Steffipeffi - 17 Jahre Co Abhängigkeit

  • Liebe Steffi,

    auch mir tut es sehr leid zu lesen, was du schon all die Jahre ertragen hast. Das liest sich furchtbar!

    Meiner Meinung nach, wäre es wirklich ein guter Anfang, wenn du dich an eine Suchtberatung für Angehörige wendest. Du wirst dort Unterstützung bekommen, die du jetzt unbedingt brauchst. Vielleicht kann man dir dort auch zusätzlich Ratschläge für den Umgang mit deinem Sohn geben, denn auch das halte ich für sehr wichtig. Auch er wird in den ganzen Jahren sehr viel mitbekommen und gelitten haben.

    Würde den ein Frauenhaus für dich in Frage kommen? Wenn ich mir deine Beiträge so durchlese, würde ich das ernsthaft in Betracht ziehen. Dein Mann scheint unberechenbar zu sein und vielleicht wäre es für dich und dein Kind tatsächlich besser so schnell wie möglich aus der Situation rauszukommen?!

  • Hallo Steffipeffi,

    Du brauchst einen guten Plan.

    Dein Mann hat seine Familie gut im Griff, die Frau erträgt und kümmert sich, die große Tochter ist auf der Seite des Vaters (kein Wunder, als Kind/Jugendlicher neigt man nun mal dazu, sich auf die Seite des Stärkeren zu stellen, alles andere bedeutet Streß, als Pupertierende hat man schon genug Streß mit sich selbst – eine Art Selbstschutz), das kleine Kind ist sicherlich noch hin und hergerissen, zum Glück muß es noch keine Position beziehen. Die Schwiegermutter hält zu eigenen Sohn, deine Mutter wohnt weiter weg, hat sicherlich ihre eigenen Sorgen.

    Nur mal eine Idee:

    Ein Gespräch mit deiner Mutter und/oder Vater (ich kenne euer Verhältnis nicht), ist das möglich? Kannst du ihr/ihm dein Herz ausschütten, von deinem Leid berichten, sie um Rat fragen? Um Hilfe, Unterstützung bitten?

    Durch brauchst Verbündete. Ja, es ist wie im Krieg (Ich benutze absichtlich das Vokabular, um zu vereinfachen).

    Mit Trotz und vergeblichen Versuchen, erreicht man beim Gegner nur noch größere Ablehnung und Verachtung, wird mehr erniedrigt. Mit Jammer auch. Der Feind festigt seine Position und macht dich noch unsicherer.

    Gleichzeitig sucht der Feind sich Verbündete bzw. manipuliert sie zu seinen Gunsten, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln … der trinkt ja nur sein Bier und „die Olle“ soll sich mal nicht so haben.

    Ich wage zu bezweifeln, daß deine Schwiegermutter wirklich weiß, was bei euch zu Hause los ist – tagtäglich, oder bei ihr ist es ähnlich und empfindet es als normal.

    Daß dein Mann sich wie durch Zauberhand verändert, ist wohl eher unwahrscheinlich. Also bleibt nur der Rückzug, wenn schon nicht erhobenen Hauptes, dann wenigstens mit so wenig wie möglichen Verletzungen/ Verlusten.

    Du hast nicht die nötigen Mittel („Waffen“ , noch das finanzielle Potential) , um einfach zu gehen – also ist eine frontale Auseinandersetzung sicherlich nicht von Erfolg gekrönt, du kannst nur verlieren...

    Mit Klugheit und List wurde schon manche Auseinandersetzung gewonnen! Je mehr Verbündete, Hilfe, um so besser.

    Also, suche dir Freunde, Bekannte, Familie, Hilfe/Informationen von Außen und bereite es vor, was immer du vor hast. Wäge Für und Wider ab, berücksichtige eventuelle Gefahren.

    Wieso, weshalb das alles so gekommen ist, warum die Fronten sich so dramatisch verhärteten, sei Mal dahingestellt, denn es ist, wie es ist.

    Mache deine Situation in deinem Bekanntenkreis „öffentlich“ , du wirst mehr Verständnis bekommen, als du glaubst.

    Was ich dir nur raten kann, beginne.

    Schönes Osterfest

  • Zitat

    Leider bin ich schon ein totales Wrack. Ich habe noch nicht mal einen einzigen Freund! Alle hier sind seine Freunde, meine hat er nach und nach aussortiert, da ihm meine Freunde nicht passten. Über die Jahre ist der kontakt abgebrochen, viele wohnen auch weit weg. Ich habe niemanden.

