Beiträge von Donnie

    Nimm dir weiter Zeit für dich. Sei dir der wichtigste Mensch.

    Hallo Stern,

    Danke für die lieben Worte.

    In einer Zeit wo man sich selbst sehr viele Vorwürfe für das macht, was man seinen Liebsten angetan hat und gerade antut, ist das sehr hart. Mir tut meine Frau so unendlich leit, die mich die letzten 6 Monate so stark unterstützt hat, die mich bedingungslos liebt. Nur damit ich jetzt feststelle, dass ich sie ohne Alkohol nicht um mich haben kann. Ich liebe sie als Mensch so sehr, und es tut aktuell unendlich weh diesen lieben Menschen so zu verletzen. Aber wenn alles andere im Alltag nicht passt, kann man es auch nicht erzwingen. Ich habe es 3 Monate versucht, aber es funktioniert einfach nicht. Mein Kopf bekommt es nicht hin.

    Es ist so schlimm zu sehen, wie der Alkohol einfach jeden Aspekt des Lebens so dermaßen dominiert hat. Ich dachte immer mir bleibt wenigstens meine Ehe, aber selbst diese war fundiert auf Alkohol... Was man jetzt alles tun muss, um das Leben zu starten, ist so unendlich schwer. Es zerreißt mir einfach die Seele und ich weiß nicht wie ich das alles noch durchstehen kann.

    Aber ich kämpfe weiter. Es wird irgendwann alles gut werden...

    Hallo Elly, danke für Deine lieben Worte.

    Die Tagesklinik beginnt ab Montag, bin dort täglich (Mo - Fr) von 8 bis 16 Uhr. Dort finden diverse Gruppen statt. Habe ebenfalls eine Gruppe mit einem Psychologen und 3 anderen Betroffenen die täglich stattfindet (auch weitergehend über die Tagesklinik). Der Austausch dort tut mir sehr gut. Da die Tagesklinik und die stationäre Klinik das gleiche Institut sind, läuft das alles sehr problemlos & nahtlos.

    Meine größte Herausforderung wird jetzt sein, wieder nach Hause zu gehen und zu gucken ob ich temporär ausziehe oder meine Frau. Und meine eigene Identität, Interessen und mein eigenes Leben zu entdecken, nachdem ich die letzten Jahre nur im Rausch gelebt habe.

    Moin,

    Lang ist's her dass ich hier geschrieben habe. Bin jetzt gut 6 Monate alkoholfrei und werde morgen aus der Psychiatrie - wo ich immernoch wegen Depressionen hänge - entlassen.

    Mir ist in der Zeit mit Therapien klar geworden, wie sehr der Alkohol mein Leben seit ich 16 war geprägt hat. Zusammen mit einer verkorksten Kindheit.

    Nun steht die Entlassung morgen an, danach gehts weiter mit Tagesklinik. Außerdem überlege ich aktuell meine Ehe zu beenden, da ich mich seit der Alkohol weg ist bei meiner Frau einfach nicht mehr wohl fühle. Der Alkohol hat leider auch unsere Beziehung geprägt und ohne ihn bleibt nicht mehr viel was uns verbindet, auch wenn ich sie als Mensch liebe...

    Das Leben die letzten Wochen und Monate war die Hölle, und auch heute bin ich wieder emotional am Boden, aber um irgendwann wirklich glücklich zu sein und nicht nur betäubt muss es ohne Alkohol weitergehen. Ich will lernen wie ein erfülltes Leben funktioniert, ohne Drogen - dafür kämpfe ich nun schon 6 Monate.

    sprich mal bitte mit deinem Arzt. Ich kenne es so, dass sehr viele Antidepressiva ca. 8 Wochen brauchen, bis sie überhaupt wirken.

    Danke für den Hinweis, passiert eh alles hier nur in Absprache mit dem Oberarzt. Aber er meinte auch, wenn das jetzt nach 3 Wochen noch keinen einzigen merkbaren positiven Effekt hat ist es vermutlich nicht das Richtige.

    Dass diese Dinge erst nach ein bis 2 monaten voll wirken ist mir klar, aber zumindest irgendeine Besserung (Schlaf, Appetit, irgedwas) sollte inzwischen ja da sein.

    Hey, wollte mich mal wieder melden, auch wenn es nicht viel positives zu berichten gibt.

    Bin immernoch in der Klinik (seit nun 3 Wochen). Wurde hier auf Antidepressiva eingestellt, die leider bisher keinerlei positive Auswirkungen haben. Entsprechend geht es mir mental immernoch sehr schlecht. Habe gestern mal versucht wieder Zuhause zu schlafen, hat aber nur so semi gut geklappt.

    Werde wohl noch eine Weile in der Klinik bleiben & meine Medikamente werden umgestellt.

    Natürlich versuche ich auch an mir zu arbeiten und die Depression und den Entzug zu bekämpfen. Habe hier viele coole Leute kennengelernt, bin das erste mal in (nicht virtuellen) Selbsthilfegruppen gewesen, habe vieles gelernt.

