restart - Hallo zusammen

  • Ich weiß gar nicht wo und wie anfangen. Also schreibe ich einfach mal was wir so einfällt.

    Lange Zeit habe ich mal am Wochenende und mit Freunden getrunken, teilweise auch mal bis zum Blackout. Anfang der Corona Zeit und damit verbundenen Homeoffice hat sich es komplett gewandelt. Eigentlich täglich Schnaps, meist schon morgens angefangen und natürlich alleine.

    Hatte dann eine ambulante Reha gemacht und war ca 1,5 Jahre trocken.

    Anfang 23 habe ich dann wieder mit dem saufen angefangen und war auch ziemlich schnell auf meinem lvl mit Schnaps, schon am Morgen.

    Habe jetzt gut 9 Monate wieder eine trockene Phase und mache seit einiger Zeit wieder eine Reha...bis Donnerstag, da stand die Flasche welche ich total vergessen hatte und beim Aufräumen gefunden hatte...

    Tja, ich hatte mich soo sicher gefühlt, aber der "Freund" war auf einmal wieder ganz nah und brach über mich hinein.

    Das war jetzt erstmal ein "ausrutscher"?! Aber ich bin natürlich total durch den Wind.

    Habe in der Woche wieder meine regelmäßigen Treffen bei der Suchtberatung und werde es natürlich auch ansprechen.

    Musste mir das jetzt aber einmal von der Seele schreiben...


    Liebe Grüße restart

  • Hallo restart,

    schön, dass du uns gefunden hast.
    Wir sind eine Online-Selbsthilfegruppe, in der sich bekennende Alkoholiker austauschen, die eine lebenslange Abstinenz anstreben.

    Habe jetzt gut 9 Monate wieder eine trockene Phase und mache seit einiger Zeit wieder eine Reha...bis Donnerstag, da stand die Flasche welche ich total vergessen hatte und beim Aufräumen gefunden hatte...

    Tja, ich hatte mich soo sicher gefühlt, aber der "Freund" war auf einmal wieder ganz nah und brach über mich hinein.

    Das war jetzt erstmal ein "ausrutscher"?!

    Die von dir beschriebene ‚trockene Phase‘ ist ja eben doch nur eine ‚trockene Phase‘ gewesen. Auch, wenn sie schöne 9 Monate lang war.
    Hattest du vor 9 Monaten nicht den tiefen Wunsch, für immer nüchtern zu bleiben?

    Waren deine 1,5 nüchternen Jahre auch eine ‚trockene Phase‘?

    ‚Ausrutscher‘.
    Ich bin nicht sicher. Rückfall?
    Wie lange währte denn dieser ‚Ausrutscher‘?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Stern,


    lieben Dank für das Feedback. Doch, heute wie damals ist das Ziel keinen Alkohol mehr zu drinken, weil es einfach nicht funktioniert.

    Der Rückfall war keine 24h, aber ändert ja nichts, das er das war.

  • Doch, heute wie damals ist das Ziel keinen Alkohol mehr zu drinken, weil es einfach nicht funktioniert.

    Nun ja, bei Alkoholikern funktioniert es nicht mehr, Alkohol zu trinken. Da gibt es eben nur die absolute Abstinenz…oder den absoluten Absturz.
    Menschen, die nicht alkoholabhängig sind, sieht das ja ganz anders aus.

    Siehst du dich als Alkoholiker?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Klar, denke das habe ich schon vor längerer Zeit gesehen .

    Denke auch das es nur mit absoluter Abstinenz geht, aber das ist leider nicht so einfach. Deshalb bin ich ja auch hier, um von euren Erfahrungen zu lernen.

  • Ich sende Dir den Link für die Bewerbung für die Freischaltung zum offenen Bereich dieses Forums.

    Wenn du dich hier austauschen möchtest, klicke da bitte drauf und teile uns das mit. Dann können wir Dich freischalten.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Resart,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Habe jetzt gut 9 Monate wieder eine trockene Phase und mache seit einiger Zeit wieder eine Reha...bis Donnerstag, da stand die Flasche welche ich total vergessen hatte und beim Aufräumen gefunden hatte...

    Tja, ich hatte mich soo sicher gefühlt, aber der "Freund" war auf einmal wieder ganz nah und brach über mich hinein.

    Wie bist Du nach dem Rückfall am Donnerstag vorgegangen? Bist Du in einer stationären Reha, hast Du mit Deinem Arzt darüber gesprochen?

    Und ist Dein Haushalt mittlerweile alkoholfrei?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Der Haushalt ist soweit alkoholfrei, das dachte ich eigentlich bis dahin auch. Ich hatte meine Vorräte weg geschüttet. Irgendwie ist mir die Pulle aber erst beim Aufräumen jetzt in die Hände gefallen und ich war so doof sie nicht direkt weg zu schütten...also ins Klo meine ich jetzt.