    Tut mir leid das mit dem Thread, ich finde mich hier noch nicht zurecht

    Man kann alte Kontakte, Freundschaften reaktivieren.

    Ich lese aus deinen Zeilen Verzweiflung, du wünschtest es käme eine gute Fee und alles wäre gut.

    Nur ist deine Fee ein Alkoholiker.

    Ich weiß zwar nicht, wie und wo (Stadt oder Land) ihr wohnt, es gibt Beratungsstellen, mit Sicherheit gibt es auch Selbsthilfegruppen, es soll sogar möglich sein, neue Bekannte oder Freunde zu finden.

    Doch irgend jemand muß den Stein ins Rollen bringen - wer wenn nicht DU ?

  • Hallo Steffipeffi,

    was immer „versöhnen“ bedeutet, den „Kampf“ gegen ihn einzustellen/ ruhen zu lassen, keine Konfrontationen zu zulassen ist bestimmt eine gute Idee, lass` erstmal Ruhe einkehren – damit du zur Ruhe kommst.

    Deinen Alkoholiker wirst du nicht ändern können.

    Es nützt niemanden etwas, wenn du völlig verzweifelt, kopflos irgend etwas tust.

    Lass ihn trinken, beruhige dich.

    Besuche die Suchtberatung, die hilft ebenfalls Angehörigen. Rede in Ruhe mit deinen Eltern, besuche sie.

    Jetzt alles hinzunehmen kann eine Übergangslösung sein.


    Nur Mut.

  • Ich wäre so gerne wieder glücklich und hätte Freude am Leben. Er hat mir alles genommen. Ich bin nur noch eine Hülle die funktioniert und das Rad am laufen hält. Ich habe keine Freunde (viele haben sich abgewendet). Sonntags unternehme ich oft alleine (eigentlich immer) etwas und sehe diese ganzen happy Familys, während ich alleine dort gehe. Ich frage mich oft warum ich das verdient habe.

    Aus deinem Vorstellungsposting. Er will trinken, du willst glücklich sein, und genau einer von beiden bekommt das, was er will.

    Du willst dich versöhnen? Du bist doch schon allein; im Gegenteil, es wirkt, du wärst ohne ihn weniger allein..

  • Jetzt muss ich euch ja mal was erzählen. Unsere Beziehung könnte man zur Zeit so beschreiben, getrennt von Bett und Tisch, da ich der Staatsfeind Nr. 1 bin. Nun ist es so das er auch schon 5 Wochen keinen Ton mit mir spricht, alle Anfragen von mir z. B gehen wir spazieren, machen wir was mit dem Kindern bekommt die Aussage "Nein, ich habe keine Zeit ich muss gleich schlafen" oder "nein ich habe keine lust", was unter anderem der Grund für unsere Distanz ist. Nun ja also zusammengefasst Familie 0 interessant für den Alki (ich verwende bewusst dieses Wort, weil er nicht der Mensch ist der er eigentlich ist). So nun hat er morgen eine, nennen wir es mal Fortbildung von der Arbeit, mit Übernachtung und siehe da, der alki kommt aus seinem Winterschlaf. Er präpariert sein Auto, damit er genügend Bier rein stellen kann, wohlgemerkt die Rückbank wird umgeklappt damit mehr Stauraum vorhanden ist. Dann erledigt der Alki noch seine geplante Blutabnahme beim Arzt, weil später ist halt schlecht, weil er steht ja schon in den Startlöchen zur Sauffahrt.

    Es ist wirklich erstaunlich, wie ein Mensch sich selbst und seine Familie so verlieren kann, das er es nicht mehr merkt. Er findet noch das er alles richtig macht und fühlt sich im Recht. Das gibt's doch gar nicht.

    Kennt noch jemand solch Geschichten?

  • Hallo Steffi,

    naja, das ganze Angehörigenforum hier ist voll davon.

    Wenn er besoffen Auto fährt, bringt er sich selbst und Unbeteiligte in Gefahr. Das ist ätzend.

    Die Frage ist, was du jetzt machst?

