wardasalles - Wohin geht mein Weg als Co?

  • wardasalles Tja, das ist das absurde an Alkoholikern. Ich habe auch gedacht, wie schlau ich doch bin beim Verstecken des Alkohols. Je länger und mehr man trink, desto mehr verliert man an Realitätssinn.

    Interessant, dass sich auch "auf der anderen Seite", also bei den Alkoholsüchtigen, die Abläufe so ähneln. Ich lese auch viel bei den trockenen Alkoholikern mit, weil mir das neue Sichtweisen ermöglicht und hab da auch oft gedacht "kommt mir bekannt vor, genau wie bei uns".

    Wie meinst Du das mit der „geschlossenen Abteilung“ ? Ich hab’s nich

    Einige Dinge sind zu persönlich, die möchte ich einfach nicht im Web stehen haben.

    LG wardasalle

  • Hallo liebe alle,

    bei uns hat sich heute wieder einiges bewegt. Zuerst mal - die provisorische räumliche Trennung, die eigentlich jetzt am Wochenende stattfinden sollte, hat sich zerschlagen. Die Gründe sind leider korrekt, ganz sachlich und nicht vorgeschoben. Es wird sich alles um mindestens 4 Wochen hinausziehen. Eigentlich ja kein Zeitraum, wenn man die Jahre vorher bedenkt, aber ... Ich war heute so wütend und fertig mit den Nerven deswegen, dass ich ihm nochmal das Gespräch über "uns" quasi aufgezwungen habe, ich wäre sonst geplatzt. :lol: Es war aber letztlich doch ein total gutes Gespräch. Ich bin sehr, sehr sachlich geblieben, immer bei mir geblieben, wie es mir geht und habe auch seins bei ihm gelassen. Habe ganz klar gesagt, dass ich seine Entscheidung akzeptiere und er das ganz allein entscheidet für sich. Und dass es für uns nur zwei wichtige Punkte gibt: Er wird nicht aufhören - ich kann nicht mehr damit leben. Punkt. Das Reden hat etwas Druck herausgenommen und auch er sieht inzwischen die Notwendigkeit der Trennung. Natürlich bin ich traurig, denn es ist schon ein großer Verlust, eine so lange Beziehung aufzugeben bzw. aufgeben zu müssen. :(

    Interessant, dass ich vor vier Wochen, als ich mich hier angemeldet habe, noch ganz und gar nicht überzeugt war, dass es in einer Trennung endet. Aber so kann es gehen.

    Ich werde demnächst wohl mehr im geschlossenen Bereich schreiben - danke fürs Freischalten - und dort mehr über mich und meinen Anteil an meiner eigenen Co-Abhängigkeit und meine ganzen Verstrickungen aus der Vergangenheit schreiben. Aber auch im offenen Bereich werde ich weiterhin über die wesentlichen Schritte und Entwicklungen berichten.

    LG <3 wardasalles

  • Liebe wardasalles,

    ich habe deinen Faden die ganze Zeit verfolgt. Ich kann mich mit so vielem identifizieren! Deine Schritte sind so klar und mutig und trotzdem gefühlvoll, ganz nah bei dir selbst. Das war für mich auch ein Anstoß mich selbst hier anzumelden.

    Ich hoffe sehr du vesinkst jetzt nicht im geschlossenen Bereich und ich darf noch mitbekommen wie es für dich weiter geht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und weitehin Mut. Alles Liebe,

    Jump!

  • Liebe wardasalles,

    ich habe deinen Faden die ganze Zeit verfolgt. Ich kann mich mit so vielem identifizieren! Deine Schritte sind so klar und mutig und trotzdem gefühlvoll, ganz nah bei dir selbst. Das war für mich auch ein Anstoß mich selbst hier anzumelden.

    Ich hoffe sehr du vesinkst jetzt nicht im geschlossenen Bereich und ich darf noch mitbekommen wie es für dich weiter geht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und weitehin Mut. Alles Liebe,

    Jump!

    Hallo Jump!

    Ich weiß nicht, ob ich so klar und mutig bin, wie du schreibst. Ich zweifle sehr, sehr oft. Es gibt ja auch bei uns immer wieder die "guten Tage oder Stunden", die mich an früher erinnern, als die Partnerschaft wunderschön war. Und ich überlege immer, ob ich mich nur noch verantwortlich und/oder schuldig fühle, oder ob da eben doch auch noch Liebe ist. Aber auch wenn ich ihn noch liebe (was ich nicht genau weiß), muss ich ihm dennoch die Verantwortung für seins zurückgeben. Er ist erwachsen, ich muss respektieren, was er für sein Leben entscheidet.

    Diese Erkenntnisse habe ich hier aus dem Forum, weshalb ich allen, die hier ihre Erlebnisse aufschreiben, sehr dankbar bin!

