Heppner - Genug ist genug!

  • Hallo liebe Mitleidenden,

    Na dann will mich mal kurz (oder lang) vorstellen.

    Ich bin Heppner - nicht wirklich aber das spielt auch keine Rolle glaube ich, Mitfünfziger mit vernünftigem Job und halte mich für einigermaßen gebildet.

    Meine ersten Begegnungen mit meinem dann jahrelangen "Gefährten" Alkohol hatte ich schon in meiner Jugend. Ich habe nun beschlossen, dem Trinken abzusagen. Ich bin es leid, wichtige Angelegenheiten immer wieder zu verschieben weil das Bier bequemer war. Außerdem weiß ich nicht einmal WARUM ich mir das Zeug immer wieder reinknallte. Ich könnte jetzt noch viel ausschweifender erzählen aber das erspare ich Euch.

    Meine Gesundheit hat jedenfalls auch schon ganz gut darunter gelitten und allein deswegen braucht das nun ein Ende.

    Habe jetzt seit gut einer Woche nichts mehr angefasst und meinte damit auch ganz gut klar zu kommen - bis vor ein paar Tagen! Da bin ich vom Notarzt ins Krankenhaus weil ich offensichtlich eine Panikattacke hatte. Mir wurde aus dem Nichts ganz arg schwindelig, mein Herz schlug mir aus dem Hals und ich zitterte an den Händen und auch innerlich wie verrückt. Das Zittern hörte aber nach ein paar Minuten auf, geblieben ist die fiese Unruhe im Körper und leichte bis mittlere Schwindelanfälle. Im Krankenhaus habe ich den Alkohol auch nicht verschwiegen. Trotzdem bin ich nach ungefähr ner Stunde mit eher belanglosem Befund (Glukosewerte etwas zu hoch) entlassen worden. Ich habe mich in die Hände von meinem Hausarzt gegeben, ihm alles erzählt und werde nun erst mal von Kopf bis Fuß untersucht. Er meinte, ich habe Entzugserscheinungen was ich aber fast gar nicht glauben mag. Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder mal für eine oder mehrere Wochen gar nichts getrunken und da hatte ich nicht diese Symptome.

    Ich habe echt Angst vor dem, was noch auf mich zukommen wird aber bin festen Willens das jetzt durchzuziehen.

    Drückt mir die Daumen, ich kann es brauchen

    Liebe Grüße und einen guten, trockenen Rutsch

    Heppner

  • Hallo Heppner,

    willkommen bei uns im Forum.

    Uiii ein kalter Entzug, böse Sache. Gut das zum Arzt bist. In deiner Vorstellung umschiffst du irgednwie das Wort Alkoholiker. Zumindest interpretiere ich das mal. Siehst du dich als solcher?

    Dann hättest du auch das "Warum" du dir das Zeug reinknallst.;) Hier tauschen sich auch nur Alkoholiker aus, die eine lebenslange Abstinenz anstreben. Wie siehst du das für dich? Pause machen oder Abstinenz?

    Er meinte, ich habe Entzugserscheinungen was ich aber fast gar nicht glauben mag.

    Das kenne ich auch aus meiner aktiven Zeit ( als ich noch gesoffen hatte) Selbst nach sichtbaren Auswirkungen des Saufens hatte ich immer noch die Hoffnung, dass es woanders herkommt.

    Drückt mir die Daumen, ich kann es brauchen

    Wenn es dir hilft, sind gedrückt.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wie siehst du das für dich? Pause machen oder Abstinenz?

    Klare Abstinenz! Ich will das alles nicht mehr. Das hat schon viel zu viel kaputt gemacht. Und na klar sehe ich mich als Alkoholiker. Was Anderes bin ich nun mal nicht, wenn ich schon jahrelang saufe und es einfach nicht konsequent gelassen habe.

    Danke für die Daumen :)

    Heppner

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (30. Dezember 2023 um 19:45) aus folgendem Grund: Formatierung geändert. Bitte unterhalb vom Zitatfeld schreiben, damit dein Text nicht im Zitat mit drin ist.

  • Mir wurde aus dem Nichts ganz arg schwindelig, mein Herz schlug mir aus dem Hals und ich zitterte an den Händen und auch innerlich wie verrückt. Das Zittern hörte aber nach ein paar Minuten auf, geblieben ist die fiese Unruhe im Körper und leichte bis mittlere Schwindelanfälle.


    Hallo und herzlich willkommen. Diese Symtome kommen mir sehr bekannt vor. Ich habe nie tagsüber getrunken. Irgendwann bekam ich diese Entzugserscheinungen nachmittags ganz leicht, dann immer stärker und immer früher bis es schon morgens los ging und ich echt nicht mehr wusste, wie ich auf der Arbeit den Tag überstehen soll. Es war echt ganz, ganz schlimm, eine furchtbare Zeit für mich, der blanke Horror. Mein Arzt sagte mir später, das ich großes Glück hatte, das ich diese Zeit überlebt habe, ich hätte dabei auch sterben können. Entzogen habe ich unter Überwachung mit Medikamenten.

