• Hallo Linde !

    Willkommen hier in diesem Forum.

    Ich bin beeindruckt, Du schreibst , das Du 20 Jahre alt bist und sprichst von Rückfall. Das heisst für mich, das Du sehr früh gemerkt hast, das etwas mit deinem Alkoholkonsum nicht stimmt und das Du auch schon erste Schritte unternommen hast was dagegen zu tun.

    Auch ich habe sehr früh angefangen zu trinken aber bei mir hat es sehr viel länger gedauert bis ich dahinter kam. Erst mit 32 Jahren habe ich den Absprung geschaft und mit Hilfe von Selbsthilfegruppe Beratungsstelle und schliesslich durch Entgiftung und Langzeittherapie habe ich gelernt abstinent zu leben.

    Vieleicht solltest Du auch mal über einen solchen Werdegang nachdenken .
    Oder hast Du schon etwas in der Richtung unternommen ?

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Linde !!!

    Ein Tip , Die Lzt zahlt im der Regel der Rentenversicherungsträger. Ein Arzt , oder Besser noch eine Sucht- Drogenberatungsstelle wäre der richtige Anlaufpunkt. Da kannst Du auch erfahren wo Gruppen sind.
    Nur keine Scheu, die beissen nicht.
    Hatte mal das gleiche Problem. Konnte nur jedes zweite mal zur Gruppe, wegen Schichtarbeit und hatte kein Auto.
    Dort giebt es aber hilfsbereite Menschen, die dich vieleicht mitnehmen.
    Da war ich übrigens sehr erstaunt, meinen Nachbarn dort zu treffen, wuste nicht das der das gleiche Problem hat wie ich. Tja , manchmal ist die Welt gar nicht so gross.
    Wichtig ist , was Du wilst, dann giebt es auch eine Lösung. Immer schön Schritt für Schritt.

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Linde,

    auch ein Willkommen. 20 Jahre, sensationell, sei stolz so weise Entscheidungen getroffen zu haben und so viel über das Thema zu wissen. Ich war 47 Jahre, um hier etwas Wirkliches zu erfahren und angenommen, der Zug fährt noch. Meine Jungs sind 18 und 20 Jahre und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Deine Reife haben.

    Liebe Grüße und hau rein ich drücke Dir die Daumen. Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Linde !!!

    Also Du sprichst von einer ambulanten Therapie , oder ?

    Ich habe zwei Therapien gemacht. bei der ersten in Lübeck hatte ich keinen Einfluss darauf, war mir auch egal. Bei der 2 wollte ich wieder dort hin, da hat man mir abgeraten ( da die Erste ja offensichtlich nicht gefruchtet hat ), Da war ich dann in Emmen , in der Lüneburger Heide, ganz weit draussen und das war auch gut so.
    Das waren aber beides stationäre Therapien.
    Ich finde zu einer ambulanten Therapie gehört sehr viel Disziplin , denn soviel mir bekannt ist , einmal unendschuldigt nicht hingegangen , dann wars das. Lass mich aber gerne da belehren.
    In Lübeck 1990 das war recht locker. Es gab zwar Regeln, aber es wurde doch sehr lachs damit umgegangen.
    In Emmen dagegen war es sehr streng und das fand ich auch gut so, denn gerade dies ewige lavieren lies mich doch immer wieder scheitern.Da habe ich dann begriffen , das es nur nach dem schwarz weiss Prinzip funktionieren Kann.

    Die Möglichkeit eine ambulante Therapie zu machen finde ich gut. Für Leute die auf Grund von Kindern oder ich denke an einen Landwirt der Tiere zu versorgen hat. Mir war es jedoch auch wichtig aus meinem Umfeld, in dem ich ja nicht trocken sein konnte heraus zukommen.

    Aber liebe Linde ,das hat sich bei mir in einem Gespräch in der Beratungsstelle herauskristallisiert was für mich am besten in Frage kommt.

    Der Weg dorthin kann nie verkehrt sein, da sind Profis die jeden Tag damit zu tun haben.

    Vieleicht schreibst Du mal wie es dir dort ergangen ist.

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Linde,

    als meine Frau sich entschied was zu tun, war mein Gedanke, sie ist noch nicht tief genug gefallen, sonst würde sie dankbar annehmen was sie bekommen kann, um da raus zu kommen. Sie war der Ansicht wählen zu können. Nix privat versichert, einfach Kasse.

    Siehe da, das ging. Wir haben dann Zentren gemeinsam angesehen und ich war dann tatsächlich überrascht, dass es Unterschiede gab, die ich so verstanden habe:

    Es geht nichts mehr, Du bist raus aus dem sozialen Umfeld, kein Job, nix, 4-6 Monate weg, sei froh leben zu dürfen und wirst ganz neu aufgebaut.

