Kaninchenliebe - Endlich dazu entschlossen

  • Guten Abend,

    Ich bin weibl und 29 Jahre alt. Und der Grund der mich dazu ENDLICH gebracht hat, mich um das Problem zu kümmern, ist meine 5 Monate alte Tochter. (Angehörige von Alkoholikern)

    Ich bin auf jedenfall neugierig und gespannt jetzt hier sein zu dürfen. Und freue mich von anderen Menschen denen es genauso geht wie mir zu lesen. Den ich sage mir immer, schlimmer geht immer.

    Leider.

    Meine Hobbys sind mein Hund und meine Liebe für Kaninchen. Leider besitze ich momentan keine.

    Ich wünsche euch was. Liebe Grüße von Kaninchenliebe ;)

  • Hallo Kaninchenliebe,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum. :)

    Verstehe ich es richtig, du trinkst nicht selber, aber deine Angehörigen?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Dankeschön für die liebevolle Begrüßung.

    Ja genau. Bei mir betrifft es meine Mutter. Sie ist ein quartalstrinker. Ich komme leider gerade noch nicht dazu, mehr darüber schreiben. Mit baby hat man nicht mehr soviel Zeit

    Mit freundlichen Grüßen

  • Liebe Kaninchenliebe, auch von mir ein herzliches Willkommen!

    Das schöne hier ist, man kann schreiben, wann immer sich ein Zeitfenster öffnet. Anfangs dachte ich, da setzte ich mich abends mal in Ruhe an den Computer, aber nachdem das mehrfach nicht geklappt hat 😂 Jetzt schreibe ich am Handy, manchmal ein Beitrag über den ganzen Tag hinweg. Zwischendurch schmiere ich Toastbrot, trockne Tränen, spiele im Sand. Das tolle ist aber, meine Gedanken kann ich auch dabei sortieren.

    Was ich eigentlich sagen will, finde deinen Weg, lass dir Zeit, Babys sind wundervoll und sie können trotzdem echt anspruchsvoll sein.

    Bei mir selbst sind praktisch alle Großeltern meiner Kinder irgendwie vom Suchtthema betroffen. Und es gibt hier so unfassbar viele Betroffene. Was es mir aber auch ein wenig tröstlicher macht und ich fühle mich weniger alleine, seit ich das Forum gefunden habe.

    Lass dir Zeit an zu kommen! Für diesen Text habe ich jetzt bestimmt 30 Minuten oder mehr gebraucht 😂

    Lg, Lea

  • Hallo ihr lieben,

    Garnicht so einfach Zeit zu finden alles niederzuschreiben was in einem vorgeht oder was gerade passiert.

    Jetzt fange ich endlich mal damit an. Lang hat es nochmal gedauert. Aber jetzt bin ich wirklich bereit mich der Situation zu stellen. Den ohne Hoffnung, kann man nicht so schnell enttäuscht werden.

    Ich hab sogar mal angefangen ein Buch zu schreiben. Bekomme es aber einfach nicht hin.

    Meine Mutter ist schon immer Alkohol krank, wie ich mit ca 15 Jahren feststellen musste. Wann genau sie es geschafft, hat nüchtern zu bleiben weiß ich nicht. Das kann mir keiner beantworten. Auf jedenfall hat es lange gedauert. Den ich bin bis zur Grundschule immer viel bei meiner Oma gewesen und habe dort auch immer viel schlafen müssen, weil meine Eltern sich nicht um mich kümmern konnten. Oder hat mama es tatsächlich geschafft mit 1 jahr aufzuhören wie sie es immer sagt? Gedanken die total irrelevant sind. Den sie sind Jahrzehnte her.

    Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Mein Kopf ist so voll und dennoch völlig leer.

    Mein Bruder wurde ihr weggenommen. Von unseren eigenen Großeltern. Heute weiß ich, daß sie ihn geschützt haben. Dennoch ist es in etwas Kontroll krankes geendet..

    Und das selbe Schicksal, hätte auch ich fast erleiden müssen. mit dem Unterschied, dass ich ins Heim gekommen wäre. Gott sei Dank wurde ich davor bewahrt.

