Meine Frage an das Forum

  • Hallo terwara,

    Zitat

    Warum, hast Du, als Du merktest, dass Du den Suchtdruck nicht mehr aushalten konntest, keine Hilfe bei mir, einem Sozialarbeiterkollegen, usw. gesucht und angefordert? Warum quälst Du Dich allein, mit dem Ergebnis, das Du nun erleben mußt? Ein einziges Telefonat, eine einzige Meldung hätte gereicht.

    Diese Fragen,stellst Du Alkoholabhängigen Menschen,in deiner Funktion,deiner Tätigkeit.

    Jedoch,kannst Du dich nicht in die Lage von Alkoholabhängigen hineinversetzen,denn sie sind süchtig,und müssen Trinken,sofern Sie für sich,noch nicht ihren eigenen Tiefpunkt erreicht haben,und gänzlich vor Ihrem Suchtmittel kapituliert haben!

    Viel einfacher,ist es für Sie,wieder zur Flasche zu greifen,als wie zum Telefonhörer,weil sie weitertrinken wollen,weitertrinken müssen,bishin zum Point of no return,waß ist für dich,denn daran so unverständlich?

    Wir reden hier von einer Suchtmittelabhängigkeit,und nicht von einer Grippe,wo jeder Nichtabhängige,zum Arzt geht,und sich ein Medikament verschreiben lässt!

    Hier geht es darum,vor dem Suchtmittel zu kapitulieren,und vor sich selbst,und diese Einsicht,muss von jedem selbst ausgehen,da helfen auch keine Fragen,so wie Du,und deine Kollegen,den(Klienten)stellst!

    Gruß Andi

  • Hallo Terwara,

    der Rückfall entwickelt sich schon lange vor dem Akt des Trinkens im Kopf.
    Da heißt es bereits, solche Rückfallgedanken selbst zu erkennen und gegenzusteuern.
    Aber das ist auch ein Lernprozess, mit sich selbst um- und in sich gehen zu können.

    Und man muss es auch selbst wollen, den Rückfall zu vermeiden, so unverständlich das sich jetzt anhört,
    ... sonst kann man sich als Außenstehender Fusseln an den Mund reden. Das Trinken des Betroffenen ist entschieden.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Terwara,

    was nützt es mir als Alkoholiker, der trinken will, mich vorher bei dir als meinen Betreuer zu melden, dass du vielleicht mein Trinken doch vereiteln kannst.

    Du bist doch sicher auch nach meinem Rückfall noch für mich da, Du bist nicht böse oder enttäuscht und wirst mich wieder aufbauen, bis ich mich so gut fühle, dass ich wieder trinke, denn dann bist du ja wieder für mich da...

    Bei einem Rüchfall bin ich allein es der entscheidet zu trinken. Ich habe zwar auch schon Geschichten gehört, in denen von einer Art blackout einem Filmriss berichtet wird, doch nach meinen Trinkpausen habe immer ich selbst entschieden wieder zu trinken.

    Der Aufbau einer stabilen Trockenheit ist mir erst möglich, seit dem ich meine alkoholkrankheit für mich akzeptiert habe und vor dem Alkohol kapituliert habe.

    Die Verantwortung für mich trage ich und niemand sonst.
    Inzwischen bin ich mir viel zu viel wert und ist mir mein Leben viel zu wertvoll, als dass ich bewusst meinen Körper und meine Seele schädigen würde.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Zitat von terwara

    Heißt das, dass der Betroffene selbst, den Rückfallgedanken nicht immer gleich erkennen kann?

    Hallo Terwara!
    Schön, daß du dich so für die Leute, die du betreust, einsetzt.

    Rückfallgedanken...hat wohl jeder mal.
    Und deshalb ist die Trockenarbeit so wichtig. Wer sich nicht nach vorne bewegt, bleibt stehen..bzw. geht zurück.
    Der ständige GEdankenaustausch macht einem "gefährliche" Strömungen bewußt.

    Es ist wie mit allem...vor der Tat...und schon lange vor der Tat, kommt der GEdanke. Also muß man hart mit sich und seinen Gedanken sein und eben ehrlich zu sich selbst.

    Für dich würde das bedeuten, die Rückfallgedanken schon zu erkennen und da ganz hart und klar Grenzen zu ziehen...nicht erst NACH dem Rückfall.

    alles gute für deine Arbeit
    lydia

  • Hallo terwara,

    ich habe zwar nicht beruflich mit Alkoholikern zu tun, bin jedoch selber Sozialarbeiter und obendrein Betroffener. Ausserdem bin ich in einer Suchtberatung in therapeutischer Betreuung, kenne daher auch ein wenig die Klientel ausserhalb meiner eigenen Person.