    Hausarzt und Beratungsstelle habe ich diese Woche.

  • Wie geht es Dir denn jetzt körperlich, restart? Du hattest am Donnerstag einen Rückfall.

    Du schreibst von trockenen Phasen, d.h. für Dich war immer im Hinterkopf, dass Du wieder trinken willst.

    Was hat sich jetzt geändert, was willst Du ändern?

    Ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken, nie wieder. Die Alkoholsucht kann nur mit Abstinenz gestoppt werden.

    Hast Du Dir die Grundbausteine schon durchgelesen?

    Den Artikel kannst Du anklicken und lesen:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Wegschütten ist keine gute Idee; sobald Du die Flasche öffnest und wegschüttest, kommt der Geruch sofort im Suchthirn an.

    Am besten ist es, solche Restbestände komplett zu entsorgen, d.h. komplett in den Restmüll oder in den Glascontainer zu geben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi Elly,


    körperlich geht's mit eigentlich ganz gut. War heute viel an der frischen Luft, einkaufen heute morgen.


    Trockene Phasen deshalb, weil ich ja rückfällig geworden bin. Trinken kann und will/ wollte ich schon damals nicht mehr.

    Den Artikel werde ich gleich mal lesen.

    Das mit dem wegschütten hatte ich so nicht auf dem Schirm gehabt, hat sich aber jetzt auch erledigt. Hab's ja in mich geschüttet bist die Pulle leer war.

  • Hallo restart,

    willkommen bei uns. Es ist gut, dass du dir Hilfe suchst (Suchtberatung, dieses Forum) und vor allem, dass du nicht weiter trinkst.

    Ich habe in der Reha gelernt, dass vor einem Rückfall oft schon einiges passiert ist, was die Abstinenz instabil werden lässt. Wie ging es dir also vorher? Hattest du eine "schlechte Zeit", Sorgen, hast du genug für dich selbst gesorgt (genug geschlafen, ausreichend Entspannung) oder ging es dir so gut, dass du deine Abstinenz aus den Augen verloren hast oder warst du mit dem Nicht-Trinken unzufrieden? Solche Dinge.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Guten morgen seeblick,


    Ich bin on meiner selbstwahrnehmung leider total bescheiden. Das war ich irgendwie schon immer und das hat die sauferei nicht verbessert.

    Ich habe große Probleme mein innerliches / meine Gefühle zu sehen/ merken und noch viel größere Probleme darüber zu sprechen. Auch nicht mit meiner Frau oder mit Freunden. Ich habe immer alles in mir behalten und mit mir ausgemacht. Ich weiß das dass nicht gut so ist und das ständige "ich brauche keinen, weil ich bin jaaa so start bin" mich nicht wirklich weiterbringen wird.

    Derzeit kann ich es aber (noch) nicht.

    Wenn ich es mir heute anschaue, dann war ich zu sicher oder arrogant, es lief soweit alles gut, hatte quasi nie Druck und privat als auch im Job lief es gut. Im Grunde muss ich es mir (zumindest bis ich es wirklich verinnertlich habe) jeden Tag wieder neu ins Hirn rufen. Wird das irgendwann anders?

    Einmal editiert, zuletzt von restart (9. Juni 2024 um 08:20)

  • Guten Morgen restart,

    immerhin hast Du jetzt erkannt, dass Du im Austausch mit anderen weiter kommst. Das zeigen Deine Beiträge hier auf jeden Fall.

    Die Abstinenz wird im Laufe mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit. Aber die Abstinenz ist eine Lebensaufgabe. Denn unsere Sucht haben wir "nur" zum Stillstand gebracht.

    Und ich habe für mich verinnerlicht, dass ich keinen Alkohol mehr trinken werde. Denn ich kann mit Alkohol nicht umgehen, verliere die Kontrolle. Ich will nie wieder dahin, wo ich war.

    Hier im Forum sind einige Langzeittrockene, die sich regelmäßig einloggen und auch austauschen, weil es wichtig ist, sich in Erinnerung zu rufen, dass man trotz allem alkoholsüchtig bleibt.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    ich wusste es auch vorher, aber es fehlte an der Umsetzung. Mit meiner Familie schaffe ich es leider null. Hier hoffe ich, das ich üben kann (weil es mir leichter fällt mit Leuten die ich nicht kenne und auch mein Problem haben und kennen).

    Außerdem gefällt mir die Klarheit und teilweise etwas provokante Kommunikation hier im Forum.

    Es ist gut zu hören, das es irgendwann leichter wird es auf dem "Schirm" zu haben...wobei ich es in meinen (und ich sage wieder trockenen phasen) nicht schwer gefallen ist, nichts zu trinken. Nur es dann auch wirklich zu verinnerlichen, ist mir noch nicht gelungen, auch wenn ich es will.

