Samora: Immer wieder der Alkohol

  • Hallo Samora,

    letztendlich bist Du tatsächlich in der "einfacheren" Lage, indem Du nur für Dich entscheidest und handelst und nicht noch für Kinder. Trotzdem ist es schwer sich zu trennen, obwohl man es längst will. Die Angst vor dem Alleinsein, die ist jedoch meistens unbegründet. Denn glaub mir, es ist wesentlich schöner "allein zu sein", wenn man auch WIRKLICH allein lebt, als "allein zu sein", obwohl man sich in einer Partnerschaft befindet.

    Das was hier schon geschrieben wurde, hat bei mir dazu beigetragen, dass ich mich allein in meiner Wohnung SEHR wohl gefühlt habe, trotz des Liebeskummers, den man nun einmal zunächst hat:

    Ruhe und Frieden!!!

    Ja... Ruhe und Frieden ist das, was ich nach Jahren immer noch empfinde. Und das sind zwei starke Worte und Gefühle, die an der Seite eines Alkoholkranken eben nicht möglich sind.

    LG Cadda

  • Ruhe und Frieden!!!

    Ja... Ruhe und Frieden ist das, was ich nach Jahren immer noch empfinde. Und das sind zwei starke Worte und Gefühle, die an der Seite eines Alkoholkranken eben nicht möglich sind.

    Cadda ,

    das kann ich nur bestätigen! Dazu kommt noch Freiheit und Erleichterung, die Last Alkoholkrankheit los zu sein.

    Das alles ist für mich ein gewaltiger Mehrwert in meinem Leben, vor allem für meine Psyche - immer noch.

  • "das kann ich nur bestätigen! Dazu kommt noch Freiheit und Erleichterung, die Last Alkoholkrankheit los zu sein.

    Das alles ist für mich ein gewaltiger Mehrwert in meinem Leben, vor allem für meine Psyche - immer noch."

    Wenn ihr das schreibt denke ich mir absurderweise, dass es nicht so schlimm sein kann weil er einen Mehrwert in meinem Leben darstellt den ich nicht missen möchte. Wenn ich dann allerdings konkret nachdenke war das das nur im Dezember und Januar so (in Dezember war ich sehr beschäftigt und im Januar hat er wenig getrunken) bis es dann vor ein paar Wochen wieder los ging. Vor Dezember kam das Thema sehr oft in meiner Therapie auf mal bin ich sehr unglücklich dann wieder ist alles Friede Freude Eierkuchen. Und das begleitet mich seit wir zusammengekommen sind. Es ist unglaublich wie gut ich in der Lage bin das zu verdrängen.

  • Guten Morgen Samora,

    das, was Du bei 9Leben geschrieben hast, hole ich zum Teil mal hier her zu Dir.

    Dann habe ich mit meinem Freund gesprochen und er sagte dummerweise, dass er sich Gedanken gemacht habe und ihm klar sei, dass er es in der letzten Zeit übertrieben habe. Er machte sogar ein paar konkrete Vorschläge wie er schaffen will weniger zu trinken (aber eben nur weniger nicht nichts).

    Diese Vorschläge sind leider völlig wertlos. Ich glaube zwar, dass es tatsächlich sein Wunsch ist und dass er mit Sicherheit auch an sich selbst glaubt, aber es wird nicht funktionieren. Alkoholiker können nicht weniger trinken, egal welche Tricks sie anwenden. Denn wenn sie das könnten, dann würde das bedeuten, dass sie ihren Alkoholkonsum kontrollieren könnten.

    Das ist aber eben gerade nicht der Fall, denn wer seinen Alkoholkonsum kontrollieren könnte, der wäre kein Alkoholiker.

    jetzt nochmal Durchhalten auf sich schauen und abwarten, er hatte eine Einsicht und es kann besser werden.

    Leider kann es durch die Einsicht allein nicht besser werden. Im Gegenteil. Ich habe sogar folgende Erfahrung gemacht:

    Die EInsicht ist da beim Alkoholiker. Deshalb möchte er es besser machen. Wenn das aber nicht gelingt (und das wird es auf Dauer nicht, aufgrund der obigen Erklärung) dann fällt man oft in ein Loch und es wird sogar noch schlimmer.

