Sebi882 - Übermäßiger Alkoholkonsum meiner Partnerin - Werde ich verrückt ?

  • Nach einiger Zeit des stillen Mitlesens ein Update:


    Nach dem letzten Schlussmachen ihrerseits hat sich was getan in mir. Ich merke, dass der Abstand zu ihr größer wird und wie ich es immer mehr schaffe, mich abzuwenden.

    Es gab tatsächlich einige Tage Funkstille, dann kam sie wieder auf mich zu mit Versprechen wie trocken werden, Therapie usw. Nichts davon stimmt.

    Es gab auch ein paar nüchterne Tage, da war sie wie ausgewechselt. Das ist das, wo ich dran festhalte. Und ja, ich weiß, dass ist alles Fassade. Kurz danach war ich schon wieder der schlechteste Mensch der Welt, dann wieder der tollste.... ein zermürbendes Hin und Her.

    Aber ich schaffe es mehr und mehr mich davon zu lösen und mich immer mehr auf mich selbst zu konzentrieren. Komplett abbrechen und blocken kriege ich nach wie vor nicht hin, aber ich bin auf einem guten Weg, das merke ich. DAS WEIß ICH.

  • Darf ich mal ganz direkt fragen, warum Du an so einer wechselhaften Beziehung festhältst, Sebi?

    Es gibt so viele Hochs und Tiefs und Du bleibst eingebunden in einer Beziehung, die Dir nicht guttut.

    Was ich sagen will, dass es noch andere Frauen gibt, mit denen Du eine ruhige und harmonische Partnerschaft führen könntest. Aber Du blockierst Dich mit dieser Beziehung und worauf wartest Du eigentlich?

    Wieso fällt es Dir so schwer, dieses Spiel zu beenden? Vor allem, weil Du es jetzt durchschaut hast, wie es immer wieder läuft?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly

    Direkte Antwort: Keine Ahnung. Wie ich schonmal irgendwo schrieb, es fühlt sich wie ein kalter Entzug an, begleitet von Rückfällen. Immer wieder werde ich getriggert von "schönen" Momenten. Ich glaube, das geht hier einigen so. Und dann immer wieder Hoffnung, dass sich was ändert, dass sie sich Hilfe sucht, das Wissen, dass im Grunde diese Gemeinheiten nicht gegen mich gerichtet sind. Vielleicht bin ich zu emotional, aber ich sehe auch den Menschen, der dahintersteckt.


    sorrowful

    Praktisch heißt das, dass ich mich mit kleinen Schritten weiter lösen kann. Das ist meine derzeitige Taktik. Und irgendwann den Absprung schaffe.

  • Vielleicht bin ich zu emotional, aber ich sehe auch den Menschen, der dahintersteckt.

    Und was ist mit Dir, demjenigen, der sich so behandeln lässt, Sebi?

    Wieso lässt Du so mit Dir umgehen und Dich so behandeln?

    Du bist doch auch ein Mensch und hast Emotionen?!

    Und irgendwann den Absprung schaffe.

    Und ich wünsche Dir, dass Du das zeitnah schaffst, und nicht weiter auf Deinen Emotionen herumtrampeln lässt.

    Viel Kraft und alles Liebe!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Darf ich mal ganz direkt fragen, warum Du an so einer wechselhaften Beziehung festhältst, Sebi?

    So etwas in der Art fragt mich einmal meine Psychologin...

    Die Antwort: "Liebe?".

    Ja, das gibt es auch. Und ich meine hier nicht Abhängigkeit oder Hörigkeit oder ähnliches.

    Ganz sollte man diesen Aspekt nicht außer Acht lassen...

  • Die Antwort: "Liebe?".

    Klingt romantisch aber wenig konkret. Was ist Liebe für dich und warum lohnt es sich für dich an dieser Liebe festzuhalten? Wenn dir das klarer ist, wird dir vielleicht auch klarer, was deine minimalen Bedingungen sind um weiter zu machen. Das ist ganz individuell - es kann dir niemand abnehmen oder vorschreiben.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich eins. Wenn dauerhaft die Bedingungen nicht erfüllt sind, die man an eine Beziehung stellt, stirbt auch die größte Liebe.