    Ich sehe die Sache so: Ein Rückfall sollte kein Weltuntergang sein, er ist aber sehr wohl eine sehr ernste Sache. Wenn jemand regelmäßig Rückfälle hat, ist er ehrlich gesagt für mich nie trocken gewesen. Die Leute, die ich kennengelernt habe in den letzen Monaten und die Rückfälle hatten, hatten zu einem großen Teil

    a)die Ernsthaftigkeit ihrer Krankheit gar nicht verinnerlicht
    b)wenig bis gar nicht an ihrer Trockenheit gearbeitet - und damit eigentlich nur "Trinkpausen" eingelegt
    c)haben nicht selten immer noch den versteckten Wunsch, kontrolliert trinken zu können
    d)ihren persönlichen Tiefpunkt noch nicht erreicht

    Es ist eine Einstellungssache. Rückfälle werden nie 100 % vermeidbar sein - das ist einfach das Wesen unserer Krankheit. Jedoch lässt sich das Rückfallrisiko minimieren, und zwar durch die Standardmaßnahmen, die jeder Alkoholiker, der es mit dem Trockenwerden ernst meint, beherzigen MUSS:

    1. Sich ein alkoholfreies Umfeld schaffen
    2. Feste und sonstige Anlässe wo getrunken wird vermeiden
    3. Die entstehende Leere durch sinnvolle Aufgaben, Hobbies und Arbeiten füllen.

    Ich persönlich halte den 3. Punkt vielleicht sogar für am wichtigsten. Abstinent leben, ist keine Veränderung, sondern eine Revolution im Leben eines Alkoholikers.

    Was bleibt mir noch zu sagen?

    Wenn sich ein Rückfall anbahnt, dann hilft meist auch ein gutgemeintes Gesprächsangebot nicht mehr viel. Es ist für mich einfach ein Fakt, das man als Alkoholiker SELBST trocken werden muss und trocken WOLLEN werden muss. Wer das nicht 100 % will und es als einzige Alternative für sein weiteres Leben sieht, der wird immer und immer wieder Rückfälle erleiden. Und das können leider alle Sozialarbeiter dieser Welt nicht verhindern. So ist Sucht nunmal.

    Ich hoffe, ich habe dir mit diesen Worten weitergeholfen.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Terwara, hallo @all …,

    das kann heißen, dass man es etwa nicht erkannt hat oder auch nicht erkennen wollte. Meist nicht erkennen wollte.

    In unserem Gehirn sind ja jene Suchtmechanismen noch tief verankert, unser Belohnungssystem, unsere Verhaltensmuster tief eingeprägt.

    Ich kenne es ja selbst, dass Menschen in meiner damaligen Gruppe mit höchsten Euphoriegefühlen aus der Entgiftung kamen, aber außerhalb dieser Gruppe entscheidende Grundbausteine nicht befolgten und somit wieder in die Sucht fielen.

    Da kann schon Tage vor dem Rückfall, als Belohnungsanlass im alten nassen Denken, ein bevorstehender Urlaub, ein freies Wochenende oder andere Assoziationen zur Belohnung Alkohol, sich im Kopf der Rückfall entwickeln. Hier heißt es eben, diese Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und auch bereit zu sein, das zu reflektieren, umzusetzen und gegenzusteuern, sich zu öffnen und mit anderen darüber zu sprechen.

    Die Sucht ist aber stark. Auch kann es passieren, dass jene Menschen, selbst haben sie noch Gruppengespräche oder Erfahrungsaustausch vor dem Trinkrückfall, nichts mehr an sich ran lassen, Tag und Zeitpunkt des Trinkens beschlossene Sache ist.

    Es liegt sehr viel an der Grundeinstellung zur Trockenheit, nur nichts trinken reicht nicht.

    Das auch zur allgemeinen Reflektion aller.

    Gruß, Freund.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (3. Oktober 2007 um 23:21)

  • Hallo Terwara,

    ich wüsste gerne was deine Klienten als Grund für den Rückfall angeben.

    Wie lange hatten sie davor nicht getrunken?

    LG Maddin

  • Hallo Terwara,

    hier investieren die Menschen ihre Zeit in den direkten Erfahrungsaustausch.
    Vielleicht ist es daher sinnvoller und effizienter, dich in diesen Erfahrungsaustausch und die genannten Grundbausteine zur Trockenheit hier im Forum selbst einzulesen und das deinen "Leuten" zu vermitteln.