    Die Alkoholkrankheit ist leider so: Der Alkoholiker befindet sich in einer Abwärtsspirale. Weniger trinken gibt es nicht auf Dauer, es geht immer tiefer runter. Leider.

    LG Cadda

  • Ja leider oder auch zum Glück weiß ich in meinem tiefsten Inneren das diese Planung wenn auch in noch so ernster Absicht mit großer Wahrscheinlichkeit nur auf kurze Zeit umgesetzt werden kann. Die von dir beschriebene abwärtsspirale macht es mir nochmal deutlicher. All das spricht vollständig und überzeugend meinen Verstand an und ich weiß dass ich ihn loslassen muss um unabhängig zu sein. Meine Gefühle jedoch, das merke ich sind nur dann soweit, wenn es gerade ganz extrem ist. Das liegt glaube ich daran, dass ich in vielen Situationen gar nicht erkenne und wahrhaben will dass meine Befinden häufig dadurch beeinflusst ist. Ich merke in den letzten Tage dass dieses Forum mir sehr dabei hilft das bewusst zu kriegen. Ich denke und hoffe das ist der Schlüssel. Immer wieder den Zusammenhang zwischen der Sucht, sich und dem eigenen Verhalten und vor allem den eigenen Gefühlen herzustellen. Dann kann ich vielleicht aufhören wegzuschauen:!:

  • Meine Gefühle jedoch, das merke ich sind nur dann soweit, wenn es gerade ganz extrem ist.

    Liebe Samora,

    daran kann ich mich noch so gut erinnern. Nach bösen Streitszenen hatte ich Gedanken wie "Das hat doch alles keinen Wert mehr", "Wozu vergeudest du eigentlich Zeit und Kraft", "So, jetzt ist es aber wirklich genug." In meiner Phantasie habe ich dann versucht, mir die zu gehenden Schritte in einem Trennungsprozess auszumalen und dann...manchmal, als ob er es geahnt hätte, kamen dann von ihm so Sätze wie "Tut mir leid! Du weißt doch auch, dass ich es gar nicht so meine!" oder "ich weiß, ich trinke zuviel -allein schaffe ich es nicht. Mach doch mal einen Termin im Krankenhaus für mich."

    Dann war es bei mir so: "Oh, es gibt Hoffnung. er ist doch kein suchtzerfressener, empathieloser Klotz." Und mein Gefühl "Ich mag das alles nicht mehr" verwandelte sich in "Ok, eine Chance hat er ja doch verdient, jetzt schnell die Gunst der Stunde nutzen" ...und statt seiner einen Entgiftungstermin im Krankenhaus organisieren, zu dem ich ihn dann auch hingefahren habe.

    Was hatte ich davon? Die Hoffnung, für die Belastung durch alkoholbelastetes Eheleben Kompensation (=künftig durch Entgiftung und anschließende Therapie alkohoabstinenter Ehemann, d.h. neue Beziehungsqualität ) zu erfahren. Der Hoffnungsballon, den ich mit jedem Entgiftungsantritt gefunden und mir jedesmal wieder groß und vergeblich aufgepumpt habe.

    Du schreibst, Du bist seit zwei Jahren mit Deinem Partner zusammen. Wenn Du vorher noch keine vergleichbar alkoholbelastete Beziehung hattest, dann hast Du vielleicht noch viel Kraftreserven, dass Deine Gefühle Dich immer wieder zum Hadern bringen, einem vernunftbegründeten Entschluss konsequent Taten folgen zu lassen.

    So lange Dein Mann seinem Traum anhängt, dauerhaft zu einem kontrollierten, reduzierten Trinken zu gelangen, nachdem er im Rahmen einer Abhängigkeitserkrankung den dafür typischen Kontrollverlust schon hinter sich hat, wird er Dir vielleicht beim Abnabelungsprozess (unfreiwillig) helfen, in dem er Dich die Abhängigkeitserkrankung immer deutlicher miterleben lässt.

    Trotzdem oder gerade deshalb alles Gute, für jeden von Euch!