    Trotzdem ist es gefühlt ein Bosskampf den man nicht gewinnen kann. Jeder Tag ist wieder eine Herausforderung. Ein extrem teurer Preis für 15 Jahre verdrängte Probleme.

    Das Positive ist, dass es hier Leute gibt, die sehr hilfsbereit und verständnisvoll sind. In diesem Sinne verliere ich die Hoffnung nicht und bleibe weiter dran.

    Hallo ihr lieben & danke für die guten Wünsche.

    Erstmal das positive; ich lebe noch. Ich hatte noch nie so ernstzunehmende Selbstmordgedanken (obwohl man weiß man will es nicht), es war unaushaltbar. Wie 100KG Zement auf der Seele, ich war bereit mich zu verabschieden...

    Zum Glück helfen die Benzos für den moment und das neue Antidepressivum (seit 2 tagen jetzt) hat bisher auch keine Nebenwirkungen. Insofern bin ich optimistisch, dass ich diesen Kampf gegen den Teufel überleben kann.

    Ich wünschte, Alkohol und Drogen würden endlich aufgehört zu verharmlosen. Ich sehe hier in der Klinik so viele Menschen die auch sm Ende sind, es ist schockierend

    Mal wieder ein Update, vom absoluten Tiefpunkt. Oder vielleicht vom Wendepunkt.

    Habe mich gestern über Notaufnahme einweisen lassen, nachdem ich von 22 bis 5 uhr nicht schlafen konnte und nur todesgedanken hatte. Bin nun 100 Tage nüchtern und die Psyche macht nicht mehr mit. Permanentes Gedanken kreisen,Apathie, Suizidgedanken, mentale absolute Erschöpfung.

    Habe mir Hilfe gesucht, und bin nun in einer psychiatrischen Klinik wo ich auf Antidepressiva eingestellt werde, erstmal noch mit Beruhigungsmitteln unterstützt, die aber schnell ausgeschlichen werden sollen. Ich bin froh, jetzt endlich einem start in eine medikamentierung zu haben. Meine eigenen Kräfte waren nach 100 Tage erloschen.

    In diesem sinne, sucht euch Hilfe wenn es euch dreckig geht. Egal welche Verantwortung ihr habt, egal was ist. Es ist euer Leben. Und ich möchte meins nicht verlieren.

    Hey Evelin,
    Erstmal - gut gemacht, dass Du das komplett alkoholfrei durchgezogen hast.

    Habe etwas ähnliches in meinem 2. Monat der Abstinenz gemacht (auf einer Party als DJ ausgeholfen).
    Wurde natürlich auch öfter aufgefordert mitzutrinken, habe es aber abgewiesen.
    Ich war verwundert, wie eklig alkoholisierte Menschen riechen und sich verhalten können.
    Es war spannend das mal durch die nüchterne Brille zu sehen.
    Ich werde solche Ereignisse, wo es am Ende des Tages zu 80% nur um Alkohol geht, in Zukunft auch meiden.
    Weder die Gespräche sind in dem Zustand der Leute dann irgendwann noch interessant, noch alles was drum rum passiert.

    Prinzipiell sollte man solche Events natürlich gerade in der frühen Abstinenz meiden.
    In den ersten Wochen hat man meist eine "rosarote Phase", da scheint das alles okey und relativ einfach.
    Und ich hoffe für Dich, dass es bei Dir so bleibt. Aber diese Dinge werden dich triggern, ob bewusst oder unterbewusst.
    Und gerade wenn mal alles nicht so einfach ist, kann sowas schnell unschöne Gefühle auslösen.
    Von daher - am besten solche Events vermeiden, wo dann sehr viel Alkohol fließt, oder das Thema Alkohol omnipräsent ist.

    Für heute war es ok, aber solche Events erspare ich mir in nächster Zeit auch wieder! (Heute war erst Tag 24…. und ich weiß: ganz schön früh für solche Experimente…)

    Ich denke es ist wichtig zu merken, ob man einen Tag hat, wo man robust genug für so ein Event ist, oder nicht. Das kann an Tag 24, Tag 100 oder 356 sein, völlig egal. Wichtig ist, dass man an dem Tag stabil ist, sich gut fühlt und zu 100% hinter der Abstinenz steht. Dann geht das schon.
    Auch wenn natürlich die Empfehlung immer gegen solche Events sein wird. Aber kein Mensch wird es sein Leben lang schaffen, sich aus 100% aller gesellschaftlicher Gelegenheiten wo getrunken wird herauszuhalten. Es wird immer solche Momente geben. Und um so besser, wenn Du damit aktuell gut klar kommst.

    Hey Hakan,

    Ich selbst habe ja auch mit den Symptomen zu kämpfen, aber ich kann trotzdem Spaß haben und empfinden. Bei mir ist das eher so, dass ich ganz plötzlich einen Drang verspüre und nach ein paar Minute verfliegt das ganze.

    Manchmal habe ich auch Stimmungstiefs aber das legt sich wieder spätestens am nächsten Tag. Ist das bei dir ähnlich oder fühlst du dich so richtig deprimiert?

