ZOE59 - Mutter eines alkoholkranken Sohnes

  • Mein Anfang 30jähriger Sohn ist nach zweiter jeweils 6-monatiger Therapie wieder rückfällig geworden. Hoffnung, Enttäuschung, Wut, Mitleid aber vor allem Hilflosigkeit plagen mich. Ich möchte einfach Meinungen und Hilfsanregungen, damit umgehen zu können. Gern erzähle ich Euch meine Geschichte.

  • Hallo ZOE 59,

    herzlich Willkommen im Forum. Leider kann ich dir keinen Rat erteilen, möchte dir aber trotzdem Hallo sagen. Bestimmt bekommst du bald einen gute Austausch und Hilfestellungen hier. Vielleicht hilft dir auch das lesen in den verschiedenen Vorstellungsbereiche.

    Liebe Grüße Petra

    Liebe Grüße Petra

  • hallo Zoe,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen, und wenn es das eigene Kind betrifft, ist es bestimmt noch schwerer auszuhalten, wie bei dem Partner oder anderen Angehörigen.

    Leider ist es aber so, dass du deinem Sohn nicht helfen kannst, er hat 2 Langzeittherapien mitgemacht und dort sein Rüstzeug erhalten. Das muß er anwenden.

    Mich würde interessieren, wie es dir geht, und was du für dich tun kannst damit es dir besser geht?

    Wenn du dich weiter austauschen möchtest, lass ich dir schon mal den Link für die Bewerbung zum offenen Bereich da:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen lieben Dank für Euren Zuspruch!

    Wie es mir dabei geht...ein Auf und Ab der Gefühle. Manchmal überfällt mich das heulende Elend, der Gedanke an ihn ist ständig präsent. Dann wieder sage ich mir, dass ich alles versucht habe, ihn immer wieder auf den richtigen Weg zu führen. Es steht ja immer wieder in Eurem Forum, dass man nichts machen kann, wenn der Betroffene nicht den Willen hat. Ich versuche, nicht daran zu zerbrechen und habe zum Glück einen liebevollen Partner an meiner Seite.

    Ich versuche es jetzt so: wenn er mich dringend braucht, weil er es noch einmal versuchen möchte, werde ich für ihn da sein. Im Moment ist er leider wieder voll in das Partyleben eingetaucht. Ich kann es nicht ändern, ich hoffe und bete jeden Tag, bin aber auch darauf gefasst, dass es ein böses Ende nehmen könnte.

    Übrigens verfolgt mich das Thema Alkohol mein ganzes Leben lang. Opa, Vater, 2 Onkel, Tante, mein Ehemann (inzwischen daran gestorben) und mein Sohn. Ich perönlich habe einen Punkt erreicht, wo ich Alkohol zutiefst verabscheue, er widert mich an und ich war auch nie in meinem Leben gefährdet, trinke so gut wie gar nichts. Ich würde mir wünschen, dass in den Medien und auf Flaschen genauso auf die Gefahren hingewiesen wird, wie auf den Zigarettenschachteln. Danke für`s Lesen.

  • Elly 8. August 2022 um 13:07

    Hat den Titel des Themas von „Mutter eines alkoholkranken Sohnes“ zu „ZOE59 - Mutter eines alkoholkranken Sohnes“ geändert.
  • Hallo Zoe,

    hier geht es nun weiter.

    Du bist jetzt freigeschaltet und kannst Dich mit anderen im offenen Bereich austauschen.

    Ich wünsche Dir einen hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke für die Aufnahme im offenen Bereich!

