• Hallo,

    ich suche nach einer Möglichkeit mich auszutauschen und von den Erfahrungen und Erkenntnissen von Leuten mit einer ähnlichen Problematik zu profitieren.

    Ich stelle mich mal kurz vor, ich bin 30 Jahre alt und trinke regelmäßig seit ungefähr 6 Jahren. Ich war nie jemand der täglich getrunken hat, sondern je nachdem wie ich beruflich eingebunden war hauptsächlich an den Wochenenden und dann zur Abendzeit in der Regel. In der Vergangenheit habe ich an diesen Tagen so gut wie immer bis zu einem Vollrausch getrunken und konsumiere dabei mit unter horrende Mengen.

    Ich hatte vor einem Jahr zur Weihnachtzeit meinen persönlichen Tiefpunkt gehabt und mich einen Tag vor Heiligabend extrem betrunken und den Tag darauf auf einem Familienfest beim Trinken weitergemacht und mich dann schlagartig in Anwesenheit meiner Familie im Haus übergeben und den Rest des Festes kaputt im Bett verbracht. In mir hat sich schon vorher der Eindruck verfestigt das mein Körper durch das Trinken in einem Zerfall befindet und gegen die Trinkmengen nicht mehr ankommt. Mein Kontrollverlust war so offensichtlich und ich wusste es würde mich zu Grunde richten, wenn ich nicht endlich was ändern würde.

    Seit Anfang diesen Jahres hatte ich es geschafft aus Schock und Angst was sich durch meine Eskapaden für meine Zukunft ankündigte mehrere Wochen trocken zu bleiben, aber das Trinken kehrte wieder zurück. Wie gesagt war ich nie jemand der täglich getrunken hatte. Ich hatte die Trinkhäufigkeit so weit im Griff das ich alle drei Wochen getrunken habe und dann immer wieder mit körperlichen Problem im Nachklang die wiederholend Ängste geschürt haben, die mit ein Gegengewicht zum Suchtdruck waren.

    Zurzeit geht es bei mir weiter bergab ich bin wieder bei einmal in der Woche trinken. Meine Trinkmenge habe ich etwas im Griff bekommen durch impulsives Wegkippen von Gläsern, so dass mir die Möglichkeit genommen ist komplett grenzenlos zu werden. Dadurch reduzieren sich meine körperlichen Beschwerden vom Trinken was einerseits gut ist, aber damit schwindet auch ein Pol der mich vom Trinken abhielt.

    Ich bin bei einem Drogenberater, der meinte ich würde wieder Rückschritte machen und diese Woche habe ich sogar wieder zwei mal getrunken und heute saß die Angst so tief das ich komplett wieder die Kontrolle verliere. Als ich mich dann hier im Forum durchgelesen habe hat mich das wieder aufgebaut und ich bin motiviert jetzt alles zu geben das ich trocken bleibe. Ich habe zuletzt am 2.12.2023 getrunken.

    Da ich nur an Wochenenden trinke und einen Tag vor der Arbeiten so gut wie nie trinke beginnt mein Kampf immer Freitags. Ich versuche heute schon Strategien zu entwickeln wie ich es hinkriege die nächste Woche trocken zu bleiben.

  • Hallo Dr. House,

    Willkommen hier in der Gruppe.

    Es liest sich, wie wenn du zwischen kontrolliertem Trinken und kalten Entzügen herumschlingerst.

    Hast du dir schon mal überlegt es anders als bisher zu machen?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    Erstmal danke für deine Antwort.

    Ich bin ein relativ impulsiver Charakter bisher habe ich immer noch große Probleme mit dem Suchtdruck klarzukommen . Am gleichen Tag wo ich felsenfest überzeugt bin das ich nicht trinke werde, kann ich im nächsten Moment überflutet werden vom Verlangen trinken zu wollen und mein Gehirn versucht ständig Dinge so herzuleiten das ich dann nachgebe. Das einzige was dem bisher nen Rahmen verliehen hat war die Arbeit und das Wochenende war dann immer das Ventil. Bisher war meine Strategie Sport machen um erschöpft zu sein und Erholung zu wollen und dann halt ausharren bis der Tag zu Ende ist und mich ablenken. Der Suchtdruck lässt aber kaum nach am Tag und es ist immer nen Kampf den ich manchmal gewinne häufig aber nicht es fehlt mir noch an einem probaten Weg wo ich konsequent die Linie halten könnte. Habe schon von dem Notfallkoffer gelesen versuche mich bereits für das nächste Wochenende zu rüsten. Das kontrollierte trinken ist bei mir ehr ein impulsives wegkippen wenn meine Abstinenz wieder gescheitert ist.

  • Hallo Dr. House,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Dein Nickname lässt für mich tief blicken. Du weist bewusst, oder unbewusst auf die TV Serie hin. Richtig?

    Meine Trinkmenge habe ich etwas im Griff bekommen durch impulsives Wegkippen von Gläsern, so dass mir die Möglichkeit genommen ist komplett grenzenlos zu werden

    Es ist für einen Alkoholiker unmöglich, die Trinkmenge zu begrenzen. Da ist das Wegschütten von Restalkohol nur Selbstbetrug, ebenso gibt es kein kontrolliertes Trinken!

