• Hallo, ich hatte selbst ein Alkoholproblem, trinke aber seit über 20 Jahren keinen Alkohol mehr, und ich vermisse nichts. Leider erleben wir in der Familie bei allen treffen, dass die Frau meines Schwagers ein Alkoholproblem hat. Sie ist immer betrunken wenn wir sie treffen. Ich sprach meinen Schwager darauf an per Mail, er antwortete nicht. Die anderen Verwandten sagen, wenn man ihn drauf anspricht, sagt er nichts dazu, will nicht darüber sprechen.

    Wir überlegen uns jetzt, wie wir unserem Schwager und seiner Frau helfen können. Er hat einen älteren Bruder und zwei Schwestern. Er ist Ende 50, die Geschwister um die 70.

  • Hallo Frank,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.

    Meinen Glückwunsch zu 20 Jahren Abstinenz!

    Verständlich, dass Du feine Fühler in Bezug auf den Konsum von anderen Menschen hast.

    Aber, Du kannst nichts dagegen tun.

    Du weißt von Dir selbst, dass nur der Alkoholkranke etwas gegen die Sucht unternehmen kann. Da ist jedes Wort zu viel.

    Das einzige, was Euch bleibt, ist Distanz. D.h. den Kontakt so weit wie möglich herunterschrauben.

    Dein Schwager scheint sich des Problems wohl bewusst zu sein, aber wenn er nicht darüber reden will, dann müsst Ihr das akzeptieren.

    Sollte Redebedarf sein, wird er wissen, dass er sich an Euch wenden kann. Druck zu machen, das ist in meinen Augen übergriffig. Es ist ihre Ehe und ihr Leben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    danke für die prompte Antwort. Ich hatte schon vermutet, dass es schwer sein wird. Übrigens habe nicht nur ich diesen Eindruck. Wir unterhileten uns estern anlässlich eines Geburtstages, bei dem alle Geschwister aller dem Betroffenen dabeiwaren und die Ehepartner. Und alle sind entsetzt. Es ruiniert ein wenig jedes Treffen, jede Feier. Die Geschwister meines Schwagers habe Mitleid.

    Aber für mich habe ich gesagt, dass ich bei meiner nächsten Feier den Schwager zwar einlade. Ihm aber sage, dass seine Frau bitte nicht dabeisein möge.

    Ist das zu streng?

  • Natürlich kannst Du darum bitten, dass sie, wenn sie betrunken ist, zu Hause bleibt. Du hast schließlich Hausrecht.

    Oder aber man sagt gleich bei der Einladung, dass kein Alkohol ausgeschenkt wird.

    Somit erledigt sich vielleicht einiges von allein.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Frank,

    wieso will jeder mit dem Schwager reden und niemand direkt mit seiner alkoholkranken Frau? Wollt ihr ihn quasi als Co-Partner anpieken, daß er "etwas" unternehmen soll? Warum der Umweg?

    Ist es eine Option, mal direkt mit eurer alkoholkranken Verwandten zu sprechen?

    Wie oft mußte deine Frau dir sagen, daß sie sich trennen würde? Einmal oder 27 mal? Im Angehörigenforum gibts viele verzweifelte Frauen, die zig mal ihren nassen Mann angebettelt oder ihm gedroht haben, daß es so nicht weitergeht - und er hat trotzdem weitergetrunken.

    Dein Schwager und seine Frau sind erwachsene Menschen. Du aber auch. Du kannst bei künftigen Anlässen sagen, daß du seit 20 Jahren trocken bist und jegliche Feiern in deinem Haus alkoholfrei sind. Dann wird der eine oder andere eh wegbleiben.

    Wäre das machbar?

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Natürlich kannst Du darum bitten, dass sie, wenn sie betrunken ist, zu Hause bleibt. Du hast schließlich Hausrecht.

    Oder aber man sagt gleich bei der Einladung, dass kein Alkohol ausgeschenkt wird.

    Somit erledigt sich vielleicht einiges von allein.

    Das ist eine gute Idee, das ich sage, sie dürfen nur kommen, wenn sie nüchtern ist. Außerdem erhält sie bei mir keinen Alkohol. Ihr Teilnahme wird wohl dann erledigt sein.

  • Hallo, überleg dir aber gut, was dann passieren kann. Wenn du eine alkoholfreie Einladung aussprichst, bezieht es vermutlich sowieso auf sich, wenn du es ihnen direkt sagst, was ich besser finden würde, überschreitet du auch eine Grenze. So oder so, es wird sich was bewegen und du wirst der Auslöser sein. Es mag alle stören, dass sie betrunken ist, du sprichst es offen an und aus. Bist du bereit für die Reaktionen und die Gespräche darüber und danach?

  • Gute Idee, sie direkt anzusprechen. Vielleicht sollte auch gerade ich sie einmal anrufen, da ich selbst das Problem mit Alkohol hatte. Ich kann ihr dann sagen, dass wir alle besorgt sind wegen ihr und ihrer Gesundheit und auch mit ihrem Mann mitleiden. Und dass sie die Stimmung auf der Feier verdirbt, sich alle fremdschämen und sich fragen, wie schlimm es wird.

    Bei mir war es glücklicherweise so, dass es noch so einigermaßen mit der Kontrolle ging - als mir meine Frau sagte: Wenn es schlimmer wird, wenn ich jedes Mal wenn ich beim Tennis war befürchte, dass Du wieder nicht richtig ansprechbar vorm Fernseher sitzt - dann mach ich das nicht weiter mit. Das war noch nicht ultimativ. Aber es hat mir geholfen, mein Problem einzusehen und etwas zu unternehmen. Und als es mit kontrolliertem Trinken nicht richtig klappte, habe ich ganz mit dem Alkohol aufgehört. Aber auf meinen Feiern oder wenn bei geselligen Anlässen bei uns zu hause gibt es weiterhin Alkohol. Nun bin ich schon 74 und alle gleichaltrigen Freunde trinken nur wirklich ein 'Bier oder ein bis zwei Gläser am Abend. Und Kinder und Neffen und Nichten und andere jüngere Freunde und Verwandte haben alle kein Alkoholproblem außer der Frau meines Schwagers.