    So in etwa ging es mir den die ersten Wochen / den ersten Monat der Abstinenz auch noch. Hab in der Zeit viel gespielt (Videospiele), bin viel essen gegangen, Sport gemacht, dachte ich kriege mein Leben in den Griff und es läuft gut. Quasi die "rosarote" Phase. Aber dann begann irgendwann eine Phase, wo ich erstmal auch nicht wusste was mit mir passiert. Ich dachte ich werde verrückt. Bin dann zum Glück durch meinen Psychotherapeuten & Google auf PAWS gestoßen, was halt die Veränderungen im Gehirn & diverse Symptome erklärt, wodurch eben sehr vieles beeinflusst wird.

    Das sah dann die letzten Monate im Alltag so aus, dass die letzten 2 Wochen eigentlich ganz gut waren. Ich hatte Lust an meinen Hobbies und es brauchte keine Überwindung, um irgendwas zu tun. Auch an der Arbeit konnte ich mich gut konzentrieren. Seit dieser Woche ist wieder alles schwierig.

    Ob ich mich deprimiert fühle kann ich nicht sagen, da ich nicht weiß wie sich das anfühlt. Ich war nie in meinem Leben wirklich depressiv, soweit ich mich erinnern kann. Aber ich trinke auch seit 15 Jahren, also wer weiß. An sich würde ich sagen, ich liebe mein Leben, meinen Job, meine Frau und meine Hobbies. Aber aktuell fühlt es sich nicht so an, mein Gehirn lässt es nicht zu, und das macht mich ein wenig fertig. Aber es ist leider normal. Nach 15 Jahren Alkoholmissbrauch ist man nicht nach 3 Monaten geheilt. Das ist eine unangenehme Wahrheit. Aber zum Glück habe ich ja auch nächste Woche Arzttermin, wo ich das weiter abklären kann. Bin gespannt.

    Gibt es vielleicht noch etwas in deinem Leben, abseits vom Alkohol was du gerne verändern möchtest?

    Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich mag meine Hobbies eigentlich, und es gibt Millionen Leute die diesen auch nachgehen und glücklich sind. Was ich verändern konnte, habe ich verändert. Z.B. nicht mehr im Home Office zu arbeiten, sondern wieder 100% im Büro, um Arbeit und Zuhause / Hobbies zu trennen. Ich habe angefangen zu meditieren. Früher hätte ich über Leute die Meditieren schlechte Witze gemacht. Ich habe unsere Hausbar in ein Wohnzimmer umgebaut.

    Ich glaube, selbst wenn ich alles umschmeissen würde und ein neues Leben in einer neuen Stadt anfangen würde, würde es mir nicht besser gehen. Einfach weil man die Zeit, die es nun mal leider braucht, nicht mit anderen Dingen kompensieren kann.

    Was mir hilft bei depressiven Verstimmungen ist die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und auch über Selbstverständlichkeiten dankbar zu sein. Zum Beispiel ist es für viele selbstverständlich, das sie gehen und sehen können. Leider könne das nicht alle Menschen aus gesundheitlichen Gründen und ich bin sehr dankbar darüber, gesund zu sein in diesem Kontext.

    Oder das manche Menschen leider in Armut leben und wir hier größtenteils nach der Ausbildung/Studium keine Armut aufgrund einer stabilen finanziellen Situation befürchten müssen.

    Da hast du zu 100% Recht, "leider" ist für viele in Deutschland das alles Normalität und kein Grund zur Freude. Im Gegenteil, man findet immer irgendwas zu meckern. Achtsamkeitsübungen helfen, auch sowas schätzen zu lernen. Und gerade wenn es einem sehr schlecht geht, weiß man normale Momente zu schätzen. Momente, wo man evtl. einfach mal auf der Couch abschalten kann - wo der Kopf mal Ruhe gibt. Deswegen sind Momente der Normalität für mich immer Motivation, weiterzumachen.

    Ansonsten Donnie bin ich bei dir sehr zuversichtlich, dass du den Weg in ein trockenes Leben packen wirst und wünsche dir viel Kraft auf diesem Weg.

    Danke, es wird immer weiter gekämpft 💪

    Hey Hakan,

    Vieles was du erzählst war bei mir ähnlich, mit ~16 angefangen zu trinken, aktuell bisschen über 30, eigentlich jedes Wochenende bis zum Totalabsturz gesoffen. Ab und zu wenn's die Gelegenheit gab auch mal unter der Woche. Es gab eigentlich keine soziale Abendveranstaltung wo ich nicht getrunken habe, ist ja auch gesellschaftlich extrem normal und wird fast schon erwartet ("trink doch eins mit", "nur einen Schnaps", "nur einen Absacker" etc.).

    Was soll ich sagen. Nach der langen Zeit sind wir, auch wenn wir nicht dauerhaft getrunken haben und auch mal Wochen ohne Alkohol hatten, extrem geschädigt und haben eigentlich keine Ahnung von einem nüchternen Leben. Wie man Lebensinhalte, Abende, soziale Kontakte & Veranstaltungen ohne Alkohol pflegt.

    Nachdem ich das nun eingesehen habe und mittlerweile wieder fast ein Monat clean bin, verspüre ich so eine leere und Suchtdruck.