    Geschichtensammeln bringt dich ja nicht weiter.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Er sieht nicht wie wir leiden, er sieht nur ein Ziel, wann kann ich mein Belohnung bekommen, wann kann ich mich betäuben, wann und vor allem wie bekomme ich viel Alkohol möglichst ohne viel Aufsehen. Na da kommt doch so eine Fortbildung genau richtig. Da werden auch andere Kaliber auflaufen, die aus dem selben Horn blasen. Es ist unfassbar. Total krank, mir fehlen die Worte. Ich würde euch gern mal ein foto zeigen wie viel Bier er mitnehmen möchte. Was ist bloß los auf dieser Welt, gibt es überhaupt noch irgendwie ein Stück Gerechtigkeit?

  • Nein es geht mir nur um den Austausch, ob jemand so was auch schon mal erlebt hat. Das er so Auto fährt ist nicht mein Problem, mit 47 müsste man wissen was erlaubt ist und was nicht. Ich würde mir sogar wünschen es würde was passieren, damit er endlich aufliegt, vielleicht den Führerschein verliert und einen Entzug machen muss. Aber ich kann euch sagen, es passiert nicht, er hat immer Glück und kommt seit 30 Jahren so durch.

  • Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

    Er ist 47 und kommt seit 30 Jahren so durch.

    Du bist 37 und seit 17 Jahre co-abhängig.

    Was ist denn DEIN Problem?

    Es kann ja nicht sein, daß du darauf spekulierst, daß er besoffen einen Unfall baut und entgiften "muss", nur damit du nichts anpacken brauchst?

    Du hattest dich doch hier angemeldet, weil du nach 17 Jahren Co-Abhängigkeit etwas für DICH tun möchtest.

    Oder habe ich das falsch verstanden?

    Und es geht nur um ihn?

    Liebe Grüße, Linde

    (ist alles nicht böse gemeint!!)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Er schämt sich auch nicht so auf diese Versammlung zu fahren, nein, da bekommt er wahrscheinlich noch Zuspruch was für ein toller Typ und Kollege er ist, das er so viel Bier mitbringt. Ich würde im Erdboden versinken, wenn ich Kistenweise Bier spazieren fahren würde. Er empfindet das als gute Sache und völlig normal. =O aber wenn wir nur einmal fragen ob er zeit für uns hat, nein

  • Ich verstehe gerade dein Problem nicht? Darf ich hier nicht mitteilen was mich bewegt? Dann kann ich mich gleich auch wieder abmelden? Ich bin ja noch nicht lange hier im Forum. Und ich bin nicht 37 sondern 39.

    Mir ist das egal was er tut! Von mir aus kann er sich zu Tode saufen, aus der Phase bin ich raus was zu stoppen. Ich weiß schon was du meinst, aber du hast mich ja sofort angegriffen obwohl ich nur einen Austausch wollte mit anderen Betroffenen. Anscheinend hast du ein Problem.

  • Stimmt, ich habe mich vertippt, 39.

    Ich habe kein Problem. Es sind nur Fragen.

    Es ist verständlich, daß dich seine Sauftour sehr aufwühlt. Das sehe ich ja auch.

    Nur wie gehts jetzt für dich weiter?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Vielleicht hast du das auch falsch verstanden. Es wäre schon eine Hilfe wenn andere Betroffene mir sagen würden, wie sie sich verhalten würden. Du chrash's direkt rein und greifst mich an, obwohl du mich und meine Geschichte, meine Umstände überhaupt nicht kennst.

  • Stimmt, ich habe mich vertippt, 39.

    Ich habe kein Problem. Es sind nur Fragen.

    Es ist verständlich, daß dich seine Sauftour sehr aufwühlt. Das sehe ich ja auch.

    Nur wie gehts jetzt für dich weiter?

    Ich werde morgen und übermorgen die Ruhe genießen . Und finde es amüsant wie tief ein Mensch sinken kann. Dazu beobachte ich gern die Entwicklung und würde mich freuen wenn die Polizei anruft, weil er nicht mehr weiter fahren darf.

    Naja jezz zu mjr, ich bin mit mir selbst im reinen, gehe meiner Arbeit nach und muss mich um die Kinder kümmern, während andere Leute ihre Sucht befriedigen. Aber ja sonst ist alles prima

  • Das habe ich als eine Art deeskalierende Maßnahme geschrieben, damit wieder Ruhe einkehrt.

    Ich will doch niemanden provozieren. Wir helfen uns gegenseitig bzw. versuchen es.

    Mir ist nur aufgefallen, daß es wirkt, als wärst du mit den Gedanken mehr bei ihm als bei dir.

    Ich bin sicher, es melden sich im Laufe des Tages noch mehr Angehörige bei dir!

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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