• @ ottonv

    IRONIE MODE ON

    Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken ein paar Flaschen von hier mitzunemen. Dann brauchst Du dich da nicht auf den selbstgemixten Raketentreibstoff zu stürzen.

    IRONIE MODE OFF

    2 Wochen lang 3 Mahlzeiten am Tag an denen getrunken wird und Du willst Dich daneben stellen und nix trinken... Man man man man .. Dir muss doch klar sein, dass das nicht geht .. Es kann nicht gehen. Da trinkt man doch schon aus Höflichkeit mit ... :roll:

  • Hallo Ottony,

    ich kann über dein Verhalten und deinen Leichtsinn auch nur mit dem Kopf schütteln. Ich fürchte du hast noch gar nicht begriffen, wie ernst unsere Krankheit ist und wie man zufrieden trocken werden kann.

    Indem man sich freiwillig wochenlang in eine alkoholgeschwängerte Gesellschaft begibt jedenfalls nicht.... :roll:

    Übrigens will dir hier keiner den Spass verderben, oder dich gar zur freiwilligen gesellschaftlichen Isolation überreden. Wir sind hier keine Miesepeter. Wir wissen nur, wie Alkoholismus funktioniert - aus millionenfacher Selbsterfahrung.

    Du fühlst dich sicherlich persönlich angegriffen, wenn nicht gar "in Rage gebracht" ob unserer herben Kommentare. Aber wie es einige meiner Vorredner schon gesagt haben: Wir waren alle mal "ganz anders". Du bist geradezu ein Musterbeispiel für einen Rückfallkandidaten für mich, weil du offensichtlich klüger und erfahrener bist, als wir alle hier zusammen, die wir an dieser schweren Krankheit (oder wie du es nennst "Problem") leiden.

    In der Hoffnung, das du die inhaltliche Botschaft unserer Postings verstehst, verbleibe ich

    herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Scrooge, habe mir soebend (sorry, hätte ich wohl mal vorher machen sollen) Deine ersten Beiträge im Forum durchgelesen. Verdammt, dass klang ja damals genauso wie ich heute. Ich werde jetzt auf jeden Fall noch mal in mich gehen und die ganze Sache meiner Herangehensweise für mich überdenken. Ist wohl doch nur die Euphorie der ersten Wochen, die mir hier einen Narren aufbindet.
    Leider läßt sich meine Reise in die Ukraine nicht vermeiden. Ich muß für mich auch an später denken und das Haus muß gebaut werden, da ich mich sonst hier in Deutschland in den Kreis der Alters-Armut-Rentner einreihe. Ich hatte schon mal alles, was man hier in Deutschland so als Karriereziele betrachtet, meine Familie, mein Haus, zwei Autos vor der Tür, Aktien, ... usw.. Ich war damals (bis 2000) nicht nur Alko, sondern auch -Workaholiker. Letzteres habe ich nach meiner 2. Scheidung, die mich 15 Jahre Arbeit und zusammengerechnet ca. 650 TDM gekostet hat) schon sein lassen. Ich hab damals an mindestens 6 Tagen die Woche so ca. 15-20 h/Tag gearbeitet, als Bauleiter in einem großen Unternehmen und parallel in meiner eigenen Baufirma, die ich seit 1998 hatte (da im großen Unternehmen der Zusammenbruch für mich schon abzusehen war, was auch Ende 99 geschah). Und Sonntags, wenn ich nicht noch den halben Tag gearbeitet hatte, hab ich mein Haus und mein Grundstück gepflegt. Auf meine Frau, die sich auf Grund ihrer Erziehung und ihres Charakters, nicht hinter mich stellen konnte um mich zu entlasten, konnte ich nicht mehr zählen, da sie in eine schwere Depression fiel und meine Söhne verabschiedeten sich beide, im Alter von 12 Jahren, in den Drogensumpf, der unseren Ort damals von einem Tag auf den anderen überschwemmte. Ich bin gerannt wie der Hamster im Rad um alles zu retten und zusammen zu halten. Den Alk, dem ich schon seit meinem 14. Lebensjahr (ein Begleitumstand meiner Erziehung) zugetan war, habe ich immer mehr als Ventil benutzt, um abzuschalten. Nach der Scheidung hatte ich "nur" noch meine Firma. Nur deshalb, weil ich mir einbildete, dass ich damit mein Leben selbst bestimmen könnte. Leider haben mich notorische und kriminelle Nichtzahler eines Besseren belehrt. Den Alk wieder als Ventil für solche immer wieder auftauchenden Probleme nutzend (hat mich ja auch in den sechs Jahren nach der Scheidung so ca. 250 T€ gekostet) und dabei zwischenzeitlich auch mal 1 1/2 Jahre den Lappen dafür abgeben müssend, kam Ende 2006 auch hier der Zusammenbruch. Wieder alles futsch, was ich mir in den letzten 6 Jahren neu aufgebaut hatte. Das bitterste daran war für mich, dass ich von den zwanzig Leuten die ich mal beschäftigt habe, die letzten und treuesten Sechs von einem Tag auf den anderen der Ungewissheit übergeben, sie entlassen musste. Ich hab dann versucht meinem Leben ein Ende zu setzten, bin aber Gott sei Dank über den Tabletten (die ich schon fein säuberlich und mit Abschiedsbrief vor mir ausgebreitet hatte), nach zwei Flaschen Schnapps (hier hat der Alk mir mal geholfen), eingeschlafen und meine Freundin, mit der ich durch den enormen Pleitedruck und die damit verbundene Sauferei schon mal kurzzeitig auseinander war, hat mich (einer inneren Eingebung folgend, eigentlich wollte sie garnicht zu mir kommen) dann gefunden und ins KKH einliefern lassen. Nach zwei Tagen war ich aber schon wieder zu Hause, da man keine Entzugserscheinungen feststellte, was mich trügerisch beruhigte. Na ja, wie gesagt, mit der Pleite war wieder alles weg, meine Ersparnisse, meine Rente und sonst auch alles (bis auf die Hausratversicherung und meine Wohnungseinrichtung), was so zum normalen Leben gehört und die Leute, die meine Arbeiter und mich um ihren redlichen Lohn beschissen haben, fahren, trotz Staatsanwaltschaft- und Polizeieinschaltung, heute Porsche. Ich darf zum Dank dafür bis 2011 meine Firma liquidieren (verschleudern) um noch restliche Gläubiger zu befriedigen, lebe selbst seit Mai 2006 von Stütze und versuche mit meiner zweiten Firma (die ich seit 2004 habe, die aber nur ein kleines Randunternehmen war und bis heute noch nichts konkretes abwirft), wieder auf die Beine zu kommen. Meine größte Unterstütung und mein Vorbild ist mein kleinerer Sohn, der es nach drei Jahren Drogen-Therapie geschafft hat, Ende 2007 in ein normales Leben entlassen zu werden, der mir große Freude mit seinem Lebensmut bereitet, und der ein nicht unwesentlicher Faktor für meine Entscheidung mein Leben neu zu beginnen ist.
    Das einzige, was zur Zeit aber für mich wirklich feststeht ist, dass ich mit 67 mal 220 € Rente (kann natürlich in dem Land hier nur mehr werden, oder ?) vom Staat bekomme und dass ich spätestens dann in die Suppenküche gehen muss um nicht zu verhungern.
    Deshalb muss ich so nach und nach das Haus in der Ukraine bauen und das, solange mich der Schwiegerpappa dort noch unterstützen kann, um im Alter ein eigenes und bereits bezahltes Dach über dem Kopf zu haben. Ich kenne das Land mittlerweile so genau, dass ich weiß, dass ich dort auch noch in zwanzig Jahren, mit 220 € ein angesehenes Altersdasein geniessen kann, selbst wenn ich da meine Kartoffeln selber anbauen muß.
    Nun gut, also geh ich jetzt mal ans Nachdenken und hoffe für mich, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Bin aber nicht böse drüber, wenn ihr mich weiterhin beratschlagt, Danke.
    LG, Andy
    Wenns auch Bescheiden ist, heute ist Tag 22

  • Hallo Andy,

    find ich klasse, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um über die Worte von Scrooge ein wenig nachzudenken (auch wenn ich diese als sehr direkt empfunden habe). Viele fühlen sich leider durch solche Worte persönlich beleidigt und ziehen sich dann zurück ohne einmal das Gesagte zu reflektieren.

    Von daher: Glückwunsch zum 22sten und schön am Ball bleiben!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Na ja, ich find es besser, wenn mir jemand ordentlich seine Meinung sagt, auch wenns manchmal bitter ist, als wenn er um den heißen Brei redet, und auch wenn ich am Anfang erst mal meinen Standpunkt zu vertreten versuche. Ist aber besser sich so auseinander zu setzen, als garnicht.
    LG, Andy

  • Hallo Andi,

    Gut, dann weiter Klartext statt heißem Brei.