    Das ist nach einem Monat leider "völlig normal". Viele denken mit dem akuten Entzug (erste 14 Tage) sei alles rum, aber das ist es nicht. Der Alkohol hat uns verändert. Das müssen wir akzeptieren. Häufige Symptome in den ersten 1-6 Monaten sind u.a. enormer Suchtdruck, Depressive Verstimmung oder Apathie (Gleichgültigkeit, kein Spaß an nichts), und vieles mehr. Natürlich solltest du das alles mit einem Arzt / Therapeuten / Psychiater abklären, wenn es auftritt. Ansonsten können das aber alles post akute Entzugssymptome bei jahrelangem Alkoholkonsum sein, die je nach Mensch verschieden stark und lang gehen können.

    Das wichtigste ist glaube ich jetzt erstmal, das ich selbst nicht anfange an meiner Abstinenz zu zweifeln.

    Das sollte für dich überhaupt keine Option sein, dieser Entschluss muss fest in deinem Kopf sein. Es werden herausfordernde Zeiten auf dich zukommen, wenn dieser Entschluss nicht fest ist, wirst du es nicht schaffen.

    Du musst dein Leben neu entdecken, streich den Gedanken an Alkohol völlig aus deinem Kopf. Du musst deine echte Persönlichkeit - ohne Alkohol und Drogen - entdecken. Deine Hobbys & Interessen, deine Eigenschaften, alles. Und ich weiß, wie schwer das ist. Alkohol war 15 Jahre lang mein hauptsächliches Persönlichkeitsmerkmal, auf das ich auch noch stolz war. Immer gut drauf, immer lustig, smart, der Clown der alle zum lachen bringt. Man muss sich klar machen, dass es nicht so war. Man hat sich vergiftet, war nicht mehr man selbst, hat seine Lebenszeit zum Fenster rausgeschmissen.

    In dem Sinne, versuch den Gedanken an Alkohol aus deinem Kopf zu streichen.

    Darüber hinaus versuche ich jetzt in der ersten Phase Feierlichkeiten zu vermeiden, mich selbst nicht zu stressen und mit anderen Dingen zu beschäftigen.

    Das ist auch gut so. Vor allem wenn die Feierlichkeiten im Endeffekt nur Besäufnisse sind. Habe festgestellt, dass diese Events nüchtern spätestens ab 0 Uhr keinen Spaß mehr machen (war in meinem 2. abstinenten Monat als DJ auf einer Party). Auch der permanente Geruch von alkoholisierten Personen ist extrem unangenehm (ist mir vorher logischerweise nie aufgefallen). Meide diese Ereignisse, und mach Dinge die dir wirklich Spaß machen.

    Hey,

    Danke für eure Antworten, der Tag heute war auch wieder enorm hart. Gott sei Dank ist es schon wieder Nachmittag und ich habe trotzdem ein bisschen was geschafft, auch wenn der Kopf sich manchmal anfühlt wie ein Karussell.

    ich glaube, Du hattest mal geschrieben, dass Du demnächst einen Termin hast beim Arzt?

    Ich denke aber auch, dass du nochmal zum Arzt gehen solltest. Vielleicht kann man da eine Besserung herbeiführen.

    Habe nächste Woche Mittwoch einen Termin beim Psychiater, gehe mit hoher Wahrscheinlichkeit auch davon aus, dass er mir im Zweifel Antidepressiva verschreiben wird. Ob das aber alle Begleiterscheinungen des Entzugs lindern / kaschieren wird, da bin ich skeptisch. Aber ich werde mir auf jeden Fall erstmal die professionelle Meinung anhören und freue mich auch, nach 3 Monaten endlich mal mit einem Experten zu sprechen.

    Ich denke nicht, dass das zur „normalen Umstellung“ dazugehört und Du einfach nur Geduld brauchst und sich das dann von selbst gibt.

    Ich würde es nicht als irgendwelche Phasen runterspielen, denn ich wünsche Dir, dass Du das nicht erleben musst oder deutlich weniger.

    Deshalb würde ich jetzt die Sache angehen anstatt sie hinzunehmen. Ich bin sicher, dass Dir da geholfen werden kann, warte nicht, dass es von selbst verschwindet.

    Es ist sicherlich ein Teil von beidem. Man kann viel tun, um die Phasen abzuschwächen oder "so angenehm wie möglich" zu gestalten. Z.B. eine ausgewogene / gesunde Ernährung mit Vitaminen und Nährstoffen, Sport, Achtsamkeitsübungen, etc.

    Trotzdem wird es aufgrund der Umstellung des Gehirns gerade die ersten Monate immer wieder schwere Zeiten geben. Es gibt z.B. wissenschaftliche Analysen des Fraunhofer Instituts, dass ein langjähriger Alkoholiker bis zu ein Jahr nach Beginn der Abstinenz noch ein Stress Level im Gehirn hat, was einem normalen Menschen entspricht, der gerade in einer Extremsituation ist. Das heißt ein abstinenter Alkoholiker ist rein vom Gehirn her die ersten Monate eigentlich permanent unter extremen Stress. Was natürlich auch diverse körperliche Symptome erklärt (Übelkeit, Schwindel etc.). Das Gehirn hat durch den jahrelangen Suff unterschiedlichste Rezeptoren verloren, da man sich jahrelang selbst mit Alkohol "behandelt" hat (Stress, Ängste, Freude, alles wurde durch Alkohol extrem beeinflusst). Bis sich das normalisiert hat dauert das je nach Mensch eben ein paar Monate bis zu 2 Jahre (bei Alkohol, bei anderen Drogen ist es sogar schlimmer).

