Paulina Wo -Mein Mann ist Alkoholiker - ich kann nicht mehr

  • Dass er betrunken fährt, finde ich schon schlimm, er gefährdet nicht nur sich selbst. Kann man da nichts tun? Ich bin eigentlich was das angeht froh, dass er nicht fahren darf. Die Vorstellung, dass meine Kinder bei ihm, betrunken, im Auto mitfahren, könnte ich nicht ertragen.

  • Liebe Paulina

    Was nutzt das schönste zuhause und das tolle Potenzial einer Beziehung, wenn hinter den Kulisse ein solche Atmosphäre ist, du Flaschen findest, deinem Partner nicht mehr vertraust und unglücklich bist?

    Es ist besser in einem neuen Zuhause zu wohnen, aber dafür unbeschwert und nach deinen Vorstellungen.

    Ich hatte auch ein tolles Zuhause, habe ideal gewohnt, Garten, Schule in der Nähe, Haustiere, einen Traummann, der überall beliebt und anerkannt war.
    Alkohol war täglich da. Aber da er funktioniert hat, dachte ich sehr lange es sei gar nicht so schlimm.

    Dennoch ging alles nach und nach den Bach runter, bis ich zusammengebrochen bin und dadurch erst gemerkt habe, unter welchem Druck und welcher Anspannung ich und wir alle standen.

    Wir haben dieses Jahr alles hinter uns: neues Zuhause, neue Schule, andere Umgebung und wir mussten viel aufgeben.

    Es waren harte Monate, aber mit jedem Monat, der verstreicht, merke ich, wie viel besser es mir geht, wie meine Kraft und Lebensfreude wieder kommt, die Kinder blühen wieder auf, ich merke, wieviel kraft mich das ganze gekostet hat, und diese Kraft steht nun für andere Dinge zur Verfügung.

    Ich wünsche dir die viel Kraft, die Situation zu ändern.

    Was die Kinder anbelangt, rede einfach offen mit ihnen. Das habe ich auch getan. Sie werden das gut verstehen und auch eine Erklärung für das ganze haben.

  • Ja, du hast recht. Es ist aber hart, alles hinter sich zu lassen, gegen den eigenen Willen, nur weil er lieber weiter trinkt.
    Ich habe die Tage viel hier im Forum gelesen. Ich denke nicht, dass mein Mann aufhören will, ich denke nicht mal, dass er sein Problem richtig bewusst ist. Und ich denke auch, dass selbst wenn er wollte, fehlen ihm die Offenheit und der Mut. Für ihn hat Scham eine unglaubliche Kraft.
    Das ganze, ob er aufhört oder nicht, oder zum Arzt geht oder nicht und was auch immer, das ganze will ich nicht mitmachen oder gar ansehen. Ich brauche Abstand, das ist das einzige, was ich jetzt ganz klar sehe.
    PS Sorry für die Rechtschreibung - Deutsch ist nicht meine Muttersprache

  • . Und ich finde es unfair, wenn Mütter, die die Verantwortung haben, sagen, sie können nicht gehen und die Kinder als Entschuldigung vorschieben.

    Diese Antwort hat mich ziemlich gekränkt muss ich gestehen. Die Verantwortung für die Kinder haben wir BEIDE, aber nur ich übernehme sie. Stellen Sie sich vor, ich habe meinen Mann noch nie -und wir sind fast 20 Jahren zusammen- mehr als ein Glas Wein oder ein Bier in seltene Gelegenheiten trinken sehen. Die Situation war nicht einfach zu erkennen. Dazu habe ich auch meine eigene Gesundheitliche Probleme, die nicht gerade selbst verursacht sind. Ich habe eine Behinderung und trotzdem gehe jeden Tag arbeiten, kümmere mich um meine Kinder, Hund und Haushalt. Ich habe gar keine Familie in Deutschland und deshalb keine Unterstützung oder irgendwo, wo man in Notfall kann. Meine Eltern sind jung gestorben. Ich habe kein Zurück in meinem Land und ein Haus zu bezahlen. Und das alles macht mir Existenzängste, ja. Und das ist berechtigt und hat nichts damit zu tun, die Kinder als Ausrede zu nutzen, um mit dem Alkoholiker bleiben zu können. Ganz im Gegenteil, gäbe es die Kinder nicht, wäre ich schon längst weg. Ich wusste auch nichts über Alkoholismus als ich das entdeckt habe. Es war auch ein Prozess es zu akzeptieren, wenn man die Person NIE trinken sieht, nicht riecht, und ein Meister der Lügnerei ist. Ich habe mit der Beratungstelle, mit seiner Famile gesprochen, tausen mal ihn zur Rede gestellt. Wenn er sein Problem eingesehen hat, nur dank mir. Mein Leben war auch nicht easy, aber ich bin aufrichtig und übernehme die Verantwortung für mich und meine Kinder.
    Diese Vorwurfe finde ich äußerst unfair.

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nun ebenfalls gekränkt bin. Ich schreibe über meine Erfahrungen - so wie sie über ihre Erfahrungen schreiben. Im besten Fall setzen wir uns mit den Positionen des/der anderen auseinander und versuchen daraus für uns neue Perspektiven und Wege zu entwickeln. Sie haben geschrieben, dass sie nicht gehen können, weil das unfair ihren Kindern gegenüber ist. Und ich habe geschrieben, dass ich froh gewesen wäre, wenn meine Mutter nicht ebenso argumentiert hätte und mich geschützt hätte vor dem Aufwachsen in einer suchtbelasteten Familie. Ich bereue, dass ich in ihrem Faden geschrieben habe und werde das nicht mehr tun.

  • Vielleicht müssen Sie an Ihr Leseverstehen arbeiten. Ich habe gesagt, dass ich unfair finde, dass meine Kinder ihre Freunde, Haus und Schule verlieren müssen, aufgrund von Vaters Sucht. Es ist auch unfair, dass die Kinder diejenigen sind, die alles aufgeben müssen. Nirgends habe ich meine Kinder als Ausrede benutzt, weil ich den Schritt nicht machen will, wie Sie in Ihren Kommentar behauptet haben.
    Ich schätze sehr die Erfahrungen von anderen, auch Ihre, aber beurteilen hilft niemandem. Ich dachte, dass eäre die Idee hier.

  • Ich frage mich, ob wir (meine Kinder und ich) nocht eher bei ihm bleiben sollten und die Situation ausnutzen, denn ich allein müsste mit den Kinder in einer anderen Stadt umziehen, Schule wechseln usw, das scheint mir sehr unfair.
    Vielen Dank für eure Antworten :)

    Ja, die finanzielle Situation ausnutzen, weiterhin in dem Haus bleiben, wo die Kinder sich zu Hause fühlen, wieso müssen sie denn alles verlieren? Das scheint mir unfair

    Eine Trennung würde für uns ein Hausverkauf bedeuten, einen Stadtwechsel. Darunter würden die Kinder sehr leiden, Freunde und Schule und Haus zu verlieren. Der Gedanke ist für mich unerträglich.

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