beebee -Vorstellung

  • Halli hallo zusammen. Ganz herzlichen Dank für eure Nachrichten.

    Musste erst etwas über eure Fragen nachdenken. Ihr helft mir sehr - vielen Dank!

    Das ist der falsche Ansatz denke ich.

    Wenn Du selbst nicht der Meinung bist, warum lösen Beiträge das in Dir aus?

    Ich nehme die Erfahrungen hier sehr ernst und hab mit meinem Rückfall und den wenigen Tagen meiner Abstinenz nicht wirklich etwas worauf ich in mir vertrauen kann.
    Es ist gut zu lesen, das die Wege so unterschiedlich sind. Muss mich da mehr auf mich besinnen.

    Das war ein Erfahrungswert für Dich. Somit weißt Du eindrücklich, dass Du nicht kontrolliert trinken kannst, beebee.

    Ja, das habe ich tatsächlich verstanden und in den letzten Tagen geht mir immer mehr auf 💡 dass das vielleicht meine wichtigste Lektion war.

    Wofür meinst Du, brauchst Du eine Therapie?

    Womöglich um zu beweisen, dass ich von Woche zu Woche durchhalte. Ich habe Sorge, dass ich mich nicht mehr ausreichend mit meiner Sucht beschäftige.
    Und vielleicht noch um Impulse zu bekomen, die ich bisher noch nicht kenne (obwohl ich viel darüber lese und mich informiere).

    Pass etwas auf Dich auf. Du musst nicht sämtliche Lösungsansätze her im Forum innerhalb von 2 Wochen durchackern.

    Danke und du durchschaust mich sehr gut.... Ich mach mir Druck. Druck alles richtig zu machen. Aber was bedeutet das?


    Zweitens, ich habe eine Darmaufbau Kur gemacht. Mir hat es sehr geholfen.

    Kannst du etwas empfehlen?


    Ich bin euch allen sehr dankbar!
    Tag 39

    Ich fall heute müde, nachdenklich aber auch zufrieden ins Bett.

    Ich wünsche euch eine gute Nacht!

    Liebe Grüße BB

  • Ich habe Sorge, dass ich mich nicht mehr ausreichend mit meiner Sucht beschäftige.

    Was bedeutet für Dich " ausreichend" ? 24/7 ?

    Ich mach mir Druck. Druck alles richtig zu machen

    Trockendruck ? Lieber Trockenarbeit.

    Du kannst die verlorene Sauf-Zeit nicht wieder rückgängig machen. Dieses Druckgefühl gepaart mit einer Anfangseuphorie ist nicht hilfreich für eine gewisse Gelassenheit oder Zufriedenheit.

    Der Körper, das Gehirn und die Psyche brauchen einfach Zeit für die Umstellung.

    Es geht einfach ganz personenbezogen nicht schneller. Preise gibt es auch nicht dafür. Du hast noch Dein ganzes trockenes Leben vor Dir.

    Erhol Dich von einem unsagbaren Vergiftungsmarathon und tausche nicht Trockendruck gegen Saufdruck.

    Wenn Du vor der Macht des Alkohols kapitulierst, verinnerlichst das jeder Schluck die Erkrankung wieder ausbrechen lässt, dann hast Du schon sehr viel geschafft.

    Das Leben gestaltet sich individuell und hat immer Überraschungen parat. Das kannst Du nicht alles auswendig lernen um im Falle des Falles ein Programm abzurufen.

    Menschen machen übrigens Fehler, aus denen kann man lernen.

    In einer Therapie und auch hier im Forum wird nicht geheilt. Es werden Lösungsstrategien an die Hand gegeben. Und nicht alle sind für jeden sinnvoll. Wenn Du Dir ein paar rausgepickt hast die bei Dir funktionieren, dann stabilisiere diese erstmal bevor Du zu neuen Ufern aufbrichst.

    Versteh mich nicht falsch, Du sollst nicht alles einstellen. Aber es sollte doch viel mehr Lebensqualität überbleiben als es Dir zur nassen Zeit möglich war.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Was bedeutet für Dich " ausreichend" ? 24/7 ?

    Darauf habe ich keine Antwort. Im Moment täglich und ich würde es gerne noch intensiver tun... was mich direkt zu deinem nächsten Hinweis bringt:

    Trockendruck ? Lieber Trockenarbeit.