    Das Gemeine ist, dass es in diesem Bereich auch keine zuverlässige Medikation gibt. Klar, man kann diverse Antidepressiva probieren, und ich nehme aktuell ja schon ein "leichtes". Aber im Endeffekt kann man nur sein Leben bestmöglich anpassen, um gesund, glücklich und zufrieden zu sein, und dem Körper & Gehirn Zeit geben, sich zu erholen.

    Arzt & Psychotherapeut sagen bisher auch nur, das ist leider normal, eine "Pille" die alles löst gibt es nicht, und ich soll einfach alles machen wie oben beschrieben. Ich bin auf die Antwort der Psychiaterin gespannt, aber viel andere Impulse erwarte ich da eigentlich auch nicht. Als Alkoholiker sind wir schnelle Lösungen gewöhnt (Flasche an Hals und uns geht's gut / das zittern hört auf / was auch immer), hier gibt es so eine Lösung leider nicht und das ist manche Tage wirklich schmerzhaft. Aber ich ziehe weiter durch, eine andere Option gibt es nicht.

    Guten Abend zusammen,

    Schon wieder über 2 Wochen rum, seit ich hier geschrieben habe. Jetzt sind es "schon" 3 Monate ohne Alkohol. Die Wochen waren eigentlich weitestgehend gut, ich habe mich intensiv mit meinen Hobbies beschäftigt, habe dort auch Fortschritte gemacht, die ich mit Alkohol vermutlich niemals geschafft hätte. Hatte in der Zeit soweit ich mich jetzt erinnern kann auch relativ wenig an das ganze Thema Entzug / Alkohol gedacht und einfach die relativ guten Tage genossen. Ein bisschen Meditation, ein bisschen Sport, einfache "neue" Dinge versucht in den Alltag zu integrieren. Kleine Schritte.

    Diese Woche kam dann leider der Rückschlag um so härter. Dienstag beim Einschlafen wieder eine richtig unangenehme Panikattacke mit Flashbacks und schlimmen Gedanken, am Mittwoch dann die ganze Zeit wieder Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, extreme Konzentrationsschwierigkeiten. Heute war es schon wieder etwas besser. Über die Tage habe ich dann wieder extrem viel Zeit in Foren und wissenschaftlichen Artikeln verbracht, das hilft mir immer runterzukommen und zu akzeptieren, dass das eben auch nach 3 Monaten noch völlig normal ist, da das Gehirn jetzt gerade erst im Regenerationsprozess ist, der je nach Mensch bei jahrelangem Alkoholmissbrauch i.d.R. bis zu 2 Jahre dauern kann. Es ist "interessant", wie zufällig und doch Konsistent diese harten Zyklen sind. Man liest teilweise, dass viele Betroffene die ersten 6-12 Monate monatlich so eine Phase haben, die mehrere Tage geht, aber immer kürzer & schwächer wird. Bei mir waren jetzt ca. 5 Wochen zwischen dieser & der letzten extremen Phase. Wenn es sich in den Momenten nicht so extrem schlimm und hoffnungslos anfühlen würde, würde ich sagen, dass das faszinierend ist. Naja. Ich hoffe irgendwann kann ich darüber lachen 😅.

    Mich ärgert das aktuell auch sehr, vor dieser Phase hatte ich gerade mal wieder Spaß an Dingen gefunden, Fortschritte gemacht. Dann sitzt man da und fühlt sich plötzlich wieder als würde man sterben und hat logischerweise in diesem Zustand keine Lust an nichts mehr. All der Fortschritt den man gemacht hat fühlt sich in den Momenten irgendwie bedeutungslos an.

    Glücklicherweise geht's mir heute ein wenig besser, und ich hoffe das setzt sich über die nächsten Tage fort. Wenn das nur alle ~4-5 Wochen Auftritt, dann kann ich denke ich noch ein paar Monate damit Leben. Meine Frau meinte schon, ich bekomme jetzt auch meine Tage. Nun ja.
    Werde heute Abend noch versuchen ein wenig Spaß zu haben und zu entspannen. Sport lief heute schon, noch ein bisschen meditieren und Filmchen gucken oder so.
    Und ich bekomme auch grad mal Hunger, was ein gutes Zeichen ist. Denn die Übelkeit in diesen Phasen ist echt von einem anderen Stern, dagegen ist ein Hangover Kindergarten 😅