    Ja mein Vater war auch betroffen. Auch er hat dauerhaft getrunken bis er bestimmt 35 wurde. So wird es erzählt. Doch im Alter, hat er es geschafft damit umzugehen. Er trinkt nur noch 1 mal im Jahr vielleicht. Eine Frage die mich auch beschäftigt.. zählt das als Alkoholiker? Ich trinke auch gerne mal aber ich brauche es nicht, und ich bin doch ebenfalls kein Alkoholiker, weil ich aus Genuss mal nen halbes Glas Wein in 2 monaten trinke? Manchmal frag ich mich wo die Grenze liegt.

    Definitiv bei meiner Mutter. Ich musste damals feststellen, dass sie ein komplett anderer Mensch ist wenn sie getrunken hat. Ihre liebevolle fürsorglich Art, war plötzlich verschwunden und eine aggressive, schlägerin war "geboren"

    völlig neue und fremde Situation für mich als Teenager damals.

    Ich bin davor geschützt worden. In einer heilen Welt aufgewachsen. Den ich war anscheind zu jung das zu verstehen. Ich kann nur immer wieder sagen das meine Kindheit perfekt war. Ich kann mich an nichts negatives erinnern. Und dafür bin ich tatsächlich dankbar. Dankbar meiner Oma, die mich sofort "gerettet" hat, wenn mein Hausarzt sie angerufen hat, und fragte ob sie mich wieder holen kann. Den an solchen Tagen war es anscheinend besonders schlimm..

    Puh. Wie komm ich auf den Punkt.. ? Manchmal eine Schwäche von mir. Ich hoffe das es recht gut zu lesen geht was ich hier einfach so niederschreibe.

    An dieser Stelle würde ich auch einfach mal aufhören. In meinem nächsten Post würde ich dann weiter meine Gedanken niederschreiben.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag. Ich freue mich von euch zu lesen.

    Eure Kaninchenliebe

  • was mir auf der Seele lastet, ist folgendes. Meine Mutter wird wieder häufiger rückfällig. Sonst nur 1x jährlich volles Programm. Seit meine Tochter geboren wurde schon 3x. Allerdings teilweise ruhiger als sonst.  

    Grund dafür ist das mein Vater in Therapie war vor der geburt meiner Tochter und sie damit nicht klar kommt, dass er Kontakt zu den Frauen hält, die er dort kennen gelernt hat. Eifersucht ist ein großes Thema in ihrem Leben. 


    Beim letzten mal war ich dann wieder in der Schusslinie. Grund war, das ich sie nicht gegrüßt habe.  


    Ich war zu Besuch mit meiner Familie bei meinen eltern. Mein Vater wollte es mal wieder verheimlichen das sie getrunken hat. Das hat mich so rasend gemacht vor Wut. Das ich etwas ausgetickt bin. Ich will meine Tochter davor schützen und werde direkt in die Situation hinein verfrachtet.  


    Ich bin nicht in dem Sinne von beleidigen ausgetickt, sondern ich hab vor mir hin geflucht und bin raus um mir die Axt zu nehmen um auf Holz zu schlagen. Ich musste dampf ablassen.  


    Am liebsten wäre ich wieder gefahren! Doch das wollte ich meinem Vater nicht antun. Immerhin stand er in der Küche und hatte gekocht. 


    Ich habe die Tage darauf viel mit meinen Vater geredet wie wir es noch nie zuvor gemacht haben. Zumindest war ich noch nie so direkt. Ich habe klipp und klar meine Meinung gesagt. Habe ihm zb gesagt das er seine Freundschaften nicht aufgeben soll, er sie aber doch bitte nicht vor seiner Frau Geheimhalten sollte. Der Austausch mit den Frauen die dasselbe Problem haben tun ihm gut. Er weiß dadurch das er nicht allein ist. 


    Er hat sich alles angehört und ich dachte er nimmt es sich tatsächlich an. Er sagte mir harte und klare Worte.  


    Und dann. Das ich eiskalt bin.  


    Das ich Gefühlslos bin. Das findet er heftig. 

    Ich bin alles aber nicht Gefühlslos.  


    Vor 2 tagen ist meine Mutter erneut rückfällig geworden.  


    Diesmal, lässt es mich tatsächlich kalt. Mein Opa liegt im Sterben und sie baut wieder nur Mist indem sie beamte anruft, sie beleidigt und nach Geld fragt was nicht vorhanden ist. Ich bin mal wieder überhaupt nicht überrascht über das was sie in ihrem Suffkopf abzieht. Und nein das ist nicht der Grund warum sie angefangen hat mit trinken. Das Opa im sterben liegt, haben wir gestern erst erfahren. 