    Gruß, Freund.

  • hallo terwara

    lies doch mal hier in dieser rubrik den thred erklärung gesucht, ich denke da sind auch einige dinge geschrieben die dich einige zusammenhänge besser verstehen lassen.

    es ist sehr schwer einem menschen der nicht süchtig ist zu erklären wie sich sucht anfühlt, genau wie verliebt oder so nicht zu erklären ist, ich denke aber da sind paar assoziationen aufgeschrieben die es dir vielleicht etwas leichter machen.

    ich bin auch der meinung das es ganz wichtig ist wirklich nicht mehr zu wollen um trocken zu bleiben. ich glaube das oft ereignisse stattfinden die den betroffenen das empfinden vermitteln nu ist doch eh alles egal und dann so auch langzeittrockenen aus der bahn werfen, aber auch hier ist dann oft kein wirklich neuer lebensinhalt oder wie ich schon an anderer stelle schrieb kein wirklich stabieles selbstwertgefühl aufgebaut worden. dieses ich bin doch eh nüscht wert ist bei sehr vielen der grund für die selbstzerstörung durch irgend eine sucht.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo terwara!

    wenn ich als alki merke, daß ich wieder gedanken an alkohol habe und ernsthaft aber nicht trinken will, dann gehe ich hier ins forum, in die reale und mache es auch offen in meiner nachsorge bei meinem therapeut in der suchtberatung. im austausch kann ich dann den ersten saufdruck minimieren. dann mit meinen mitmenschen denen ich mich anvertraut und mitgeteilt habe gucken, warum habe ich jetzt saufdruck. was macht mich unzufrieden, und wo muß ich mehr für mich tun. da wo mein suchtgedächnis sich meldet muß ich für mich wege finden diese neu zu besetzen ohne mir mit suchtmitteln erleichterung zu verschaffen. das kann man aber nicht allein. und man muß auch wollen. das gegensteuern funktioniert nur, wenn ich auch alkohol nicht mehr als alternative sehe bzw. sehen will.

    vor dem eigentlichen trinkrückfall geht ein verhaltensrückfall vorraus. zum beispiel ich ziehe mich mehr zurück, mach wieder mehr mit mir alleine klar, denk ich bin anders als die anderen oder hänge mal wieder in meinen alten gedanken- und verhaltensstrukturen fest. manchmal merk ich das selbst nicht. und dann kommen die anderen und sagen: pantherchen........! und weisen mich darauf hin, was ich als noch nicht lange nicht trinkende noch nicht sehen kann. und dann liegt es an mir meine alten denk- und verhaltensstrukturen ändern zu wollen, um mir ein zufriedenes und glückliches leben aufbauen zu können.

    selbstreflektion, die erfahrungen der anderen schon länger trockenen und die grundbausteine annehmen und danach handeln gehören dazu. und das kann man niemandem abnehmen.

    wenn ich diese erlaubniserteilenden gedanken habe, mir zu erlauben z.b. kein alkfreies zu hause zu haben oder aufm oktoberfest zu gehen oder mich in kneipen/altes saufendes umfeld aufzuhalten oder mich meiner shg-gruppe zu entziehen, dann sind diese dinge nährboden für mein suchtgedächnis sind.

    an mir arbeiten, mein leben in die hand nehmen und die hilfsangebote die da sind um meine alkoholkrankheit zu stoppen muß ich schon eigenverantwortlich selbst annehmen. sonst wird mir niemand helfen können und ich begebe mich in eine drehtür die mich immer wieder zum saufen führt. nur ich selbst kann diese stoppen.

    deine arbeit ist ein hilfsangebot. zusätzlich zu den grundbausteinen und selbsthilfegruppen. das angebot kann nur der betroffene selbst annehmen. du kannst ihm vielleicht nur begleiten hingehend zu gucken, was hat dieser für bedürfnisse und macht ihn zufrieden. ihm helfen seine denk und verhaltensstrukturen zu ändern, indem du mit ihm guckst, was macht ihn unzufrieden, welche baustellen müssen angegangen werden? stabiliesierung. mehr geht nicht.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Guten Morgen Terwara,

    ich habe 20 Jahre zwischen Trinkpausen und Rückfällen zugebracht. (als Leben, so wie ich es heute verstehe, kann ich diese Zeit nicht bezeichnen.)

    Jeden Rückfall kann ich heute nicht mehr analysieren, aber einige sind mir noch deutlich vor Augen.