    7 Wochen. bin stolz auf mich. aber die letzten tage war's schwer. irgendwie habe ich nichts auf die reihe gekriegt. alles blieb liegen und dann wuchs der berg unerledigter sachen, so als gäbe es einen alltagsstau. das kenne ich schon, das habe ich manchmal, aber noch vor 7 wochen hätte ich mir den berg ab mittags weggetrunken. natürlich war er immer noch da und wurde größer, aber mir war's erst mal egal. die tage aber kam alkohol natürlich nicht in frage und ich bin immer nervöser geworden und unruhiger. da war die versuchung recht groß. sport, kochen, reden, rausgehen in den regen, das hat mir etwas geholfen, aber fies war's doch.

    heute geht's besser. bin allerdings etwas deprimiert. mir scheint, als ob das nüchtern sein ganz schön viel verdrängtes aus der tiefe hervorholt. träume viel, habe plötzlich erinnerung an ganz früher, mir fallen viele vergessene sachen und situationen ein, da sind auch sehr unschöne dabei.

    Hey Paul,

    Vieles was Du da erzählst kommt mir bekannt vor. Du bist mit 7 Wochen jetzt ähnlich wie ich in einer vergleichsweise frühen aber sehr wichtigen Phase des Entzugs. Der akute körperliche Entzug ist überstanden, aber der psychische Entzug erreicht so langsam seinen Höhepunkt. Stimmungsschwankungen & auch depressive Phasen sind da leider auch teilweise "komplett normal". Falls du gut englisch kannst, würde ich dir empfehlen ein paar Artikel zum Thema "PAWS" (post acute withdrawl symptom) zu lesen. Deutsche Literatur gibt's hier leider deutlich weniger.

    - edit wg. Urheberrechten -

    Mir hat dieses Wissen enorm geholfen, gewisse Phasen in den ersten Monaten zu überstehen. Ohne dieses Wissen hatte ich die Vermutung, ich werde teilweise verrückt. Der letzte Absatz ist mMn. auch ganz wichtig. Manche dieser Phasen fühlen sich extrem schwer an. Viele Menschen werden hier Rückfällig, weil es oftmals die "einfachere" Lösung ist, als diese Gefühle zu ertragen. Aber das geht vorbei. Ohne Alkohol geht es uns langfristig besser.

    Hey Dorothea,

    ein satz von dir läßt mich stutzen. bei manchen ist nach einem monat alles gut schriebst du oben. wer hat dir den käse erzählt, oder fasst du berichte hier so auf?

    Naja man liest sehr viele Foreneinträge und Berichte, auch auf anderen Plattformen, und bei vielen die jahrzehntelang getrunken haben hört es sich an als wäre nach 2-4 Wochen alles überstanden und ihnen geht es super. Ich weiß, dass das oftmals auch die rosarote Brille Phase ist, und die Leute ein paar Wochen später oftmals in ein Loch fallen - was auch oft zum Rückfall führt. Aber das liest man dann eher selten. Man denkt oft, man ist mit dem Kampf allein. Dass man irgendwas falsch macht, oder irgendwie besonders hart betroffen ist, weil es allen anderen offenbar immer relativ schnell "wieder gut geht".
    Aber wie Du schon richtig sagst, ist das vermutlich nicht so. Es tut auch gut zu lesen, dass es nicht so ist. Auch wenn ich keinen diesen Kampf wünsche, ist es doch gut zu wissen dass man damit nicht allein ist.

    lade dir da nicht zu viel auf die schultern, der weg ist schwer genug da muß man nicht unnötig viel mitschleppen. alles schön der reihe nach.

    Das stimmt. Manchmal fehlt einem das, auch mal gezügelt zu werden. Gefühlt drängt einen jeder alles zu verändern, vieles neu zu lernen, neue Hobbies entdecken, neue Leute kennenlernen, das Leben umkrempeln. Alles anders machen. Und nebenbei noch aufarbeiten. Am besten alles auf einmal.
    Ich war die letzten Monate froh zu überleben. Aktuell habe ich auch mal wieder zwischendurch Spaß im Alltag. Klar, man muss das alles machen. Aber der Reihe nach. Langsam, mit Geduld. Als leistungsorientierter Perfektionist bin ich leider prädestiniert dafür, mir selbst zu viel Stress zu machen 😅 Aber ich lerne jetzt auch langsamer zu machen. Anders gehts nicht. Sonst geht man kaputt.

    hast Du darüber schon mit Deinem Hausarzt gesprochen? Manchmal kann es an Vitamin-Mangel liegen, oder auch an etwas anderen. Nimmst Du das verordnete Medikament noch?

    Eventuell kann Dir der Hausarzt auch eine Überweisung zur Psychotherapie oder zu einem Psychologen geben.

    Nimm alle Hilfsangebote, die Du bekommen kannst in Anspruch.

    Hi Elly, mein Medikament nehme ich weiterhin. Einen Vitaminkomplex nehme ich auch. Ansonsten ist eigentlich alles bei mir soweit eingestellt, was vom Blut her erkennbar wäre (Schilddrüse etc.).