    Du bist noch in einem Beruf, hast ein intaktes soziales Umfeld, kannst noch denken, handeln und verstehen,
    4-6 Monate werden auf 8 Wochen komprimiert.

    Sie hat 8 Wochen gewählt, ob es reicht, das weiß heute keiner.

    Sie wollte auch eine unauffällige ambulante Therapie, dauert so 1,5-2 Jahre, war nicht umsetzbar, was auch besser war.

    Die Suchtberatung hilft Dir bestimmt weiter.

    Lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo linde

    wie du siehst gibt es da eine menge möglichkeiten, das beste ist du gehst zur suchtberatung und sprichst mit denen ausführlich deine persöhnliche situation durch, dabei ist es, wie überall im umgang mit unserer krankheit, sehr wichtig ganz ehrlich zu sein und nichts zu beschönigen oder zu verschweigen was unangenehm ist oder wofür du dich vielleicht schämst. die kennen alle abgründe unserer krankheit, das ist ihr job. so und nur so können sie dir die für dich beste therapie raussuchen. du bist noch so jung, mein ältester sohn ist auch 20. mit der richtigen therapie kannst du dein leben dann noch so gestalten als wäre nie was gewesen, was jetzt natürlich nicht heißen soll das du jemals deine krankheit vergessen kannst, nur du hast mit deiner frühen einsicht ein soziales abseitz vermieden in das viele von uns durch die sucht geraten sind.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Linde, schön daß Du hergefunden hast.
    Was die Therapie betrifft kann ich mich auf Bernd´s Worte beziehen. In der Beratungsstelle erfährst du mehr und die haben für mich (und mit mir) den Antrag gestellt. Ich hab 16 Wochen gemacht (und keine Minute bereut!!!) und war froh aus meinem Umfeld heraus zu sein. Deshalb hab ich auch von Anfang an gesagt: Weit weg. Das war nämlich Teil meines Problem, dass ich mich jahrelang nicht mehr herausgetraut hab und deshalb auch dachte, nicht mobil zu sein. So ein bisschen klingt das bei Dir durch.

    Das mit der SHG mach auf jeden Fall, denn Gruppenfähigkeit ist in Th gefragt und kann den Vorgang evtl beschleunigen. Und ohne SHG geht sowieso nix!

    Ich drück dir die Daumen für deinen weiteren Weg- nur Mut!!!


    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Linde,

    Deine Beiträge sind sehr erfrischend zu lesen.
    Wer mit 20 so aufgeschlossen ist und so gut reflektiert, kann im Leben sicher gute Arbeit an sich leisten. Und das macht Spaß und ist befreiend.

    ==> Freu Dich auf eine schöne Zukunft !

    Vielleicht gelingt es Dir mit der Zeit, Dein Gefühlsleben in der Mitte zu halten; gelassen und ohne Ängste lebt es sich sehr gut. Dafür gibt es sehr gute Methoden.

    Die schönen Seiten des Lebens kann man sicherlich dennoch "ausleben"; eben ohne dadurch aufgewühlt zu werden und ohne Eskalationen.

    Eventuell mögen emotionale Schwankungen ja auch Deine Neigung zu Alkohol gefördert haben.

    Ich drücke Dir wie mein Vorredner die Daumen und hab Mut !

    Nun wünsche ich Dir ein schönes WE,

    LG von Volker

    Achtsamkeit ist die Quelle des Glücks

  • Servus Linde,

    ich würd' das erst machen, wenn du mal so ein, zwei Jahre stabil trocken und zufrieden gelebt hast!

    LG
    Spedi

  • hallo Linde!

    Ich finde deine Gedanken richtig schön zu lesen. Und wie du die Dinge angehst.

    Ich finde das mit dem Vortrag eine gute Idee, muß mich aber Spidis Worten anschließen. Erstmal bist du ganz allein wichtig. Nicht die Anderen. Jetzt wird erstmal die Frage deines Weges (Form der Therapie) geklärt. Und wenn du wirklich eine stationäre machst, bist du erstmal eh für ein paar Wochen weg. Aber auch bis du ein Platz bekommst, sollte dein Augenmerk deiner Nüchternheit gelten, nicht das der Anderen. Du brauchst jetzt alle Kraft und Energie für dich.

    Und ich gehe noch weiter als Spedi. Wenn du schon sowas tolles vorhast, dann mach das doch in Zusammenarbeit und auch im Vortrag mit einem Langzeittrockenem. Das der Vortrag Hand und Fuß bekommt (nicht das ich denke, du könntest keine guten Vortrag ausarbeiten, so meine ich das nicht) und du aber auch gestützt wirst. Den so ein Vortrag kann auch Emotionen oder Erinnerungen auslösen und dann wäre es ratsam mit Jemandem im Gespräch zu sein.

