vermutet... Scheidung eingereicht... um Ihn auch diese Entscheidung abzunehmen... damit er nicht so viele Schuldgefühle hat.
Kam einmal ohne Anmeldung zu Ihm. Da war Sie... ich fragte habt ihr was? Sie sagte : Nein nein... wir sind nur Freunde, er hilft mir, ich helfe ihn... umarmt mich und geht... redet mal, ich bin schon weg...zwei Tage später fahren die beiden nach Italien in Urlaub... mit erzählt er, er hat Dienstreise, Sie erzählt ihrer Tochter auch irgendetwas...
Das kam raus. die brauchen sich nicht mehr zu verstecken.
Er macht mit Ihr mehrmals im Jahr Städtereisen (das hat sie immer gemocht, bekommt aber das Geld vom Stadt... war nicht genug).
Er war in diesen fast zwei Jahren bei keinem einzigen Geburtstag der Kinder, Weihnachten u.s.w.
Ich komme nicht damit klar, wie kann es sein, dass der fast 30 Jahre gemeinsamer Weg, vier Kinder geboren, Eltern beerdigt, zusammen, viel Glück und Freuden und klar auch viel Arbeit...Alles...nicht mehr eine Bedeutung hat.
Und er sagt mir und Kindern... er ist glücklich, wir beide haben lange probiert, es klappte nicht, jetzt ist er glücklich... sie trinken gemeinsam, aber sie behält die Kontrolle und FÜR Sie ist er bereit nicht zu trinken... sie ist seine Rettung, seine Traumfrau, für Ihre glücklichen Augen ist er für alles bereit...
Das ist eine zweier -Beziehung, weder Ihre Tochter (die auch nicht mal wusste wo ihre Mama Weihnachten feiern möchte... ), noch unsere Kinder habe die je zusammen gesehen. Er sagte er füllt sich jung und wie ein Student von früher...
Ich versuche für meine Tochter immer da zu sein (Schuljahr Wiederholung, ritzen, versuch die Pulsadern zu schneiden, da habe ich mit ihr viel durchgemacht und wir machen jetzt beide eine Therapie, geholfet hat aber einen Welpen anzuschaffen, der hat sie aus dem Bett rausgeholt).
Der Rest der Familie hält nach wie vor zusammen... und ich schaffe ja alles ... ich arbeite, fahre mit den Kinder in den Urlaub, das Haus bleibt "die Zentrale" ...
Ich bin kein Opfer.
WARUM FÜHLE ICH MICH DANN SO???????
Denke ununterbrochen an ihn, an UNS...
an die beiden...
ich möchte nicht alleine zum Abiball des Sohnes...
ich möchte nicht alleine abends im Garten Kaffee trinken...
nicht alleine nach der Arbeit (Vollzeitjob), den Haushalt schmeißen...
nicht alleine mit dem Hund gehen oder in dem Wald spazieren...
nicht alleine im Bett liegen und mich fragen was stimmt mit mir nicht.
Und wann und ob es besser wird?
Das wäre so kurz von mir.
Ich denke unabhängig von den Gründen, wann und warum sind wir zum CO geworden (oder erzogen) wurden, ist es eine grundsätzliche Einstellung zum Leben... Ich frage mich immer was bedeutet das "gesunder Egoismus", macht "Nein" zu sagen oder sagen zu können, Nein zu den Menschen, die man liebt... glücklicher?
LG und schönen Tag an Alle.