Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich allen, die dies lesen. Ich möchte mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Lars und ich hoffe hier Hilfe und vielleicht Rat zu bekommen, um meine Alkoholabstinenz seit Juni 2021 auch weiter konsequent durchzuhalten.
Ich bin 49 Jahre alt und komme aus dem Bundesland Brandenburg. Ich bin alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter, die seit Juli letzten Jahres bei mir wohnt und in meinem Ort zu Schule geht. Die Mutter und ich wechseln im Wochenturnus mit der Betreuung ab, da Sie nicht weit entfernt wohnt. Meine Partnerin (seit 7 Jahren) wohnt nicht bei mir. Ich bin Selbstständig, mit einem kleinen Betrieb.
Mein Weg in die Alkoholsucht verlief über Jahre von mir unbemerkt (eher nicht war haben wollend!)
Stark angestiegen ist der Alkoholkonsum mit der ungewollten Schwangerschaft der Kindsmutter. Ich fühlte mich überfahren, ungefragt und meine Lebensplanung war auf einmal über den Haufen geworfen. Streit, böse Worte und Hilflosigkeit folgten. Sie hatte sehr schnell einen anderen Partner, der bei ihr einzog. Ein fremder Mann, den ich nie kennenlernte, allein mit meiner Tochter? Horror für mich. Ohnmächtig den Behörden gegenüber(Jugendamt!) nahm ich alles hin und um den Schmerz zu unterdrücken, trank ich. Das mündete in meiner Trunkenheitsfahrt im November 2017.
Ich hatte es geschafft, nach diesem Vorfall fast 15 Monate keinen Alkohol zu trinken.
Dann kam Stress und ich dachte, naja man könnte ja mal. FEHLER! aus heutiger Sicht. L
Eine ähnliche Ohnmacht erlebte ich 2020/2021 durch Corona. Aufstehen, arbeiten gehen, nach Hause und schlafen. Man war zwar „Systemrelevant“, jedoch irgendwo dem Alltag entfliehen ging nicht. 3 Urlaube abgesagt, durch Corona frustrierte Kunden, die einen massiv für die Einschränkungen, die anderen dagegen. Ich in der Mitte L
Ich habe meinen Führerschein nach einer 2. Trunkenheitsfahrt mit 0,66 Promille Anfang Juni 2021 abgeben müssen (1. Trunkenheitsfahrt fand im November 2017 statt), da ich keine MPU-Untersuchung bis November 2021 nachweisen konnte. Seit Ende September bin ich in einer Beratung und habe ein 1 jähriges Abstinenzprogramm vollzogen um im Oktober eine MPU durchzuführen.
Ich kann mir vorstellen, dass der/die eine oder andere sich jetzt fragt: „ Warum sucht er erst jetzt Rat im Forum?“
Die Frage kann ich nur so beantworten: „ Ich wollte mir selbst nicht eingestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe!“
Im laufe der Gespräche in der MPU Vorbereitung ist mir klar geworden, dass ich mich als Alkoholiker bezeichnen muss, der jetzt zwar schon über ein Jahr auf Alkohol verzichtet hat, aber immer in der Gefahr schwebt rückfällig zu werden.
Wie gesagt, wäre ich dankbar für eine Unterstützung um den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft erfolgreich weiterzugehen.
Viele Grüße aus Brandenburg
Lars