    Bei meiner Tochter auf der Schule, gab es ein Informationsvormittag über generell Suchtmittel, Dies wurde von der örtlichen Polizei und Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen geleitet und vorgetragen, wo auch junge Menschen ihre Erfahrungen berichten. Vielleicht kannst du sowas ja auch mal den Vertrauenslehrer fragen, ob es an eurer Schule nicht auch sowas geben könnte. Nur mit dem Unterschied, daß du es nicht machst. Sondern erstmal abgibst und dich um dich kümmerst und deine Mitschüler trotzdem informiert werden.

    mach weiter so.

    freu mich wieder von dir zu hören.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • ...und vielleicht verschlägt es dich ja auch beruflich in diese Richtung...

    aber nun mal zurück in die Gegenwart. Wie schon "vorgeschrieben": Jetzt solltest Du erst mal an DICH denken und deinen Weg gehen.

    Ich wünsche Dir, dass Du weiter so aufrichtig und aufrecht unterwegs bist und bleibst!

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Linde,

    schön wieder von Dir zu lesen.

    Zitat

    Das meiste in meinem leben läuft so geregelt, dass es mir fast angst machen könnte


    Das ging mir anfangs genauso. Die Normalität war ungewohnt. Tage ohne "Katastrophen" empfand ich als sensationell, weil ich früher- in meinem nassen Versteck- immer auf Abwehr gepolt war. Als ich erkannte, dass ICH mich geändert hatte und nicht die Situation war´s schon ein Erfolgserlebnis und ich konnte damit besser umgehen- ohne Angst.

    Lass dich aber von deinem Adrenalin nicht zum Leichtsinn verleiten.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Servus Linde,

    das hier verstehe ich nicht:

    Zitat

    musste sich meine Mutter sehr schnell für meine Gesundheit einsetzen

    Liest Du vorher nicht, was Du an Medikamenten zu Dir nimmst? Lässt Du Dir -egal vom wem- irgendwas vor die Nase halten und schluckst es, ohne zu wissen, was es ist?? Gehst Du generell mit Medikamenten und Drogen derart leichtfertig um??? Und was hat Deine Mutter damit zu schaffen, Du bist doch erwachsen???? :roll:

    Merke: in meinen Rüssel kommt nur hinein, was ich vorher für GUT befunden habe. Es ist mir egal, wer mir da was unter die Nase schiebt - ich bin kein pflegebedürftiges Kind mehr, also verhalte ich mich auch entsprechend anders. Schließlich bin ich für meine Gesundheit verantwortlich, ohne "wenn" und "aber"...

    Was nun? Ja, nix. Der Dreck ist längst durch Deinen Körper wieder durch, alles was jetzt kommt, spielt sich ausschliesslich in Deinem Kopf ab. Und da kannst nur Du tätig werden: Mache Dir klar, dass Du ein Leben ohne Alkohol lebst. Lass keine Langeweile aufkommen, wenn Du Dich aktuell für anfällig/gefährdet hältst. Bei akutem Druck hilft viel Wasser und ein strammer Spaziergang an der frischen Luft. Grüble nicht, sondern denke zielgerichtet: plane Deine nächsten Aktivitäten. Und für die Zukunft: siehe oben...

    Lg
    Spedi

  • Hallo Linde,
    am 28.08.07 schriebst Du:
    Mein Vortrag würde sich nur auf Erfahrungen und Angelesenes stützen können. Aber ich bin eben im gleichen Alter, was ich als Pluspunkt sehe. Was haltet ihr davon?
    Könnt mir ruhig schonungslos eure Meinungen mitteilen!

    Und in deinem gestrigen Post schreibst Du:

    Zitat

    Bin nun zwischenzeitlich auf einigen Feiern und Veranstaltungen gewesen, habe mich mit Freunden in Kneipen gesetzt und absolut keine Probleme gehab

    Von welchen Erfahrungen sprichst Du??

    Denen weiterhin Orte zu besuchen wo vordergründig gesellschaftlich Alkohol konsumiert wird?Kneipen und Gaststätten?

    Zitat

    Ich fühle mich nach wie vor stabil.

    Mh,na ja ständig sich dem Alkohol aus zweiter Hand aussetzen,spricht für mich nicht von stabilität,und schon gar nicht die Grenzen für sich ausloten zu wollen in dem Du weiterhin in Kneipen verkehrst,aber na ja es ist dein Leben,nicht das meinige!!

    Stabilität,erreicht man über Jahre,,nicht in Monaten!Positive
    Erfahrungen sammelt man darin,auch einen positiven Weg zu gehen,aber jeder geht den seinen,und empfindet Positivität und Stabilität auf einen anderem Niveu!

    Frohe Ostern!

    Gruß Andi

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