    Ich hatte die Trinkhäufigkeit so weit im Griff das ich alle drei Wochen getrunken habe und dann immer wieder mit körperlichen Problem im Nachklang die wiederholend Ängste geschürt haben, die mit ein Gegengewicht zum Suchtdruck waren.

    Mit der Steigerung des Trinkkonsums kommst Du in eine Suchtspirale, die nur noch abwärst führt. Dir geht es körperlich und seelisch immer schlechter. Und somit steigert sich Dein Suchtdruck. Alkohol ist ein Nervengift, das auf Körper und Seele wirkt. Je mehr Alkohol Du konsumierst, desto schlechter geht es Dir auch seelisch. Und diese Spirale kannst Du nur stoppen, indem Du komplett auf Alkohol verzichtest.

    Der Suchtdruck lässt aber kaum nach am Tag und es ist immer nen Kampf den ich manchmal gewinne häufig aber nicht es fehlt mir noch an einem probaten Weg wo ich konsequent die Linie halten könnte.

    Durch Unterdrückung Deiner Impulsivität, wie Du es ausdrückst, kannst Du einen Weg finden. Du solltest überlegen, ob Du Dir Hilfe bei einem Psychologen holst. Du solltest noch einmal mit Deinem Drogenberater sprechen, welche Möglichkeiten er für Dich sieht.

    Ich sehe, dass Du so aus dem Kreislauf Deiner Sucht nicht herausfinden wirst, zumal Du es auf Deinen Charakter schiebst.

    Siehst Du Dich als Alkoholiker? Oder eher als Alkohol gefährdet?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich würde mittlerweile sagen das ich Alkoholiker bin. Obwohl ich lange gedacht habe ich trinke doch nur am Wochenende wie viele andere ja auch. Tatsache ist ich kann nur mit viel Anstrengung ohne. Ich Merk wenn auf der Arbeit was falsch läuft oder in der Familie dann sehne ich mich schon danach Freitag zu trinken. Und ist so vieles mündet bei mir in einer Lust zu trinken Frustration, Angst, Langeweile aber auch Freude Belohnung es ist ein verwurzelter Bestandteil geworden.

    Was für mich klar ist mein Hauptziel muss die Abstinenz sein. Ich kann da nichts kontrollieren und ich darf Eig auch keine Ausnahmen machen.

    Mein Drogenberater meinte ich sollte vielleicht eine Entgiftung machen. Zudem legt ihr mir nahe zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Und ich sollte eine Therapie machen. Ich gehe zurzeit zu einem Psychiater alle zwei Monate.

    Mir fällt gerade auf das meine namens Wahl vielleicht etwas unvorteilhaft ist :D. Das war für mich ne Serie die ich früher gerne geguckt habe aber ich bin nicht vom Charakter wie der in der Serie noch Eifer ich dem nach. Obwohl einige Folgen auch mit einer erfolgreich Suchtbekämpfung von dem zu tun hatten.

  • Hallo Dr. House,

    hast Du nochmal über unseren Austausch nachgedacht? Und darüber, mit einem/Deinem Hausarzt über Deine Situation völlig ungeschönt zu sprechen? Mit ihm kannst Du besprechen, wie es weitergehen soll.

    Wenn Du wirklich lebenslang abstinent leben willst, dann musst Du den ersten Schritt tun.

    Eine Selbsthilfegruppe hast Du hier online gefunden. Hier ist 24/7 geöffnet.

    Der Austausch findet jedoch erst im offenen Bereich, nach der Entgiftung statt.

    Werde Dir klar, wie Du weiter vorgehen willst. Denn leider ist es so, dass der Alkoholkonsum im Laufe der Zeit immer mehr wird, weil der Pegel irgendwann nicht mehr ausreichend ist, und weil die Sauftage immer mehr werden. Ich weiß das aus Erfahrung.

    Ich lasse Dir einen Artikel zum Anklicken und Lesen da:

    Das Forenteam
    4. Dezember 2021 um 21:37

    Wenn Du Fragen hast, kannst Du die gern hier in Deinem Thema stellen, bitte schreibe nur hier bei Dir.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    Ich habe im April diesen Jahres mit meinem Hausarzt darüber gesprochen. Er hat dann einen checkup gemacht Blutwerte bestimmt, den Bauchraum abgetastet und mit Ultraschall die inneren Organe kontrolliert. Meine Werte waren da alle in Ordnung. Eine weitere Behandlung wurde nicht geplant. Was mich nicht weitergestört hatte weil ich das Problem klein halte wollte und Vertrauen darin hatte das ich das auf eigene Faust in den Griff bekomme. Hatte jetzt seit Anfang des Jahres ne gewisse Kontrolle versucht durchzusetzen und habe auch Fortschritte gemacht in meiner trinkhäufigkeit und trinkmenge, aber ohne durchgängige Abstinenz. Im Raum steht bei mir eine stationäre Entgiftungsmaßnahme, was ich meiden möchte wenn ich kann. Ich versuche mit diesem Forum, meine Sitzung beim Drogenberater und vielleicht der Besuch bei einer örtlichen Selbsthilfegruppe Weiter zu kommen.