    Du kannst die verlorene Sauf-Zeit nicht wieder rückgängig machen. Dieses Druckgefühl gepaart mit einer Anfangseuphorie ist nicht hilfreich für eine gewisse Gelassenheit oder Zufriedenheit.

    Ich verstehe was du meinst. Auf der anderen Seite tu ich mir sehr schwer das auf mich zu übertragen, bzw. zwischen Druck und Arbeit zu unterscheiden.

    Vielleicht zu meiner Geschichte und ich lass jetzt tief blicken: ich wurde zum "braven" Mädchen erzogen, nicht auffallen und Anerkennung gab es für Leistung. Schon mit vier Jahren wurde ich sportlich und musikalisch "gefördert". Das artete bald aus. Es gab keine freie und selbstbestimmte Zeit. So verlief auch meine Jugend: Gut sein in der Schule, erfolgreich im Leistungssport und fleißig am Üben für Musikunterricht und Orchester.
    Ich komme aus einfachen Verhältnissen und meine Eltern haben es gut gemeint und nicht besser gekonnt.
    Die Familie war in der Gastronomie tätig, sind Winzer, haben das Brennrecht,... Alkohol war ein normaler Bestandteil des Lebens.
    Mein Onkel ist trockener Alkoholiker und mindestens ein Teil meiner Familie hat einen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol, der sicherlich nicht reflektiert wird. Deshalb gehe ich davon aus, dass ich genetisch Voraussetzungen mit bekommen habe (was nun auch keine Rolle mehr spielt, aber trotzdem in meine Sucht Vita gehört).

    Ich bin also der Typ Leistungsträger, damit fühl ich mich sicher - das kann ich, das kenne ich und damit fühle ich mich gut.
    Fehlertolleranz habe ich gegenüber anderen, für mich selber gehe ich da extrem streng ins Gericht.
    Soziale Kontakte pflegen und mich mit freier Zeit beschäftigen - nicht gerade meine Kernkompetenz...
    Das brave Mädchen habe ich zum Glück schon lange abgelegt - kommt aber in unsicheren Momenten, alias in Kombination mit meiner Erkranung, immer wieder zum Vorschein.
    --> Das ist lediglich eine Bestandaufnahme und nichts was ich besonders toll an mir finde.

    Ich schreib das Ganze frei von Emotionen. So bin ich und das ist in ganz vielen Punkten auch gut so. Um nun aber auf den Punkt zu kommen: aktuell funktioniert meine Trockenarbeit sehr gut unter Druck, weil ich genau das kann.
    Gelassenheit, freie Zeit, Entspannung sind aus meiner aktuellen Perspektive eher ein Risiko für mich.
    Und trotzdem weiß ich das Druck auch ein Risiko darstellt.
    Somit tanze ich gerade auf einem dünnen Seil, ich weiß um das Risiko, aber nutz die Möglichkeiten die ich habe und weiß dass das mit der Zeit immer stabiler wird und ich dann auch an persönliche Themen ran gehen kann.

    Vielleicht besteht die Erkentniss darin, dass ich gerade auf einem guten Weg bin, der Balanceakt natürlich schwierig und wackelig ist. Aber ich das im Moment gut ausbalanciere...
    Wie habt ihr so schön gesagt "ein Schritt nach dem anderen"... ich über mich darin.

  • Hallo zusammen,

    heute habe ich mich mit einer Freundin getroffen und wir waren lange mit den Hunden unterwegs. Im Anschluss haben wir ganz spontan entschieden, dass wir zusammen Essen gehen, das haben wir noch nie gemacht.

    Interessant zu wissen: Früher habe ich mich immer im Nachgang an unsere Treffen mit Alkohol eingedeckt... Erst als mir das aufgefallen ist, habe ich erkannt, dass ein Restaurantbesuch und die Wahl des Essens, Spargel (früher hätte es zu diesem Essen eine Weinbegleitung gegeben), ein Risiko hätte sein können. Ich habe nicht eine Sekunde über Alkohol nachgedacht.

    Bin gerade ziemlich überrascht, genieße diesen Moment und die wieder gewonnene Freiheit!

    Startet gut ins Wochenende!