    Beim Lesen deines vorletzten Postes habe ich leider immer noch das Gefühl, dass du uns erklären willst, warum bei dir alles anders ist und warum du zu diesen und jenen Handlungen gezwungen bist.

    Hier im Forum arbeiten Menschen an sich, die teilweise ihr komplettes altes Leben aufgegeben habe, die sich von ihren Familien getrennt haben, vom alten Umfeld getrennt haben, nur um nicht mehr trinken zu müssen.

    Es ist eine Nüchternheit ohne Wenn und Aber, die von vielen Langzeitrockenen propagiert wird.

    Bei dir dagegen gibt es noch zuviele Wenns und Aber und das deine Nüchterheit auf deiner Prioritätenliste nicht auf Platz 1 steht, könnte dir irgendwann das Genick brechen.

    Ich bin mir nicht sicher, dass dir unsere Erkrankung in letzter Konsequenz wirklich bewusst ist.
    Wir haben eine chronische Krankheit, die ungestoppt tödlich endet. Wir können diese Krankheit nicht heilen doch wir können sie stoppen.
    Zum Stoppen der Erkrankung dürfen wir vor allem keinen Alkohol trinken. Um keinen Alkohol mehr zu uns nehmen zu müssen, müssen wir unsere psychische Krankheit "Alkoholismus" annehmen und mit ihr leben lernen. Ja Andi, du, ich, wir alle hier sind psychisch krank und werden es den Rest unseres Lebens bleiben.
    Um mit der psychischen Krankheit "Alkoholismus" leben zu können, müssen wir Rückfallrisiken minimieren. Denn ein Rückfall kann für uns den Tod bedeuten.

    Darum spielst du jedesmal, wenn du dich im Umfeld des Alkohols bewegst mit deinem Leben! Du bringst dich bewusst in Lebensgefahr, was im jetzigen Fall mit ukrainischem Roulette vergleichbar ist.

    Jetzt wirst du sicher wieder sagen: Bei mir ist das alle ganz anders. Ich habe einen starken Willen und damit werde ich die Risokosituationen schon bestehen.

    Doch das ist ein Irrtum. Wir sind nicht krank geworden, weil wir einen schwachen Willen hatten. Wir können unsere Krankheit nicht stoppen, indem wir unseren Willen stärken. Nein, die einzige Möglichkeit ist die geistige Lösung von unserem Killer Alkohol - und die kann nur in einem Umfeld fernab des Alkohols erreicht werden.

    Mehr kann ich dir zu dem Thema nicht schreiben. Reflektiere und ziehe daraus deine richtigen Schlüsse.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • So, ich hatte also jetzt ein paar Tage zum Nachdenken und ich bin zu dem Schluß gekommen, dass es doch besser für mich ist, vorerst einen großen Bogen um alles was mit Alk zu tun hat zu machen. Zumal ich in den letzten beiden Tagen so komische Gedanken hatte. Ich saß bis abends 22 Uhr im Büro, eigentlich nichts Unnormales, und als ich nach Hause aufbrechen wollte kam´s auf einmal von hinten im Kopf wie ein Blitz, dass ich ja noch an der Tanke vorbei müsste um was zu holen (wie´s früher immer war). Zwar kam im Anschluß sofort die Erinnerung, dass das ja vorbei ist, aber verrückt solche Gedankengänge. Kommen die bei Euch auch, solche Geistesblitze ? (sicher)
    Vorgestern rief mich ein Freund an, den ich zwar schon seit über 30 Jahren kenne, aber schon über 1 1/2 Jahre nicht gesehen habe (deshalb konnte ich ihn auch noch nicht aufklären über mich, und ich denke er hat das gleiche "Problem"(zieh Dich nicht gleich wieder dran hoch) wie ich), und hat mich zu seinem Geburtstag ins Restaurant eingeladen. Ich hab krampfhaft nach einer Örtlichkeit ohne Alk in Leipzig gesucht, Fehlanzeige :cry: . Ich werd mich deshalb heute wieder ausladen, oder er kommt zu mir und es gibt Limo.
    Auch mit meiner Ukrainereise bin ich zu einem Entschluß gelangt. Ich werde vorher dort anrufen und mit Ihnen reden (auch wenns teuer wird und ich mit jedem Cent rechnen muß). Wenn Sie mir versprechen, dass dort während meine Anwesenheit (die ich sowieso gedenke auf der Baustelle zu verbringen) kein Alk auftaucht, dann fahre ich und wenn nicht, dann muß das Haus bis nächstes Jahr warten. Ich kann eh nur zweimal im Jahr hinfahren und was machen und der Bau hätte sich über 10 Jahre hingezogen. Werden´s dann halt 11.
    LG, Andy

  • Hallo Andy,

    ich finde es gut, dass Du versuchst, den Kontakt mit der trinkenden
    Umgebung einzuschränken.