    Sie liefen immer nach dem selben Verhaltensmuster ab:

    Von Außen wurden Wünsche oder Forderungen an mich herangetragen, die mir in diesem Moment gar nicht in meine persönliche Planung oder Stimmungslage passten.

    Ich hätte NEIN sagen können, tat es aber nicht, weil ich mich dem folgenden "Konflikt" nicht stellen wollte.
    Also ging ich den Weg des geringsten Widerstands.

    Hatte ich eine Aufgabe übernommen, bemühte ich mich, diese perfekt zu Ende zu bringen.

    Natürlich merkte ich zwischendurch, dass meine "Energie" nicht ausreichte...

    Irgenwann war dann der Gedanke da:
    ich brauche jetzt ganz schnell etwas, damit ich weiter machen kann...
    Etwas - das hatte ich von Jugend an gelernt - war Alkohol.

    Der erste Schluck brachte die gewünschte Wirkung - war aber immer der Anfang vom Ende, dem totalen blackout.

    Auf dem Weg in den Rückfall hatte ich so viele Möglichkeiten!

    Um diese zu nutzen hätte ich mir aber eingestehen müssen, dass ich nicht stark bin, dass ich nicht perfekt bin,...

    Ich hätte mir Schwäche, Fehler... erlauben müssen.

    Warum hatte ich keinen aus meiner Gruppe angerufen, bevor ich den 1. Schluck trank?

    Ganz ehrlich: in diesem Augenblick WOLLTE ich trinken! Ich wollte mir von niemandem "meine Flasche" wegnehmen lassen.

    Gruß
    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo Terwara,

    ein bisschen Theorie aus der Rückfallprophylaxe? Fünf Regeln, die vor dem Rückfall bewahren sollen:

    -Professionalität (Profi der eigenen Krankheit werden)
    -Der aufrichtige Wunsch nicht zu trinken
    -Den Königssatz akzeptieren
    -Sich selbst zu glauben, nicht mehr wenig trinken zu können
    -Sich für den geraden Weg entscheiden

    Das zu wissen reicht natürlich nicht, sondern diese Regeln müssen auch gelebt werden und ich weiß ja nicht, inwieweit die von dir betreuten Patienten bereit sind, sich einzulassen bzw. Du dies vermitteln kannst. Ist schließlich ein Ergebnis nach 16 Wochen Th. Aber vielleicht hilft´s Dir ja irgendwie weiter. Der Griff nach der Flasche ist für mich jedenfalls nicht der Anfang vom Rückfall. Der beginnt viel früher, zB mit Langeweile. Aber das sind persönliche Indikatoren, bei jedem anders. Geht ja schon mit alkfreiem Umfeld los, wäre dann z.B. unter Punkt 1 zu fassen.


    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Terwara,

    falls ich das jetzt richtig rausgelesen hab. Leben deine Schützlinge in einer Art Heim. Sind sie womöglich nicht freiwillig dort. Und haben somit auch nicht für sich erkannt und verinnerlicht das der Alkohol in ihrem Leben keine Rolle mehr spielen sollte.
    Denn dann funktionieren viele Grundbausteine gar nicht. Wenn ich jetzt falsch liege klär mich bitte auf.

    LG
    Elocin

  • Servus terwara,

    Zitat

    Leider werden wir von den Betroffenen in den Langzeiteinrichtungen, fast immer als "Gegenseite" wahrgenommen. In gemeinsamen Gesprächen wird oft erzählt, was der Sozialarbeiter/Therapeut hören möchte ohne dass der Bewohner tatsächlich davon überzeugt ist.


    das ist ja wohl auch "ganz normal" für jemand, der nicht aus freiem Willen eine Abstinenz lebt bzw in dieser Einrichtung ist. Oder wunderst Du Dich darüber wirklich?!?

    Zitat

    Ich glaube aber, dass mit Taschengeldentzug oder Ausgangsverbot nicht wirklich etwas erreicht wird. Wäre dem so, hätten wir den durchschlagenden Erfolg in der Bekämpfung der Suchtkrankheiten gefunden und könnten die Heime schliessen.


    Richtig, deswegen wird ja auch schon in den Anfängen der Suchtarbeit gelehrt, dass der eigene "Erfolg" sich darauf beschränkt, dass ein Patient über sich und seine Situation nachdenkt...


    Zitat

    ich denke, dass ich in einem anonymen Forum ehrlichere Antworten bekommen kann.
    Dass mir hier vielleicht der eine oder andere Betroffene sehr direkt erzählen mag, wie ER sich eine effektive Hilfe vorstellen könnte und was er eventuell als völlig verkehrt wahrgenommen hat.