    9Leben

  • Meine Gefühle jedoch, das merke ich sind nur dann soweit, wenn es gerade ganz extrem ist

    Liebe Samora,

    deine Worte könnten 1:1 von mir stammen. In den extremen Momenten, wie du sie nennst, habe ich im Kopf schon meine Koffer gepackt. Und dann kommt am nächsten Tag die Kehrtwendung. Liebe Worte, Entschuldigungen, Versprechungen. Und zack, hat er mich wieder eingefangen.

    Das schlimme ist: er weiß das. Er nimmt mich nicht ernst, wenn ich ihm sage: ich mache das nicht mehr lange mit.

    Ich frage mich oft: was muss passieren, damit ich endlich sagen kann: das war’s! Bis hierhin und nicht weiter! Offenbar ist dieser Punkt (leider) noch nicht erreicht. Aber ich merke: der Gedanke, es zu sagen, wird immer weniger erschreckend. Vielleicht, weil ich es im Kopf schon so oft durchgegangen bin.

    Zur Zeit vertraue ich auf mein Gefühl. Dass ich merken werde, wann es soweit ist.

    So lange Dein Mann seinem Traum anhängt, dauerhaft zu einem kontrollierten, reduzierten Trinken zu gelangen, nachdem er im Rahmen einer Abhängigkeitserkrankung den dafür typischen Kontrollverlust schon hinter sich hat,

    Vielen Dank für diese Worte, 9Leben! Du hast ein Händchen für augenöffner!

  • "So lange Dein Mann seinem Traum anhängt, dauerhaft zu einem kontrollierten, reduzierten Trinken zu gelangen, nachdem er im Rahmen einer Abhängigkeitserkrankung den dafür typischen Kontrollverlust schon hinter sich hat, wird er Dir vielleicht beim Abnabelungsprozess (unfreiwillig) helfen, in dem er Dich die Abhängigkeitserkrankung immer deutlicher miterleben lässt."

    Das tut er tatsächlich jetzt schon. Das erste Vorhaben morgen nicht den Arbeitskollegen zu treffen, der gerne trinkt ist schon in den Wind geschossen.

    "man kann es ja kurz halten, und früh heimgehen". Also kontrolliertes trinken ist da in jeder Hinsicht eine Illusion. Ich will gar nichts mehr dazu sagen... Wie du sagst er hilft mir damit irgendwie. Alles andere würde die Erkenntnis nur hinauszögern. Und trotzdem werde ich morgen immer wieder daran denken wie er nachhausekommt. Obwohl ich meinen Abend für mich geplant hab. Die Gedanken und Hoffnungen lassen sich nicht abstellen.

    "Ich frage mich oft: was muss passieren, damit ich endlich sagen kann: das war’s! Bis hierhin und nicht weiter! Offenbar ist dieser Punkt (leider) noch nicht erreicht. Aber ich merke: der Gedanke, es zu sagen, wird immer weniger erschreckend. Vielleicht, weil ich es im Kopf schon so oft durchgegangen bin."

    Das geht mir ähnlich. Man liest hier so viele Beispiele. Ich stelle mir manchmal vor wie es allein wäre, sehe mich auf einem Balkon in der Sonne sitzen und finde es gar nicht so verkehrt. Trotzdem, was wir an den nächsten Wochenenden alles noch geplant haben... Es ist so schwer sich vorzustellen dass das nicht stattfinden soll. Heute haben wir uns echt gut verstanden und einen schönen Abend gehabt ohne Alkohol. Und die Stimme in meinem Kopf sagt: du wärst doch verrückt das aufzugeben!