  • AnnaBlume :

    Liebe kann man eigentlich nicht wirklich definieren oder? Das ist eben dieses Gefühl der Zuneigung, des Mögens, der Verbundenheit... Ein Paket an Gefühlen.

    Natürlich: Liebe kommt und Liebe geht. Manchmal bleibt sie ein Leben lang.

    Es gibt Ereignisse (oder Einschnitte) im Leben, die beenden eine Liebe sofort, das ist klar. Dann ist es ohnehin aus. Aber Liebe kann sich auch mit der Zeit erst einmal abschwächen und irgendwann vergehen. Ein schleichender Prozess. Das kann viele Gründe haben und das Trinkverhalten des Partners verbunden mit dem ganzen "Rundherum" ist da sicherlich einer davon.

    Gerade am Anfang der Phase, wo die Liebe schwächer wird, mag man aber vielleicht doch noch nicht so daran glauben oder es nicht wahrhaben wollen, dass es zu Ende geht. Man hofft, denkt an die schönen Momente und wünscht sich, dass diese wiederkehren. Eben: Dass die Liebe bleibt (oder auch wieder kommt). Dieses Gefühl der Zuneigung, des Mögens, der Verbundenheit.

    Ob dies realistisch ist oder bloß eine Hoffnung, ein Wunschdenken oder was auch immer, ist eine andere Sache...

    In dieser Hinsicht, meine ich, kann dieses Gefühl "Liebe" gerade anfangs, wenn es in der Beziehung schwierig wird und sich das Gedankenkarussell dreht, dazu führen, dass man dennoch (wie steht es oben:) [vorerst noch] "...an der Beziehung festhält". Wobei das meistens aber bloß eine Zeitfrage ist und man früher oder später doch der Wahrheit ins Gesicht sehen sollte (muss): Dass das Aufrechterhalten der Beziehung womöglich einfach keinen Sinn mehr macht, da man sich dadurch selbst schädigt.

    Zu einer gewissen Zeit denke ich, kann die Liebe daher tatsächlich noch dazu führen, dass man sich als Co auf das Spiel einlässt bzw. in stiller (unbewusster?) Hoffnung am Partner / an der der Partnerin festhält.

  • Ich erlebe hier oft dass co-Partner sich an die Floskel ‚in guten wie in schlechten Zeiten‘ halten. Erst mal ist das super ehrenhaft und auch richtig, aber wenn sie hier ankommen sind die Verhältnisse oft schon weit gekippt.

    Es ist so traurig, dass dann in den wirklich allermeisten Fällen eine Trennung die einzige Möglichkeit ist um sich selbst und eventuell involvierte Kinder noch zu retten.

    Natürlich hängt man an einem Partner, der sehr häufig hier als eigentlich liebevoller Mensch, guter Vater, toller Kerl bezeichnet wird- mit der Betonung auf eigentlich.

    Denn all diese wunderbaren Eigenschaften sind hinter der Sucht verborgen und immer seltener sichtbar.

    Und ja.Es gibt diese vereinzelten Fälle, wo der partner das Ruder rumreißt, dauerhaft nüchtern wird und alles wird gut. Menschen gewinnen auch im Lotto und werden vom Blitz erschlagen, aber keiner würde sein Leben danach ausrichten, dass das eines Tages passiert.

    Und so hängen die armen Menschen in einer sehr schmerzhaften hoffnungsschleife fest. Frei nach dem Zitat ‚wann wird es endlich wieder so schön wie es nie war‘.

    Je schneller man aussteigt desto besser. Und wenn nach einer gewissen Zeit, der partner tatsächlich die große Wende vollzieht, ist man ja immer noch ein freier Mensch und versucht vielleicht den Weg zurück.

    Wenn man dann noch will.

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