    Viele Grüße BB

    Tag 41


    P.S. Im Moment überlege ich mir ob ich nicht mein Leben ziemlich auf den Kopf stellen sollte und meinen Job schmeiße... #träumebrauchtman ;)

  • Vielleicht erst mal schauen welche Jobs man alternativ bekommen würde. Ich würde nicht kündigen, bevor ich nicht etwas neues hätte. Es wird immer wieder gesagt, dass man zur Abstinenz eine geregelte Tagesstruktur braucht. Ohne Job ist das schwierig.

  • Ich habe mir nachdem ich aufhörte zu trinken eine neue Arbeitsstelle gesucht (erst dann gekündigt) und ich bin sehr glücklich dort.

    Übereilen würde ich nichts, aber neue Ziele finde ich gut :saint:

    LG Cadda

  • Habe mich aber auch nicht daran gehalten. 😅

    😂 sehr cool... Erzähl mal. Was hast du gemacht?


    Danke euch ( Alex_aufdemweg , Kopffuessler und Cadda ) fürs Teilen eurer Erfahrungen...
    Ich bin ein sehr überlegter Mensch, werd mich nüchtern nicht ins Verderben stürzen 😉

    Ich habe ein sehr gut laufendes Gewerbe, dem ich gerne mehr Zeit widdmen würde und schauen was noch möglich ist. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich den Schritt gehe. Die Zeit wird es zeigen.

    Alternativ: Alles verkaufen, Womo packen und schauen was die Welt so zu bieten hat... 😉

    ...aber wie gesagt:

    #träumebrauchtman ;)

  • Ohje, warst Du denn nicht beim Arzt, BB?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ohje, warst Du denn nicht beim Arzt, BB?

    Hab mir sagen lassen, dass man da eh nichts tun kann. Ich tape es jetzt, ist auch wirklich kein Drama.
    Was ich damit erzählen wollte, dass ich solch ein Missgeschick früher immer meinem Pegel zugeschrieben habe, mich geschämt hätte und das nicht mal jemand erzählt hätte.
    Jetzt weiß ich, dass ich einfach ungeschickt war und es ist eine seltsame Erleichterung, dass der Alkohol dabei keine Rolle spielt. Welche Facetten die Abstinenz alles hat.

  • Na wunderbar. Jetzt bin ich heute 2,5 h zu meiner Familie gefahren, zum Muttertag und Kaffee. Jetzt saß die Familie schon zum Essen zusammen - natürlich mit Wein.

    Bin total erschrocken, weil es war Kaffee und Kuchen ausgemacht und das war für mich okay.

    Zum Glück konnte ich ablehnen. Bin gerade total erschrocken, außer dem Schreck ist aber nichts... Werd mich aber besonders im Blick behalten und relativ früh wieder gehen.

  • Hallo BB,

    ist es sonst nicht üblich bei Euch, dass schon am frühen Nachmittag Alkohol getrunken wird?

    Scheinbar hast Du mit Deiner Familie nicht darüber gesprochen, dass Du eine Alkoholikerin bist. Und dass Du ganz am Anfang stehst.

    Vielleicht hätten sie dann Rücksicht auf Dich genommen und tatsächlich nur Kaffee und Kuchen serviert.

    Sobald Du Dich unwohl fühlst, solltest Du Dich auf den Heimweg begeben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das Leben gestaltet sich individuell und hat immer Überraschungen parat. Das kannst Du nicht alles auswendig lernen um im Falle des Falles ein Programm abzurufen.

    ;)

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Elly , nein, das ist unüblich, sonst wäre ich das Risiko nicht eingegangen.

    Wie schon geschrieben, ich fühl mich noch nicht so weit mich diesbezüglich meiner Familie anzuvertrauen...


    Alex_aufdemweg Ironie würde ich das nicht nennen, aber es war eine Tatsache, die ich nicht hab kommen sehen.


    Whitewolf Volltreffer 😅 zum Glück nicht versenkt.

    Bin so froh, dass ich den Austausch mit euch habe. Euch sofort schreiben zu können hat mir heute sehr geholfen.

    Werde mich die nächsten Tage besonders beobachten, nicht dass das noch Auswirkungen hat.

    Bin auch dran meinen Notfallkoffer zu packen.


    Wünsch euch allen einen entspannten Abend!

    Eure BB

    Tag 43

  • In blöden Situation habe ich mir schon oft im Kopf den Text für das Forum formuliert. Das bringt mir automatisch emotionalen Abstand.

    Damit einher kam auch immer gleich die Überlegung, was würde mir jetzt geraten werden, um aus dieser Situation zu kommen.

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