    Ich werde immer wieder hier reinschauen und mein Fädchen weiterführen, keine Angst. Ich hab auch dein Fädchen gelesen ... ;)

    Danke für deine guten Wünsche - ich wünsche dir auch Kraft für deinen Sprung, Jump!

    LG wardasalles <3

  • Ich habe ein gutes Buch gefunden, das auch für uns Co-Abhängige eine Hilfe sein kann ... ich konnte gestern Abend/Nacht fast nicht aufhören zu lesen und hab ständig innerlich "Jaaa, genau so!" gesagt.

    Vielleicht kann es auch für andere eine Hilfe sein. Es mildert die Angst, die Schuldgefühle und die Gewissensbisse und hat auch ganz praktische Tipps parat, ganz ohne direkten Bezug zum Trennungsgrund "Sucht".

    Ich hoffe, es ist erlaubt den Titel zu nennen, liebe Mods? Falls nicht, bitte löschen.

    Es heißt "Ich verlasse dich. Ein Ratgeber für den, der geht" von Sandra Lüpkes.

    Mir öffnet es gerade sehr die Augen, weswegen ich es im offenen Bereich empfehlen möchte.

    LG wardasalles

  • Guten Morgen wardasalles!

    Ja, Bücher können genannt werden.

    Und Bücherempfehlungen kannst Du auch hier noch zusätzlich eintragen:

    Literaturliste - Buchempfehlungen zum Forenthema - Seite 2 - Leben mit der Abhängigkeit - Alkoholiker Forum (alkoholiker-forum.de)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hui, wie die Zeit vergeht! Seit ich im geschlossenen Bereich schreibe, habe ich fast vergessen, dass es auch hier noch ein Fädchen gibt. 🫣

    Ich bin in dieser Woche allein zuhause, mein Mann und ich haben uns geeinigt, dass wir Abstand brauchen. Mir geht's also gerade ziemlich gut, ich genieße es, mit mir allein zu sein.

    Ich lese gerade einige Bücher über Kriegsenkel - was ja auf mich zutrifft - und stelle fest, dass vieles aus meiner Kindheit große Auswirkungen in meinem Leben hatte und bis heute hat. Auch meine Partnerwahl ist davon beeinflusst. An diesem Punkt bin ich gerade und je mehr Erkenntnisse ich gewinne, umso klarer sehe ich.

    Es ist zum Glück nie zu spät für Erkenntnisse und Veränderungen.

    LG <3 wardasalles

  • So, jetzt mal hier im offenen Bereich ein kleines Update von mir.

    Mit meinem Mann entwickelt sich gerade alles in eine gute Richtung. Zum ersten Mal hat er verstanden, dass es mir ernst ist und dass er etwas ändern muss, wenn er die Beziehung weiterführen will. Er hat diese Woche einen Arzttermin gemacht und ich hoffe, dass er da wirklich die Karten auf den Tisch legt.

    Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Aber natürlich bleibt auch die innere Anspannung und Ungewissheit bei mir noch bestehen. Ich wünsche mir noch immer einen gemeinsamen Weg, bin aber offen für die Trennung, wenn es diesmal nicht klappt. Das ist unsere letzte gemeinsame Chance.

    LG wardasalles

  • Vielleicht verstehe ich Dich nicht richtig - aber es klingt so als würdest Du Dich und Dein Wohl gerade wieder komplett abhängig davon machen, was Dein Mann macht. Sinngemäß Wenn er einsieht, dass er krank ist und etwas unternimmt/ändert, dann wird alles gut. Ich an Deiner Stelle würde überlegen, was ich konkret für mich tun kann und will - anstatt nur zu warten …

  • Liebe wardasalles

    Ich verstehe ich. Meiner sagte nun, nachdem ich allein mit meiner Tochter in Urlaub war, er würde jetzt eine Therapie machen.
    Einerseits finde ich das gut, andererseits habe ich gerade begonnen, ein bischen Freude auch allein am Leven zu gewinnen.
    Man weiß einfach nicht, wie man sich ausrichten soll. Aber blind glauben, dass alles gut wird tue ich nicht mehr.

  • Ich habe eine Weile über deinen Beitrag nachdenken müssen.

    aber es klingt so als würdest Du Dich und Dein Wohl gerade wieder komplett abhängig davon machen, was Dein Mann macht.

    Nein, das mache ich nicht.Die Situation hat sich stark verändert. Meine Grenzen sind immer noch klar gesteckt - kein Alkoholkonsum in meiner Gegenwart und Abstand. Allerdings hat er jetzt zum ersten Mal überhaupt Einsicht in sein Problem. Ja, sein (!) Problem. Ich denke aber nicht über ihn nach, freue mich aber, wenn er sich entwickelt.