    War auch nochmal bei meinem Hausarzt, weil ich durch das eigenmächtige Absetzen ja einige Probleme hatte (Kopfschmerzen, Übelkeit etc.), hab dann ne Überweisung zum Psychiater bekommen weil sie sich da offensichtlich nicht gut auskennen. Weitere Medikationsanweisungen, andere Empfehlungen oder sonst was habe ich beim Hausarzt nicht erhalten. Ich glaube, Hausärzte / Allgemeinmediziner verschreiben leider bzgl. Antidepressiva sehr schnell einfach Dinge, ohne große Kompetenzen. Habe jetzt für Anfang Dezember einen Termin beim Psychiater und werde dort nochmal die Medikation thematisieren.

    Ansonsten habe ich auch einen Psychotherapeuten wo ich seit dem Entzug wöchentlich hingehe. Habe eigentlich alles an Hilfe was man so bekommen kann (wenn man jetzt von Klinik / Stationär absieht). Von dem Aspekt her geht's mir noch vergleichsweise gut, wenn ich sehe wie viele Monate andere Leute leider auf Psychotherapie oder Psychiater warten müssen.

    bewegung hilft mir auch, der körper ist ein kluger kerl. und ich habe begonnen zu meditieren, um das chaos im kopf loszuwerden. klappt manchmal schon ganz gut ...

    Meditation ist definitiv hilfreich. Versuche auch jeden Tag mindestens 10 Minuten zu meditieren, mir hilft da eine App mit angeleiteten Meditationen. Mache dort aktuell alles zum Thema Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung. Dadurch lernt man viele neue Denkweisen und bekommt Gedankenanstöße, ähnlich wie bei einer Therapie.

    Ich persönlich denke, dass man aus diesem ganzen Sumpf aus Sucht, anschließender Depression und dem Lebenswandel nur mit sehr viel Wille, Veränderung und gutem Support System (Freunde, Familie, Therapie etc.) rauskommt. Dafür muss man eben was tun, Sei es Sport, Meditation oder "gesunde" Hobbies. In dem Sinne, immer dran bleiben 💪

    Mir hilft es immer sehr, hier zu lesen und auch zu schreiben.
    Das hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und oft als hilft es mir auch, etwas aus einem anderen Blickwinkel sehen zu können, wenn mir dann jemand seine Gedanken zu diesem und jenem schreibt.

    Mir hilft das auch, deswegen lese ich fast jeden Abend im Forum mit. Ich finde es immer Wahnsinn, wie unterschiedlich die Erfahrungen bzgl. Entzug / Abstinenz sind. Ich beneide die Menschen, die aufhören und bei denen nach einem Monat "alles normal" ist 😅

    Wer sagt das? Ist es nicht die Sucht, die aus einem spricht? Ein Nichtsüchtiger würde solchen Vergleich gar nicht anstellen. Zeigt doch, dass irgendwelche Hirnrinden noch nicht so richtig auf das trockene Leben eingestellt sind. Daran ist noch zu arbeiten.

    Natürlich ist das die Sucht, und nur die Sucht. Aber dass ein Süchtiger es so empfindet, da gibt es viele psychologische Analysen zu. Und es ist ja auch logisch - wenn einen etwas Jahrzehnte begleitet hat, können viele Menschen dies nicht einfach wegwerfen als wäre es nie so gewesen. Wenn das bei Dir anders war - respekt - beneide ich 😄

    Natürlich aber auch verstehen, dass sehr vieles aus der Sucht heraus passiert ist. Und verstehen, dass nicht alles, was geschehen ist, wiedergutzumachen ist. Und vor allem wie tief ich auch in eine depressive Phase befinde, dass wieder Saufen nie eine Lösung ist. Denn dadurch ist ja erst alles geschehen.

    Wiedergutmachen kann man eh das wenigste. Die Zeit ist vorbei, die Fehler sind gemacht. Ich will auch gar nicht mein Leben jetzt damit verbringen, den alten Dingen hinterherzujagen. Geschehen ist geschehen, wer das nicht akzeptieren kann, dem Wünsche ich alles Gute. Es gibt über 8 Milliarden Menschen auf dem Planeten, keiner muss seine Zeit mit mir verbringen. Aber ich will zumindest schauen, warum ich mal in diese Sucht reingerutscht bin. Waren es Depressionen oder einfach nur Langeweile. Und wie kann ich es in Zukunft besser machen.

    Aktuell habe ich auch eine "depressive Phase", evtl. auch eine "Depression", durch den Entzug. Ich weiß nur, dass für mich saufen auch keine Option mehr ist, wenn ich mal wieder negative Gedanken habe.

    Versuchen, das Leben ohne Alkohol zu akzeptieren?
    Darüber musste ich erstmal nachdenken.
    Klingt für mich ein wenig so, als würdest du dem Leben mit Alkohol nachtrauern. 🤔

    Kannst du sagen, was genau du damit meinst?

    Naja, es wird häufig so beschrieben, dass ein Alkoholiker, der den Alkohol einen Großteil der Zeit nie als Leid entfunden hat, mit der Abstinenz ähnliche Erfahrungen macht wie beim Tod eines Menschen der sehr wichtig war.

    Der Alkohol hat einen Großteil des Lebens gefüllt, hat einen durch die guten und schlechten Zeiten begleitet. Es war die Hauptbeschäftigung und der Lebensinhalt.