    Und diese "Geistesblitze" werden dich fast immer begleiten...

    Gerade am Anfang deiner Trockenheit bist Du sehr anfällig.

    Deswegen auch solche, teiweise "heftige" Reaktionen von vielen
    Forumteilnehmer auf deine geplante Ukrainereise.

    Aber auch nach einer langen Trockenheit ist man von solchen
    "Geistesblitzen" nicht sicher.

    Bei mir, nach einer fünfjährigen Trockenheit kam auch der Gedanke:
    "du kannst jetzt versuchen, in kleinen Mengen zu trinken"...

    Mein Fehler: ich habe dem Gedanken nachgegeben, na ja die Sucht hatte
    mich bald voll im Griff...

    Ich habe genau wie Du das selbe Problem.In meiner Familie wird auch Alkohol getrunken.

    Unser Verhältnis ist eigentlich sehr gut, nur als Alkoholiker haben sie
    mich nie angesehen...

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Diskussionen darüber nicht
    viel bringen.

    Du wirst auch nicht viel erreichen, wenn du mit Deinen ukrainischen
    Freunden darüber redest.
    Die werden Dein Problem kaum verstehen.
    Nach dem Motto: "es gibt andere, die noch mehr trinken als du..."
    In solchen Fällen hilft ein entschiedenes "nein,danke.Ich trinke nicht."

    Wenn sie natürlich ganz auf Alk während deiner Anwesenheit verzichten,
    wäre es für Dich das Beste.

    Die "Geistesblitze" haben dann keine Chance :!:

    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg auf Deinen trockenen Weg!
    Chris

  • Danke für Deine Zeilen.
    Also ich hab noch eine Hoffnung, dass es gut geht, nämlich den Schwiegerpappa, dem haben sie vor zwei Jahren (wahrscheinlich wg. Alk) den halben Darm rausgeholt und seit dem trinkt er nur noch ab und zu ein kleines Gläschen (Schnapsglas) Wein zur Gesellschaft mit. Ich glaube den bekomme ich auf meine Seite und der hat als Ingenieur dort was zu sagen. Und wenn nicht, dann ebend erst nächstes Jahr.
    LG, Andy

  • Moin Andy,
    Leber und Blutwerte,sind nicht entscheidend,natürlich ist es gut zu wissen,daß alles im grünen Bereich ist,aber so manch einen/einer,suggerieren eben gerade diese Aussagen,siehste,iss doch alles i.o.,kann ich ja weiter saufen!

    Halte dich nicht daran fest,wie deine Blutwerte sind,vielmehr ist jetzt ausschlaggebend,wie Du dein weiteres Leben gestaltest!

    Gruß Andi

  • Hallo Ottony,

    Zitat

    nur noch ab und zu ein kleines Gläschen (Schnapsglas) Wein zur Gesellschaft

    Es gibt kein "Nur", kein "kleines", kein "Gläschen". In deinen Gedanken verharmlost Du den Alkohol noch- altes, nasses Denken. Sei froh, dass Du ohne körperliche Schäden davon gekommen bist und sorge für ein trockenes Umfeld.

    "In Gesellschaft" geht auch ohne, such sie und find sie, aber nicht in deiner Vergangenheit. Du bist bei einem Neubeginn, das verlangt radikales Umdenken und oft auch vermeintliche Opfer. Aber gerade das ist Dein Gewinn, deine Chance- nutze sie!