  • Heute war ich in der Therapie, das hat mir sehr viel Druck genommen. Seit dem das Thema Alkohol wieder aufgeploppt ist, merke ich wie sehr mir die Therapie dabei hilft bei mir selbst zu bleiben. Heute habe ich auch für mich herausgefunden warum sich dieses Muster in der Beziehung überhaupt aufbauen konnte und warum ich so lange daran festhalte und durchhalte bzw einen Kampf führe. Im Prinzip ein Konkurrenzkampf mit dem Alkohol. Und bei mir der Versuch endlich die volle Aufmerksamkeit vom Partner zu bekommen und für ihn Priorität zu haben. Dazu, so sagt es mir mein unterbewusstsein, muss ich es "nur" schaffen etwas an ihm zu ändern, nämlich sein Trinkverhalten. Angefangen hat das in der schwierigen Beziehung mit meinem Vater, der kein Alkoholiker sondern Workoholic war. Und mit dem es noch aus diversesten anderen Gründen schwierig war, bis ich den Kontakt abgebrochen habe. Daher vermutlich der unterbewusste Kampf und die Annahme, wenn ich in der Partnerschaft genügend kämpfe oder lange genug durchhalte bekomme ich doch noch was ich brauche und mir so sehnlichst wünsche. In meiner Beziehung davor war es auch Sucht (kein Alkohol) gegen die ich gekämpft habe. Mit meinem Expartner haben aber sehr viele andere Dinge auch nicht gepasst. So dass es letztendlich nicht seine Sucht allein war, die mich zur Trennung geführt hat. Deshalb war es mir damals wohl nicht möglich die Zusammenhänge zu erkennen, die nötig gewesen wären, um sich nicht den nächsten süchtigen Partner zu suchen. In meiner jetzigen Beziehung bin ich aus der Erfahrung heraus in einige Fallen nicht getappt, die mich noch tiefer in die Co Abhängigkeit getrieben hätten. zB verheimlichen und mit niemandem über das Problem sprechen, mich ständig um ihn zu sorgen und Mitleid zu haben oder ihm Sachen abzunehmen aus Mitleid. Trotzdem ist das Durchhalten geblieben. Ich kommuniziere mit ihm darüber und sage ihm wie ich mich fühle, was ich letztendlich nicht für mich tue sondern weil ich hoffe, dass es ihn zum umdenken bewegt. Ich bin also weiterhin Co-abhängig. Dass es Männer geben könnte die eine Lebenseinstellung haben, die besser zu meiner passt, wo ich nicht ständig kämpfen muss, um gesehen zu werden und die sich mit sich selbst und ihren Gefühlen auseinandersetzen, darüber habe ich bisher gar nicht nachgedacht. Ich wusste zwar dass es sie gibt. Aber ich glaube ich dachte dass es das nicht für mich gibt. Als wäre ich es nicht wert. Diese Erfahrung habe ich mit Männern einfach noch nie gemacht. Zutiefst traurig.

    Und einfach fast schon unheimlich zu welchem Vehalten einen das Unterbewusstsein führt. Da kann dir jeder sagen, tu das nicht du hast das nicht verdient etc. Man weiß es ja auch selbst ganz genau. Aber das unterbewusste hat eine Übermacht und bahnt sich immer seinen Weg. Selbst jetzt wo ich es weiß wird es vermutlich noch eine Zeit dauern bis ich das was ich erlebe für mich in ein neues Licht stellen kann das mich dann zu einem anderen Verhalten führt.

    Verrückt fand ich ja auch immer wieder wie ich zwischendurch ständig vergessen habe, dass sein Konsum ein großer Störfaktor für mich ist. Meine Therapeutin hat das nicht, sie hat immer wieder nachgefragt (wenn es mir in meinen Augen diffuserweise schlecht ging) wie es in der beziehung läuft. Oft musste sie konkret nachfragen ob er wieder mehr trinkt weil mir gar nicht einfiel, was schlecht sein sollte. Und dann dachte ich "ach ja stimmt da war ja was" Auch hier dachte ich wohl das gehört dazu ist einfach normal. Wieso soll es mir schlecht gehen mit etwas das normal ist? Ich kenne es aus meinen Beziehungen mit männlichen Bezugspersonen ja auch nur so, dass ich wenig Priorität habe, andere sachen viel wichtiger sind und ich mich möglichst bequem und bedürfnislos verhalten soll.

    Ich bin so dankbar für die Tiefenpsychologie.

    Folglich wünsche ich mir gerade sehnlichst dass er endlich meinen Wert erkennt und doch noch für mich sein Leben ändert. Da er ja noch lange nicht an einrm tiefpunkt ist muss ich vielleicht einfach nur länger durchhalten bis er dort ist. Und dann ändert er sich und ich bekomme endlich das was ich mir wünsche. Seine volle Aufmerksamkeit.

