Mein Mann trinkt sehr viel Alkohol. Das zermürbt mich, weil ich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll. Er wird dann oft agressiv, dann kann ich kein vernünftiges Gespräch mit ihm führen. Bitte geben Sie mir Tipps, was ich in so einer Situation machen soll.
livia - Alkoholismus
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hallo livia,
Schön dass du jetzt hier bist, herzlich willkommen bei uns. Ich schalte dich dann auch nachher noch frei.
Mit alkoholisierten Menschen kannst du kein vernünftiges Gespräch führen, dass kannst du vergessen. Du kannst ihn auch nicht vom Alkohol abhalten. Es ist wichtig, dass du etwas für dich tust, damit es dir besser geht. Mit all deinen Gesprächen wirst du nichts erreichen, denn dein Mann scheint ja keine Krankheitseinsicht zu haben.
lg Morgenrot
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du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet und kannst dort überall schreiben. Bitte schreibe aber in den ersten 4 Wochen nicht bei den orange/roten Usern im Vorstellungsbereich.
Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.
Lg Morgenrot
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Wie soll ich dann mit meinem Mann kommunizieren? Soll ich ihn fallen lassen?
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Hallo livia!
Wenn dein Mann betrunken ist ist es sinnlos mit ihm zu diskutieren zumal er auch wie du geschrieben hast aggressiv wird. In so einer Situation finde ich es besser ihn einfach links liegen zu lassen.
Nun weiß ich ja nicht ob er täglich trinkt oder auch mal eine Pause macht. Sollte er nüchterne Phasen haben würde ich ihm in aller Ruhe sagen daß es dich total stört daß er soviel trinkt. Konsequenzen kannst du ihm androhen aber dann musst du auch danach handeln.
Aber wenn er nicht einsieht daß er zuviel trinkt ist es oft schwierig bis unmöglich etwas zu erreichen denn dann fehlt ihm total die Einsicht etwas zu ändern. Es ist sehr anstrengend und quälend so eine Beziehung zu führen, ich bin regelrecht krank darüber geworden.
Letztendlich habe ich mich getrennt, ich konnte es nicht mehr aushalten so zu leben. Der Alkohol war ihm wichtiger als alles andere, leider. Sucht kann sehr dominant sein oft geht das ganze Leben den Bach runter.
Du kannst höchstens für dich was machen was dir Freude bereitet, es soll sich nicht dein ganzes Leben um ihn und seine Suchterkrankung drehen.
LG Marie
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Hallo Marie!
Danke, dass Du mir geschrieben hast. Das ist wahr, diese Beziehung belastet mich inzwischen schon sehr, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern soll. Ich kann nicht ausziehen, ich bin finanziell von ihm abhängig und das weiss er, das ist das Problem. Ich versuche, mich emotional von ihm zu distanzieren, aber leider gelingt mir das nicht immer. Er hat schon auch nüchterne Phasen und da habe ich es ihm schon öfters gesagt, dass mich das sehr belastet, wenn er soviel trinkt.Er sagt dann, er trinkt soviel, weil ich ihn zu viel kritisiere. Das ist einfach ein Kreislauf, aus dem ich nicht herauskomme. Ich versuche schon, Sachen zu machen, die mir guttun, aber ich kann die Alkoholsucht meines Mannes nicht ausblenden. Das ist schwierig.
LG Livia
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Hallo Livia,
schön, dass du hier bist.
Diese Ausrede kenne ich auch sehr gut. Es ist natürlich einfacher, dir die Schuld zu geben. Damit bist du wieder ruhig, denkst nach und er kann ohne weitere Nörgeleien trinken.
Ich habe auch noch kein Heilmittel für mich gefunden. Es ist alles ein Prozess. Früher hätte ich mich z. B. niemanden anvertraut, aber ich habe mir Hilfe gesucht durch das Forum, Freunde und Therapie und das ist schon ein riesen Schritt. Manches benötigt Zeit.
Ich verstehe auch, dass man gleich alle Widrigkeiten abklären will, dann ist der Haufen etwas nicht zu können aber sehr groß und dann fühlt man sich wie gelähmt, daher ist es wirklich wichtig mit sich anzufangen, sei es auch noch so klein.
Tu etwas für dich, damit distanzierst du dich ganz automatisch und machst dich unabhängiger. Das wird er auch merken.
Liebe Grüße Pingu
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Liebe Pingu!
Das ist es ja. Es weiss niemand, von der Alkoholsucht meines Mannes. Ich habe mich niemanden anvertrauen wollen, denn das ist ja ein Thema, das mit sehr viel Scham behaftet ist. Jetzt bin ich aber auf dieses Forum gestossen und habe die Hoffnung, dass mir vielleicht hier jemand einen Tipp geben kann, wie ich besser mit dieser Situation umgehen kann.