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Andi,
    ja ich weiss, dass ich mich darüber nicht zurücklehnen kann. Ich gebe mich auch keinen falschen Illusionen hin. Bin nur froh, dass das jahrzehntelange Selbstmartyrium keine größeren körperlichen Schäden angerichtet zu haben scheint. Bei anderen sieht´s da bestimmt manchmal leider schlimmer aus.
    Hallo kommal,
    ich verharmlose den Alkohol auf keinen Fall, habe ich doch selbst am eigenen Leib (beim kalten Entzug) erlebt, was der gewohnheitsmäßige Umgang mit ihm in der Endkonsequenz bewirkt und ich weiss, dass die Quintessenz der Fortführung einen qualvollen Tod bedeutet, den ich auf keinen Fall erleben will !
    Umdenken zu müssen und Opfer dafür zu bringen ist mir vollkommen klar !
    Aber sage mir mal, wie Du es beschreiben würdest, wenn Dein Schwiegervater ab und zu in Gesellschaft ein kleines Gläschen Wein trinkt ? (Könnte dann wohl nur so aussehen: meiner Braut ihr Oller säuffft, fast jedes Mal, wenn er mit seiner Horde zusammengluckt son dreckiges Weingelumpe, wenn och nich so ville, kotz kotz, mir wird glei speiübel, wenn ich meine Rübenblitze da druff knalle)
    Ich kann mir zwar vorstellen wie Du es meinst und dass Du es nur gut meinst, aber manchmal klingen die Kommentare und Ratschläge hier so überdreht, dass einem das Wiederkommen fast schon schwerfallen könnte.
    LG, Andy

  • Hallo Andi,

    es ist deine "nasse Rübe", die dir die Kommentare hier überdreht erscheinen lassen. Das wird sich noch geben, du wirst noch ernüchtern und auch mehr und mehr mit unseren nüchternen Kommentaren anfangen können.

    Doch dazu musst du schön am Ball bleiben und auch immer wieder kommen.

    Wir sind eben sehr sensibel auf den Verharmlosungs- und Bagatellisierungsohren geworden.

    Schön , wie weit du es schon geschafft hast! Sei stolz auf dich!
    Genieße dein abstinentes Wochenende und schreibe mal, was du bisher in deiner neuen Freiheit schon für dich ändern konntest.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Zitat von ottonv

    P.S. Heute ist mein bescheidener 28. Tag

    Hallo Ottonv

    Vielleicht mal ein kleiner Tipp, der mir beim Rauchen / Saufen sehr gut geholfen hat. Nach 28 Tagen ist vom Alkohol/Tabak NICHTS !!! mehr in Dir drin .. es ist alles verbraucht und ausgeschieden.

    ALLES !!! was nun an Suchtdruck auftaucht findet ausschließlich in Deinem Kopf statt. KÖRPERLICH !!! brauchst Du weder Alkohol/Tabak .. Also sind 28 Tage eine Zeit auf die Du wie ich finde ersteinmal stolz sein kannst :wink:

  • Hallo, also, erst mal ist in meiner Hausbar seit dem 06.01. absolut nichts mehr drin und bis auf den Supermarkt, wo man´s ja zwangsläufig sieht und das eine WE (siehe oben) hatte ich auch bis jetzt weder Kontakt, noch Sichtkontakt mit dem Zeug und die Geburtstagsfeier am WE hab ich auch abgesagt. Eigentlich kann ich sagen ich lebe (und das wird mir erst jetzt beim drübernachdenken so richtig bewußt) in einer alkohofreien Zone. Das bekommt mir auch sehr gut. Meine Gedanken fangen seit geraumer Zeit wieder an zu sprudeln. Neue Ideen kommen schon fast ganz von allein, es ist wieder Energie in mir. Wenn ich zurückdenke, dann habe ich mich immer ganz schön anstrengen müssen um mich wenigstens auf meine Arbeit zu konzentrieren. Viel freie Zeit hab ich nicht. Durch das zeitige Frühjahr kommt immer mehr Arbeit rein und dann helfe ich meiner Kleinen, schon seit zwei Wochen jeden Tag (meist bis nachts um 12) bei den Prüfungsvorbereitungen für Ihre Uniprüfung am Mittwoch. Könnt ja mal die Daumen für sie drücken. Na noch zwei Tage, dann ist das erst mal vorüber.
    Ich trage mich jetzt ernsthaft mit dem Gedanken in Leipzig das erste alkoholfreie Restaurant zu eröffnen. Morgen Abend schaue ich mir schon mal eine Lokalität, die zu vermieten ist, an. Hab einen Freund, der ist Wirtschaftsberater und Projektmanager, der prüft schon meine Chancen und schaut ob es Fördermittel oder sonst irgend welche Unterstützung gibt. Auf jeden Fall war er begeistert von meiner Idee, gibt es doch in Leipzig nicht nur ca. 30-tausend Alkoholiker (ohne Dunkelziffer), nein, er weiß auch, dass ein paar seiner Freunde sich sowas wünschen, um mal wirklich in Ruhe essen zu gehen (ohne den steigenden Lärmpegel und die Geruchsbelästigung wie beim Alkohol-Lokal). Und, Gott sei Dank, ist das Lokal auch schon eingerichtet (nur die Bierzapfanlage muss ich rausschmeißen). Na mal sehen wie das wird, halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
    So, nun erst mal genug für jetzt.
    LG, Andy
    P.S. Heute ist mein bescheidener 30. Tag