    Vielleicht sollte ich ihr diesen thread einmal als Mail schicken. Am Telefon kann man gerne nur das hören, was man will?

  • Hallo, überleg dir aber gut, was dann passieren kann. Wenn du eine alkoholfreie Einladung aussprichst, bezieht es vermutlich sowieso auf sich, wenn du es ihnen direkt sagst, was ich besser finden würde, überschreitet du auch eine Grenze. So oder so, es wird sich was bewegen und du wirst der Auslöser sein. Es mag alle stören, dass sie betrunken ist, du sprichst es offen an und aus. Bist du bereit für die Reaktionen und die Gespräche darüber und danach?

    Ich wollte nur verlangen, dass sie nüchtern sein muss und dass sie keinen Alkohol bekommt. Begründung: Ich möchte nicht, dass durch ihr Alkoholproblem die Stimmung beeinträchtigt wird.
    Das müsste ich ihr und dem Schwager dann in der Einladung mitteilen. Wenn die dann beide nicht kommen, müsste ich damit leben. Aber ich müsste es auch allen anderen sagen.

  • Hallo und willkommen Frank,

    derzeit bist du noch im Vorstellungsbereich, der erstmal nur zur kurzen Vorstellung dient.

    Wenn du dich gerne in unserer Selbsthilfegruppe weiter austauschen möchtest, klicke auf folgenden Link:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Du wirst dann freigeschaltet und dein Thema wird in den Bereich für Angehörige und Coabhängige verschoben. Dort findet dann der weitere Austausch statt.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • nur sie bekommt keinen alkohol? oder kein alkohol für alle? letzteres fände ich weitaus netter.

    Okay, das wäre meiner Meinung nach zu restriktiv für die anderen. Ich würde dann ihr vorgeben: Sie muss nüchtern sein und sie darf nur moderat trinken. Sonst bitte nicht kommen.

  • Aurora 6. Januar 2024 um 11:28

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung Frank49“ zu „Frank49“ geändert.
  • Hallo Frank,

    du kannst dich nun hier in allen Bereichen austauschen aber im Vorstellungsbereich bitte erst nach 4 Wochen schreiben.

    Ich würde dann ihr vorgeben: Sie muss nüchtern sein und sie darf nur moderat trinken. Sonst bitte nicht kommen.

    Da deine Schwägerin nach deiner Beschreibung alkoholabhängig ist, wird das nicht funktionieren. Sie muss trinken, das fordert die Sucht. Sie kommt sonst in den Entzug. Und dass sie nur " moderat trinken darf" ist eine Bevormundung. Denn das wird ihr schwerfallen bzw nicht gelingen.

    Ich denke, mit Konsequenz kann das besser gehen. Sie nicht einzuladen ist der ehrliche Weg dabei. Alles andere bringt nichts.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Brechen wir es doch herunter, du bist ja selbst Alkoholiker.

    Wie hättest du dich gefühlt, wenn dir das jemand so gesagt hätte?

    Wie hätte sich dein Partner gefühlt?

    Hättest du nicht das Gefühl von "alle gegen einen"?

    Wäre das nicht übergriffig?

    Wäre ein Gespräch, unabhängig von der Festivität, nicht wesentlich sinnvoller?

  • Danke für den Hinweis. Sie wohnt 350km von mir entfernt - und ein Telefonat finde ich nicht so gut. Inzwischen denke ich, ich werde ihr einen persönlichen Brief schreiben, in dem ich meinen Eindruck schildere und auch unsere Reaktion und ihr empfehlen, sich Hilfe zu suchen. Es ist dann ihre Sache, wie sie darauf reagiert. Und vor der nächsten Einladung werde ich sie einmal anrufen und ihr meine Bedenken bzgl. Stimmungskiller mitteilen.

  • Das fände ich gut.

    Es kommt nur auf deine Intention an. Möchtest du ein ruhiges Fest, kannst du die Holzhammer-Methode wählen.

    Möchtest du ihr wirklich helfen, versetz dich in sie hinein.

    Alles Gute!

  • Wenn sie den Alkoholkonsum auf Knopfdruck extra für deine Feier kontrollieren könnte, dann wäre sie keine Alkoholikerin. Entweder nass oder trocken. Wie soll sie - umzingelt von Alkohol und Leuten die trinken - selber aber nicht trinken...? Das ist Utopie. Kontrollverlust ist ein Symptom von Alkoholismus.

    Selbst wenn sie trockene Alkoholikerin wäre, hätte sie auf einer Feier, wo die anderen trinken und überall Alkohol herumsteht, nichts zu suchen. Die Rückfallgefahr ist riesig.

    Für dich mag das nach 20 Jahren Abstinenz "kein Problem" sein. Für andere wäre es zu riskant Alkohol für Gäste im Haus zu haben, inklusive Gerüchen, Gläsern und Leergutentsorgung...

    Mit dem Ausdrucken und ihr schicken ist es so eine Sache. Behalte das mal für dich, denn das ist jetzt hier DEINE Selbsthilfegruppe. Sie würde es vermutlich als großen Vertrauensbruch ansehen, wenn sie mitbekommt, daß du über sie im Internet schreibst.

    Wenn, dann schreibe ihr lieber einen Brief komplett in eigenen Worten.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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