    Ich will nicht mehr trinken und hoffe es wird mir gelingen dauerhaft Abstinent zu bleiben.

  • Kleines Update von mir:

    Heute auch ohne Alkohol sehr gut überstanden. Saufdruck, wie ich ihn schonmal hatte ist auch nicht da. Körperlich geht es mir soweit auch ganz gut, nur diese Schuldgefühle es nicht geschafft zu haben, rückfällig geworden zu sein sind einfach da...bin gespannt morgen wieder zu arbeiten...dort ist mein Rückfall aufjedenfall einer größeren Gruppe aufgefallen...hab ja schiss, aber da muss ich durch...

    Es tut mir gut hier zu schreiben, weil ich sonst es gerade nicht kann (mit jemand darüber zu sprechen, was mir wieder sehr unangenehm ist, auch nicht mit meiner Frau) und mein Tagebuch mir eher kein Feedback geben wird. Auch hier erwarte ich nicht gleich/ immer Feedback, aber ich weiß das ich hier verstanden werde.


    Viele Grüße restart

  • Hallo restart,

    ich habe dich für den offenen Bereich unserer SHG freigeschaltet und dein Thema dorthin verschoben.
    Du kannst Dich jetzt überall austauschen, jedoch bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.

    Wenn du deinen Threadtitel geändert haben möchtest, wende dich bitte an einen Moderator.


    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • nur diese Schuldgefühle es nicht geschafft zu haben, rückfällig geworden zu sein sind einfach da.

    Ich hatte auch so Schuldgefühle.
    Ich wurde zwar nicht rückfällig, aber die Tatsache, dass ich so viele Jahre gelogen habe und alle um mich herum getäuscht habe, haben mir schwer zu schaffen gemacht.
    Mit dem Tag des Nüchternwerdens habe ich ein neues Leben begonnen. Das alte war vorbei. Da konnte ich nichts mehr ändern. In meinem neuen Leben wollte ich es besser machen ….und das ist mir bisher ganz gut gelungen.

    Schuld. Was ist das überhaupt?
    Hast du wirklich Schuld auf dich geladen?

    Es tut mir gut hier zu schreiben, weil ich sonst es gerade nicht kann (mit jemand darüber zu sprechen, was mir wieder sehr unangenehm ist, auch nicht mit meiner Frau) und mein Tagebuch mir eher kein Feedback geben wird. Auch hier erwarte ich nicht gleich/ immer Feedback, aber ich weiß das ich hier verstanden werde.

    Dann schreibe hier, wann immer dir danach ist.
    Mit hat das gerade in der Anfangszeit sehr geholfen, meine Gedanken irgendwo zu lassen und sie zu sortieren.

    Hier wirst du gelesen und mit Sicherheit bekommst du auch Antworten.
    Wir sitzen uns ja hier nicht an einem Tisch gegenüber und da kommen die Reaktionen auch schon mal zeitversetzt.

    bin gespannt morgen wieder zu arbeiten...dort ist mein Rückfall aufjedenfall einer größeren Gruppe aufgefallen...hab ja schiss, aber da muss ich durch...

    Ja, da musst du wohl durch.
    Geht ja nun mal nicht anders, wenn‘s so viele mitbekommen haben.

    Ich wünsche dir, dass du auch ein wenig stolz sein kannst, dass du so schnell wieder ‚die Kurve bekommen hast. Das ist ja auch nicht so ganz selbstverständlich. Und dass du jetzt hier Unterstützung holst, ist doch auch ein weiterer Schritt in dein nüchternes Leben.

    Wissen die bei der Arbeit, dass du Alkholiker bist?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Manche, sehr wenige wissen es von mir. Aber ich bin mir sicher, dass es schon viel mehr wissen, auch vor meinem Rückfall und ohne das es jemals ausgesprochen wurde. Ich denke es ist ein Irrglaube wenn man denkt das es niemand mitbekommen würde.

  • Ja, wahrscheinlich ist das so.

    Ich habe trotzdem nie öffentlich gemacht, dass ich Alkoholiker bin. Ist mein Schutzschild.
    Aber manche gehen sehr offen damit um. Ist ihr Schutzschild.

    Du kannst ja nun auf deinen 9 nüchternen Monaten aufbauen. Die sind ja nicht weg.
    Konntest du in der Zeit einiges anders anders machen? Außer nicht mehr trinken meine ich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ja, habe versucht mehr auf mich zu hören, da bin ich aber noch am üben. Habe mir ein Hobby gesucht, welches ich gerne mache.

    Schuld? Für mich ja, habe es ja verheimlichen wollen und gelogen. Das ist für mich schon schuld sein.

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