    Heute hilft mir diese schlimme Zeit von damals sehr. Ich möchte da niemals wieder hin.

  • Hallo Heppner,

    Willkommen hier bei uns in der Gruppe.

    Ausschweifende Sauferzählungen brauchen wir hier nicht, denn viele User hier kennen sie aus eigener Erfahrung. Wichtiger ist wie es jetzt weitergeht.

    Gut, daß du mit deinen schlimmen Entzugserscheinungen im KH warst und später beim Hausarzt.

    Wann genau warst du denn beim Hausarzt und was habt ihr jetzt für die kommenden Tage geplant?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wann genau warst du denn beim Hausarzt und was habt ihr jetzt für die kommenden Tage geplant?

    Ich war Vorgestern beim Hausarzt, davor den Montag im Krankenhaus.

    Am 08.01. soll ich zur kompletten Untersuchung wieder hin und was dann passiert, weiß ich auch noch nicht. Wenn ich mich ablenke oder arbeiten gehe, ist auch alles in Ordnung nur wenn ich zur Ruhe komme, spinnt mein Hirn und es kommen mir Gedanken und ich habe Angst...

  • Hat er dir was verordnet? und kannst du die Praxis oder eine Vertretungspraxis übers Wochenende anrufen?

    Du mußt hier keine Medikamentennamen schreiben, nur ob er dir was verordnet hat.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich glaube dir, daß dein Hirn rast und du Angst bekommst.

    Trinke viel Wasser oder Sprudel.

    Ich suche dir gleich mal einen Link raus, mom.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Klick dich mal durch. Du findest darin eine riesen Liste, was du aktiv machen kannst.

    Bleib dran und hier sind fast die ganze Nacht online.

    Schreibe einfach hier in deinem Thread, wann immer du willst.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Gut. Und wenn du egal wann merkst, daß es sich "komisch" anfühlt oder dir zu viel wird, scheu dich nicht nochmal ins KH zu gehen oder den Krankenwagen zu rufen.

    Das ist kann paar Tage gehen, die Leute hier kennen das.

    Bleib dran. :thumbup:

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Klick dich mal durch. Du findest darin eine riesen Liste, was du aktiv machen kannst.

    Bleib dran und hier sind fast die ganze Nacht online.

    Genau so, wie es dort beschrieben wird, habe ich das in den letzten Tagen auch gemacht. Cravings habe ich (noch) überhaupt nicht nur dieser sch...ß Schwindel und die Angst. Dann raffe ich mich auf und mache irgendwas (war heute viermal einkaufen).

    Eben habe ich - Achtung - angefangen ein ganz kleines Puppenhaus zu bauen, so ein BookNook. Das hat mich abgelenkt und ich hatte überhaupt gar keine Probleme.

  • Ich schreibe einfach mal, was ich so loswerden möchte, irgendwo.

    Habe ganz gut geschlafen, oh Wunder. Fast 5 Stunden am Stück bis kurz nach Vier. Hab danach noch ne ganze Weile im Bett "gelümmelt". Alles war irgendwie gut.

    Bin dann gegen halb Sechs aufgestanden und schon schlägt der Schwindel zu mit der inneren Unruhe. Es ist immer, als würde mir Adrenalin in den Körper strömen. Innerlich kann ich das immer noch nicht akzeptieren, dass dies alles Entzugserscheinungen sind. Gegen Mittag wurde das dann weniger und aktuell habe ich fast überhaupt keine Symptome. Auch konnte ich endlich mit Genuss wieder eine Kleinigkeit essen. Die letzten Tage hatte ich überhaupt keinen Appetit, hab mir aber immer wenigstens etwas reingewürgt. Ich lenke mich weiter mit Basteln ab, das tut gut und ich denke nicht an meine Kriese. Ablenkung scheint bei mir wohl das beste Mittel zum Zweck zu sein. Ich habe richtige Lust was zu unternehmen, wieder Rad fahren wäre schön. Leider passt das Wetter nicht aber es werden noch gute Tage kommen, da bin ich jetzt sicher.

    Cravings habe ich zum Glück überhaupt keine, kein Saufdruck, kein Verlangen.

    Heppner

  • Hallo Heppner,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Ich finde es gut, dass Du Dich an Deinen Arzt gewandt hast. Allerdings hat er Dich ohne Medikation in das lange Wochenende entlassen.

    An Deiner Stelle würde ich nicht bis um 8.1. warten, sondern vorher einen Termin beim Arzt machen und um weitere Unterstützung bitten.

    Dein letzter Trinktag war wann? Wenn ich richtig mitgezählt habe, bist Du bei Tag 8?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • An Deiner Stelle würde ich nicht bis um 8.1. warten, sondern vorher einen Termin beim Arzt machen und um weitere Unterstützung bitten.