    Ich habe zur Zeit stark mit mir selbst und meinen Traumata zu tun. Mir fehlt die Energie, mich auch noch um ihn zu kümmern.

    Für mich hat sich in den vergangenen Wochen unglaublich viel bewegt, gerade im Vergleich zu den Jahren vorher, die eher Stillstand waren.

    LG wardasalles

  • Einerseits finde ich das gut, andererseits habe ich gerade begonnen, ein bischen Freude auch allein am Leven zu gewinnen.

    Hallo Liesel, das kannst du doch auch weiterhin genießen, oder nicht? Nur, weil er das gesagt hat, ist ja noch nicht alles wieder gut. Schau dir an, was passiert und kümmere dich um deine Tochter und dich selbst.

    Aber blind glauben, dass alles gut wird tue ich nicht mehr.

    Das ist wichtig. Behalte das bei. Ich glaube meinem Mann auch nicht alles. Erst will ich echte Taten und Fortschritt sehen, vorher kann es keinen gemeinsamen Weg mehr geben.

    LG wardasalles

  • Liebe wardasalles,

    ich habe auch den Eindruck, dass du deine Grenzen sehr klar und entschieden steckst und dich keinesfalls von dem Sinneswandel deines Mannes blenden lässt oder hoffst "dann wird alles gut". Ich finde du machst das toll! Setzt dich mit dir auseinander, gehst Schritt für Schritt und stellst dich und deine Bedürfnisse an erste Stelle. Es dennoch zu begrüßen, dass dein Mann ein wenig Einsicht zeigt, sollte doch erlaubt sein. Ich denke du siehst das durchaus mit der nötigen Distanz und "Skepsis" und gehst deinen Weg weiter.

    Alles Liebe,

    Jump! 🏵️

  • Man weiß einfach nicht, wie man sich ausrichten soll.

    Und was hältst du davon, wenn du nicht schaust, wie man nicht weiß, wie man sich ausrichten soll , sondern mal ganz konkret nach Möglichkeiten schaust , wie du dich ausrichten kannst, damit dein Leben gut und richtig für dich ist?

    Ein gemeinsames Leben ist ja der Traum von vielen. Das kann meiner Meinung aber nur gelingen, wenn jeder auch für sich ein gutes Gefühl in seinem eigenen Leben hat.
    Und das eigene Leben ist ja völlig unabhängig vom Leben des Partners. Das erstmal so ganz grundsätzlich.

    Wenn aber ein Partner säuft und das zur Belastung für den anderen geworden ist, und dann nicht jeder für sich einen Weg aus seiner jeweiligen Sucht finden kann, kann daraus nix gemeinsames wachsen. Da kannst du noch so viele Anstrengungen unternehmen.
    Kein Weg führt aus der Sucht, wenn der Säufer nicht aus eigenem tiefsten Herzen einen Weg finden will ….die Liebe des Partners schon mal gar nicht.


    Wonach suchst du denn für dich?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Liebe Liesel,

    Du lebst aber auch noch mit Deinem Mann zusammen, oder?

    Ja, aber wir halten gerade sehr viel Abstand. Mein Mann wohnt mehrere Tage in der Woche woanders. Wenn er hier ist, reden wir viel und inzwischen ziemlich gut. Das ändert aber momentan nichts an meinem Weg, den ich für mich gehe. Dabei hilft mir das Forum sehr.

    LG wardasalles

  • Danke, liebe Jump! aus dem Hamsterrad

    Setzt dich mit dir auseinander, gehst Schritt für Schritt und stellst dich und deine Bedürfnisse an erste Stelle.

    Ja, das ist gerade eine intensiver und auch schmerzhafter Prozess bei mir. Es kommt vieles hoch. Es wäre mir jetzt gar nicht möglich, mich um ihn zu kümmern. Das muss er nun selbst tun.

    Es dennoch zu begrüßen, dass dein Mann ein wenig Einsicht zeigt, sollte doch erlaubt sein.

    Und er zeigt tatsächlich Ansätze zur Selbsterkenntnis und geht den ersten Schritt - zum Arzt. Das finde ich sehr gut.

    Als ich mich hier im Forum angemeldet habe, war mein Ziel nicht zwingend eine Trennung. Wenn das nicht notwendig wäre, wäre ich glücklich damit. Es ist also offen. Und bleibt offen, bis ich anders entscheide.

    LG wardasalles

  • Liebe wardasalles

    Danke. Ja, so gehe ich das auch an. Ich halte Abstand und kümmere mich um mich und meine Tochter.
    Die Zeit wird zeigen, ob es zur Trennung kommt oder er ernsthaft etwas ändern will. Worte glaube ich ihm nicht mehr.
    LG

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