    Es lässt mich aber auch dennoch völlig ruhig bleiben. Weil ich es einfach nicht ändern kann. Weil, egal wie viel ich rede, nichts in ihrem Hirn mehr ankommt. Sie sei austheraphiert, sagt sie. Das ich nicht lache. 


    Die Worte von meinem Vater lassen mich tatsächlich nicht los. Immer wieder frag ich mich wieviel ein Mensch noch ertragen muss um die reizleine zu ziehen. Er wird geschlagen, gedemütigt von ihr auf arbeit, beleidigt und was nicht noch alles. 


    Doch er hängt weiter an ihr. Egal wieviel bockmist sie noch verzapft. Es hätte ihn schon einmal fast das Leben gekostet..  


    Wieviel kann ein Mensch nur ertragen?

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (10. April 2022 um 06:59) aus folgendem Grund: Schriftgröße angepasst

  • Hallo Kaninchenliebe,

    es ist kaum auszuhalten mit anzusehen, wie schlecht es den Eltern geht und welche Entscheidungen sie treffen. Beide könnten aus dem Teufelskreis aussteigen, tun sie aber nicht.

    Es ist gut, daß du in ruhig bleiben kannst. Man kann tatsächlich von außen nichts tun, denn der Wille aus der Sucht bzw. Co-Abhängigkeit auszusteigen, der müsste von den Betroffenen selber kommen.

    Du bist sicher nicht gefühllos! Das sieht man ja allein an deinen Beiträgen hier. Es ist eine vollkommen gesunde Einstellung, zu den Eltern einen Sicherheitsabstand einzuhalten, im Inneren, aber auch im realen Leben. Es ist ein Schutzmechanismus, in bestimmten Situationen ruhig und überlegt zu bleiben.

    Es ist dein Recht, daß es dir gut geht und daß du etwas dafür tust, damit das so wird und auch bleibt. Gerade auch, weil du selber Mama bist.

    Wir würden dich gerne fürs Forum freischalten. Bitte gehe nochmal zu meinem Beitrag zurück, der unmittelbar über deinen Beiträgen von heute ist. Ich habe dir da einen Link eingefügt. Bitte einfach drauf klicken und kurz das Formular ausfüllen. Es reicht wenn du schreibst, du bist EKA (Erwachsenes Kind alkoholkranker Eltern) und hast dich bereits im Vorstellungsbereich vorgestellt.

    Dann wirst du freigeschaltet.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Kaninchenliebe,

    ich habe dich freigeschaltet und in den richtigen Bereich geschoben. Ich wünsche dir einen guten Austausch

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Linde66 10. April 2022 um 18:47

    Hat den Titel des Themas von „Endlich dazu entschlossen“ zu „Kaninchenliebe - Endlich dazu entschlossen“ geändert.
  • Guten Abend,

    Morgen ist es mal wieder soweit .. mama geht in die klinik. Das geht immer schneller. Sie trinkt mittlerweile auxh nur noch ungefähr 5-7 Bier. Vor ein paar Jahren war es noch das doppelte. Ihr Körper ist wirklich fertig..

    Leider hab ich die Hoffnung aufgegeben. Und ich weiß nicht wirklich, wie ich das mit meiner Tochter regeln soll. Ich wollte gerne das sie nach der Kita immer zu ihren Großeltern geht. Aber das ist ein Wunsch denken von mir, dass das jemals funktionieren würde. Meine Eltern tun unserer Tochter wirklich gut. Und dadurch das meine Mutter nur Phasen hat, wo sie trinkt, klappt das soweit gut. Aber ich kann mich einfach nicht zu 100% auf sie verlassen. Ich komm damit nicht klar das sie auf einmal betrunken mein Kind abholen würde. Immerhin versuchen sie es jedes Mal zu verschweigen..

    aber jemand anderes haben wir nicht.

    Ich wollte aber auch gerne in vollzeit weiter arbeiten. Aber das kann ich damit vergessen.

    Soviel was in einem Kopf vorgeht 😪

    Liebe Grüße Kaninchenliebe

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