  • Hallo,
    habe mir gestern Abend das Lokal angesehen. Bin aber nicht so begeistert. Sah von aussen besser aus. Sind so ca. 70 qm und würde eine komplette neue Einrichtung brauchen. Eine Küche ist auch noch nicht drin. Na ja, ich suche erst mal weiter.
    LG, Andy

  • Hallo Andy,
    ich habe mir deinen Faden hier heute mal durchgelesen weil ich heute auch meinen 20. Tag habe.
    Ich habe am Anfang auch solche antworten bekommen wie du, und war schliesslich soweit das ich mich wieder löschen lassen wollte. Meinen Kampf findest du unter dem Thema " Bin verzweifelt "
    Wenn du möchtest kannst du dir das ja mal durchlesen.
    Ich habe auch am Anfang gedacht die wollen mich runterziehen, aber je mehr ich darüber nachdenke desto mehr wird mir bewusst wie recht sie haben.
    Alle kennen sich damit aus, nur wir nicht.
    Der Wille ist zwar da, aber der Rückfall kann schneller kommen als einem lieb ist.
    Ich habe genauso stolz von meinen Bewährungsproben geschrieben und war stolz was ich geschafft habe schon nach ein paar Tagen.
    Und dann kamen nur niedermachende antworten die ich gar nicht verstand.
    Bis ich anfing zu denken.
    Alle haben schon hier ihre Erfahrungen, und 20 Tage sind nicht viel.
    Habe auch gedacht ich könnte überall hingehen und mir passiert nichts.
    Ist zum Glück auch nicht, aber plötzlich, vor ein paar Tagen kam ein unheimlicher Suchtdruck auf.
    Was meinst du, wie mir hier geholfen wurde!
    Ich wollte nicht trinken trotz des Drucks und habe alle Beiträge nochmal gelesen, auch die " bösen ".
    Und mir wurde klar das mir keiner was böses will, das sie vielleicht nur manchmal nicht so einfühlsam schreiben wie wir es gerne hätten.
    Habe dann vom Suchtdruck geschrieben und es wird mir hier sehr geholfen, auch wenn sie es sehr schwer mit mir hatten Anfang.
    Also, bleib am Ball, du bist schon ein paar Tage weiter wie ich.
    Ich wünsche dir eine weitere trockene Zeit,
    Liebe Grüsse, Jane

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Ja, Du hast Recht, am Anfang bin ich mir manchmal ganz schön "über die Schnauze gebügelt" vorgekommen (oder wie Scrooge sagen würde "über meine nasse Rübe"). Aber ich sag mal eins, mir hat vieles bisher geholfen und mich zu klarerer Sichtweise der Dinge umgekrempelt. So zum Bsp. am letzten Freitag. Ich wurde von einer Familie telefonisch zum Abendessen eingeladen, die ich bisher vielleicht ein- zweimal im Jahr besucht habe. Wie ein Blitz kam sofort ein Bild aus vergangenen Treffen vor mein geistiges Auge, wo wir da saßen, aßen und danach ein-zwei Flaschen Tequila tranken. Ich spürte sofort wie der Tequila meine Kehle hinunterrann und ich bekam von einer Sekunde auf die andere ein richtig panisches Angstgefühl, mit sprichwörtlichem Herzrasen. Ich hab dann sofort dankend abgelehnt, auf meine Krankheit hingewiesen und sie auf evtl. nächstes Jahr vertröstet. Sie habens akzeptiert und eigentlich vernünftig aufgenommen. Hätte ich hier keinen Rat angenommen, wärs das vielleicht schon gewesen für mich.
    Und bei einigen Dingen, die ich nicht so annehmen konnte wie sie da standen, da muss ich sagen: Trocken werde ich ausschließlich nur für mich! Aber es gibt da doch noch so einen kleinen inneren Schweinehund, der hüstelt dann immer von hinten: Denen werd ich´s schon zeigen, dass ich´s kann :wink: . Womit wir wieder bei meinem Humor wären :lol: .
    Danke für Deine Zeilen, LG Andy
    P.S. Heute ist mein bescheidener 37. Tag.

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