    Ich bin Ende 50 und weiblich, war 20 Jahre mit meinem Mann zusammen, wir haben 2 gemeinsame Söhne 30 und 31J. alt. Da mein Mann von einer europäischen Insel stammt, sind wir hier hergezogen, als die Kinder 2 und 4 Jahre alt waren. Ich wünschte, ich hätte die Lebenserfahrung von heute schon mit Mitte 20 gehabt, als ich meinen Mann kennenlernte. Schon damals hat sich sein Alkoholproblem abgezeichnet, das ich in meinem jugendlichen Leichtsinn glaubte, mit viel Liebe und Geborgenheit in den Griff bekommen zu können. Leider Wunschdenken. Nach 20 Jahren haben wir uns getrennt, nachdem ich hunderte Male darum gebeten hatte, dass er gegen seine Sucht etwas unternimmt. Mein Mann war in dem "jeden 2.Tag Rhythmus" , Tag 1 vom Aufstehen bis zum Schlafengehen getrunken, auch gern allein oder in Geschäften, wo er nur kurz Brot oder Fleisch kaufen wollte und dann erst nach Stunden wiederkam. Tag 2 hat er nur gegessen und geschlafen und war kaum ansprechbar und schlecht gelaunt. Dann kam wieder Tag 1....jahrein, jahraus das gleiche Spiel. Familienleben gab es keines mehr. Er war nie gewalttätig oder gemein zu mir, deshalb hab ich wohl auch 20 Jahre ausgeharrt. Mit Mitte 40 war mein Fass der Geduld dann übergelaufen, ioch hatte das Bedürfnis, mich selbst zu schützen und wir haben uns nach 20 Jahren getrennt, nachdem ich die letzten 2 gemeinsamen Jahre nur noch den Gedanken an Trennung hatte. Natürlich war ich die Schuldige, die die Familie kaputt gemacht hat. Jahre später hat er dann Einsicht gezeigt. Kurz und gut, nach unserer Trennung hat er täglich von früh bis spät getrunken, später Leberzhirrose bekommen, ich habe ihn wieder aufgenommen und die letzten 4,5 Jahre bis zu seinem Tod vor 3 Jahren bei mir aufgnommen, da er keine Arbeit und kein Einkommen hatte und damit er nicht den Kindern zur Last fällt.

    Unser älterer Sohn hat nun die gleiche Krankheit geerbt, es ging schon mit etwa mit 16 Jahren los. Falsche Freunde, Trinkparties, Schule geschwänzt, 3 mal sitzengeblieben, als Kellner (an der Quelle) gearbeitet, jedes Jahr den Arbeitgeber gewechselt. Hinzu kamen auch Drogen verschiedener Art. Er war schon auf der Intensivstation kurz vor einem Schlaganfall, man hat ihn narkotisiert, weil er durch die Drogen und Alkohol Herzrasen und Verfolgungswahn hatte, Danach ist er aufgewacht und war 6 Monate in Deutschland in einer ambulanten Klinik und war trocken. Er kam wieder zurück auf unsere Insel und ist am 1.Tag rückfällig geworden. Es dauerte 8 Monate, bis er den 2. Klinikaufenthalt in Deutschland für 6 Monate hatte. Er war bereits in der Adaption und alles sah hoffnungsvoll aus. Er hat sein Suchtverlangen in das Fitnessstudio und Fahrradfahren verlegt und täglich geschwärmt, wie gut es ihm geht und er sich auf sein neues, trockenes Leben freut. Leider wieder nur von kurzer Dauer. Ein Anruf von einem Saufgefährten reichte aus, dass er alles hinschmiss und wieder mit diesem Gefährten auf unsere Insel kam. Mein neuer Lebensgefährte, mit dem ich seit über einem Jahr glücklich zusammenlebe und ich haben ihn da herausgeholt, nachdem er uns darum gebeten hatte. Er weinte und bedauerte zutiefst, dass er alles hingeschmissen hatte, was er sich in der Klinik aufgebaut hatte. Er wohnte dann 5 Wochen bei uns, hat einen kalten Entzug allein durchgestanden (in all den Jahren waren es sicher schon 20 kalte Entzüge) und die Sucht wurde ins Kiffen verlagert. Nach kurzer Zeit dann wieder der totale Absturz und er bat um Rückkehr nach Deutschland, damit er wieder in die Klinik gehen kann. Flug gebucht. das ist jetzt 2 Wochen her, und er ist wieder bei seinem Saufkumpanen gelandet und das Partyleben geht weiter. Ich bin jetzt in einer Phase, wo ich mir sage, wir haben nichts unversucht gelassen. Vielleicht wacht er nochmal auf, vielleicht aber auch nicht. Ich lese hier sehr viel in Eurem Forum und das ist für mich eine Art Therapie. Auf unserer Insel ist Alkohol als Krankheit nicht anerkannt und Selbshilfegruppen oder Anlaufstellen gibt es in der Art und Weise wie in Deutschland leider nicht.

    So, ich habe jetzt viel geschrieben und dennoch alles Geschehene in Kurzform zusammengefasst.

    Ich danke Euch für`s Mitlesen. Vielleicht gibt es ja hier auch noch andere Elternteile, die ähnliches erleben und man könnte sich ein bisschen austauschen.

  • Hallo Zoe,

    Deine Beiträge habe ich zusammengefasst.

    Hier kannst Du Dich weiter austauschen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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