    Dein letzter Trinktag war wann? Wenn ich richtig mitgezählt habe, bist Du bei Tag 8?

    Hallo Elly, danke für den netten Empfang.

    Das war auch "nur" der Vertretungsarzt, weil die Praxis meiner Hausärztin noch zu hat. Allein aus diesem Grund will ich aber nächste Woche auch noch zu ihr und dort die Hose herunterlassen. Mein letzter Trinktag war der 23.12. also bin ich tatsächlich bei Tag 8. Ich hatte auch einen trockenen November, da hatte ich noch nicht die Symptome.

    Heppner

  • Deswegen warnen wir immer vor einem kalten Entzug, weil der jedes Mal anders ausfallen kann.

    Der Alkohol wirkt auf Körper und Seele und es dauert seine Zeit, bis alles wieder auf einem normalen Level ist.

    Wenn aber so, wie bei Dir geschildert, am 8. Tag noch solche Beschwerden vorhanden sind, dann solltest Du Dir tatsächlich medizinische Unterstützung holen.

    Deswegen habe ich nochmal genauer nachgefragt!

    Wichtig ist, dass Du gut isst und auch ausreichend trinkst. Ansonsten nimm Rücksicht auf Dich, Dein Körper und auch die Seele brauchen ihre Zeit, um sich zu regenerieren. Du erholst Dich von einer langen, schweren Krankheit.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Abend,

    ich war gestern bei meiner Hausärztin. Die Praxis war sehr voll, trotzdem hat sie sich echt ne ganze Stunde Zeit für mich genommen. Ich gebe zu, ich hatte große Scham meine Situation zu erklären. Anschließend haben wir einen Checkup vereinbart und sie hat mir ein leichtes Antidepressiva verschrieben, welches ich im Notfall oder vor dem Schlafengehen nehmen soll. Ich kann im Notfall jederzeit anrufen und bekomme Hilfe. Tatsächlich bin ich heute den ersten Tag seit meinem Zusammenbruch weitestgehend ohne diese Beschwerden. Ich klopfe auf Holz. Ich kann wirklich nur empfehlen, sich in solcher Situation Hilfe zu holen. Die Menschen, besonders die Ärzte, sind dann doch verständnisvoller und hilfsbereiter als ich dachte. Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg, weg von dem Alk aber ich bin mir nun auch bewusst, dass ich dies ohne Hilfe kaum oder nur sehr schwer schaffen würde.

    Alles Gute euch allen und ein trockenes 2024

    Heppner

  • Danke, Dir auch ein gutes, trockenes Jahr, Heppner!

    Sehr gut, dass Deine Ärztin sich Zeit für Dich genommen hat.

    Dann zögere auch nicht, dieses Medikament zu nehmen.

    Mach keine Experimente, sondern beuge vor.

    Bist Du denn weiterhin abstinent geblieben?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Heppner, dir auch alles gute und ein trockenes Jahr.

    Ich kann zu den Entzugserscheinungen leider nichts sagen, da kenne ich mich zu wenig aus. Mein Mann hat zwar ähnliche Symptome aber wir wissen nicht ob die vom Alkohol kommen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du es schaffst trocken zu bleiben, du kannst wirklich stolz auf dich sein, da du dir Hilfe geholt hast :)


    Liebe Grüße

  • Hallo und schönen Sonntag in die Runde,

    Bist Du denn weiterhin abstinent geblieben?

    Ja Elly, bin ich! Absolut trocken und das weiterhin (Gott sei Dank) ohne Cravings

    Diese Antidepressive fühlen sich falsch für mich an. Da habe ich ja beinahe einen neben mir her laufen. Morgen wieder zum Arzt und mal darüber reden, die Dinger will ich auf jeden Fall absetzen. Leider habe ich immer noch diese Schwindelanfälle. Anfälle ist jetzt etwas zu hoch gegriffen, es sind eher leichte "schwummerige" Phasen die dann wieder vorbei gehen. Ich habe dabei meine Blutdruckmedikamente in Verdacht. Hatten die Ärzte im Krankenhaus auch schon als wage Vermutung geäußert. Die Tabletten habe ich ja bekommen, als ich noch tüchtig gebechert hatte. Meine Situation ist ja nun eine andere. Mal sehen was die Ärztin morgen dazu sagt.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du es schaffst trocken zu bleiben, du kannst wirklich stolz auf dich sein, da du dir Hilfe geholt hast :)

    Vielen Dank für die netten Worte, Mila.

    Ich kann zu den Entzugserscheinungen leider nichts sagen, da kenne ich mich zu wenig aus. Mein Mann hat zwar ähnliche Symptome aber wir wissen nicht ob die vom Alkohol kommen.

    Lass deinen Mann auch unbedingt zum Arzt gehen und da soll er ehrlich sein. Glaube mir, das war im Nachhinein meine beste Entscheidung. Da wird auf jeden Fall geholfen.

    Liebe, trockene Grüße in die Runde

    Heppner

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!