    Natürlich ist alles daran falsch, und der Alkohol selbst ist erst dafür verantwortlich, dass sich das Leben in diese Inhaltsleere entwickelt. Aber es ist so wie es ist. Man steht erstmal da, und muss akzeptieren, dass dieser "toxische Freund" nun tod ist und man das Leben neu starten muss.

    Das ist sicherlich nicht bei jedem so, viele leiden ja sehr viel am Ende, haben körperliche Schmerzen, wollen gar nicht mehr trinken aber müssen es. Für mich kam das alles sehr plötzlich, eine Woche noch auf einem Festival 5 Tage dicht, die Woche darauf Psychosen und die Einsicht, dass Alkohol Gift ist. Das war alles. Keine große Leidenszeit, keine Schmerzen, keine tiefgreifenden Erkenntnisse.

    Aber das kommt jetzt von Tag zu Tag. Wenn ich merke wie der Alkohol alles betäubt hat. Gefühle und Wahrnehmung. Wenn ich merke wie ich Freunde, Familie & Ehfrau zugunsten vom Suff vernachlässigt habe. Deswegen muss ich das auch aufarbeiten, nur zu sagen ich trinke nicht mehr weil Alkohol böse ist reicht in meinem Fall nicht. Ich muss verstehen, was das alles angerichtet hat.

    Nabend, danke der Nachfrage, mir geht es soweit ganz gut. Habe immernoch mit den psychischen Nachwehen des Entzugs zu kämpfen, aber sie werden gefühlt zumindest jede Woche etwas besser. Sind ja auch erst 2 1/2 Monate. Im Verhltnis zu den Jahren die ich gesoffen habe ist das nix 😅

    Jetzt versuche ich aktuell ein bisschen die letzten Jahre aufzuarbeiten, Revue passieren zu lassen und das Leben ohne Alkohol zu akzeptieren. Oder besser gesagt überhaupt erst mal zu entdecken was das Leben überhaupt ist. Bin glaube ich seit ich 16 war halb betäubt durchs Leben gelaufen. Naja, denke aktuell sehr viel über alles nach und versuche ein paar Sachen umzusetzen wie Hobbies pflegen, Sport, soziale Kontakte, Meditation usw.

    Fühlt sich teilweise erzwungen an, als wäre das nicht "Ich", aber was weiß ich schon wie sich irgendwas richtig oder falsch anfühlt oder wer ich eigentlich ohne Alkohol bin. Versuche aktuell einfach jeden Tag das Leben neu zu verstehen.

    Für Dezember habe ich immerhin auch einen Termin bei einem Psychiater bekommen, unglaublich was es da teilweise für Wartelisten gibt...

    Bin gespannt was die nächsten Wochen noch so bringen und lebe aktuell einfach von Tag zu Tag 😄

    Danke für euren Zuspruch & die Ratschläge.

    Werde auf jeden Fall mit meinem Arzt bei Gelegenheit darüber sprechen.

    Hast Du das Absetzen mit Deinem Arzt besprochen? So wie ich das es mitbekommen habe,

    dauert es über Monate Antidepressiva auszuschleichen.

    Nein, er und seine Kollegin hatten es mir beide empfohlen, da es explizit keinen Gewöhnungseffekt haben, nicht abhängig machen und eigentlich nur beim besser Schlafen helfen sollte. Ist eines der "harmlosesten" Medikamente dieser Art.

    Hab ich auch nicht so recht Verstanden, da der stimmungsaufhellende Effekt erst nach 7-14 Tagen eintritt. Das passt für mich nicht sinnvoll zusammen mit keine Abhängigkeit aber seis drum. Werde es jetzt erstmal weiter nehmen und dann entsprechend beim nächsten Termin ansprechen.

    Und man wird auch mal krank. Vielleicht hast du dir "nur" einen Magen-Darm-Infekt zugezogen.

    Haha, das wäre schön 😅 fühlt sich aber in der Regel anders an, als das was ich heute hatte.

    Kannst du dir heute noch etwas gutes tun? Viellleicht einen Tee oder einen Film, den du schon lange sehen wolltest?

    Versuche ich eigentlich jeden Tag - ich mag meine Hobbies, meine Arbeit, meine Familie & Freunde eigentlich.

    Am Anfang meiner Abstinenz war ich euphorisch und konnte jeden Tag essen gehen & die Dinge haben mir noch Freude bereitet.

    Aber aktuell ist es einfach extrem schwer an irgendwas Freude zu empfinden. Als hätte mein Gehirn verlernt, Freude zu empfinden (was ja auch ein Stück weit durch den jahrelangen Alkoholmissbrauch so ist...).

    Ich mache aktuell nur die Dinge, die mich am besten ablenken und wo es mir "am wenigsten schlecht" geht.

    Es ist schwer zu akzeptieren, dass nach bald 2 Monaten ohne Alkohol alles immer noch so schwierig ist...

    Aber man muss ja irgendwie weitermachen. Werde mich heute vermutlich noch ein wenig mit PC spielen, TV und Laufband ablenken. Mal schauen.