    Das mache ich gerne. Gilt aber nur für mich:

    1.) Wie stelle ich mit effektive Hilfe vor? Ich möchte auf meine Fragen eine ehrliche und offene Antwort von jemand erhalten, der die Situation zur Frage von mir bereits selbst erlebt hat. Damit kann ich für mich sehen, ob ich diesen/dessen Weg einschlagen will oder nicht.
    2.) Was habe ich als völlig verkehrt wahrgenommen? Ich fand es völlig deplaziert wenn mir jemand ohne jegliche eigene Erfahrung in einer Materie "Hilfe" leisten wollte oder Vorschläge zur Veränderung unterbreitete. Derjenige ist für mich schlichtweg nicht glaubwürdig in diesem Bereich, auch wenn er noch so viel theoretisches und praktisches Wissen hat - die Erfahrung fehlt. Gleiches gilt übrigens auch für diejenigen, die den "20. Rückfall" als "eigene Erfahrung" ausgeben - wie soll ich denjenigen und seinen Weg ernst nehmen?

    LG
    Spedi

  • Hallo Terwara,

    mir ist noch ein weiterer Punkt eignefallen, über den man einmal nachdenken kann.

    Viele Alkoholkranke hatten nie einen Ansprechpartner. So, jetzt haben sie endlich einen - nämlich dich. Immer freundlich, nett, verständnisvoll. Ich kann mir vorstellen, daß manche unterbewußt Angst haben, in das eigene Leben gestoßen zu werden und deshalb auch einen Rückfall provozieren bzw. nicht gegenlenken.

    Es gilt also dran zu arbeiten, den eigenen Willen zur Abstinenz zu stärken (wenn der nicht da ist, machst du deinen Job umsonst, sorry!) und dann auch die Selbständigkeit, das Selbstvertrauen der Menschen zu stärken. Ich denke das macht eure Organisation ja auch, indem sie Jobs vermittelt, Wohnungen etc.

    Ansonsten behält der Alkoholiker seine Hilflosigkeit und wird wohl früher oder später rückfällig.

    Wie ist das - entschuldige die Frage - mit deinem Bedürfnis, gebraucht zu werden?

    alles liebe
    lydia

  • Hallo Beisammen ..

    Nun möchte ich hier einfach mal MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG sagen dürfen. Dieses gesamte Thema gehört aber so was von in den geschlossenen Bereich.

    Ich habe hier nach jedem Beitrag 5 neue Fragezeichen über dem Kopf hängen. Ihr mögt nun zu Recht argumentieren : Brauchst es Dir ja nicht durchlesen wenn Du es eh nicht verstehst

    Aber ich wollte es trotzdem mal loswerden :roll:

  • Zitat von Karsten

    Wer Sorgen hat, muß Anlaufstellen, Gesprächspartner kennen und dann aus der Eigenverantwortung heraus, die Hilfe suchen und annehmen.

    Ich denke, diesen Satz kann man als Quintessenz aller Antworten hier so festschreiben, wobei ich bewusst die Eigenverantwortung hervorstreichen will. :wink:

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo terwara,

    Zitat

    Wir nicht Betroffenen müssen also manchmal, auch ein bißchen "dumme" Fragen stellen, wenn wir begreifen wollen. (Manchmal denke ich, es wird viel zu wenig gefragt aber das ist nur meine unmaßgebliche Meinung

    Es gibt keine dummen Fragen!
    Natürlich hast Du Recht,wenn Du sagst,es wird viel zu wenig gefragt,aber so manches mal,bekommt man/frau,auch keine Antworten auf das gefragte,so daß im nachhinein die Fragen ausbleiben,und jeder es mit sich alleine ausmachen will.

    Gruß Andi

  • hallo terwara!

    wie muß ich mir deine arbeit vorstellen? ist das so ne art adoptionsstelle? bei uns in der suchtklinik wurde so ein modell vorgestellt. da gingen suchterkrankte hin nach der therapie, die sich z.b wirtschaftlich so heruntergetrunken haben oder noch nicht stabil genug sind für eine eigenständiges leben, daß sie in so einer adoptionsstelle ihr zimmer bekommen und weiter therapie machen und langsam ins alltagsgeschäft/leben und arbeitswelt herangeführt werden. mit ihnen für diese zeit erarbeitet wird besser mit ihrer suchtproblematik lernen umzugehen.

    ist das sowas in der art wo du arbeitest? ich fand dieses modell recht gut. gehen die klienten/bewohner (ich weiß ja nicht wie ihr sie nennt) auch in die reale shg?

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!