Liebe Grüße Livia
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Hallo Livia,
irgendwann kam bei mir der Punkt, wo ich es satt hatte, ihn zu decken und immer wieder mit zu lügen, nur damit die Fassasde aufrecht erhalten werden konnte.
Ich habe dann mit der Familie gesprochen, auch mit meiner Herkunftsfamilie. Nach meiner Offenheit, war dann auch Hilfe möglich. Das Forum hier, war ein großer Rückhalt, und auch meine Familie hat mich nicht alleine gelassen.
lg Morgenrot
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Hallo livia!
Er sagt dann, er trinkt soviel, weil ich ihn zu viel kritisiere.
Jaa nee ist klar, sie sagen immer solche Sachen damit du ins Überlegen kommst und die Schuld bei dir suchst. Was hat mein Mann sich einfallen lassen um mich mundtot zu machen. Ich wurde immer angepasster und er hatte noch mehr freie Fahrt um zu trinken.
Das ist der typische Verlauf wenn man co-abhängig ist. Du tust und machst, verbiegst dich immer mehr und gibst dich irgendwann völlig auf. Das ganze Leben dreht sich nur noch um seinen Konsum und du bleibst auf der Strecke.
Da muß man versuchen auszubrechen aber leider bleibt oft nur eine Trennung weil wie du es schon schreibst so sehr kann man sich gar nicht ablenken, das Problem bleibt ja. Ich hatte oft schon Angst nach Hause zu kommen weil ich nie wusste wie er wieder drauf war, gruselig!
Es ist schwierig adäquat mit der Situation umzugehen, mir ist es irgendwann nicht mehr gelungen.
LG Marie
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Hallo Marie!
Du schreibst, leider bleibt oft nur die Trennung. Aber das ist nicht so einfach. Ich bin 69 Jahre alt und wie ich schon geschrieben habe, bin ich finanziell von meinem Mann abhängig. Vorm Alleinsein hätte ich keine Angst, aber ich kann's mir finanziell einfach nicht leisten. Ich bekomme eine ganz kleine Pension, da komme ich alleine nicht um die Runden.Vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung sagen, wie das Zusammenleben in dieser Situation gut funktionieren könnte?
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Hallo Morgenrot!
Du schreibst, nachdem Du offen mit dem Thema umgegangen bist, war Hilfe möglich. Du hast gesagt, Deine Familie hat Dir geholfen. Wie hat die Hilfe von Deiner Familie ausgesehen und wie ist es dann mit Deinem Mann weitergegangen?Ich habe einfach Angst, dass alles auseinanderbricht.
LG Livia
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Hallo Livia,
Du schreibst, nachdem Du offen mit dem Thema umgegangen bist, war Hilfe möglich. Du hast gesagt, Deine Familie hat Dir geholfen. Wie hat die Hilfe von Deiner Familie ausgesehen und wie ist es dann mit Deinem Mann weitergegangen?
Was denkst du, was es für mich eine Erleichterung war, keine Ausflüchte mehr nutzen zu müssen, keine Entschuldigungen mehr für peinliches Verhalten. Vor allem das Wissen, wenn er sich mal wieder blamierte, dass es nichts mit mir zu tun hat. Wir haben dann nur noch wie eine WG im Haus gelebt, jeder hat seine Dinge gemacht, ich habe für ihn nichts mehr gemacht, bin nicht mehr in sein Auto eingestiegen, habe mich nirgendwo mehr hinfahren lassen. Das war noch der Trumpf den er glaubte in der Hand zu haben, das Auto. Ich durfte wegen einer Sehbehinderung nie den Führerschein machen.
Es nahm über die Jahre alles seinen Lauf. Führerschein- und Jobverlust. Mein Vertrauen war weg.
Er wurde dann irgendwann trocken, war dann fast 6 Jahre trocken, hatte dann einen Rückfall den er stoppen konnte. Es hat sich vieles verbessert. Er ist für seine Trockenheit verantwortlich.
Ich habe einfach Angst, dass alles auseinanderbricht.
Ist denn nicht schon vieles auseinandergebrochen? Ich kann deine Hoffnung gut verstehen, aber ich war irgendwann mit immer weniger zufrieden. Seine Versprechungen waren nur dazu da, mich ruhigzustellen, aber ich habe sie geglaubt.
lg Morgenrot
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da komme ich alleine nicht um die Runden.Vielleicht kann mir jemand aus eigener Erfahrung sagen,
In Deutschland hat jeder ein Recht auf Sozialhilfe. Und ich finde, wenn man in einer Notsituation ist, dann ist es auch keine Schande dies in Anspruch zu nehmen.
Wenn deine Pension so niedrig ist, hast du bestimmt gute Chancen es aufzustocken.
Als mein XY sich von mir trennte bekam ich zu diesem Zeitpunkt nur Elterngeld. Ich musste dann Bürgergeld beantragen und ich kann dir sagen, das war dann schon ordentlich. So viel verdienen manche Leute mit einem Vollzeitjob noch nicht einmal.