  • Im Raum steht bei mir eine stationäre Entgiftungsmaßnahme, was ich meiden möchte wenn ich kann

    Warum?

    Warum möchtest Du diese Maßnahme meiden? Es ist ein hervorragendes Werkzeug im Kampf gegen die Sucht.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich habe zurzeit eine Arbeitsstelle die richtig gut für mich ist. Bisher weiß da niemand das ich ein trinkproblem habe. Ich wüsste halt nicht wie ich das erklären soll, wenn ich dann 6 Wochen weg wäre. Das Unternehmen ist relativ klein und ich möchte nicht das das Nachteile für die Leute da hat. Also ich Versuch das nicht komplett auszuschließen das zu machen, aber ich werde versuchen alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen.

  • Eine Entgiftung dauert normalerweise aber keine 6 Wochen. wo hast du das denn her?

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Da wir uns noch immer im Vorstellungsbereich befinden und Du noch nicht mit Deiner Entgiftung angefangen hast, schließe ich hier erstmal ab, Dr.House!

    Du hast viel Informationen erhalten und jetzt ist es an Dir diese umzusetzen. Ich wünsche Dir die nötige Entschlusskraft, um endlich in die Gänge zu kommen. Alles Liebe und Gute!

    Gerne kannst Du Dich bei uns melden, sobald Deine Entgiftung durch ist.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Willkommen zurück, Dr.House!

    Und meinen Glückwunsch zu 2 Wochen Abstinenz!

    Wie geht es Dir, auch in Bezug auf die Feiertage?

    Du bist jetzt freigeschaltet und ich verschiebe Dein Thema in den offenen Bereich.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hier geht es jetzt für Dich weiter!

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo wieder,

    Danke das ich für den freien Austausch jetzt freigeschaltet wurde . Ich bin jetzt wieder zwei Wochen trocken und das ungewöhnlicher Weise mit einer gewissen Leichtigkeit. Ich hatte zwischendurch den Eindruck, das es daran liegt das etwas bei mir schlicht Klick gemacht hätte, aber ich versuche nicht leichtgläubig zu werden um nicht enttäuscht und entmutigt für spätere Anstrengungen zu werden. In der Vergangenheit waren drei Wochen eine magische Hürde für mich. Fühle mich zurzeit aber mit meinen Grundbedingungen und Rangehensweise kontrolliert und geerdet. Entscheidend ist wenn es für mich hart auf hart kommt, wie ich dann damit umgehe, denn zurzeit war es gefühlt zu einfach.

  • Gerne! :thumbup:

    Die Leichtigkeit kannst Du auch mit Anfangseuphorie bezeichnen. Du merkst jetzt, wie gut es Dir ohne Alkohol geht.

    Dann heißt es "dranbleiben".

    Der Austausch hier, mit anderen trockenen Alkoholikern, ist hilfreich und Du bekommst viele Tipps, die Dir die Anfangszeit erleichtern.

    U.a. wichtig ist, dass Du am Anfang Festivitäten meidest, bei denen der Alkoholkonsum im Vordergrund steht, Dein Haushalt alkoholfrei ist und der Austausch mit uns in der Selbsthilfegruppe.

    Ebenso hilfreich sind unsere Grundbausteine und auch der Notfallkoffer.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Beide Artikel kannst Du anklicken und lesen.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo,

    nach dem Zeitraum ist das körperliche wohl durch.

    Das heisst: Wenn Du jetzt trinken willst, Saufdruck bekommst, innere Unruhe deswegen, dann ist das eine Kopfsache.

    Da gibt es so das eine oder andere Hilfsmittel um dagegen anzugehen. Wenn Du wieder anfängst ( einen kleinen zur Beruhigung z. B. ) dann steigt der Körper wieder mit ein und es wird wieder schwierig.

    Schreib ruhig wenn es Dir nicht gutgehen sollte... das ist besser als von einem Rückfall zu berichten.

    Schöne Weihnachten wünsch ich.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hi,

    Habe Heiligabend jetzt auch gut überstanden. Ich werde mir jetzt ne Liste machen für meinen persönlichen Notkoffer. Sylvester bleibe ich wohl Zuhause. Jeglicher Alkohol ist aus dem Haus entfernt. Ich will mich nochmal bedanken für die Unterstützung die man hier erfährt. Werde jetzt auch mal an meine Frühwarnsysteme feilen, wo ich jetzt wieder trocken bin.

    Frohe Feiertage

  • Ich bin jetzt 24 Tage trocken. Bisher läufts gut, mich überfällt aber wiederholt ein Gefühl der inneren Leere und irgendwie bereitet mir nichts wirklich Freude. Lässt das mit der Zeit nach? Ich empfinde das als uferlos und absolut.

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