    Das ist in welcher Gedankenblase ich gerade gefangen bin. Der Fehler 1 daran ist, dass ich gar nicht warten muss. Sondern dass es das was ich mir wünsche da draußen schon längst gibt. Und das zu einem viel weniger teuren Preis. Der Fehler 2 daran ist, dass ich bis er sich sich ändert vielleicht von einem Auto überfahren wurde und was dann? Oder er sich einfach nie ändert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Samora (28. Februar 2023 um 20:15)

  • Gerade fühle ich mich übrigens wieder zittrig und energielos. Ich versuche mir wie immer einzureden dass es so schlimm gar nicht ist ich mich einfach nur ablenken muss. Aber in Wirklichkeit warte ich dass er kommt und hoffentlich nicht betrunken ist. Wenn dass nicht passiert ist wieder der Kampf verloren und bestätigt wie unwichtig und ungeliebt ich bin. Ich schreibe das hier damit ich nicht vergesse, wie viel Kraft mich das kostet.

    Einmal editiert, zuletzt von Samora (28. Februar 2023 um 20:27)

  • Da er ja noch lange nicht an einrm tiefpunkt ist muss ich vielleicht einfach nur länger durchhalten bis er dort ist. Und dann ändert er sich und ich bekomme endlich das was ich mir wünsche. Seine volle Aufmerksamkeit

    Das kenne ich. Das Problem ist:

    Es gibt etliche Alkoholiker, die ihren Tiefpunkt niemals erreichen.

    Hier im Forum lesen wir davon. Das bestärkt den Gedanken, dass Jeder irgendwann aufhört. Ist aber nicht so. Etliche Menschen sterben zwar an einer vermeintlich anderen Krankheit als Auslöser und nehmen ihre Alkoholsucht mit ins Grab.

    Das Warten wird also meistens nicht „belohnt“ und die Zeit zieht an einem vorbei. Traurig aber wahr.

    LG Cadda


  • Liebe Samora,

    ich kenne alle deine Gedanken nur zu gut!

    „Ich muss darauf vertrauen, dass er seinen Tiefpunkt hat. Ich muss nur abwarten. Er wird erkennen, dass es mir wegen ihm so schlecht geht und weil er mich liebt, wird er aufhören. Mich zu seiner Priorität machen. Ich hab ihm doch so viel mehr zu bieten, als der Alk. Und er weiß das doch!“

    Tja, ist aber nicht so.

    Mit solchen Gedanken und dem Verhalten, das ihm gegenüber daraus erfolgt, machen wir es dem Alki bequem, nichts ändern zu müssen. Denn er nutzt die Abhängigkeit aus. Selbst, wenn er das nicht bewusst macht. Selbst, wenn er dir mit seinem Verhalten nicht schaden möchte. Aber er muss nichts ändern, denn wir ändern nichts.

    Wenn ständig die Gedanken nur um ihn kreisen, dann ist da kein Platz für dich. Egal, wie sehr du versuchst, dich abzugrenzen, du bist ständig in Gedanken bei ihm.

    Ich hatte in meiner Beziehung so gehofft, dass ich das schaffe. Ihn zu lassen und damit klarzukommen. Aber ich hab’s nicht geschafft. Immer wieder fiel ich in dieses Loch zurück um dann mal für ein, zwei Tage wieder rauszukommen, wenn er mal nüchtern war und mir wieder uneingeschränkte Aufmerksamkeit gegeben hat.

    Nur die räumliche Trennung hat mich da rausgeholt. Endlich Frieden im Kopf, im Körper! Kein rumgeeiere mehr, keine ständigen Fragen, in welchem Zustand ich ihn erwarten muss. Mein „Kampf“ mit mir selbst, wie lange ich das noch aushalte, ging über ein halbes Jahr. Dann hab ich mich hier angemeldet und Bestärkung bekommen. Klarheit für mich. Auch, was mit mir los ist, dass ich so daran festhalte. Und dann kam für mich dieser Schlüsselmoment. Und da war für mich Schluss. Ich hab meine Sachen gepackt und war weg. Einfach so. Es war hart, aber es hat sich gelohnt.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Denn egal, was du tust: Bleiben, gehen, es kostet Kraft!😘

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