Es gibt online ja so Rechner. Da kannst du ja mal schauen wie viel du in etwa bekommen würdest.
Liebe Grüße
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Um dir selber einfach mal Klarheit zu verschaffen, was möglich wäre, vereinbare doch mal einen Termin mit dem Amt.
Ich denke auch, dass du bestimmt finanzielle Unterstützung bekommen könntest. Du musst nicht weiterhin in diesem Albtraum leben, wenn du das nicht möchtest.
Einfach mal erkundigen kostet nichts.
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Hallo zusammen!
In der Theorie ist es einfach, aber die Praxis schaut halt anders aus.
Ja, ich weiss, dass ich Hilfe vom Amt bekommen kann. Dann ist ja das Problem mit der Wohnung. Das ist nicht so leicht, dass man eine bekommt. Ich bin 69 Jahre alt, ich habe einfach keine Kraft mehr, noch einmal neu anzufangen. Ihr wart sicher jünger, als Ihr diesen Schritt gegangen seid. So was kann man nicht von heute auf morgen machen. Das braucht Zeit. Ich glaube, ich muss erst einmal wieder zu mir selber finden und da wäre ich für jeden Tipp von Euch dankbar. ich bin momentan einfach ziemlich durcheinander.
Liebe Grüße Livia
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Es gibt durchaus Leute, die sich arrangiert haben, wenn die Wohnsituation es zulaesst und etwa raeumliche Trennung hergestellt werden kann. Mit der Einstellung hat es aber auch zu tun.
Krankheits- und altersbedingt lebt meine Mutter mit meinem Vater zusammen. Sie moechte nicht zu mir ziehen - fuer sie eine Frage der Wuerde. Ihm das Haus ueberlassen will sie auch nicht. Trotz ihrer Erkrankung hat sie sich in den Kopf gesetzt, ihn zu ueberleben - die Chancen stehen gut, weil sein Lebensstil seine Gesundheit ruiniert. Es kommt jetzt auch Diabetes dazu.
In allen Dingen weht aber ein anderer Wind. Sie hat ihr Leben komplett neu organisiert und es raeumlich von seinem getrennt. Sie hat wieder angefangen, Sozialkontakte zu unterhalten und bekommt sehr viel Interesse an ihrer Person von aussen.
Er kommt damit gar nicht klar. Frueher musste er nur saufen, um sie durch das schlechte Gewissen zu kontrollieren. Jetzt ist das Spielbrett ein anderes und jeder Schachzug laeuft ins Leere. Das spart Energie.
Meine Mutter glaubte immer, sie muesse seine Wuerde mit ihrem Leben verteidigen - von wegen. Es ist natuerlich immer am besten, die Situation komplett zu verlassen, um ueberhaupt durchatmen zu koennen. Meine Mutter ist aber auch so zu einer ganz anderen Person geworden.
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Hallo livia!
Aber das ist nicht so einfach. Ich bin 69 Jahre alt und wie ich schon geschrieben habe, bin ich finanziell von meinem Mann abhängig.
Als ich mich getrennt habe war ich auch schon Mitte 50 und seit 32 Jahren mit ihm verheiratet. Ich hatte vorher auch versucht mit ihm trotz Sucht zusammen zu bleiben. Ich habe getrennt von ihm geschlafen da ich den Geruch vom Alkohol nicht mehr ertragen konnte.
Ich habe mich wenn er zu Hause war in eins der Kinderzimmer verkrümelt und dort meine Zeit verbracht. Ich habe zwar Essen gekocht aber nicht mehr mit ihm zusammen gegessen. Ich habe mein Ding gemacht ohne ihn. Aber das war auch nicht das Gelbe vom Ei, er ist mir ja trotzdem über den Weg gelaufen und hat mich angesprochen.
Aber das war ja nun keine Partnerschaft mehr und ich konnte es auch nicht mehr aushalten. Zum Glück war ich nicht finanziell abhängig sonst wäre ich zum Amt gegangen. Ich wollte da raus und als es konkret wurde ging es mir schon viel besser. Jetzt wohne ich schon einige Jahre alleine und komme super zurecht.
Im Vergleich zu meinem vorigen Leben habe ich jetzt den Himmel auf Erden.
LG Marie
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Hallo unbezwinglich!
Danke für Deinen Kommentar.
Das stimmt schon, dass es mit der Einstellung auch zu tun hat. Aber bei uns ist die Wohnsituation eine andere. Wir haben eine 75 Quadratmeter große Wohnung, da ist eine räumliche Trennung nicht möglich. Wir können uns also nicht ganz aus dem Weg gehen. Vielleicht hat jemand mit dieser Wohnsituation Erfahrung und kann mir dazu einen Tipp geben.
LG Livia
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Hallo Marie!
Wie lang hat es gedauert, bis Du eine Wohnung gefunden hast?
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